Du hämmerst, sägst und schraubst gerne? Eine eigene Werkstatt ist der perfekte Ort für handwerkliche Arbeiten. Hier hast du deine Werkzeuge stets griffbereit und kannst dich ungestört ausbreiten. Die Einrichtung einer Hobbywerkstatt ist nicht schwer. Damit das Heimwerken später auch Spaß macht, solltest du jedoch einige Dinge beachten.
Welcher Raum eignet sich zum Einrichten einer Hobbywerkstatt?
Zunächst gilt es, den passenden Raum zu finden. Bei der Auswahl helfen folgende Fragen:
- Sind genügend Stromanschlüsse vorhanden? Nichts ist ärgerlicher, als ständig den Stecker von deinen Geräten und Maschinen abziehen zu müssen. Achte darauf, dass die Leitungen und Sicherungen für den Betrieb deiner Maschinen ausgelegt sind.
- Ist ein Starkstromanschluss notwendig? Gerade wenn du eine Holzwerkstatt einrichten möchtest, solltest du vorher prüfen, welche Geräte Extrapower benötigen.Gibt es einen Wasseranschluss und eventuell auch ein Handwaschbecken? Zum Händewaschen und Reinigen von Werkzeugen reicht Kaltwasser.
- Kann der Raum beheizt werden? Im Winter kann das Arbeiten in ungeheizten Räumen schnell unangenehm werden.
- Ist ein Fenster vorhanden? Vor allem bei der Arbeit mit Farben, Lacken und Lösungsmitteln benötigst du eine gute Belüftung.
- Wie gut ist die Schallisolierung? Werden Mitbewohner oder Nachbarn durch laute Geräusche gestört?
- Wie viel Stauraum benötigst du? Deine Werkstatt sollte nicht nur Platz für sämtliche Werkzeuge und Geräte bieten, sondern auch für Hilfsmittel und Materialien. Welche Werkzeuge in jede Werkstatt gehören, erfährst du im Ratgeber Werkzeug-Grundausstattung von toom Baumarkt. Eine Übersicht über die wichtigsten Elektrogeräte gibt es im Artikel Welche Elektrowerkzeuge braucht man?
Für das Einrichten einer Werkstatt kommen die Garage, der Dachboden, der Keller, ein ungenutzter Raum im Haus oder auch das Gartenhaus bzw. der Geräteschuppen in Frage. Jeder der Räume hat Vor- und Nachteile:
Ort | Vorteile | Nachteile | ||
---|---|---|---|---|
Garage | Vorteile | ebenerdige Lage; sperrige Gegenstände und Maschinen lassen sich durch das Tor leicht in die Werkstatt transportieren; gute Belüftungsmöglichkeiten | Nachteile | weniger für Holzarbeiten geeignet, sofern das Auto im selben Raum untergebracht ist |
Dachboden | Vorteile | Fenster sorgen für Tageslicht und die nötige Frischluftzufuhr | Nachteile | Dachschrägen schränken die Bewegungsfreiheit und die Stellmöglichkeiten ein; Werkstücke müssen über die Treppe transportiert werden |
Keller | Vorteile | Schmutz, Staub und Lärm stören nicht; oft ist ein Nebeneingang vorhanden | Nachteile | wenig natürliches Tageslicht; eingeschränkte Belüftungsmöglichkeiten, eventuell ist ein Lüfter nötig; Werkstücke müssen über die Treppe transportiert werden |
Hobbyraum im Haus | Vorteile | gut isoliert, Heizung ist meist vorhanden; Fenster sorgen für Tageslicht und die nötige Frischluftzufuhr | Nachteile | Lärm und Gerüche könnten Mitbewohner stören; Werkstücke müssen durch das Haus transportiert werden, sofern kein Nebeneingang vorhanden ist |
Gartenhaus bzw. Geräteschuppen | Vorteile | ebenerdige Lage; separater Zugang, Schmutz und Staub landen nicht im Haus | Nachteile | Wände sind meist nicht für Hängeschränke geeignet; ohne Dämmung nur im Sommer nutzbar; Lärm könnte die Nachbarn stören |
Für welchen Raum du dich entscheidest, hängt letztendlich von den Arbeiten ab, die du in deiner Werkstatt erledigen möchtest:
- Kfz-Werkstatt: Bist du ein leidenschaftlicher Autoschrauber, dann bietet es sich natürlich an, die Werkstatt gleich in der Garage einzurichten. Plane einen Arbeitsbereich von mindestens 1 m rund um das Fahrzeug ein. Für eine Hebebühne benötigst du ein entsprechendes Betonfundament von etwa 3 x 3 m.
- Werkstatt für Bastler: Möchtest du lediglich kleinere Reparatur- und Bastelarbeiten durchführen, kannst du dir deine Werkstatt auch auf dem Dachboden oder im Keller einrichten. Meist reicht ein abgeteilter Bereich mit Werktisch und Stauraum für das Werkzeug aus.
- Tischlerwerkstatt: Eine zum Holzwerken eingerichtete Werkstatt sollte mindestens 9 m² groß sein, sodass du auch Bretter mit einer Länge von 2 m bequem bewegen kannst. Soll die Werkstatteinrichtung auch eine Hobelmaschine, eine Drechselbank und/oder eine Tischkreissäge umfassen, muss der Raum entsprechend größer sein.
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Solide Basis: der optimale Bodenbelag für die Hobbywerkstatt
Der Untergrund sollte fest, tragfähig, rutschhemmend und pflegeleicht sein. Gut geeignet sind beispielsweise gestrichener Estrich oder versiegelter Beton. Auch ein PVC-Belag ist sehr strapazierfähig. Das vielseitige Material lässt sich leicht selber aufbringen. Wie es geht, erfährst du in der toom Baumarkt DIY-Anleitung PVC-Boden verlegen. Auf Fliesen solltest du dagegen verzichten, wenn du dir zuhause eine Werkstatt einrichten möchtest: Bei punktueller Belastung können sie brechen – etwa, wenn dir ein Hammer herunterfällt.
