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Richtig heizen: Tipps und Tricks für den Winter

gemütliches, warmes Inneres eines schicken Landhauses mit einem riesigen Panoramafenster mit Blick auf den Winterwald
Lesezeit 6 Minuten
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Der Winter steht vor der Tür und du fragst dich: Wie kann ich effizient und energiesparend heizen? Welche Temperaturen sind ideal, wie lüfte ich richtig und welche Fehler gilt es zu vermeiden? In diesem Ratgeber erfährst du, wie du deine Wohnung oder dein Haus richtig heizen kannst und dabei bares Geld sparst.


Wie heize ich richtig? Auf die Temperatur kommt es an!

Frau sitzt gemütlich am Fenster sitzen und liest ein Buch

Effektives Heizen fängt schon mit der Einstellung der optimalen Raumtemperatur an. Natürlich sollst du nicht frieren, nur um Energie zu sparenzu geringe Temperaturen fördern außerdem die Schimmelbildung, vor allem in Feuchträumen wie Bad oder Küche. Dennoch kann ein Grad Unterschied deinen Geldbeutel und die Umwelt bereits entlasten.

Wie viel Heizenergie du für eine bestimmte Raumtemperatur benötigst, hängt davon ab, wie groß deine Wohnung und die einzelnen Räume sind. Auch die Wärmedämmung spielt eine wichtige Rolle. Je nach Art des Raums gelten folgende Empfehlungen für die Raumtemperatur:

  • Wohnzimmer: 20–22 °C am Tag, 18 °C nachts
  • Schlafzimmer: 16–18 °C am Tag, 16 °C nachts
  • Küche: 18–20 °C am Tag, 16–18 °C nachts
  • Badezimmer: 22–24 °C am Tag, 20 °C nachts

Diese Temperaturen sorgen dafür, dass du dich wohlfühlst und gleichzeitig sparsam heizt. Tagsüber kannst du die Raumtemperatur deinen aktuellen Aktivitäten anpassen. In ungenutzten Räumen und nachts ist es sinnvoll, die Heizung einige Grad niedriger einzustellen. Unter 16 °C sollte die Temperatur jedoch nicht sinken, damit sich möglichst kein Schimmel bilden kann.


Das Thermostat deiner Heizung richtig einstellen

Willst du sparsam heizen, solltest du auch das Heizungsthermostat richtig einstellen, um die Temperatur im Raum zu regulieren. Die Zahlen auf dem Thermostat stehen jeweils für bestimmte Temperaturen:

StufeTemperatur (in °C)
Stufe1
Temperatur (in °C)ca. 12 °C
Stufe2Temperatur (in °C)ca. 16 °C
Stufe3Temperatur (in °C)ca. 20 °C
Stufe4Temperatur (in °C)ca. 24 °C
Stufe5Temperatur (in °C)ca. 28 °C

Zwischen diesen Stufen kannst du die Temperatur feinjustieren. Das Thermostat regelt dann die Raumtemperatur automatisch auf den eingestellten Wert. Gut zu wissen: Ein voll aufgedrehtes Thermostat erwärmt den Raum nicht schneller, sondern erhöht nur die Zieltemperatur. Es hilft also nicht, die Heizung „auf volle Pulle“ zu stellen, wenn dir kalt ist.

Die Schneeflocke auf dem Thermostat steht übrigens für den Frostschutz. Werden niedrige Außentemperaturen erwartet, solltest du die Heizung bei Abwesenheit nie ganz ausschalten, also nicht auf 0 stellen, sondern auf die Schneeflocke. Dank dieser Frostschutzeinstellung bleibt die Temperatur bei mindestens 5–7 °C, sodass die Heizung keinen Schaden nehmen kann. Denke bei längeren Abwesenheiten aber auch an den Schimmelschutz.

