Ob Einfahrten, Gartenwege oder Terrassen: Ein sorgfältig verlegtes Pflaster ist ein Hingucker. Doch Witterung, Unkraut und Abnutzung setzen ihm mit der Zeit zu. Damit sie ansehnlich bleiben, solltest du Pflastersteine im Zuge der Gartenpflege regelmäßig reinigen und eventuell versiegeln. Wie du lästigen Grünbelag und Flechten auf dem Pflaster entfernen kannst, erfährst du hier.
So lassen sich Pflastersteine und Fugen reinigen
Egal, ob du Betonpflaster oder andere Pflastersteine reinigen willst: Grundsätzlich solltest du den Boden regelmäßig abfegen, um den gröbsten Schmutz zu entfernen. Für Blätter und Blüten eignet sich ein Laubbesen aus Kunststoff, für andere Verschmutzungen ein Reisstroh- oder Straßenbesen. Eine elektrische Kehrmaschine ist praktisch, um größere Flächen schnell abzufegen.
Das Kehren ist auch der erste Schritt, wenn du deine Pflastersteine gründlich reinigen und eventuell versiegeln willst. Denn willst du später Wasser und Reinigungsmittel einsetzen, muss der Boden möglichst frei von Erde, Sand, Laub, Unkraut usw. sein.
In nächsten Schritt solltest du die Fugen zwischen den Pflastersteinen reinigen. Darin machen sich oft Unkraut und Moos breit. Dafür steht dir mit Unkrautbeseitigern und Fugenreinigern eine Vielzahl an Werkzeugen und Hilfsmitteln zur Verfügung, die dir die Arbeit erleichtern. So gibt es zum Beispiel manuelle und elektrische Unkraut- und Fugenbürsten, mit denen du die Rillen zwischen den Pflastersteinen bearbeiten kannst.
Wenn alle Fugen gereinigt sind, kannst du sie mit unkrauthemmendem Sand auffüllen, um dir künftig ein wenig Arbeit zu ersparen. Hier erhältst du noch mehr Tipps, wie du Unkraut aus Fugen entfernen kannst. Hat sich in den Ritzen und auf den Steinen viel Moos angesammelt, kannst du in diesem Ratgeber nachlesen, wie du Moos gründlich entfernen kannst.
Nachdem du die Fugen gereinigt hast, sind wieder die Pflastersteine an der Reihe. Denn auf ihnen bilden sich mit der Zeit Grünbeläge, Flechten und Verfärbungen. Diese kannst du auf unterschiedliche Arten entfernen. Hier drei gängige Methoden.
Pflastersteine mit dem Hochdruckreiniger säubern
Natürlich kannst du dein Pflaster von Hand mit Bürsten abschrubben. Doch das ist gerade bei größeren Flächen recht mühsam. Einfacher geht das Ganze mit schwererem Gerät, etwa einer Wildkrautbürste oder einem Hochdruckreiniger. Diese Helfer brauchst du dir aber nicht kaufen, sondern kannst sie zum Beispiel beim Mietgeräteservice von toom Baumarkt ausleihen.
Willst du Schmutz und Beläge mit dem Hochdruckreiniger entfernen, solltest du allerdings auf die Art der Pflastersteine achten: Generell solltest du nur harte Natursteine wie etwa Granit oder Basalt mit dem Gerät bearbeiten. Bei weicheren Steinarten oder bestimmten Betonpflastern können beim Reinigen Schäden auftreten, die nicht nur unschön anzusehen sind, sondern auch das Wachstum von Flechten und anderen Belägen fördern können. Willst du auf Nummer sicher gehen, erkundige dich beim Hersteller der Pflastersteine, ob sie für den Einsatz eines Hochdruckreinigers geeignet sind.
Bei manchen Hochdruckreinigern kannst du dem Wasser auch gleich Reinigungsmittel beimischen. Grundsätzlich solltest du beim Reinigen der Pflastersteine mit möglichst wenig Wasserdruck arbeiten. Beginne also mit einer niedrigen Stufe und regele bei Bedarf nach. Lenke den Strahl aus mehreren Richtungen schräg auf die Steine.
