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Birkenfeige pflegen: Zimmerpflanzen-Tipps für Ficus benjamina

Person pflegt eine Birkenfeige
Lesezeit 9 Minuten
Inhalt:

Die Birkenfeige, auch als Ficus oder Benjamini bekannt, ist entgegen ihrem Ruf recht einfach zu handhaben, wenn man ihre Anforderungen berücksichtigt. Am richtigen Standort und mit ein wenig Pflege ist der Ficus als Zimmerpflanze genügsam und gar nicht so empfindlich, wie es manchmal scheint. Welche Ansprüche eine Birkenfeige genau hat und wie du sie optimal pflegen kannst, erfährst du in diesem Ratgeber.


Wissenswertes über die Birkenfeige

Grüne Blätter einer Birkenfeige

Ursprünglich stammt die Birkenfeige aus subtropischen und tropischen Gebieten Ostasiens, Ozeaniens und Australiens. Dort wächst sie auch heute noch wild in der Natur, kommt aber auch als Outdoor-Zierpflanze zur Geltung. Ihr botanischer Name lautet Ficus benjamina, häufig wird die Birkenfeige aber auch einfach Benjamini oder Ficus bzw. Fikus genannt. Sie gehört zur Familie der Maulbeergewächse (Moraceae) und damit zur sehr vielfältigen Gattung der Feigen (Ficus). Birkenfeigen sind nah mit anderen Zimmerpflanzen wie dem Gummibaum und der Geigenfeige, aber auch dem Feigenbaum verwandt.

Birkenfeige-Steckbrief:
HerkunftSubtropen/Tropen in Ostasien, Ozeanien und Australien
HerkunftHerkunftSubtropen/Tropen in Ostasien, Ozeanien und AustralienSubtropen/Tropen in Ostasien, Ozeanien und Australien
Herkunftbotanischer NameSubtropen/Tropen in Ostasien, Ozeanien und AustralienFicus benjamina
HerkunftFamilieSubtropen/Tropen in Ostasien, Ozeanien und AustralienMaulbeergewächse (Moraceae)
HerkunftStandortSubtropen/Tropen in Ostasien, Ozeanien und Australienhell, nicht zu warm
HerkunftSubstratSubtropen/Tropen in Ostasien, Ozeanien und Australienlocker, durchlässig
HerkunftPflegeSubtropen/Tropen in Ostasien, Ozeanien und Australienpflegeleicht

Aufgrund ihres üppigen Blattwerks zählt die Birkenfeige zu den luftreinigenden Pflanzen für ein besseres Wohnklima. Ihr Milchsaft ist jedoch leicht giftig, deshalb sollte der Ficus benjamina außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren aufgestellt werden.


Aussehen und Wuchs der Birkenfeige

Der Ficus benjamina ist ein immergrünes Gehölz, das als Baum oder Strauch wächst und in der Natur bis zu zehn Meter erreichen kann. Als Kübel- und Zimmerpflanze wird die aufrecht wachsende Birkenfeige aus Platzgründen nur etwa deckenhoch – muss entsprechend aber gestutzt werden, da sie auch im Haus gerne höher hinaus will. Alternativ kannst du Birkenfeigen aber auch klein erziehen.

Die Blätter der klassischen Birkenfeige sind tiefgrün mit einer glatten und glänzenden Oberfläche. Daneben gibt es auch buntblättrige Sorten der Benjaminpflanze: marmoriert, gerandet oder geadert, in unterschiedlichen Grün-, Gelb- und Weißtönen. Die Blattgröße variiert je nach Sorte – es gibt sogar eingerollte Variationen. Blüten wirst du an deiner Birkenfeige als Zimmerpflanze sehr selten und nur bei besten Bedingungen und optimaler Pflege sehen können – Früchte bilden sich hierzulande noch seltener aus.

Achtung, giftig: der Milchsaft von Birkenfeigen

Bei Pflegemaßnahmen wie Schneiden und Umtopfen solltest du dich vor dem giftigen Milchsaft der Birkenfeige schützen. Dieser enthält Latex und kann vor allem bei Allergikern Hautreizungen auslösen. Trage deshalb am besten Handschuhe, wenn du den Ficus benjamina pflegst, und schütze auch den Untergrund vor dem weißen Pflanzensaft – er verursacht nämlich auch unschöne Flecken. Schnittstellen solltest du nach Möglichkeit kurz abwischen oder abduschen und anschließend gut antrocknen lassen. Größere Schnittmaßnahmen können auch im Garten auf dem Rasen gemacht werden, um deine Einrichtung zu schützen.


