Eine der beliebtesten Gemüsesorten im heimischen Nutzgarten ist die Gurke. Als Salatgurke angebaut oder zum Einlegen findet sie in der Küche verschiedene Verwendungsmöglichkeiten. Wie du Gurken im eigenen Gemüsegarten oder auf dem Balkon am besten pflanzt und was du bei der Pflege und Ernte beachten solltest, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt.
Wissenswertes über das Pflanzen von Gurken
Hier erfährst du auf einen Blick, was die Gurke ausmacht und was du bei ihrer Pflanzung beachten solltest:
- Herkunft: Indien
- botanischer Name: Cucumis sativus
- Familie: Kürbisgewächse
- Standort: sonnig, windgeschützt
- Boden: humos und locker
- Aussaat: ab April im Haus, ab Mai im Freiland
- Pflanzzeitpunkt: ab Mitte Mai
- Pflege: hoher Wasser- und Nährstoffbedarf, Rankhilfen
- Ernte: Juli bis Oktober
Die Gurke wird unterteilt in klassische Salatgurken, die auch als Schlangengurken bekannt sind, und Einlege- bzw. Gewürzgurken. Im Freiland gepflanzte Salatgurken werden als Landgurken bezeichnet. Wie Gurkenpflanzen wachsen und wie groß diese werden, hängt von der jeweiligen Sorte ab: Freilandgurken wachsen in der Regel auf dem Boden und benötigen daher ausreichend Platz, um sich auszubreiten – Salatgurken hingegen klettern und benötigen Rankhilfen. Die Ranken können bis zu vier Meter lang werden.
So pflanzt du Gurken richtig
Wann man Gurken im Freiland pflanzen kann, hängt von den Witterungsbedingungen ab. Erst wenn der Boden nicht mehr friert, fühlen sich die wärmeliebenden Gewächse im Beet wohl. Jungpflanzen sollten daher erst nach den Eisheiligen ausgepflanzt werden – Mitte bis Ende Mai ist daher die beste Pflanzzeit für Gurken.
Gurken im Garten pflanzen
Sowohl liegende als auch kletternde Gurken kannst du im flachen Beet, im Hügelbeet oder im Hochbeet anpflanzen. In welchem Abstand man die Gurken dort pflanzt, hängt von der jeweiligen Sorte ab – beachte hier am besten auch die Angaben auf dem Saatguttütchen. In der Regel solltest du jedoch 40 bis 60 Zentimeter Pflanzabstand pro Reihe Gurken einhalten.
So setzt du die Jungpflanzen ein:
- Lockere die Erde etwas auf und hebe ein kleines Pflanzloch aus.
- Setze die einzelnen Gurkenpflanzen so in die Erde, dass sie etwas tiefer sitzen als zuvor im Pflanzgefäß.
- Häufele die Erde um die Pflanze leicht an, damit sich die flachen Wurzeln gut ausbreiten können.
- Bei veredeltem Gemüse ist darauf zu achten, dass die Veredelungsstelle noch knapp über der Erdoberfläche liegt.
- Gieße die frisch gepflanzten Gurken gut an.
- Bedecke die Jungpflanzen bei Bedarf mit Vlies, wenn die Nächte noch sehr kalt sind.
Gurken im Topf pflanzen
Für das Gemüsebeet auf dem Balkon können Gurken auch im Topf angepflanzt werden. Greife dafür speziell auf kleinere Sorten zurück, wie beispielsweise Snackgurken. Diese wachsen auch im Kübel oder Pflanzkasten sehr gut, das Volumen sollte jedoch mindestens 20 bis 40 Liter betragen. Nach der Anzucht im Haus können die Jungpflanzen auch hier ab Mai nach draußen gesetzt werden – am besten an einen sonnigen Standort an der Wand, da die Pflanzen dort windgeschützt sind. Nährstoffreiche Gemüseerde, ein Rankgitter sowie eine Drainageschicht im Topf gegen Staunässe sorgen für optimale Bedingungen für die Balkongurken.
Wo wachsen Gurken am besten?
Wähle für das Pflanzen von Gurken im Gemüsegarten einen hellen Standort aus, denn sie brauchen viel Sonne und mag es feuchtwarm. Außerdem sollte der Standort windgeschützt sein – deshalb wachsen im Gewächshaus gepflanzte Salatgurken besonders gut. Der ideale Boden für das Gemüse ist humos und locker – für ausreichend Nährstoffe solltest du die Erde vor dem Pflanzen der Gurken mit reifem Kompost oder verrottetem Kuhmist anreichern.
Nachbarn und Fruchtfolge
Da Gurken zu den Starkzehrern gehören, sollten sie nur etwa alle vier Jahre im selben Beet des Nutzgartens gepflanzt werden, um Bodenmüdigkeit vorzubeugen. Gute Vorfrüchte sind dabei verschiedene Getreidearten sowie Hülsenfrüchte, die den Boden für die nächste Generation an Gurken vorbereiten.
- Gute Nachbarn für Gurken sind Dill, Bohnen, Erbsen, Salat oder Lauch.
- Schlechte Nachbarn sind andere Starkzehrer wie Tomaten, Paprika, Kartoffeln oder Kürbis.
Tipp: Solange die Gurkenpflanzen noch klein sind, eignen sich die Zwischenräume im Beet für schnell wachsende Gemüsesorten wie Salat, Rucola oder Radieschen.
Gurkensamen ausbringen
Gurken kannst du direkt im Beet säen oder vorziehen. Da sie wärmeliebend sind und zum Keimen 20 bis 24 Grad benötigen, ist die Vorzucht auf der Fensterbank oder im Gewächshaus empfehlenswert. Dort keimen Gurkensamen bereits nach wenigen Tagen und können nach etwa zwei Wochen pikiert werden, wenn die Setzlinge nach den Keimblättern das erste Laubblatt entwickeln.
