Die Dipladenia erobert seit ein paar Jahren unsere Balkone und Terrassen. Sie ist jedoch eine alte Bekannte, die schon im 19. Jahrhundert eine sehr beliebte, üppig wachsende Zimmerpflanze war. Doch wie so oft geraten einige Dinge in Vergessenheit oder entsprechen nicht mehr dem Zeitgeist. John Henry Mandeville, königlicher Generalbevollmächtigter Großbritanniens in Argentinien, ist Namensgeber der Dipladenia und führte diese erstmals in Europa ein. Den üppigen, kaum zu bremsenden Wuchs dieser Kletter- bzw. Hängepflanze kann man heute durch kulturtechnische Maßnahmen deutlich reduzieren. Blattabstände werden so verkürzt, was die Blütendichte erhöht. Im mediterranen Raum wird die Dipladenia immer öfter als Bodendecker, z. B. für die Grabbepflanzung, eingesetzt. Neue Sorten wie z. B. Sundaville und Tropidenia bilden Wasserspeicherorgane und trotzen so unbeschadet Trockenperioden, ohne die Blühfreudigkeit zu verlieren.