Start toom Baumarkt/Wissen & Service/Selbermachen & Ratgeber/Garten & Freizeit/Gartenpflege/Gemüse- & Kräutergarten/Gurken vorziehen
Ratgeber

Gurken vorziehen – Tipps für gesunde Gurkenpflanzen

viele kleine Gurken Setzlinge
Lesezeit 6 Minuten
Inhalt:

Du willst im eigenen Gemüse- und Kräutergarten eine reiche Gurkenernte erhalten? Die richtige Anzucht und Pflege sind ausschlaggebend. Bei Gurkenpflanzen ist das Vorziehen im Haus sinnvoll, damit die Jungpflanzen schön stark werden. Ab wann man Gurken vorziehen kann und wie du dabei Schritt für Schritt vorgehst, erfährst du in diesem Ratgeber.


Warum sollte man Gurken vorziehen?

Gurken zählen zu den Kürbisgewächsen und sind damit ein kälteempfindliches Gemüse. Deshalb dürfen die Pflanzen erst nach den letzten Frösten im Mai ins Beet gesetzt werden. Auch eine Aussaat ist erst ab diesem Zeitpunkt möglich. Durch das Vorziehen der Gurken im Gewächshaus oder auf der Fensterbank erzielst du einen mehrwöchigen Wachstumsvorsprung und kannst somit früher ernten. Außerdem sind die Anzuchtbedingungen im Haus konstant und die Keimlinge sind vor Wetter und Schädlingen geschützt. Nicht zuletzt spricht die große Sortenvielfalt des Saatgutes für das Vorziehen von Gurken, da die Sorten fertiger Jungpflanzen im Gartencenter eher begrenzt sind. Neben Gurken eignen sich auch Tomaten, Paprika, Kürbis und viele weitere Gemüse zum Vorziehen.


Aussaat- und Keimbedingungen für Gurkenpflanzen

Bei einer Keimtemperatur von 20 bis 26 Grad und an einem hellen Platz keimen Gurkensamen am besten. Bereits nach wenigen Tagen sieht man Grün aus der Erde sprießen – nach etwa ein bis zwei Wochen entstehen die Keimlinge. Sollte am Standort nicht ausreichend Licht vorhanden sein, kannst du Pflanzenlampen verwenden, damit deine Pflänzchen die benötigten zwölf Stunden Tageslicht bekommen.

Entdecke unsere Anzuchthilfen im toom Onlineshop.


Gurken vorziehen – wann ist der beste Zeitpunkt?

Gurken Jungpflanzen im Sonnenlicht

Da Gurken schnell wachsen, muss die Anzucht der Pflanzen nicht allzu früh im Jahr erfolgen. Sollte sie auch nicht, damit die Jungpflanzen bis zum Setzen ins Beet nicht zu groß werden – sonst wachsen sie schlechter an.

Der beste Zeitpunkt für das Vorziehen von Gurken ist etwa drei bis vier Wochen vor dem Auspflanzen – beim Pflanztermin direkt nach den Eisheiligen Mitte Mai wäre also der Zeitraum von Anfang bis Mitte März ideal für die Anzucht. Aufgrund des schnellen Wachstums kannst du Gurken noch bis in den Mai säen – als Vorzucht im Haus oder direkt ins Beet, wenn die Temperatur konstant über 15 Grad liegt. Beachte dann jedoch eine leicht verzögerte Ernte.

Die Anzucht im Gewächshaus funktioniert bei Gurken auch wunderbar – im beheizten Gewächshaus kannst du Gurken vorziehen und sie sogar bereits ab März ins Grundbeet pflanzen, im unbeheizten Gewächshaus geht es erst Anfang bis Mitte Mai.


Topfgröße und Saattiefe für Gurken

Gurken sind Dunkelkeimer und müssen daher bei der Aussaat leicht mit Erde bedeckt werden. Die ideale Saattiefe für Gurkensamen beträgt ein bis zwei Zentimeter. Setzt du die Samen so ein, dass die spitze Seite nach unten zeigt, erleichterst du der Gurke das Keimen – aus der Spitze wachsen nämlich die Wurzeln nach unten, die Pflanze wächst aus der flachen Seite nach oben.

Gurken bilden sehr flache und empfindliche Wurzeln aus – besonders die Jungpflanzen. Deshalb lassen sich Gurken beim Vorziehen nicht gerne pikieren. Damit du die zarten Wurzeln also nicht beschädigst, kannst du die Samen direkt in größere Pflanztöpfe mit mindestens neun Zentimetern Durchmesser setzen. Bei dieser Variante der Anzucht kannst du die Töpfe auch nur halb mit Erde befüllen und nach dem Erscheinen des stärksten Sämlings im Topf weitere, nährstoffreichere Erde auffüllen – so bilden sich zusätzliche Adventivwurzeln an der Pflanze.