Hast du die Fugen zwischen den Pflastersteinen noch nicht gereinigt, kannst du sie zwar auch mit dem Hochdruckreiniger säubern – allerdings spritzen Schmutz und Pflanzenreste ordentlich. Achte also darauf, dass du dich zum Beispiel von Wänden wegarbeitest, weil du sonst anschließend auch noch die Fassaden reinigen musst. Mit einem Flächenaufsatz vermeidest du das Spritzen. Außerdem lassen sich damit Beschädigungen an den Steinen weitgehend verhindern.
Spezielle Reinigungsmittel für Pflastersteine verwenden
Um Pflastersteine noch effektiver zu reinigen, kannst du zusätzlich auf spezielle Reinigungsmittel zurückgreifen. Diese verteilst du in der Regel gemäß der Anleitung auf den Steinen, arbeitest sie mit der Bürste in die Oberfläche ein und spülst sie nach einer gewissen Einwirkzeit wieder ab. Erkundige dich bei deiner Stadt oder Gemeinde, ob bzw. welche Reinigungsmittel du verwenden darfst und achte beim Kauf darauf, dass das Mittel biologisch abbaubar ist.
Je nach Art der Pflastersteine und der Verschmutzung gibt es unterschiedliche Mittel zum Reinigen von (Beton-)Pflaster. Farb- und Fettflecken, Harz, Laugen und Verklebungen lassen sich mit lösungsmittelhaltigen Mitteln gezielt entfernen. Säure- und tensidhaltige Reiniger helfen dagegen bei Rostflecken oder Zementschleiern. Auf Letztere solltest du bei Naturstein allerdings verzichten. So lässt sich beispielsweise Sandstein besser mit warmem Wasser und neutraler Seife säubern. Die Produktbeschreibung des jeweiligen Mittels gibt in der Regel Auskunft darüber, für welche Steinarten es geeignet ist. Das ist auch bei sogenannten Algen- und Grünbelagentfernern der Fall. Bist du dir bei der Auswahl unsicher, solltest du dich – etwa in einem toom Baumarkt – von Fachleuten beraten lassen.
Tipp: Teste Reinigungsmittel stets zuerst an einer unauffälligen Stelle und beobachte diese eine Weile. So kannst du sicherstellen, dass keine unschönen Flecken entstehen. Mit ein wenig Zitronensäure kannst du herausfinden, ob die Steine auf Säure reagieren. Bildet sich beim Beträufeln weißer Schaum, solltest du die Pflastersteine nicht mit säurehaltigen Mitteln reinigen.
Natürliches Hausmittel: Betonpflaster mit Soda reinigen
Du musst nicht zwingend spezielle Reinigungsmittel kaufen. Gerade säureempfindliche Steine und Betonpflaster lassen sich auch mit Soda reinigen: Dazu vermischst du rund 100 Gramm Soda auf zehn Liter sehr heißes oder kochendes Wasser und verteilst die Mischung gleichmäßig mit einem Besen oder Abzieher auf dem Pflaster. Dabei empfiehlt es sich, eine Schutzbrille zu trägen, weil das gelöste Soda die Augen reizen kann. Lasse das Ganze dann mindestens fünf bis sechs Stunden (bei Flechten länger, siehe unten) einwirken und spüle die Steine danach mit klarem Wasser gründlich ab.
Übrigens: Wenn du schon mal dabei bist, kannst du dich auch noch um andere Bodenflächen rund ums Haus kümmern. Hier findest du zum Beispiel einen Ratgeber zum Reinigen der Terrasse.
Hartnäckige Flechten auf Pflastersteinen entfernen
Flechten von Pflastersteinen zu entfernen, kann eine mühselige Angelegenheit sein. Die widerstandsfähigen Gewächse setzen sich meist besonders fest und sind daher nicht mit Moos oder anderen Belägen zu vergleichen. Oft reicht es auch nicht, Flechten etwa von Betonpflaster mechanisch zu entfernen (zum Beispiel mit einer Drahtbürste), denn meist bleiben Teile in der rauen Oberfläche zurück und beginnen nach einiger Zeit wieder neu zu wachsen. Daher empfiehlt es sich, Flechten auf dem Pflaster mit Reinigungsmitteln zu entfernen, die in die Oberfläche eindringen können.
