Fertigen Rasen kaufen und einfach im Garten selbst verlegen, anstatt Rasensamen zu säen und abzuwarten? Das klingt verlockend. Kein Wunder, dass verlegfertiger Rollrasen so beliebt ist. Wenn du gerade gebaut und noch keinen Garten angelegt hast, kannst du gleich loslegen. Einen alten Rasen solltest du vorher entfernen. In unserer Anleitung erklären wir dir Schritt für Schritt, wie du beim Verlegen von Rollrasen vorgehst.
Was ist Rollrasen und welche Vor- und Nachteile hat er?
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Rollrasen wird in Rasenschulen auf großen Flächen herangezogen und geerntet. Sobald die Grasnarbe dicht genug ist, „schälen“ spezielle Maschinen den Rasen mitsamt einer dünnen Unterbodenschicht ab und rollen ihn dabei auf. Diesem Vorgang – und der Tatsache, dass sich die Rasenbahnen so bequem im heimischen Garten ausrollen lassen – verdankt der Rollrasen seinen Namen.
Rollrasen hat viele Vorteile, aber auch einige Nachteile: Er ist schnell verlegt, erstrahlt von Anfang an in einem dichten Grün und ist bei richtiger Pflege wenig anfällig für Unkraut und Kahlstellen. Außerdem kannst du zwischen verschiedenen Rasenarten diejenige auswählen, die am besten für deinen Garten geeignet ist – je nachdem, ob der Rasen bei Sport und Spiel ordentlich strapaziert wird oder eher zur Zierde gedacht ist.
Gleichzeitig braucht die Rasenfläche jedoch besonders in den ersten Wochen viel Aufmerksamkeit, damit sie gut anwächst. Die Investition soll sich schließlich lohnen, denn Rollrasen ist um einiges teurer als einfache Grassamen, mit denen du deinen Rasen selber anlegen kannst.
Wenn du Rollrasen verlegen willst, musst du mit Kosten zwischen fünf und zehn Euro pro Quadratmeter rechnen. Zum reinen Materialpreis solltest du gegebenenfalls noch Kosten für den Transport hinzurechnen. Damit sich diese Investition lohnt und der Rollrasen gut anwachsen kann, verraten wir dir alle Tipps und Tricks, um einen Rollrasen richtig zu verlegen.
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Vorüberlegung: Welchen Untergrund braucht Rollrasen?
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Bevor du deinen Rollrasen verlegen kannst, ist etwas Vorbereitung nötig. Zunächst ist gut zu wissen, welchen Untergrund du für Rollrasen brauchst und ob du die für den Rasen vorgesehene Fläche in deinem Garten möglicherweise speziell bearbeiten musst. Die optimalen Bedingungen bietet ein dichter, aber durchlässiger, glatter Boden, auf den du deinen Rollrasen legen kannst.
Lege den Rollrasen niemals auf einen alten Rasen. Die bedeckten Grashalme würden sonst faulen und die Wurzeln des neuen Rasens infizieren. Trage die alte Grasnarbe am besten mit einem Spaten oder einer Wiedehopfhacke ab. Für größere Flächen lohnt sich der Einsatz einer Rasenschälmaschine. Die schwingenden Messer des motorbetriebenen Geräts graben sich in den Untergrund und rasieren die Grasnarbe in der eingestellten Tiefe einfach ab.
Rollrasen selber verlegen: So gehst du Schritt für Schritt vor
Erfahre im folgenden Video, wie du Rollrasen selber verlegen kannst oder lies die einzelnen Schritte in unserer Anleitung nach.
Schritt 1: Untergrund für den Rollrasen vorbereiten
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Miss zunächst die Fläche aus, auf der du Rollrasen verlegen möchtest. Kaufe vorsichtshalber ein wenig mehr Rasen, damit du für alle Eventualitäten vorbereitet bist. Herrschen noch nicht die optimalen Bodenbedingungen vor, kannst du die Qualität deines Bodens mit gezielten Maßnahmen verbessern und die Fläche somit optimal für den Rollrasen vorbereiten:
- Bei stark komprimierten Böden (zum Beispiel auf einem Neubaugrundstück) lockerst du den Untergrund zunächst mit einer Motorhacke oder Bodenfräse auf.
- Sammle Steine, Unkraut, Wurzeln und größere Erdklumpen ab. Bei schweren Böden kannst du zusätzlich etwas Bausand einarbeiten, das fördert die Durchlässigkeit.
- Ebne die Erde mit einem groben Rechen.
- Verdichte den Untergrund mit der Rasenwalze, damit der Boden wieder die notwendige Dichte bekommt. Gleiche nun die letzten Dellen und Hügel mit einer Rasenharke aus.
Schritt 2: Vor dem Anlegen von Rollrasen Boden düngen und ruhen lassen
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Bringe einen mineralischen Volldünger aus oder verteile vor dem Verlegen des Rollrasens noch eine etwa 5 cm hohe Schicht spezielle Rasenerde gleichmäßig über die Fläche. Sie enthält ebenfalls Düngemittel, schafft optimale Bedingungen und verbessert die Wasserspeicherung. Anschließend lässt du den Boden etwa eine Woche ruhen, damit er sich setzen und ggf. die Nährstoffe aus dem Dünger aufnehmen kann, sodass sich ein fruchtbarer Untergrund für deinen Rollrasen ergibt.