Gurken vorziehen: Schritt für Schritt zur Jungpflanze

Jungpflanzen Gurken auf Fensterbank

Wie bei allen Pflanzen kommt es auch beim Vorziehen von Gurken auf die jeweilige Sorte an – achte also auf die Angaben auf dem Saatguttütchen, um gesunde und starke Jungpflanzen zu erhalten. Du kannst zwischen den unterschiedlichsten Sorten wählen – von gewöhnlichen Salatgurken über kleinere Snackgurken bis zu Einlegegurken oder ganz exotischen Variationen. Die meisten modernen Sorten sind jungfernfrüchtig – sie müssen nicht befruchtet werden, was die Fruchtbildung wesentlich vereinfacht. Ein wichtiges Auswahlkriterium ist auch der Pflanzort:

  • Für Gurken im Gemüsebeet auf dem Balkon eignen sich kleinere Snackgurken gut.
  • Im Freiland dürfen Wuchshöhe und Früchte ruhig etwas größer sein.
  • Besonders wärmeliebende Sorten gedeihen besser im geschützten Gewächshaus.

Tipp vor der Aussaat: Lege die Samen etwa 24 Stunden vor der Aussaat in lauwarmes Wasser oder Kamillentee ein – das fördert die Keimung.

Du brauchst: Saatgut, Anzuchtgefäße, Anzuchterde, Sprühflasche/Wasser, Folie/Haube, ggf. Pflanzstab

  1. Befülle die Anzuchtgefäße mit nährstoffarmer Anzuchterde.
  2. Setze jeweils ein bis zwei Samen ein – später wirst du den schwächeren Keimling aussortieren.
  3. Bedecke die Samen mit Erde und drücke diese leicht an.
  4. Befeuchte die Erde jetzt mit einer Sprühflasche, sodass sie gut feucht, aber nicht nass ist.
  5. Beschrifte die Gefäße mit den Gurkensorten.
  6. Verwende nun eine Folie oder Kunststoffhaube, um das Pflanzgefäß abzudecken und für Wärme sowie Luftfeuchtigkeit zu sorgen.
  7. Stelle die Anzucht hell und warm auf.
  8. Lüfte die Haube täglich, um Schimmel auf der Blumenerde zu verhindern. Halte die Erde außerdem gleichmäßig feucht und lasse die Samen keinesfalls austrocknen.
  9. Nach der Keimung stellst du die Setzlinge ein paar Grad kühler auf, damit sie nicht vergeilen, und entfernst die Abdeckung.
  10. Sobald die Gurkenpflanzen zwei starke Keimblätter haben, sortierst du die schwächere Pflanze aus.
  11. Je nach Pflanzgefäß musst du die Pflanzen umtopfen, wenn sie die ersten Laubblätter bekommen. Befinden sie sich bereits in einem ausreichend großen Topf, sorgst du mittels organischem Flüssigdünger oder etwas Kompost für frische Nährstoffe. Beim Umtopfen verwendest du am besten Gemüseerde mit etwas Sand gemischt – für eine bessere Durchlässigkeit.
  12. Im Zuge des Umtopfens benötigen die Gurkenpflanzen oft eine Stütze, zum Beispiel in Form eines kleinen Pflanzstabs.
  13. Das Auspflanzen ist möglich, sobald die Jungpflanzen über ein bis zwei Laubblätter verfügen und die erforderlichen Umgebungsbedingungen erfüllt sind.

Vorgezogene Gurken auspflanzen

Vor dem Auspflanzen solltest du die vorgezogenen Gurken abhärten, um sie an die neuen Bedingungen im Freien zu gewöhnen. Sobald die Temperatur tagsüber mindestens 15 Grad beträgt, stellst du die Pflanzen täglich für ein paar Stunden nach draußen – an einen geschützten Standort ohne direkte Sonne. Nachts müssen die Jungpflanzen unbedingt wieder ins Haus gebracht werden. Ab Mitte Mai, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind, darfst du die vorgezogenen Gurkenpflanzen schließlich ins Beet setzen.

Tipps zum Pflanzen von Gurken:

  • Setze die Pflanzen möglichst tief, um das Bilden von Adventivwurzeln zu fördern.
  • Verwende nährstoffreiche, durchlässige Erde – sie kann vor der Pflanzung mit etwas reifem Kompost oder Hornspänen angereichert werden.
  • Bringe eine Rankhilfe für die Gurkenpflanzen an: Rankgitter, Pflanzstab oder Schnur können die Pflanze stützen und den Wuchs leiten.
  • Pflanze empfindliche Sorten lieber ins Gewächshaus oder wenigstens an einer geschützten Stelle im Garten.
  • Sorge für eine ausreichende Wasser- und Nährstoffversorgung.

Tipp: Vorgezogene Pflanzen kannst du auch verwenden, um Gurken zu veredeln. Als Unterlage dient eine vorgezogene Kürbispflanze.


Mehr Ratgeber zum Thema Gemüsegarten

Paprika Sätzlinge in Anzuchtgefäß
Ratgeber

Paprika vorziehen

Ab wann du Paprika vorziehen kannst, wie es Schritt für Schritt geht und welche Fehler du dabei vermeiden solltest, erfährst du in diesem Ratgeber.
Weiterlesen

Das könnte dich auch interessieren

Hände halten Erde mit vielen Samen
Sortiment

Blumen- & Pflanzenerde

Hochbeet im Garten
Sortiment

Hochbeete