Ein Gewächshaus bei der Gartenbewässerung täglich mit Wasser zu versorgen, kann sehr zeitaufwendig werden. Mit einem System für die Gewächshaus-Bewässerung werden deine Pflanzen automatisch begossen – auch dann, wenn du mal im Urlaub bist. In diesem Beitrag erfährst du, wie du ein Bewässerungssystem für dein Gewächshaus einfach selber bauen kannst.
Welche Arten der Bewässerung im Gewächshaus gibt es?
Im Grunde reichen eine Gießkanne und ein Wasserhahn in der Nähe aus, um deine Blumen oder Obst- und Gemüsepflanzen im Gewächshaus täglich mit Wasser zu versorgen. Je nach Größe des Gewächshauses bzw. je nach Gewächshaustyp kann das tägliche Wasserschleppen mit der Zeit anstrengend werden. Außerdem solltest du im Optimalfall bestimmte Bewässerungszeiten bei der Gartenbewässerung einhalten. Am besten können Pflanzen Wasser nämlich am frühen Morgen aufnehmen. Vor allem in der Urlaubszeit musst du bei der manuellen Bewässerung auf gute Nachbarschaft hoffen, denn nur wenige Pflanzenarten kommen mehrere Wochen ohne Gießen aus. Abhilfe schaffen verschiedene Bewässerungssysteme, die du in deinem Gewächshaus selbst anlegen kannst:
- Manuelle Bewässerungssysteme: Neben dem Gießen mit der Gießkanne per Hand gibt es auch die Möglichkeit, einen Gartenschlauch an eine Sprinkleranlage anzuschließen und diese im Gewächshaus aufzustellen. Das Wasser kannst du mit einer Gartenpumpe auch direkt aus dem Gartenteich holen oder den Schlauch mit der Regentonne verbinden. Diese Form der Gewächshaus-Bewässerung wird allerdings allgemein nicht empfohlen, weil die großflächige Wasserversorgung von oben nicht für alle Pflanzen geeignet ist.
- Automatische Bewässerungssysteme: Mit einer automatischen Bewässerung für dein Gewächshaus werden deine Pflanzen jeden Tag optimal versorgt – die gesparte Zeit kannst du für viele schöne andere Gartenprojekte nutzen. Die automatische Gewächshaus-Bewässerung funktioniert über ein Wasserleitungssystem, für das es zwei Varianten gibt:
- Die Gewächshaus-Bewässerung erfolgt über ein Tropfer-System. Dafür wird zwischen den Pflanzen ein Geflecht aus Schläuchen mit vielen kleinen Löchern verlegt, die an eine elektrische Pumpe oder ein Hauswasserwerk angeschlossen werden.
- Die Bewässerung erfolgt per Nebler, bei dem die Wassertropfen vernebelt werden und eine gleichbleibend hohe Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus entsteht.
- Gewächshaus-Bewässerung ohne Strom: Mithilfe der sogenannten Schwerkraftbewässerung kannst du eine Gewächshaus-Bewässerung einrichten, die ganz ohne Strom funktioniert. Bei diesem Bewässerungssystem fließt das Wasser ausschließlich durch die Schwerkraft ohne den Einsatz von Pumpen oder elektrischer Energie. In einem höhergelegenen Reservoir wird dabei Wasser gesammelt, von wo es sich aufgrund der Schwerkraft über Rohre oder Kanäle im Gewächshaus verteilt.
Tipp: Hast du noch gar kein Gewächshaus? Dann findest du im Ratgeber von toom Baumarkt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du ein Gewächshaus selbst baust.
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How-to: Bewässerungssystem für dein Gewächshaus selbst bauen
Im toom Baumarkt-Ratgeber findest du bereits eine Anleitung, wie du ein smartes Bewässerungssystem für deinen Garten selbst bauen kannst. Nach einem ähnlichen Prinzip hast du auch die Möglichkeit, eine automatische Bewässerung für dein Gewächshaus selbst zu bauen. Die Tröpfchenbewässerung ist dabei besonders pflanzenschonend. Hierbei werden die Pflanze nicht von oben, wie bei einer Sprinkleranlage, mit Wasser versorgt, sondern direkt am Stängel. Als Wasserzufuhr für deine Gewächshaus-Bewässerung dient dir deine Regentonne.
