Ein regelmäßiger Rückschnitt von Rosmarin bringt dir nicht nur leckere Kräuter, sondern fördert unter anderem das Wachstum des Halbstrauches. Grundsätzlich ist Rosmarin sehr schnittverträglich – ein paar Regeln gibt es jedoch zu beachten. Auf welche Arten du Rosmarin zurückschneiden kannst und wann ein Rückschnitt notwendig ist, erfährst du in diesem Garten-Ratgeber.
Warum sollte man Rosmarin zurückschneiden
Zur Pflege von Rosmarin gehört es neben der Ernte auch, die komplette Pflanze zurückzuschneiden – sowohl im Topf auf Balkon und Terrasse als auch im Gartenbeet. Das ist notwendig, da es sich bei Rosmarin um ein halbverholzendes Gewächs handelt, das durch den Rückschnitt Verzweigungen entwickelt. Das hat mehrere Vorteile und bringt dir eine ertragreiche, gesunde Pflanze.
Vorteile für die Ernte | ● Schnittgut kann direkt verwendet werden ● ertragreicher Wuchs wird gefördert | ||
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Vorteile für die Ernte | Vorteile für die Ernte | ● Schnittgut kann direkt verwendet werden ● ertragreicher Wuchs wird gefördert | ● Schnittgut kann direkt verwendet werden ● ertragreicher Wuchs wird gefördert |
Vorteile für die Ernte | Gut für die Pflanzengesundheit | ● Schnittgut kann direkt verwendet werden ● ertragreicher Wuchs wird gefördert | ● Rosmarin wird durch das Zurückschneiden verjüngt ● Pflanze verkahlt weniger ● buschiger und kompakter Wuchs stärken die Pflanze |
Vorteile für die Ernte | Optische Gründe | ● Schnittgut kann direkt verwendet werden ● ertragreicher Wuchs wird gefördert | ● gesunder, gleichmäßiger Wuchs ● durch Rückschnitt kann Rosmarin klein gehalten werden |
Tipp: Erfahre in einem weiteren Ratgeber, wie du Rosmarin richtig pflanzt und pflegst.
Wann und wie muss man Rosmarin schneiden?
Der Rückschnitt von Rosmarin ist gleichzeitig der Ernteschnitt und du kannst ihn daher fast das ganze Jahr über vornehmen. Es gibt allerdings Zeitpunkte, an denen dies besonders sinnvoll ist, damit sich ausreichend Seitentriebe bilden. Ähnlich wie beim Rosmarin gehst du übrigens auch beim Schneiden von Lavendel, Thymian und Salbei vor. Über die verschiedenen Schnittarten und Zeitpunkte erfährst du in den folgenden Abschnitten mehr.
Tipps zum richtigen Schneiden von Rosmarin:
- Verwende immer eine scharfe und saubere Klinge. Einfacher geht es mit einer Schere, doch ein Messer geht auch.
- Schneide nicht ins Holz, sondern immer oberhalb – etwa einen Fingerbreit über der Verholzung. Schneide den Rosmarin direkt über einer Blattachse ab.
- Schneide zuerst die äußeren Triebe und arbeite dich langsam nach innen vor – für eine schönere Optik.
- Entferne Blüten erst nach dem Verwelken, da sie eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten sind und du damit Nützlinge förderst.
- Verwende Schnittgut direkt in der Küche oder trockne es.
- Du kannst das Schnittgut auch zur Stecklingsvermehrung verwenden, wenn die Triebe mindestens zehn Zentimeter lang sind.
- Vor dem Überwintern solltest du Rosmarin nicht zurückschneiden, da die Schnittwunden sonst anfällig für Krankheiten und Schädlinge sind. Auch winterharte Rosmarin-Sorten, die im Garten überwintern können, solltest du erst im Frühjahr zurückschneiden, um Frostschäden zu vermeiden.
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Erziehungsschnitt bei der Anzucht von Rosmarin
Bereits bei der Pflanzenanzucht – also wenn du Rosmarin aus Samen ziehst oder durch Stecklinge vermehrst – ist der richtige Rückschnitt wichtig. Nur, wenn du in diesem jungen Stadium schon auf eine gute Verzweigung Wert legst, kann am Ende aus dem Setzling eine ausgewachsene Rosmarinpflanze mit reichlich Seitentrieben werden.
Und so geht’s: Schneide den Rosmarin, sobald er ein paar Zentimeter groß ist, über einer Blattachse ab. Das mag schwerfallen, wenn die Pflanze noch so klein ist, ist aber immens wichtig. Beobachte das Wachstum und schneide die weichen Triebspitzen des Rosmarins immer wieder zurück, wenn er ausreichend gewachsen ist. Ziel ist es, anstatt eines langen, dünnen Triebes eine schöne Verästelung zu bekommen.
Pflegeschnitt bei Rosmarinpflanzen
Für den Pflegeschnitt ist der Rosmarin dann schon etwas größer. Frühestens Ende März, wenn die stärksten Fröste im Gemüse- und Kräutergarten vorüber sind, schneidest du alle Triebe aus dem Vorjahr stark zurück, um das buschige Wachstum des Rosmarins anzuregen. Das ist besonders bei älteren Pflanzen wichtig, damit sie nicht verkahlen, aber auch bei Pflanzen, die nicht regelmäßig geschnitten werden, ist diese Maßnahme nützlich. Beachte aber auch bei diesem fast radikalen Schnitt im Frühjahr, dass du nicht ins Holz des Rosmarins schneidest.
Einen weiteren Pflege- und Formschnitt führst du im Sommer durch – nach der Blüte. Kürze hier die Triebe des Rosmarins um etwa ein Drittel ein, schneide zugleich Blütenstände sowie vertrocknete Zweige ab und lichte die Pflanze etwas aus. Bei hängenden und kriechenden Sorten kürzt du die Triebspitzen ebenfalls regelmäßig ein, um die Verzweigung zu fördern und lange, dünne Ruten zu verhindern.
Ernteschnitt: Rosmarin schneiden und verwenden
Das anfallende Schnittgut bei den erforderlichen Pflegeschnitten kannst du direkt als Ernte verwenden. Aber auch zwischendurch kannst du jederzeit leckeren Rosmarin ernten, wenn du ihn benötigst: Schneide nur immer ganze Triebe ab und keine einzelnen Blätter, damit du auch bei der täglichen Ernte das Wachstum anregst. Brauchst du gerade nicht so viel, trocknest du den Rest einfach und bewahrst ihn auf.
Auch wenn du sehr viel Rosmarin erntest, solltest du die zusätzlichen Schnittmaßnahmen zur Förderung der Verzweigung durchführen – die Pflanze wird es dir mit noch mehr Ertrag danken. Das beste Aroma hat dein Rosmarin übrigens, wenn du ihn morgens erntest und nur die jungen Triebspitzen verwendest.