Achtung Mieterinnen und Mieter: Es gibt in Mietwohnungen keine gesetzliche Verpflichtung, eine bestimmte Temperatur aufrecht zu erhalten. Daher darfst du bei Abwesenheit auch die Frostschutzeinstellung wählen. Dennoch hast du eine Pflicht, die Wohnung sorgsam zu behandeln. Schimmelbildung zieht häufig langwierige Feststellungsverfahren hinsichtlich der Schuld und teure Sachverständigengutachten nach sich.


Thermostate per Smart Home steuern und effizient heizen

elektronisches Thermostat an Heizung wird auf 19 Grad Raumtemperatur eingestellt

Mit programmierbaren Thermostaten und Smart-Home-Lösungen lässt sich in puncto Heizung noch mehr Energie sparen. Du kannst zum Beispiel einstellen, dass sie sich morgens schon vor dem Aufstehen erwärmt und die Temperatur automatisch gesenkt wird, sobald du das Haus verlässt. Die Steuerung per App ermöglicht es dir außerdem, die Heizung auch von unterwegs zu regulieren, was besonders praktisch ist, wenn sich deine Pläne ändern. So heizt du deine Wohnung oder dein Haus nur auf eine wohnliche Temperatur auf, wenn es wirklich notwendig ist.

Tipp: Erfahre in unserem Ratgeber, wie du deine bestehende Heizung fürs Smart Home nachrüsten kannst.


Lüften: So machst du es richtig

Richtiges Lüften ist ein wesentlicher Faktor, um Energie zu sparen und gleichzeitig ein gesundes Raumklima zu schaffen. Statt die Fenster dauerhaft gekippt zu lassen, solltest du mehrmals täglich für fünf bis zehn Minuten stoßlüften. Dabei öffnest du die Fenster komplett, sodass die verbrauchte Luft schnell ausgetauscht wird, ohne dass währenddessen die Wände auskühlen. Besonders im Winter verhindert Stoßlüften, dass Feuchtigkeit und Schimmel entstehen. Zugleich bleibt der Wärmeverlust minimal.


Fenster und Türen abdichten für effizientes Heizen

Dingtungsband

Undichte Fenster und Türen sind oft die größten Schwachstellen, wenn es um Energieverluste beim Heizen geht. Durch kleine Ritzen und Spalten kann viel Wärme entweichen, was die Heizkosten in die Höhe treibt. Mit einfachen Mitteln wie Dichtungsbändern oder Schaumstoffdichtungen kannst du diese Wärmeverluste minimieren. Gut abgedichtete Fenster und dicht schließende Türen halten die Kälte draußen und die Wärme drinnen.


Heizung regelmäßig prüfen und warten

Eine regelmäßig gewartete Heizung arbeitet effizienter und spart Energie. Mindestens einmal im Jahr solltest du die Heizung von einem Fachbetrieb warten lassen. Dabei werden wichtige Komponenten wie Brenner, Pumpe und das Ausdehnungsgefäß überprüft und gegebenenfalls gereinigt oder repariert. Auch das Entlüften der Heizkörper gehört zur regelmäßigen Wartung – das kannst du aber auch leicht selbst erledigen. Gluckernde Heizkörper sind ein Zeichen dafür, dass Luft im System ist, was die Effizienz senkt. Außerdem solltest du die Heizkörper regelmäßig reinigen.


Richtig heizen: Dos und Don'ts auf einen Blick

Wie du am besten heizen kannst und was du fürs Energiesparen lieber vermeiden solltest, haben wir dir hier noch einmal kurz und knapp zusammengefasst:

