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Was ist eine Wallbox und welche Vorteile bringt ihr Einsatz?

Elektroauto lädt an einer Ladestation
Lesezeit 5 Minuten
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Wenn du dich mit dem Thema Elektromobilität beschäftigst und vielleicht sogar über die Anschaffung eines Autos mit Elektro- oder Hybridantrieb nachdenkst, wirst du früher oder später auf den Begriff „Wallbox“ stoßen. Das ist die Bezeichnung für eine Ladestation, mit der du dein Elektroauto sicher und vor allem schnell zuhause aufladen kannst. Doch was sind Wallboxen eigentlich genau und welche Vorteile bieten sie gegenüber herkömmlichen Steckdosen? Diese Fragen beantwortet dir unser Ratgeber.


Was ist eine Wallbox? Erklärung und Anwendungsfelder

E-Auto-Ladestation an einer Wand

Eine Wallbox ist eine kompakte und leistungsfähige Ladestation zum Aufladen von Elektroautos und anderen kompatiblen Elektrofahrzeugen. Die Bezeichnung (dt.: „Wandkasten“) leitet sich von Befestigungsart an der Wand – z. B. in einer Garage – ab. Dort kann das E-Auto bequem während der Standzeiten laden. Die Wallbox selbst ist so klein und handlich, dass sie auch an einer Standsäule installiert werden kann. Dadurch ist das Laden in einem Carport oder (mit dem nötigen Witterungsschutz) im Freien ebenfalls kein Problem.

Aufgrund dieser flexiblen Installationsmöglichkeiten werden Wallboxen vor allem in Privathaushalten und auf Parkflächen mit begrenztem Zugang, zum Beispiel in Mehrfamilienhäusern oder auf Firmenparkplätzen eingesetzt.

Als Schnittstelle zwischen dem Stromnetz und dem Akku deines Elektroautos überwacht und steuert die Wallbox den Ladevorgang, um einen optimalen Stromfluss und die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten.


Wie funktioniert eine Wallbox?

Elektroauto lädt an Ladestation

Die Wallbox steht für eine optimierte Ladeleistung und kurze Ladezeiten. Üblicherweise arbeitet sie mit Starkstrom, also dreiphasigem Drehstrom mit 400 Volt Spannung. Damit kannst du dein Auto mit einer Leistung von bis zu 22 kW aufladen, wenn es das Modell erlaubt (derzeit liegt die Grenze der meisten Wallboxen bei 11 kW). Doch was macht eine Wallbox eigentlich genau?

Das Herzstück der Wallbox ist ihr Steuergerät, das in ständiger Kommunikation mit der Ladeelektronik des Autos steht. Auf diese Weise wird der Stromfluss während des Ladevorgangs dauerhaft überwacht und an den Ladezustand sowie die Parameter der Akkus angepasst. Während der Ladephase wird die höchstmögliche Leistung angestrebt. Sobald der Akku voll ist, schaltet sich die Wallbox je nach Einstellung selbstständig ab oder auf Erhaltungsladung um. Mit der zweiten Option kannst du die Selbstentladung des Akkus verhindern, was vor allem bei längeren Standzeiten ein großer Vorteil ist.

Integrierte Sicherheitseinrichtungen verhindern Überspannung und Fehlerströme. Sollte es beim Laden doch zu einem Fehler kommen, unterbricht die Wallbox den Ladevorgang sofort und verhindert damit schwerere Schäden am Elektroauto bzw. dem Stromnetz. Der Ladefortschritt sowie mögliche Fehlermeldungen werden auf einem Display an der Wallbox angezeigt.


Kann ein Elektroauto auch über eine Haushaltssteckdose geladen werden?

Rein theoretisch kannst du dein Elektroauto auch an eine herkömmliche Haushaltssteckdose anschließen. Doch davon ist aus verschiedenen Gründen abzuraten. Einerseits kannst du an einer Schuko-Steckdose maximal mit einer Leistung von 3,7 kW laden. Das ist nur ein Bruchteil der 11 bzw. 22 kW, die eine Wallbox zur Verfügung stellt und wirkt sich dementsprechend auf die Ladedauer aus. Das vollständige Aufladen eines Elektroautos kann daher je nach Größe des Akkus bis zu 24 Stunden dauern, während die Wallbox nur wenige Stunden braucht.

Der zweite Punkt ist die Sicherheit. Beim Aufladen eines Elektroautos wird für viele Stunden die maximale Leistung abgerufen. Auf diese Dauerbelastung sind Schuko-Steckdosen nicht ausgelegt. Es kommt zu einer hohen Wärmeentwicklung, mit der auch das Risiko für Überhitzung und die Brandgefahr steigen. Im Vergleich dazu verhindert die Wallbox nicht nur Kurzschlüsse und Kabelbrände, sondern auch Unfälle mit dem gefährlichen Starkstrom. Der Stromfluss wird nämlich erst möglich, wenn die Verbindung zwischen Wallbox, Kabel und Auto zuverlässig steht.


Was ist bei der Installation einer Wallbox zu beachten?

Zwei Starkstromstecker an Wand

Für eine optimale Ladeleistung und kürzeste Ladezeiten werden Wallboxen in der Regel mit Starkstrom betrieben. Der Anschluss darf in diesem Fall nur von einem Elektrofachbetrieb durchgeführt werden.

Bei Wallboxen ab 11 kW Ladeleistung musst du zudem die Genehmigung deines Netzbetreibers einholen, um sicherzustellen, dass die Stabilität des Stromnetzes nicht gefährdet wird.  Darüber hinaus gibt es jedoch auch Modelle, die für den Betrieb mit einphasigem Strom ausgelegt sind. Sie haben eine entsprechend geringere Ladeleistung, aber punkten gleichzeitig mit geringeren Kosten.

Ein weiterer Punkt, mit dem du dich im Voraus beschäftigen solltest, ist die mögliche Förderung der Wallbox. Da die Umstellung auf Elektromobilität ein langfristiges Ziel der Politik ist, gibt es sowohl bundesweite als auch regionale Förderprogramme, mit denen du unter Umständen einen Kostenzuschuss für Kauf und Installation einer Wallbox erhältst. Planst du, den Strom für die Wallbox mit einer eigenen Solaranlage zu erzeugen, gibt es zudem Fördermöglichkeiten, die die Gewinnung und Verwendung nachhaltiger Energie im gesamten Haushalt unterstützen, was auf die Kombination aus Photovoltaik und Wallbox ebenfalls zutrifft.


Intelligente Wallboxen für dein Smart Home

Einige Modelle können inzwischen intelligent über eine App auf dem Smartphone gesteuert und über WLAN oder Bluetooth in dein Smart Home integriert werden. Das ermöglicht dir neben der Echtzeit-Überwachung des Ladevorgangs auch unterschiedlichste Zusatzfunktionen. So kannst du etwa deine Verbrauchsdaten abrufen, Strompreisgrenzen definieren oder einstellen, wie viele Kilowattstunden geladen werden sollen.


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