Ratgeber

Kürbis ernten und richtig lagern

viele unterschiedliche Arten von Kürbissen auf einem Haufen
Lesezeit 8 Minuten
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Du hast erfolgreich im eigenen Garten Kürbisse gepflanzt und möchtest sie nun ernten und weiterverarbeiten oder einlagern? Wie und wann du Kürbisse aus deinem Gemüsegarten am besten ernten kannst, welche Sorten lagerfähig sind und worauf du bei der Lagerung achten solltest, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt.


Welche Kürbissorten gibt es?

ein glänzender Kürbis liegt auf einem Holz untergrund

Kürbisse werden in Speise- und Zierkürbis unterschieden. Speisekürbisse werden zudem in Sommer- und Lager- bzw. Winterkürbisse unterteilt. Sommerkürbisse erntest du für den Sofortverzehr, wohingegen Winterkürbisse über Monate hinweg gelagert und später verzehrt werden können. Ein weiterer Unterschied ist die Essbarkeit der Schale.

  • Sommerkürbis: Die weiche Schale ist problemlos essbar.
  • Lager- bzw. Winterkürbis: Harte Schale wird aufgrund von langen Garzeiten in der Regel nicht verzehrt.
  • Zierkürbis: Komplette Frucht ist nicht essbar!

Wann erntet man Kürbis?

Wann Kürbis geerntet wird, hängt von Sorte, Pflanzzeitpunkt und Witterung ab. Je früher du deinen Kürbis pflanzt, desto früher ist dieser erntereif – sofern das Wetter mitspielt. Bereits ab Mitte August können frühe Sorten geerntet werden – der Zeitpunkt für die Haupternte von Kürbissen ist allerdings von September bis Oktober. Wichtig ist, dass das Fruchtgemüse vor dem ersten Frost geerntet wird, da es sonst Frostschäden erleidet.

Im Gegensatz zu Lagerkürbissen können Sommerkürbisse bereits recht jung geerntet werden – sie sind dann aromatischer im Geschmack, allerdings auch schlechter lagerfähig. Winterkürbisse sollten so lange wie möglich ausreifen, damit sie gut lagerfähig sind. Nachdem die Erntereife erreicht ist, kann der Kürbis problemlos noch eine Weile an der Pflanze verbleiben – er wird nicht „überreif“.

Tipp für schnelleres Reifen: Um den Reifeprozess zu beschleunigen, kannst du die Wurzeln knapp einen halben Meter um den Kürbis mit einem Spaten kappen. Auch das Stoppen der Wassergaben kann den Kürbis schneller reifen lassen.


Wann ist ein Kürbis reif?

Farmer hat mehrere Kürbisse in der Hand und steht auf dem Feld

Bei Lagerkürbissen ist es besonders wichtig, dass sie vor der Ernte gut ausgereift sind. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um den Reifegrad zu überprüfen.

  • Optik: Ist die Schale voll durchgefärbt – beispielsweise kräftig orange bei einem Hokkaido Kürbis – ist die Frucht reif. Je intensiver die Farbe, desto vitaminreicher ist der Kürbis. Außerdem haben reife Kürbisse ihre volle Größe erreicht und wachsen nicht mehr weiter. Das verlässlichste Zeichen für die Erntereife von Kürbissen ist jedoch das Absterben von Blättern und Trieben sowie das Verholzen des Stiels. Ist dieser hart, trocken und bräunlich, kann der Kürbis geerntet werden. Grüne und gelbliche Stiele deuten darauf hin, dass sich der Kürbis noch im Wachstum befindet und demnach nicht erntereif ist.
  • Haptik (bei Lagerkürbissen): Wenn sich die Schale sehr hart und glatt anfühlt, ist der Kürbis schon weit fortgeschritten in der Reife. Du kannst auch eine Kratzprobe durchführen – ritze die Schale mit dem Fingernagel vorsichtig ein. Entsteht ein sichtbarer Kratzer, ist der Kürbis noch nicht erntereif. Bei vollreifen Früchten bleibt die harte Schale unversehrt.
  • Klang: Mithilfe der Klopfprobe kannst du erkennen, ob der Kürbis schon reif ist. Klingt er dumpf und hohl, wenn du auf die Schale klopfst, ist der Kürbis erntereif. Allerdings ist die Klopfprobe nicht bei allen Sorten verlässlich – beispielsweise bei Butternut Kürbissen. Außerdem braucht es ein wenig Erfahrung und Vergleiche der Klopfgeräusche, um nur anhand des Klangs zu entscheiden, wann der Kürbis geerntet werden kann. Als zusätzliches Merkmal ist die Klopfprobe aber sehr hilfreich.