Aber warum solltest du Flechten auf Pflastersteinen überhaupt entfernen? Nun, auch wenn sie dem Boden womöglich einen natürlichen Look verleihen, gibt es gute Gründe, ihnen zu Leibe zu rücken. Zum einen lassen sie bei Nässe den Boden glitschiger werden, sodass Ausrutschgefahr besteht. Zum anderen produzieren sie Säuren, die den Stein angreifen und irgendwann bröckeln lassen.
Methoden zum Entfernen von Flechten auf Pflaster:
- Fachleute empfehlen zum Entfernen von Flechten auf Pflastersteinen, Wein- oder Obstessig auf die betroffenen Stellen zu sprühen, ihn einwirken zu lassen und die unliebsamen Gewächse mit viel Wasser wegzubürsten. Allerdings solltest du Essig nur zum Entfernen von Flechten auf Betonpflaster verwenden, weil Natursteine empfindlich auf Säure reagieren. Auch ist es möglich, dass sich Flecken auf den Steinen bilden.
- Die bereits erwähnte Natronlauge aus Wasser und Soda kannst du dagegen bedenkenlos zum Entfernen von Flechten auf Pflastersteinen einsetzen. Warte dazu auf regenfreie Tage und lasse die Lösung mindestens 24 Stunden einwirken.
- Auch mit dem Hochdruckreiniger kannst du Flechten loswerden. Dabei solltest du darauf achten, dass du auch die Ränder und benachbarte Steine mitbehandelst, weil dort ebenso Sporen vorhanden sein können.
- Kochendes Wasser kann helfen, wenn sich die Flechten noch nicht richtig festgesetzt haben. Allerdings ist diese Art der Reinigung oft nur von kurzer Dauer.
- Das Abbrennen ist eine weitere Methode, um Flechten auf Betonpflaster zu entfernen. Allerdings musst du die Flamme recht lange auf die betroffenen Stellen richten, was zu Verfärbungen führen kann.
- Mit chemischen Flechtenentfernern lassen sich auch gute Ergebnisse erzielen. Sie verhindern auch oft, dass sich die Gewächse wieder ansiedeln, sind allerdings wie erwähnt nicht immer umweltfreundlich.
Pflastersteine nach dem Reinigen versiegeln
Um dir in Zukunft allzu aufwendige Reinigungsaktionen zu ersparen, kannst du Pflastersteine auch reinigen und anschließend versiegeln. Dabei gibt es zwei Methoden: das Imprägnieren und das tatsächliche Versiegeln. Beide sind für saugfähige, offenporige Untergründe geeignet und sorgen dafür, dass sich Schmutz und Grünbeläge auf den Steinen wesentlich leichter entfernen lassen.
Der Unterschied besteht vor allem darin, dass eine Imprägnierung in die Steine eindringt, aber keine geschlossene Schutzschicht bildet. Das bedeutet, dass das Pflaster weiterhin für Wasserdampf durchlässig ist – was bei recht feuchten Untergründen von Vorteil ist. Außerdem hält eine Imprägnierung meist länger und macht die Steine frostfester.
Pflaster zu reinigen und dann zu versiegeln, hat dagegen den Effekt, dass die Steine durch eine geschlossene Schicht nicht nur gegen Witterung und Schmutz geschützt sind, sondern – je nach Produkt – auch farbintensiver erscheinen bzw. glänzen.
Zum Imprägnieren und Versiegeln eignen sich flüssige Mittel auf Epoxidharz- oder Dispersionsbasis, die für unterschiedliche Steinarten erhältlich sind. Auch hier solltest du das jeweilige Mittel vorab an einer wenig sichtbaren Stelle testen.
Wie du dabei vorgehst, kannst du im Ratgeber zum Thema Terrassenplatten versiegeln nachlesen. Die Arbeitsschritte sind im Grunde die gleichen.