Fußbodenheizungen sorgen für wohlige Wärme, indem sie Strahlungswärme gleichmäßig im ganzen Raum verteilen. Als Alternative zu der oft kostspieligen Verlegung einer Fußbodenheizung durch ein Fachunternehmen ist es heutzutage mit vergleichsweise wenig Aufwand möglich, Fußbodenheizungen selbst zu verlegen. Dieser Ratgeber von toom Baumarkt zeigt dir verschiedene Arten, eine Fußbodenheizung zu verlegen, enthält eine praktische Anleitung und Informationen zu häufigen Fehlern und verschiedenen Bodenbedingungen.
Fußbodenheizung selbst verlegen: Anleitung in 5 Schritten
Du weißt schon, in welchem Raum, du deine Fußbodenheizung verlegen möchtest und hast dich bereits für die Verlegart entschieden? Falls nicht, findest du weiter unten im Text alle wichtigen Informationen. Bist du bereits gut informiert, kann es direkt losgehen. Nachfolgend erhältst du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Verlegung einer Fußbodenheizung in mäandernder Form mit Heizmatten.
Schritt 1: Erst planen, dann Fußbodenheizung einbauen
Bevor du beginnst, die verschiedenen Heizelemente der Fußbodenheizung zu legen, solltest du sowohl den Raum als auch die Elemente ausmessen und festlegen, wie diese im Raum verlaufen sollen. Markiere die ausgemessenen Abstände an den Wänden. Stelle obendrein sicher, dass der Untergrund eben und sauber ist. An Wänden sowie anderen Bauteilen wie beispielsweise Säulen müssen vor dem Ausbringen des Heizsystems Dämmstreifen angebracht werden.
Schritt 2: Heizmatten der Fußbodenheizung verlegen
Beginne an der Verteilerstation mit dem Verlegen der Heizmatten. Sofern die Heizelemente auf den Matten noch nicht fixiert sind, ist es wichtig darauf zu achten, dass die Schlaufen nicht zu eng geführt werden, da ansonsten Knickgefahr besteht. Wenn du an der Kopfwand des Raumes angekommen bist, schneidest du das Mattengewebe ein, ohne dabei die Heizleitung zu beschädigen. Führe nun die zweite Bahn mit etwa fünf Zentimeter Abstand zur ersten zurück und wiederhole das Prinzip für alle weiteren Bahnen.
Schritt 3: Fixierung der Bahnen
Nach dem Verlegen sämtlicher Bahnen fixierst du sie mit Dübeln oder Spezialkleber am Boden und verspachtelst die Mattenränder, damit diese sich später nicht lösen oder wölben.
Schritt 4: Nivelliermasse ausgießen
Rühre nun die Nivelliermasse an und gieße sie über den Heizmatten aus. Selbstverständlich solltest du vorab sicherstellen, dass die Nivelliermasse für Fußbodenheizungen geeignet ist und diese nicht beschädigt. Lasse die Masse anschließend vollständig trocknen.
Schritt 5: Boden verlegen
Nach dem Trocknen der Nivelliermasse kannst du den Boden verlegen und deine neue Fußbodenheizung zwei bis fünf Tage nach Installation erstmalig benutzen.
Welche Vorteile hat es, eine Fußbodenheizung zu verlegen?
Besonders für Allergiker sind Fußbodenheizungen ein Segen: Hausstaubmilben finden auf dem durch die Wärme der Fußbodenheizung trockenen Boden keine Nahrung und es wird kaum Staub aufgewirbelt. Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Heizsystemen wie etwa Radiatoren, die üblicherweise in Fensternähe eingebaut werden und nur dort Wärme abgeben, verteilen Fußbodenheizungen die Wärme gleichmäßig im ganzen Raum. Es gibt keine sperrigen Heizkörper, die entstaubt werden müssen und oftmals eher unschön anzusehen sind. Außerdem kannst du mit einer Fußbodenheizung Energie und Kosten sparen. Das Absenken der Vorlauftemperatur sorgt für eine Energieersparnis von rund zehn Prozent, was vor allem angesichts steigender Energiepreise langfristig den Geldbeutel schont. Allein dafür lohnt es sich schon, auch in älteren Gebäuden eine Fußbodenheizung nachzurüsten.