Stelle sicher, dass noch vor der Lieferung des Rasens alles vorbereitet ist, denn spätestens 36 Stunden nach dem Abschälen sollte der Rollrasen verlegt sein. Am besten verlegst du den Rollrasen gleich am Liefertag. Wird die Fläche an diesem Tag nicht fertig, solltest du die verbleibenden Rollen dennoch ausbreiten. Lässt du die Rasenbahnen eingerollt liegen, besteht die Gefahr, dass der Rasen aufgrund von Licht- und Sauerstoffmangel gelb wird oder sogar fault. Am nächsten Tag fährst du dann mit dem Verlegen des Rollrasens fort.
Schritt 3: Rollrasen legen
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Jetzt geht’s endlich los! So verlegst du den Rollrasen am besten:
- Beginne in einer Ecke und rolle den ersten Grasstreifen gleichmäßig entlang einer Kante aus. Diese kannst du vorübergehend mit Spannleinen abstecken oder gleich als Rasenkante setzen, falls du ohnehin eine dekorative Abtrennung zu Beeten oder Gehwegen planst. Damit hast du die Ausrichtung für alle weiteren Rasenstreifen.
- Verlege den Rollrasen lückenlos, aber ohne Überlappung.
- Der Halbverband, eine bestimmte Verlegetechnik, ist zum Verlegen von Rollrasen am besten geeignet. Dazu werden die Streifen des Rollrasens versetzt nebeneinander gelegt, damit die Streifen nicht auf gleicher Höhe abschließen. So vermeidest du sogenannte Kreuzfugen, an denen der Rasen schwer anwächst.
- Schneide die Rasenbahnen mit einem Messer oder Spaten passend zu.
Damit der Rollrasen beim Verlegen nicht punktuell strapaziert wird, besorge dir Schalbretter oder Spanplatten und lege sie dort auf den frisch gelegten Rasen, wo du ihn betreten musst, um die nächste Rasenrolle verlegen zu können. So vermeidest du Dellen und Löcher im Rasen, die du später nur mit viel Aufwand wieder glatt bekommst.
Schritt 4: Neu verlegten Rollrasen walzen
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Wenn der Rollrasen verlegt ist, kommt die Rasenwalze erneut zum Einsatz. Dadurch erhalten die Wurzeln des neuen Rasens den nötigen Bodenkontakt. Walze die gesamte Rasenfläche langsam und gleichmäßig.
- Bearbeite den Rollrasen am besten systematisch in Längs- und Querbahnen.
- Achte darauf, dass du nur die Bereiche betrittst, die du bereits angewalzt hast.
- Bewege die Walze möglichst mittig über die Längsfugen.
Alternativ kannst du auch die Schalbretter nutzen, um den Boden zu festigen: Lege ein oder mehrere Bretter nach und nach auf die gesamte Rasenfläche und besonders die Fugen und laufe mehrmals darauf hin und her.
Schritt 5: Rollrasen richtig wässern
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Versorge deinen neuen Rollrasen nach dem Verlegen sofort großzügig mit ca. 15 bis 20 Liter Wasser pro Quadratmeter – aber so, dass sich dabei keine Pfützen bilden. Besonders in den folgenden 14 Tagen solltest du den neuen Rasen regelmäßig wässern. Halte am besten die Grasnarbe stets wurzeltief feucht, um das Anwachsen zu fördern.
Schritt 6: Rollrasen mähen
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Frisch verlegter Rollrasen ist empfindlich und muss erst anwachsen – richtig belastbar ist er erst nach drei bis sechs Wochen.
Bis dahin ist eine spezielle Rasenpflege nötig, mit der du zehn Tage nach dem Verlegen beginnst. Am besten schneidest du den Rollrasen im Fünf-Tage-Rhythmus mit dem Rasenmäher in mittlerer Schnitthöhe, sodass nur die Spitzen gekappt werden. Damit kräftigst du die einzelnen Grashalme und lässt sie in die Breite wachsen. Achte darauf, dass die Schneidmesser des Rasenmähers stets scharf sind, sonst schneidet er die Grashalme nicht ab, sondern reißt daran. Schärfe den Rasenmäher lieber rechtzeitig, damit der Rasen erfolgreich wachsen kann.
Schritt 7: Rollrasen nach acht Wochen nachdüngen
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Gönne deinem Rollrasen nach der Anwachsphase am besten einen Langzeitdünger. Beim Rasendüngen gilt: gleichmäßig und sparsam. Die Mengenangaben des Herstellers geben Orientierung. Nimm lieber etwas weniger als zu viel. Dünge am besten in den Abendstunden oder an bedeckten Tagen, aber nie bei direkter oder starker Sonneneinstrahlung. Erhitzt sich der Rasen, während sich noch Dünger darauf befindet, können die Grashalme verbrennen. Nach dem Düngen wässerst du den Rasen großzügig.
Den Rollrasen wann am besten verlegen?
Damit die Rasenpflänzchen möglichst schnell und reibungslos anwurzeln, muss das Wetter stimmen. Der Rollrasen darf beim Verlegen nicht austrocknen, deshalb scheiden die heißen Sommermonate aus. Im Winter besteht hingegen die Gefahr, dass der Rasen nicht gut verwurzelt. In welcher Jahreszeit solltest du deinen Rollrasen also am besten verlegen?
Frühling und Herbst sind ideal: Die Wurzeln finden dann gute Bodenbedingungen vor und haben genügend Zeit, kräftige Grashalme zu treiben und sich bis zum Winter zu verankern. Das sind übrigens auch später die besten Zeiten für eine gründliche Rasenkur, bei der du die Graspflanzen optimal auf die Sommerhitze bzw. frostige Böden vorbereitest.