Anzucht auf der Fensterbank
Ab April kannst du das Gemüse vorziehen. Dafür eignen sich Anzuchtschalen auf der sonnigen Fensterbank, die du mit nährstoffarmer Anzuchterde befüllst. Setze jeweils zwei Samen etwa ein bis zwei Zentimeter tief ein und bedecke sie mit Erde. Halte die Erde anschließend gleichmäßig feucht und bedecke das Pflanzgefäß mit einer Haube. Nach der Keimung solltest du die Gurkensetzlinge ein paar Grad kühler stellen, damit sie nicht zu schnell wachsen.
Vor dem Auspflanzen solltest du die Jungpflanzen langsam an das neue Klima gewöhnen und sie täglich für mehrere Stunden nach draußen stellen. Achte jedoch darauf, dass sie nicht gleich in der direkten Sonne stehen oder starkem Wind ausgesetzt sind, damit sie nicht beschädigt werden.
Vorkultur im Gewächshaus
Im beheizten Gewächshaus kannst du mit der Anzucht bereits im März beginnen, wenn du die Jungpflanzen anschließend dort behältst. Ab Anfang April kannst du sie dann bereits ins Grundbeet setzen – ab Ende April, wenn das Gewächshaus unbeheizt ist.
Aussaat im Freiland
Mit der Aussaat direkt im Gemüsebeet solltest du bis Mitte Mai warten, wenn kein Bodenfrost mehr zu erwarten ist. Möglich ist das Ausbringen der Gurkensamen dann bis in den Juni. Beachte im Beet direkt bei der Aussaat die entsprechenden Pflanzabstände und pikiere oder entferne doppelte Keimlinge im Pflanzloch.
Tipp: Beginne mit der Anzucht erst zwei bis drei Wochen vor dem Pflanzen ins Beet, da die Gurken sonst zu schnell wachsen.
Gurken richtig pflegen
Bei der Gartenpflege ist zu beachten, dass Gurken einen hohen Wasser- und Nährstoffbedarf haben. Neben dem vor der Pflanzung eingearbeiteten natürlichen Dünger wie Kompost oder Mist sollten die Starkzehrer während der Haupterntezeit zusätzlich etwas gedüngt werden. Hierfür eignet sich Hornmehl oder organischer Dünger wie verdünnte Jauche.
Für einen gleichmäßig feuchten Boden müssen Gurken regelmäßig gegossen werden, besonders an warmen Tagen. Gieße die Pflanzen am besten morgens und stets von unten, damit die Blätter nicht zu lange feucht sind und verwende lauwarmes, kalkarmes Wasser. Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Stroh beugt übermäßiger Verdunstung vor und hält den Boden zudem locker – im Beet, im Gewächshaus und auch im Topf.
Für das beste Wachstum unterstützt du die Gurkenpflanzen mit einer Rankhilfe wie einem Rankgitter, Pflanzstäben oder mit dem Hochbinden der Haupttriebe (besonders im Gewächshaus verbreitet), damit sie klettern kann. Zu dichtes Blattwerk solltest du außerdem ausputzen und zu viele und zu lange Seitentriebe kappen – das fördert die Fruchtbildung.
Info: Bitterer Geschmack bei selbst gepflanzten Gurken kann durch die jeweilige Sorte bedingt sein, aber auch durch zu kaltes Gießwasser, zu viel Trockenheit im Boden oder eine Übersättigung an Nährstoffen.
Krankheiten und Schädlinge
Besonders in kühlen Nächten, in denen sich viel Tau auf den Pflanzen ablagert, kann es bei Gurken vermehrt zu Pilzerkrankungen und Fäule kommen. Hierzu zählen falscher und echter Mehltau, aber manchmal muss man auch Spinnmilben beseitigen oder Blattläuse bekämpfen. Feuchte Blätter bekommen bei einem Befall gelbe Flecken, anschließend werden sie braun und sterben ab.
Vorbeugung gegen Krankheiten und Schädlinge:
- ausreichend Pflanzabstand einhalten
- zu lange Triebe einkürzen, Laub ausputzen
- durch Rankhilfen den Blättern das Abtrocknen erleichtern
- nicht von oben gießen
- resistente Sorten verwenden
Ernte und Lagerung von Gurken
Frische Gurken aus dem eigenen Garten eignen sich besonders gut für leckere Sommersalate, können aber auch eingelegt oder eingekocht werden. Für einen hohen Ertrag solltest du die reifen Gurken regelmäßig abernten – das fördert die Fruchtbildung und du kannst bis in den Herbst hinein ernten. Um die Pflanze dabei nicht zu verletzen, solltest du die Früchte mit einem Messer abschneiden und nicht mit der Hand abtrennen. Die Haupterntezeit ist Juli bis Oktober, wobei du bereits etwa acht Wochen nach der Aussaat die ersten Gurken ernten kannst.
- Für Einlegegurken erntest du die Früchte bereits, wenn sie erst fünf bis acht Zentimeter groß sind.
- Für die Verwendung im Salat oder als Rohkost wartest du mit der Ernte, bis die Gurke ihre volle Größe erreicht hat.
- Sehr große und überreife Gurken kannst du zudem als Schälgurken verarbeiten und musst diese nicht entsorgen.
Nach dem Ernten ist eine Gurke etwa eine Woche haltbar, wenn sie im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert wird. Zum Einfrieren eignen sich Gurken aufgrund ihres hohen Wassergehalts nicht.