Verschiedene Arten von Fußbodenheizungen
Willst du ohne großes Vorwissen eine Fußbodenheizung einbauen, wirst du schnell feststellen, dass es verschiedene Arten gibt, was sich auf die Art und Weise der Verlegung und den anschließenden Betrieb auswirkt.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Fußbodenheizungen, die mit Strom betrieben werden, und solchen, bei denen warmes Wasser die Wärme erzeugt. Während die elektrische Fußbodenheizung mit ihren Heizmatten unabhängig vom Heizkreislauf eines Gebäudes bleibt, musst du für eine wasserführende Fußbodenheizung Rohre verlegen und diese anschließend mit der Heizungsanlage oder einer eigenen Wärmepumpe verbinden. Beide Modelle sind in der Regel mit Thermostaten ausgestattet, mit denen die Temperatur beim Heizen exakt eingestellt werden kann, und können auf Wunsch in dein Smart Home eingebunden werden. Doch damit ist die Auswahl noch nicht erschöpft, denn zusätzlich gibt es weitere Varianten, die für verschiedene bauliche Bedingungen geeignet sind und ebenfalls Auswirkungen darauf haben, wie die Fußbodenheizung zu montieren ist.
- Tackersystem: Hier werden die Heizungsrohre auf einer Grundplatte festgetackert und können flexibel nach räumlichen Gegebenheiten und Wärmebedarf angeordnet werden, denn bei einer Fußbodenheizung entscheidet der Rohrabstand, wie viel Wärme entsteht. Das System ist für Nassestriche wie Zement- oder Fließestrich geeignet und benötigt eine Aufbauhöhe von mindestens sieben Zentimetern.
- Noppensystem: Auch dieses System eignet sich für nassen Estrich. Die Rohre werden dabei in vorgefertigte Noppenmatten gedrückt, was ebenfalls sehr flexibel ist und beim Heimwerken leicht allein erledigt werden kann. Dazu kommt eine geringere Aufbauhöhe ab etwa fünf Zentimetern.
- Trockenestrichsystem: Dieses System ist besonders schnell verlegt, da es nach der Montage einfach mit Trockenestrichplatten bedeckt werden kann, wodurch längere Trocknungszeiten entfallen. Gleichzeitig wird so eine geringe Aufbauhöhe ab ca. vier Zentimetern erreicht.
- Dünnschichtsystem: Der absolute Gewinner im Hinblick auf die Aufbauhöhe ist dieses System mit durchschnittlich 2,5 Zentimetern. Es wird auf einer speziellen Systemplatte montiert, auf der es in eine besonders dünne Schicht Nassestrich eingegossen werden kann. Damit ist es optimal für die Renovierung in einem Raum, in dem nur eine geringe Aufbauhöhe umgesetzt werden kann.
Wie wird eine Fußbodenheizung verlegt? – Verschiedene Verlegearten
Als nächstes hast du die Wahl zwischen verschiedenen Verlegearten für deine Fußbodenheizung. Welche Art sich in deinem Fall am besten eignet, um die Fußbodenheizungsrohre zu verlegen, ist unter anderem vom Bodenbelag, der Heizkreislänge sowie der gewünschten Raumtemperatur abhängig.
Mäander-Verlegung
Die mäanderförmige Verlegung der Fußbodenheizung gehört zu den beliebtesten Arten. Das Heizrohr wird hierbei in parallelen Reihen verlegt, wobei die größte Wärmeleistung im Bereich des Vorlaufs erzielt wird. Die Mäander-Verlegung eignet sich besonders für Räume, in denen der Heizlastbedarf des Fußbodens gering ist.
Doppelmäander-Verlegung
Sie gleicht der Mäander-Technik, allerdings wird für diese Art der Verlegung einer Fußbodenheizung ein doppelter Abstand der Rohre gewählt. Vor- und Rücklaufleitungen liegen durch einen Rücklauf des Flächenheizungsrohrs zwischen den Heizungsrohren nebeneinander, sodass eine gleichmäßige Beheizung des gesamten Raumes erfolgt.