Luft und Licht
Wenn du dir eine Werkstatt selber einrichten willst, denke unbedingt an eine gute Belüftung und ausreichend Licht. Idealerweise verfügt der Raum über ein Fenster, durch das natürliches Tageslicht und Frischluft hineingelangt. Fensterlose Räume, etwa im Keller, solltest du mit einer Lüftungsanlage ausstatten. Für große Maschinen, die viel Staub produzieren, empfiehlt sich zusätzlich eine Absaugung.
Eine ideale Arbeitsbeleuchtung schaffst du mit einem hellen Deckenlicht. Die Farbtemperatur der LEDs sollte mehr als 5.300 Kelvin betragen. Das macht munter und fördert die Konzentration. Mehr Infos zu Leuchtmitteln und Farbtemperatur findest du im Ratgeber Leuchtmittelarten und ihre Eigenschaften. Installiere über den einzelnen Arbeitsbereichen zusätzlich helle und blendfreie Leuchten. Für filigrane Arbeiten empfiehlt sich eine Lampe mit schwenkbarem Arm.
Werkstatteinrichtung: Ideen für den heimischen Arbeitsbereich
Die Einrichtung der Hobbywerkstatt sollte gut durchdacht und funktional sein. Damit du den vorhandenen Raum optimal ausnutzen kannst, überlege dir zunächst, was du alles brauchst. Miss den Raum aus und fertige einen Raumplan an, in dem du alle Strom- und Wasseranschlüsse sowie Fenster und Türen vermerkst. Zeichne dann sämtliche Möbel und Arbeitsflächen ein. Am besten malst du die Möbel und Maschinen vorher auf ein Blatt Papier auf und schneidest sie dann einzeln aus. So kannst du sie auf dem Grundriss nach Belieben hin- und herschieben, bis du die ideale Aufteilung gefunden hast.
Das gehört in jede Werkstatt:
- Werkbank: Die Werkbank ist der Mittelpunkt jeder Hobbywerkstatt. Sie sollte genügend Arbeitsfläche bieten und stabil sein. Je nachdem, welche Arbeiten ausgeführt werden, sind verschiedene Höhen sinnvoll: Je mehr Kraft benötigt wird, desto niedriger sollte die Arbeitsfläche sein. Empfehlenswert ist zudem ein fest installierter Schraubstock. Der Platz unterhalb der Arbeitsfläche kann als Stauraum genutzt werden. Ein Tipp: Beschrifte Schubladen und Auszüge von außen, so musst du später nicht lange nach den richtigen Hilfsmitteln und Werkzeugen suchen.
- Werkstattwand: Sinnvoll ist eine Werkstattwand, die direkt über der Werkbank angebracht wird. So hast du häufig gebrauchte Werkzeuge wie Schraubendreher, Hammer und Schraubenschlüssel stets zur Hand. Eine Alternative zur Werkzeugwand aus Lochblech sind Klemmleisten.
- Sitzgelegenheit: Manche Arbeiten lassen sich leichter im Sitzen erledigen. Praktisch ist beispielsweise ein rollbarer Hocker.
- Rollwagen: Ein Rollwagen ist immer dort, wo du ihn gerade benötigst. Er bietet nicht nur Stauraum für die wichtigsten Werkzeuge und Materialien, sondern fungiert gleichzeitig auch als praktische Ablage.
- Regale: Alles, was schnell griffbereit sein muss, verstaust du am besten in Regalen. Besonders praktisch sind Regalsysteme, die sich perfekt auf die räumlichen Gegebenheiten sowie auf deine Bedürfnisse anpassen lassen. Selbst unter Treppen und Dachschrägen finden sie Platz. Für schwere Geräte und Materialien benötigst du ein Schwerlastregal.
- abschließbarer Werkzeugschrank: Spitze und scharfe Werkzeuge sowie Chemikalien und Lacke gehören – für Kinder und Haustiere unzugänglich – hinter verschlossene Türen.
- Feuerlöscher, Rauchmelder und Erste-Hilfe-Kasten: Sicherheit ist auch in der Hobbywerkstatt das A und O. Mehr zum Thema erfährst du im Artikel Tipps für sicheres Arbeiten zu Hause.
Auch praktisch:
- Spind: In einem Spind kannst du deine Arbeitskleidung sowie deine Schutzausrüstung ordentlich verstauen.
- Schreibtisch: Ein kleiner Schreibtisch ist der perfekte Platz, um deine nächsten Projekte zu planen.
- Klapptisch: Mit einem stabilen Klapptisch bist du immer flexibel. Die zusätzliche Arbeits- und Ablagefläche ist schnell auf- und auch wieder abgebaut.
- Werkzeugkoffer: Es kann nie schaden, wenn man die wichtigsten Werkzeuge in doppelter Ausführung besitzt. Zudem lassen sie sich in einem gut sortierten Werkzeugkoffer leicht durch Haus und Garten transportieren.
Kleine Werkstatt optimal einrichten
Nicht jeder Heimwerker hat das Glück, dass er seine Werkstatt in einem separaten Raum einrichten kann. Aber auch kleinere Bereiche, beispielsweise in der Garage oder im Keller, lassen sich funktional gestalten. Eine Idee sind Werkstattsets, die aus einer Werkbank, einem Unterschrank, einer Lochplatte und einem passenden Hängeschrank bestehen.