Welcher Standort und welche Erde für den Ficus?

Deine Birkenfeige braucht gar nicht viel – nur das Richtige muss es sein, und das gilt auch für Standort und Erde.

Was ist ein guter Standort für Birkenfeigen?

Große Zimmerpflanze im Topf

Der Standort deiner Birkenfeige sollte sehr hell sein, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung, da die Zimmerpflanzen schnell Sonnenbrand bekommen. Je heller die Blattfärbung ist, desto heller muss auch der Standort sein, damit der Ficus benjamina ausreichend Fotosynthese betreiben kann. Birkenfeigen bevorzugen es mäßig warm, um die 18 Grad. Sie gewöhnen sich aber auch an ein paar Grad mehr ganz gut, solange eine ausreichende Luftfeuchtigkeit gegeben ist. Trockene Heizungsluft und Zugluft hingegen bekommen dem Ficus nicht so gut.

Im Sommer fühlen sich Birkenfeigen auch draußen wohl, wenn du einen halbschattigen und geschützten Standort bieten kannst. Gewöhne die Pflanze langsam an die neuen Bedingungen und sieh es ihr nach, wenn sie durch den Stress Blätter verliert – die wachsen wieder nach. Da der Ficus benjamina nicht winterhart ist, müssen draußen stehende Pflanzen ab Herbst wieder ins Haus, denn Temperaturen unter 16 Grad vertragen sie nicht. Reine Zimmerpflanzen verbleiben im Winter einfach an ihrem gewohnten Standort, um Stress zu vermeiden.

Welche Erde für den Ficus benjamina?

Mit der richtigen Erde tust du deiner Birkenfeige auf jeden Fall etwas Gutes und erleichterst dir die Pflege der Zimmerpflanze. Da sie Staunässe und zu feuchte Erde nicht vertragen, sollte das Substrat für Birkenfeigen deutlich lockerer und durchlässiger sein als normale Blumenerde. Welche Zimmerpflanzenerde du für den Ficus benjamina verwendest, ist unerheblich, solange du sie mit ausreichend mineralischem Substrat wie Bims, Perlit oder Ton sowie Sand anreicherst.


So pflegst du die Birkenfeige richtig

Hast du einen geeigneten Standort gefunden und den Benjamini-Ficus in passendes Substrat gesetzt, ist er eine pflegeleichte Zimmerpflanze. Auf das Gießen, Düngen und Umtopfen gehen wir in den folgenden Abschnitten genauer ein. Zusätzlich zu diesen routinemäßigen Pflegeaufgaben solltest du deine Birkenfeige auch gelegentlich drehen, da sie sich stark dem Licht zuwendet und sonst schief wachsen könnte.

Rückschnitte der Birkenfeige sind nicht zwingend notwendig, obwohl die Zimmerpflanze sehr schnittverträglich ist. Aus optischen Gründen und um die Verzweigung oder einen Neuaustrieb anzuregen, sind Schnitte im Frühjahr möglich.

Ficus benjamina richtig gießen, befeuchten, putzen und düngen

Gieße deine Birkenfeige regelmäßig, aber mäßig. Sie ist sehr anfällig für Wurzelfäule und mag deswegen weder dauerhafte Feuchte noch Staunässe. Achte also schon bei der Wahl des Topfes auf einen ausreichenden Abfluss und eine Drainageschicht. Gieße den Ficus benjamina erst, wenn die obere Erdschicht abgetrocknet ist – die Fingerprobe ist eine große Hilfe. Schütte überschüssiges Wasser aus dem Übertopf. Das richtige Gießen der Pflanzen ist essenziell für einen gesunden Wuchs und den Erhalt des Laubs. Kalkarmes, abgestandenes oder Regenwasser bekommt Birkenfeigen am besten. Im Winter gießt du deutlich weniger, lässt die Pflanze aber niemals vollständig austrocknen.

Außerdem mag sie eine leicht erhöhte Luftfeuchtigkeit, die du kurzzeitig durch das Besprühen mit kalkarmem Wasser erzielst – vor allem bei steigenden Temperaturen im Sommer und trockener Heizungsluft im Winter ist das Besprühen ratsam. Achte aber darauf, dass die Blätter danach gut trocknen können. Gegen Staub auf dem Laub der Birkenfeige hilft ein nebelfeuchtes Tuch, mit dem du die Blätter vorsichtig abwischen kannst, oder auch eine zimmerwarme Dusche ein- bis zweimal im Jahr. Wässere dabei aber die Erde nicht mit und schütze den Topf mit einer Folie vor dem Wasserstrahl.

