Ratgeber

Holz aufhellen: verschiedene Methoden und Vorgehensweisen

Aufgehelltes Holz
Lesezeit 6 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: einfach
Dauer: abhängig von der Fläche, einige Stunden bis mehrere Tage (inkl. Trockenzeiten)
Werkzeuge: Bleich- bzw. Aufhellmittel deiner Wahl, Schleifpapier, Pinsel, Schwamm oder Farbrolle, Eimer mit klarem Wasser, ggf. Schutzhandschuhe und Schutzmaske

Natürliche Holzfarben verändern sich schnell. Schon nach kurzer Zeit sorgen UV-Strahlen, alltäglicher Staub und Gebrauchsspuren dafür, dass das Holz nachdunkelt oder von einem unansehnlichen Grauschleier überzogen wird. Oder vielleicht ist dir der Anstrich von vorneherein eine Spur zu dunkel geraten? Alles kein Grund zur Sorge. Dieser Ratgeber zeigt dir verschiedene Wege zum Aufhellen von Holz.  Erhalte auch weitere hilfreiche Tipps rund um das Thema Heimwerkerpraxis.


Einfache Anleitung, um dunkles Holz heller zu machen

Zunächst erfährst du, wie sich Holz grundsätzlich aufhellen lässt. Du wirst sehen, dass dafür weder umfangreiches Fachwissen noch Spezialgeräte nötig sind. Unabhängig davon, für welches Mittel du dich entscheidest (zu den Mitteln im Anschluss mehr), musst du dich lediglich an die folgenden Schritte halten, um Holz zu bleichen oder um einige Nuancen aufzuhellen.


Schritt 1: Oberfläche vorbereiten

Holz abschleifen

Zunächst reinigst du die Oberfläche von Staub, grobem Schmutz oder Moosen und Flechten. Je nach Zustand kannst du anschließend noch mit grobkörnigem Schleifpapier abstehende Holzspäne, abblätternde Lasuren oder kleinere Unebenheiten entfernen. Bevor du damit beginnst, das Holz heller zu machen, sollte es trocken sowie frei von Schmutz und Fett oder Öl sein.

Generell gilt: Willst du gleichmäßig dunkles Holz aufhellen, geht das ohne Schleifen. Nur bei fleckigen, stark beschädigten oder sehr großen Flächen – wie zum Beispiel unregelmäßig beanspruchten Böden – ist das Abschleifen von Vorteil, damit du ein einheitliches Ergebnis erhältst. Sieh dir in einer separaten Anleitung an, wie du Dielen abschleifst.

Schritt 2: Mittel der Wahl auftragen und einwirken lassen

Holz mit Bleichmittel bleichen

Ist die Oberfläche glatt, trocken und sauber, kannst du nun zur Tat schreiten. Benutze je nach Größe der Fläche einen flachen Pinsel oder eine Farbrolle. Trage damit das Mittel, mit dem du deinen Holzboden oder dunkle Möbel aufhellen willst, großzügig auf und lasse es einwirken. Die exakte Dauer hängt vom Produkt bzw. vom Grad der Aufhellung ab. In der Regel findest du die Angaben dazu auf der Verpackung oder in einer Packungsbeilage.

Entschließt du dich, das Holz zu bleichen, musst du es ggf. mehrmals mit verschiedenen Komponenten streichen, um die chemische Reaktion in Gang zu setzen bzw. zu stoppen, sobald der gewünschte Farbton erreicht ist.

Schritt 3: Oberfläche mit klarem Wasser abspülen

Holztisch reinigen

Sobald die empfohlene Einwirkzeit erreicht ist oder das Holz die gewünschte Farbe hat, wischst du die Oberfläche mit einem sauberen Lappen und klarem Wasser ab. So stellst du sicher, dass sich keine Reste des verwendeten Produkts mehr darauf befinden, die das Holz noch weiter aufhellen könnten.

Tipp: Willst du Parkett oder einen Dielenboden aufarbeiten, stelle sicher, dass du nur nebelfeucht wischst, damit keine Feuchtigkeit in das Holz eindringt.

Schritt 4: Holzoberfläche behandeln

Holz pflegen

Zum Schluss ist es dir überlassen, wie du deine Holzdielen, Schränke oder deinen Holztisch nach dem Aufhellen weiterbehandelst. Du kannst das Holz beispielsweise mit einem klaren Lack streichen und so für ein matt glänzendes Finish sorgen oder stark beanspruchte Flächen wie Türen oder Parkett versiegeln, damit die Oberflächen widerstandsfähig und schmutzabweisend werden und lange gut aussehen.