Schritt 1: Regentonne aufstellen
Sofern du noch kein Regenwasser sammelst, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt gekommen, eine Regentonne aufzustellen. Platziere diese möglichst nah am Gewächshaus, damit das Wasser keine zu weiten Wege zurücklegen muss.
Schritt 2: Versorgungsschlauch verlegen
Um das gesammelte Regenwasser zum Gewächshaus zu transportieren, benötigst du eine Regenfasspumpe mit Akku. Diese hängst du in die Regentonne und bist dadurch unabhängig von der Wasserversorgung aus dem Wasserhahn. Den Gartenschlauch selbst führst du zum Gewächshaus.
Schritt 3: Versorgungsleitung ausmessen
Jetzt verlegst du die Versorgungsleitung, die du später an deinen Gartenschlauch anschließt. Dazu musst du mit einem Zollstock zunächst die benötigte Länge ausmessen, die sich an den Maßen deiner Beete orientiert. Etwa auf der Hälfte der Strecke wird später eine Abzweigung nach oben gesetzt.
Schritt 4: Versorgungsschlauch zuschneiden
Den Versorgungsschlauch schneidest du auf die benötigte Länge zu und setzt einen Druckminderer an den Anfang, der den Wasserdurchfluss reguliert. Mittig auf Höhe der geplanten Abzweigung baust du ein T-Stück in den Versorgungsschlauch ein. Auch am anderen Ende des Schlauches muss ein T-Stück eingesetzt werden sowie ein Stopfen am Schlauchende.
Schritt 5: Löcher stanzen
Das Wasser für die Versorgung soll direkt aus dem Schlauch austreten. Daher stanzt du in geringen Abständen feine Löcher in deinen Versorgungsschlauch. In die Löcher setzt du im Anschluss die Wasserdüsen ein.
Schritt 6: Schlauch anschließen und richtig verlegen
Den Versorgungsschlauch verbindest du jetzt mit dem Gartenschlauch und schließt ihn damit an die Wasserversorgung an. Mit speziellen Heringen kannst du den Schlauch in der Erde fixieren und damit für einen geraden Verlauf sorgen. Damit hast du bereits die Grund- und Flächenbewässerung sichergestellt.
Schritt 7: Tröpfchenbewässerung installieren
Die Tröpfchenbewässerung wird jetzt direkt an die Pflanzen verlegt. Dazu nimmst du dir einen vorperforierten Schlauch, den du an die T-Stücke des Versorgungsschlauchs anschließt. Den Schlauch verlegst du jetzt kurvenförmig in deinen Beeten und fixierst ihn mit Erdhaken. Wenn du auch hängende Topfpflanzen versorgen möchtest, bringst du einfach Ösen an deinem Gartenhaus an und führst den Versorgungsschlauch am T-Stück nach oben. Das Ende des Schlauches wird wieder mit einem Stopfen verschlossen.
Schritt 8: Sprinkler installieren
Hast du auch Pflanzen, die du von oben begießen möchtest? Dann kannst du an diesen Stellen den Schlauch nach oben führen, ihn kappen und mit Sprinklern versehen. Diese sind als T-Stücke aufgebaut und verbinden die beiden Enden des Schlauches wieder miteinander. So kannst du auch einzelne Kübel mit Wasser versorgen und eine sehr individuelle und auf deine Pflanzen abgestimmte Bewässerung für dein Gewächshaus selbst bauen.
Abschließend schaltest du die elektrische Pumpe an und deine automatische Wasserversorgung ist fertig.
Smarte Steuerung für dein Gewächshaus-Bewässerungssystem
Nachdem du das automatische Bewässerungssystem in deinem Gewächshaus installiert hast, kannst du es mit einer smarten Steuerung verbinden. Darüber richtest du voneinander unabhängige Bewässerungszonen ein und steuerst diese per App von deinem Smartphone aus. So wird jede Pflanze in deinem Gewächshaus immer optimal mit Wasser versorgt und du kannst sogar noch erheblich an Wasser sparen.