DoDon’t
DoThermostat richtig einstellen:
Wähle die empfohlene Raumtemperatur (z. B. 20 °C im Wohnzimmer) und halte sie konstant.
Don’tHeizung ausschalten bei (kurzer) Abwesenheit:
Wenn du die Heizung komplett ausschaltest, kostet erneutes Aufheizen viel Energie. Besser ist es, die Temperatur auf etwa 16 °C zu senken. Bei längerer Abwesenheit mindestens die Frostschutzeinstellung wählen.
DoStoßlüften:
Statt das Fenster ständig gekippt zu lassen, solltest du mehrmals täglich einige Minuten lang stoßlüften
Don’tFenster dauerhaft kippen:
Ein gekipptes Fenster lässt Wärme entweichen, ohne dass frische Luft in den Raum gelangt. Außerdem kann sich am Fensterrahmen Feuchtigkeit bilden, die das Schimmelrisiko erhöht.
DoHeizkörper freihalten:
Achte darauf, dass direkt vor den Heizkörpern keine Möbel stehen oder Vorhänge die Heizung verdecken.
Don’tRäume überheizen:
Zu hohe Temperaturen in der Wohnung senken die Luftfeuchtigkeit, sodass es leicht stickig werden kann und die trockene Luft die Atemwege reizt. Zudem verbrauchst du so unnötig viel Energie.

Beispielrechnungen für effizientes Heizen: So viel kannst du sparen

Heizkosten sparen

Um dir eine Vorstellung davon zu geben, wie sich das richtige Heizverhalten auf deinen Geldbeutel auswirkt, haben wir zwei Beispielrechnungen für Wohnungen unterschiedlicher Größe erstellt. Beachte, dass es sich um Durchschnittswerte handelt. Deine individuellen Heizkosten hängen natürlich auch von der Dämmung deiner Wohnung oder deines Hauses, den Außentemperaturen und dem aktuellen kWh-Preis ab.

Beispiel 1: kleine Wohnung (ca. 50 qm)

Angenommen, du hast eine 50 qm große 2-Zimmer-Wohnung mit einem Wohnzimmer, einem Schlafzimmer, einer Küche und einem Bad. Du nutzt eine Gasheizung und hältst im Wohnzimmer eine Temperatur von 21 °C, im Schlafzimmer 17 °C, in der Küche 19 °C und im Bad 23 °C. Du heizt durchschnittlich acht Stunden am Tag auf diesem Niveau.

  • Gasverbrauch pro Jahr: ca. 11.000 kWh
  • Kosten pro Jahr: ca. 935 Euro (bei einem Gaspreis von 8,5 Cent/kWh)
  • Einsparpotenzial: Senkst du die Temperaturen jeweils um 1 °C, kannst du bis zu 6 % der Heizkosten einsparen. Das wären etwa 56 Euro im Jahr.

Beispiel 2: größere Wohnung (ca. 100 qm)

Bei einer 100 qm großen 4-Zimmer-Wohnung, die aus einem Wohnzimmer, zwei Schlafzimmern, einer Küche und einem Bad besteht, wird mehr Heizenergie benötigt. Auch hier nehmen wir an, dass eine Gasheizung genutzt wird und die Räume auf folgende Temperaturen geheizt werden: 21 °C im Wohnzimmer, 17 °C in den Schlafzimmern, 19 °C in der Küche und 23 °C im Bad.

  • Gasverbrauch pro Jahr: ca. 20.500 kWh
  • Kosten pro Jahr: ca. 1.742 Euro (bei einem Gaspreis von 8,5 Cent/kWh)
  • Einsparpotenzial: Auch hier kannst du durch eine Reduzierung der Raumtemperatur um 1 °C rund 6 % Heizkosten sparen, was etwa 105 Euro im Jahr entspricht.

Vorteile, wenn du deine Wohnung richtig heizt

Richtiges Heizen bringt zahlreiche Vorteile mit sich, die sich nicht nur auf der Heizkostenabrechnung bemerkbar machen. Du sparst nämlich nicht nur bares Geld, sondern trägst auch zum Umweltschutz bei, indem du deinen Energieverbrauch reduzierst. Darüber hinaus schaffst du bei dir zu Hause ein gesundes Raumklima und minimierst so das Risiko für Schimmelbildung. Eine regelmäßig gewartete und entlüftete Heizungsanlage arbeitet übrigens nicht nur effizienter, sondern hat auch eine längere Lebensdauer.


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