Womit lässt sich dunkles Holz aufhellen?

Es gibt verschiedene Methoden und Produkte, mit denen du eine hellere Holzfarbe erzielen und spezielle Farbprobleme behandeln kannst. So lässt sich zum Beispiel der unansehnliche Grauschleier von Outdoor-Möbeln entfernen, sodass die Originalfarbe wieder zum Vorschein kommt (siehe auch: Gartenmöbel reinigen und pflegen). Genauso kannst du naturbelassenes Holz bleichen und dadurch um mehrere Farbtöne aufhellen. Welche Variante sich am besten eignet, hängt sowohl vom Ausgangszustand des Holzes als auch vom gewünschten Ergebnis ab.

  • Renoviergrund: Hierbei handelt es sich um eine semi-transparente gelb-bräunliche Grundierung, die Farbunterschiede im Holz ausgleicht sowie Grauschleier und andere Witterungsspuren entfernt. Die natürliche Holzmaserung bleibt sichtbar. Da es sich lediglich um eine Grundierung handelt, muss das Holz nach dem Trocknen mit Lack oder Farbe gestrichen bzw. anderweitig versiegelt werden, um die frische Farbe dauerhaft zu bewahren.
  • Bleichmittel: Neben verschiedenen Chemikalien wie Essig- und Salzsäure oder Wasserstoffperoxid kannst du auch spezialisierte Bleichmittel einsetzen. Im Handel gibt es Produkte, die eigens entwickelt wurden, um Holz zu bleichen, ohne die Naturfasern dabei zu stark zu schädigen. Besonderes wirksam sind Zweikomponentenbleichmittel, bei denen zunächst eine Substanz aufgetragen wird. Erst durch das Auftragen der zweiten Substanz wird der Bleichvorgang aktiviert. Du kannst ihn abbrechen, sobald der gewünschte Holzton erreicht ist, indem du die Oberfläche gründlich mit klarem Wasser abwäschst.
  • Entgrauer: Dieses Mittel entfernt den durch UV-Strahlung und Wettereinflüsse entstandenen Grauschleier von unbehandeltem Holz. Nach der empfohlenen Einwirkzeit erstrahlen Möbel oder Dielen wieder in der ursprünglichen Holzfarbe. Anschließend musst du die Oberfläche jedoch mit Lasur oder Lack streichen, um ein erneutes Ergrauen zu verhindern.

Lässt sich jedes Holz aufhellen?

Ob ein unregelmäßig nachgedunkelter Holzfußboden, eine im falschen Farbton gestrichene Kommode oder ein alter Küchentisch in Eiche rustikal: Aufhellen lassen sich all diese Hölzer. Und damit ist nicht das Überstreichen mit einer helleren Farbe gemeint, sondern das tatsächliche Aufhellen, bei dem die natürliche Holzstruktur weiterhin erhalten und sichtbar bleibt.

Es lassen sich auch von Natur aus dunkle Hölzer wie Nussbaumholz oder Walnussholz aufhellen. Du musst lediglich einen oder zwei Durchgänge mehr für Bleichmittel & Co. einplanen. Das liegt nicht nur an der dunkleren Farbe, sondern auch daran, dass harte Holzarten die Produkte zum Aufhellen weniger schnell und gut aufnehmen.

Du kannst auch gebeiztes oder geöltes Holz aufhellen, da beide Verfahren die Holzporen nicht verschließen. Je nachdem, wie tief Beize bzw. Öl in das Holz eingedrungen sind und welcher Farbton erzielt werden soll, ist es vorher unter Umständen nötig, das Holz abzuschleifen. Das gilt natürlich auch für bereits lackiertes Holz.


Holz aufhellen mit Hausmitteln?

Unterschied helles und dunkles Holz

Willst du einzelne Flecken entfernen oder das Holz nur minimal heller machen, sind Hausmittel einen Versuch wert.

Infrage kommen zum Beispiel Zitronensäure oder Natronlauge, die du dir mit üblichen Haushaltsutensilien wie Zitronensaft oder Backpulver schnell selbst herstellen kannst. Allerdings sind die Bleicherfolge mit diesen Hausmitteln begrenzt. Um Holz deutlich aufzuhellen, müsstest du es in unzähligen Durchgängen bearbeiten. Dunkle Grauschleier oder tief eingezogene Schmutzspuren werden ebenfalls nicht restlos verschwinden.

Für die Entfernung leichter Verfärbungen wie Glasränder oder Wasserspuren sind Hausmittel hingegen eine praktische und günstige Alternative.


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