Zudem benötigt der Ficus benjamina regelmäßige Nährstoffgaben in Form von flüssigem Grünpflanzendünger im Gießwasser. Dünge die Pflanzen von März bis September etwa alle zwei bis drei Wochen. Im Winter hängt das Düngen der Birkenfeige von ihrem Standort ab: Je heller die Zimmerpflanze steht, desto mehr Nährstoffe braucht sie. An sehr hellen Standorten düngst du etwa alle sechs bis acht Wochen, an dunkleren Standorten stellst du das Düngen im Winter ein.

Weitere Pflegemaßnahme: Birkenfeigen regelmäßig umtopfen

Person topft Pflanze mit Schüppe um

Wenn du deine Birkenfeige nicht als Bonsai heranziehst, ist aufgrund ihres regen Wachstums etwa alle zwei bis vier Jahre ein größerer Topf nötig – bei jungen Birkenfeigen sogar alle ein bis zwei Jahre. Spätestens, wenn der Topf deines Ficus vollständig durchwurzelt ist, solltest du die Pflanze umtopfen, um ein gesundes Weiterwachsen zu ermöglichen. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr, bevor der neue Wachstumsschub einsetzt. Beachte, dass Birkenfeigen auch im Haus relativ groß werden und ältere Benjaminpflanzen durchaus ausladende Pflanzkübel benötigen.


So kannst du Birkenfeigen vermehren und die Jungpflanzen pflegen

Den Ficus-Baum als Zimmerpflanze vermehrst du – wie es auch in der Natur geschieht – durch Stecklinge. Schneide dafür etwa 10 bis 15 Zentimeter lange, leicht verholzte Triebspitzen von der Mutterpflanze ab. Verwende eine scharfe Schere oder ein scharfes Messer und beachte die oben genannten Hinweise zum giftigen Milchsaft. Entferne anschließend die unteren Blätter des Stecklings.

Du kannst die Birkenfeigen-Stecklinge nun in Wasser oder direkt in Anzuchterde bewurzeln lassen – in Wasser klappt es in der Regel aber nur bei grünblättrigen Sorten. Wie die Vermehrung von Zimmerpflanzen durch Stecklinge genau funktioniert, erfährst du in unserem separaten Ratgeber. Ist der Steckling gut angewachsen, solltest du den kleinen Ficus etwas stutzen – das regt die Verzweigung an und fördert einen buschigen Wuchs. Junge Birkenfeigen freuen sich außerdem über eine hohe Luftfeuchtigkeit.


Krankheiten und Schädlinge bei Birkenfeigen

Der Ficus benjamina ist nicht nur pflegeleicht, sondern auch ein recht robuster Baum. Dennoch kann er in Zimmerpflanzenkultur von Schädlingen befallen werden – die häufigsten sind Schildläuse, die sich unauffällig an den Blattachseln festsetzen und sich dann ausbreiten. Meist werden sie erst an einer klebrigen Blattoberfläche erkannt, die auf den ausgeschiedenen Honigtau zurückgeht. Dieser kann wiederum zur Entstehung von Schadpilzen führen. Seltener sind Blattläuse oder Spinnmilben an Birkenfeigen zu sehen. Bekämpfe Schädlinge möglichst sofort – bei Bedarf kannst du die betroffenen Pflanzenteile abschneiden, den Rest behandeln und die Birkenfeige neu austreiben lassen.

Blattabwurf bei Birkenfeigen – woran liegt es?

Dass Birkenfeigen ihre Blätter verlieren, ist ein verbreitetes Problem, hat aber wenig mit komplexen Ansprüchen der Pflanze zu tun – vielmehr reagiert der Ficus benjamina einfach empfindlich auf ungünstige Standorte und Pflegefehler. Zum Blattabwurf kommt es zum Beispiel, wenn die Birkenfeige zu dunkel, zu sonnig, zu kalt, zu zugig oder zu trocken steht, sie zu viel oder zu wenig Wasser und Dünger bekommt oder von Schädlingen befallen ist. Außerdem können häufige Standortwechsel der Pflanze zusetzen. Im Winter liegt der Blattverlust in der Regel am allgemeinen Lichtmangel. Eine Pflanzenlampe oder ein hellerer Standort können dem entgegenwirken. Im Frühjahr treibt der Ficus benjamina treibt dann meist neu aus.


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