Spiralförmige Verlegung
Bei der spiralförmigen Verlegung, die oft auch als Schneckenverlegung bezeichnet wird, führt das Heizrohr vom Rand der Verlegefläche ausgehend in Spiralen bis in die Raummitte. Ist die Raummitte erreicht, wird das Heizrohr in gleicher Form innerhalb der verlegten Rohre wieder zurückgeführt. Die spiralförmige Verlegung ermöglicht eine besonders gleichmäßige Wärmeverteilung.
Geeignete Orte für das Verlegen einer Fußbodenheizung
Ob die Verlegung einer Fußbodenheizung die richtige Wahl ist, hängt maßgeblich von den Gegebenheiten des Gebäudes und des Raumes ab, in dem sie verlegt werden soll. Während es im Neubau in der Regel recht einfach ist, kann das Vorhaben, eine Fußbodenheizung im Altbau zu verlegen, durchaus einige Tücken mit sich bringen. Da der Boden sich durch das Verlegen einer Fußbodenheizung deutlich erhöht, müssen Türen gegebenenfalls angepasst werden. Zudem wärmt eine Fußbodenheizung nur dann effizient, wenn das Gebäude ausreichend gedämmt ist, was in zahlreichen Altbauten nicht der Fall ist.
Innerhalb des Hauses ist eine Fußbodenheizung im Bad besonders beliebt. Kein Wunder, denn gerade auf sonst kalten Badezimmerfliesen ist die Bodenwärme an den Füßen besonders wohltuend. Für das Verlegen einer Fußbodenheizung im Bad wird vor allem in Neubauten häufig ein Nass-System gewählt, bei dem die Heizrohre direkt im Estrich verlegt und später mit warmem Heizungswasser über die Zentralheizung versorgt werden. Möchtest du ein Nass-System im Zuge einer Badrenovierung nachträglich installieren, ist dies jedoch meist mit einem hohen Aufwand verbunden.
Fußbodenheizung richtig verlegen: Diese Fehler gilt es zu vermeiden
Wie du gesehen hast, ist das eigentliche Verlegen der Fußbodenheizung auch für Laien recht einfach. Dennoch lauern einige Fallen, die sich erst beim Betrieb der Heizung zeigen und Funktion und Heizleistung teils deutlich beeinträchtigen. Nachträgliche Reparaturen sind nicht nur aufwendig, sondern können auch hohe Kosten verursachen. Aus diesem Grund solltest du bei der Arbeit gut darauf achten, dass dir in den folgenden Punkten keine Fehler unterlaufen.
- Verlegeabstand: Bei einer Fußbodenheizung muss der Abstand der Rohre an die gewünschte Heizleistung angepasst werden. Bedenkst du das nicht und wählst einen zu großen Abstand, wird der Raum nicht warm genug.
- Randbereiche: An Außenwänden, Eingangs- und Terrassentüren ist durch die Kältewirkung der Außenluft ein geringerer Rohrabstand nötig, um die gewünschte Raumtemperatur zu erhalten.
- Zuleitungen: Im Bereich der Zuleitung (also der Verteilung der Rohre in andere Räume) entsteht das umgekehrte Problem. Da hier viele Rohre in geringen Abständen verlaufen, kann es zur Überhitzung kommen. Betrifft das einen einzelnen Raum (zum Beispiel den Flur einer Wohnung), plane eine ausreichende Dämmung mit ein.
- Länge der Heizkreise: Für jeden an den Verteiler angeschlossenen Heizkreis gilt eine Maximallänge. Sie richtet sich nach dem verlegten System und sollte nicht überschritten werden, sonst werden die Rohre nicht ausreichend stark durchströmt. Starke Längenunterschiede zwischen den angeschlossenen Heizkreisen können außerdem Hydraulikprobleme verursachen.
- Rohrdurchmesser: Der Durchmesser der Heizrohre muss nicht nur zur gewünschten Wärmeleistung, sondern auch zur Hydraulik und den Einstellungen des Heizkreislaufs im gesamten Gebäude passen.