Übersicht: Dein Kürbis ist reif, wenn

  • er nicht mehr weiter wächst.
  • er hohl klingt.
  • der Stiel verholzt ist.
  • Blätter und Triebe absterben.
  • die Schale hart und glatt ist.
  • er voll durchgefärbt ist.

Info: Kürbisse können trotz Mehltau auf den Blättern ausreifen, ohne dass die Frucht beschädigt wird.


Kürbis ernten – so geht‘s

ein orangener Kürbis wird von zwei Händen aus dem Beet gehoben

Hast du deinen selbst gezogenen Kürbis im Gemüsebeet auf seine Reife überprüft, kannst du ihn ernten – am besten an einem trockenen Tag. Liegende Früchte hast du bestenfalls schon während des Wachstums auf ein Holzbrett gelegt oder auf Stroh gebettet, um Druckstellen und Feuchtigkeit zu vermeiden. Verwende für die Ernte sauberes und scharfes Werkzeug. Eine Gartenschere oder ein Messer sind hier die richtige Wahl. Mit der Hand „pflücken“ kannst du den Kürbis nicht, da der Stiel sehr stark ist.

Schneide den Stiel vorsichtig ein paar Zentimeter über dem Ansatz ab – lass gerne fünf bis zehn Zentimeter stehen. Der verbliebene Stiel beugt Pilzerkrankungen während der Lagerung vor. Achte darauf, den Kürbis nicht zu verletzen – besonders bei Exemplaren, die nach der Ernte noch eine Weile gelagert werden sollen. Entferne anschließend Rückstände von Erde und säubere den Kürbis etwas. Wasche ihn jedoch nicht ab und vermeide Feuchtigkeit.

Lass den Kürbis nun ein paar Tage an einem warmen, trockenen Ort nachtrocknen, bevor du ihn einlagerst. Wenn es nicht regnet, kannst du ihn dafür auch auf dem Beet liegen lassen. Kleine Zierkürbisse kannst du auf dem Fensterbrett trocknen lassen, bevor du sie als Herbst-Deko verwendest.

Transport-Tipp: Soll der Kürbis nach der Ernte transportiert werden, verwende am besten eine gepolsterte Holzkiste – so liegt der Kürbis luftig und wird vor Druckstellen geschützt.

Kürbis nach der Ernte nachreifen lassen

Um die Lagerfähigkeit von Kürbissen zu erhöhen, solltest du diese nach dem Ernten nachreifen lassen, bevor du sie ins Winterlager bringst. Das Nachreifen verbessert außerdem das Aroma und durch das vollständige Austrocknen des Stiels werden Infektionen verhindert. Wird ein Kürbis zu früh geerntet, kann dieser trotzdem noch ausreifen, sofern er bereits seine endgültige Größe erreicht hat. Denn nur ausgewachsene Früchte können nachreifen und Farbe sowie Aroma intensivieren.

So lässt du Lagerkürbisse nachreifen:

  1. Der Standort sollte hell und trocken sein, mit einer Umgebungstemperatur von etwa 20 Grad.
  2. Lege die trockenen Früchte einzeln mit etwas Abstand auf Holz oder Pappe.
  3. Wende die Kürbisse regelmäßig und überprüfe sie auf Druckstellen.
  4. Nach zwei bis drei Wochen sind die frisch geernteten Kürbisse ausreichend nachgereift.

Wie lange kann man Kürbis lagern?

viele Kürbisse werden in großen gelben Kisten gelagert

Die Lagerfähigkeit von selbst geernteten Kürbissen ist von der Sorte, aber auch von Reife und Beschaffenheit der jeweiligen Frucht abhängig. Lagerfähige Kürbisse, die korrekt geerntet wurden, sind je nach Sorte ein paar Monate (z.B. Hokkaido) bis zu einem Jahr (z.B. Moschus) haltbar.

Sommerkürbisse – sowie auch nicht ganz ausgereifte Winterkürbisse – werden direkt nach der Ernte verzehrt, da sie nur ein bis zwei Wochen gelagert werden können. Durch ihre vergleichsweise dünne und weiche Schale sind die Früchte nicht so gut lagerfähig und sollten daher schnell verarbeitet werden.