Welche Bewässerungssysteme eignen sich für welche Pflanzen?
Wenn du dir nach diesem Vorgehen ein Bewässerungssystem für dein Gewächshaus selber bauen möchtest, kannst du es individuell nach den Bedürfnissen deiner Pflanzen ausrichten. Die Tröpfchenbewässerung, bei der das Wasser direkt an die Wurzel gelangt, eignet sich sehr gut für Topfpflanzen, Gemüse, Obstbäumchen und Zierpflanzen. Beregnungssysteme sind eher für große Rasenflächen und sehr große Gemüsebeete geeignet. Eine Nebelbewässerung ist ideal für Pflanzen, die eine gleichmäßige Feuchtigkeitsversorgung benötigen. Dazu gehören zum Beispiel Orchideen und Farne.
Perlschlauch im Gewächshaus verlegen: Alternative zum komplexen Bewässerungssystem
Wenn du die Bewässerung für dein Gewächshaus mit etwas weniger Aufwand bauen möchtest, kannst du auch einen Perlschlauch verlegen. Dabei handelt es sich um eine besondere Form des Gartenschlauches, der oberirdisch entlang der Beete geführt wird. Der Schlauch selbst ist mit kleinen Poren ausgestattet, durch die das Wasser kontrolliert perlt und in die Erde laufen kann. Damit du alle Pflanzen erreichst, richtest du mithilfe von T-Stücken Abzweigungen ein und fixierst den Schlauch mit Erdspießen im Boden.
Tipp: Schließe einen Druckregler an den Perlschlauch an, um die Wassermenge besser kontrollieren zu können.
Unterschiede zwischen der automatischen Garten- und der Gewächshaus-Bewässerung
Automatische Bewässerungssysteme sind grundsätzlich sowohl im Garten als auch im Gewächshaus sinnvoll. In deinem Gewächshaus kannst du allerdings das Umfeld mit der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit und dem Licht besser kontrollieren. Im Gewächshaus werden oft junge Pflanzen kultiviert, die optimale Wachstumsbedingungen benötigen. Mit einem Tropfsystem kannst du direkt die Wurzeln der Pflanzen mit Wasser versorgen und damit gezielt das Wurzelwachstum fördern. Im Garten reichen oft Sprinkleranlagen aus, um bereits etablierte Pflanzen großflächig zu gießen.
Die Wahl des Bewässerungssystems hängt auch entscheidend von der Bodenqualität ab. Im Gewächshaus kannst du Substrate wie Torf oder Kokosfasern verwenden, während die Bodenbeschaffenheit im Garten durch die Natur vorgegeben ist. Aufgrund der begrenzten Fläche ist es im Gewächshaus wesentlich einfacher, verschiedene Bewässerungstechniken entsprechend der Bedürfnisse deiner Pflanzen einzusetzen. In deinem Garten musst du dagegen großflächiger denken und verwendest daher meistens nur ein Bewässerungssystem für alle Pflanzen.
Wie oft sollte ich meine Pflanzen im Gewächshaus gießen?
Die optimale Bewässerung deiner Pflanzen im Gewächshaus hängt von der Jahreszeit und auch davon ab, welche Pflanzen du darin anbaust. Einen besonders hohen Wasserbedarf haben Gemüsesorten wie Paprika, Tomaten, Gurken, Kürbis oder Kohl. Mit einem durchschnittlichen Wasserbedarf kommen Kohlrabi, Möhren, Salat oder Spinatpflanzen aus und nur wenig Wasser benötigen Erbsen, Kräuter, Kresse, Radieschen oder Buschbohnen.
Du solltest deine Pflanzen im Gewächshaus mindestens einmal in der Woche gießen. Im Sommer benötigen sie aber mindestens zwei- oder dreimal wöchentlich ausreichend Wasser. Nutzpflanzen gießt du am besten immer direkt an der Wurzel – daher ist ein großflächiger Sprinklereinsatz im Gewächshaus nicht empfehlenswert. Informiere dich in unserem toom Baumarkt-Ratgeber auch darüber, wie oft du deine Pflanzen düngen solltest.