Die Lagerung von Kürbissen bei Zimmertemperatur über einen längeren Zeitraum ist nicht empfehlenswert, da sich die Lagerfähigkeit dadurch stark verringert. Hast du keine andere Möglichkeit, kann sich ein Kürbis aber auch in beheizten Wohnräumen je nach Sorte ein bis zwei Monate halten.

Lagerkürbis (ausgereift)

je nach Sorte bis zu 12 Monaten

Lagerkürbis (nicht ausgereift)

1-2 Wochen

Sommerkürbis

1-2 Wochen


Kürbis nach der Ernte lagern

Sofern du deine Kürbisernte nicht direkt verarbeitest, kannst du lagerfähige Sorten in einem geeigneten Lager mehrere Monate aufbewahren. Beachte aber, dass nur voll ausgereifte, gesunde und unbeschädigte Kürbisse über den Winter gelagert werden sollten, da sie ansonsten anfällig für Schimmelbildung und Pilzerkrankungen sind.

Im Gegensatz zum Lagern von Kartoffeln mögen es Kürbisse im Winterlager relativ warm. Die ideale Lagertemperatur liegt zwischen 12 und 17 Grad – bei unter 10 Grad faulen die Früchte, bei zu hohen Temperaturen leidet das Aroma. Außerdem sollte die Luftfeuchtigkeit von 60 % nicht überschritten werden, der Raum gut durchlüftet und dunkel sein. Ein Keller oder eine Garage mit den angegebenen Bedingungen sind ein geeignetes Kürbislager.

Die Kürbisse sollten einzeln und mit etwas Abstand zueinander gelagert werden – mit dem Stiel nach oben. Am besten legst du sie in einem Holzregal auf ein Stück Pappe oder Papier, damit keine Druckstellen entstehen. Auch eine Holzkiste oder ein aufgehängtes Netz eignen sich zum Lagern von selbst geernteten Kürbissen. Keinesfalls sollten Kürbisse gestapelt werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Überprüfe deine Kürbisse regelmäßig auf beschädigte Stellen und wende sie gelegentlich. Entdeckst du schimmelige Stellen an der Schale, solltest du den kompletten Kürbis entsorgen – die Sporen haben sich dann meist bereits in der Frucht ausgebreitet.

Sommerkürbisse sind nicht gut lagerfähig und können nur maximal zwei Wochen nach der Ernte aufbewahrt werden. Diese lagerst du am besten im Gemüsefach deines Kühlschranks, um die maximale Haltbarkeit zu erreichen. Bereits angeschnittene Kürbisse sollten luftdicht verpackt ebenfalls im Kühlschrank gelagert und innerhalb von wenigen Tagen verbraucht werden.

Ist der Kürbis noch gut?

Bist du unsicher, ob dein geernteter und gelagerter Kürbis noch gut ist, achte auf folgende Merkmale: Kürbisse mit weichen, fauligen Stellen, mit muffigem Geruch oder fauligem Geschmack sind nicht mehr genießbar und sollten entsorgt werden.

Kürbisse mit bitterem Geschmack solltest du ebenfalls nicht verzehren, da diese giftig sind. Die Bitterstoffe sind unverträglich für Magen und Darm und kommen größtenteils in Zierkürbissen vor. Aber auch Speisekürbissen, die mit Zierkürbissen bestäubt wurden, können diese giftigen Bitterstoffe entwickeln.


Kürbis verwenden und haltbar machen

Ein Kürbis liegt auf dem Tisch und wird mit einem Messer bearbeitet.

Kürbisse sind vielseitig einsetzbar und zu verarbeiten. Die kleineren Zierkürbisse kannst du naturbelassen als Dekoration verwenden. Der große Halloween-Kürbis eignet sich gut zum Aushöhlen und Schnitzen. Speisekürbisse sind sehr abwechslungsreich zuzubereiten. Du kannst sie braten, kochen, backen, grillen oder roh essen. Beliebte Kürbisgerichte sind eine herbstliche Kürbissuppe, gebackene Kürbisschnitze oder gebratene Kürbisstücke mit Pasta. Sogar die Kürbiskerne müssen nicht in den Müll – getrocknet geben sie eine wundervolle Zutat für Salate, leckere Snacks oder zum Backen ab.

Tipp: Um Kürbis (auch Sommerkürbis) noch länger haltbar zu machen, kannst du die Früchte auch einfrieren, einmachen, einlegen oder trocknen.


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