Ob in Bad, Küche oder Waschkeller – mit der Zeit nutzen sich in gefliesten Räumen die Fugen ab. Sie werden rissig, brüchig, schmutzig oder setzen sogar Schimmel an. Spätestens wenn auch mit Spezialreinigungsmitteln nichts mehr zu machen ist, wird es Zeit, alte Fliesenfugen zu erneuern. Wie das geht? In dieser Anleitung von toom Baumarkt erfährst du, wie du in sieben einfachen Schritten mit Zement gefüllte Fugen zwischen Fliesen erneuern kannst.
Wann sollte ich Fugen ausbessern?
Unansehnliche Flecken auf Fliesenfugen kannst du zunächst mit Reinigungsmittel bearbeiten. Auch Hausmittel wie Backpulver oder Essigessenz können helfen. Gehen die Flecken nicht mehr weg, solltest du die Fugen erneuern. Sind sie zudem rissig und brüchig, schützen die Fugen das Mauerwerk nicht mehr so gut vor Feuchtigkeit. Vor allem Küchen- und Badfugen solltest du in einem solchen Fall erneuern – diese Räume sind durch den Wasserdampf vom Kochen, Duschen und Baden besonders viel Feuchtigkeit ausgesetzt.
Entdeckst du schwarze Punkte oder größere dunkle Flecken auf den Fugen, sind sie wahrscheinlich mit Schimmel befallen. Der ist gesundheitsschädlich und muss dringend beseitigt werden. Daher solltest du schimmlige Fliesenfugen unbedingt entfernen und erneuern. Wie du in wenigen Schritten Fliesen neu verfugen kannst, erfährst du in dieser Anleitung. Beachte, dass sie sich speziell auf Fliesenfugen aus Zement bezieht. In einem anderen Ratgeber von toom Baumarkt erfährst du, wie du Silikonfugen erneuern kannst.
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Schritt 1: Fliesenfugen erneuern – Vorbereitung
Bevor du die alten Fliesenfugen ausbessern und neu auffüllen kannst, gibt es einiges vorzubereiten. Lege dir alle Utensilien bereit, die du für die Arbeit brauchst. Da das Entfernen der alten Fugen eine staubige Angelegenheit werden kann, solltest du alle beweglichen Möbel und Gegenstände aus dem Zimmer räumen. Sanitäranlagen wie Waschbecken, WC oder Dusche deckst du mit Malerfolie und Klebeband ab, bevor du die Fugen im Bad erneuerst. Nimm auch Spiegel oder Bilder von den Wänden und entferne Nägel und Schrauben aus den Fugen. Fertig? Dann kann es jetzt richtig losgehen.
Schritt 2: Alte Fugenmasse entfernen
Zum Entfernen alter Fliesenfugen verwendest du am besten ein Multifunktionsgerät, auf das du einen Fräsaufsatz schrauben kannst. Achte auf einen festen Stand, vor allem, wenn du auf einem Podest oder einer Leiter stehst. Halte das Gerät ruhig und arbeite konzentriert, damit du nicht versehentlich die Fliesen beschädigst. Führe die Fräse von oben nach unten an den Fugen entlang. So vermeidest du, dass Mörtelstaub in die bereits ausgefrästen Fugen fällt. Manche Geräte verfügen über einen eingebauten Sauger. Ist das bei deinem Modell nicht der Fall, kannst du den Mörtel anschließend mit dem Staubsauger beseitigen.
Schritt 3: Mörtelreste beseitigen
Um die Fliesenfugen zu erneuern, musst du nun noch hartnäckige Mörtelreste aus den Zwischenräumen holen. Das gelingt am besten mit einem Fugenkratzer oder Cuttermesser. Theoretisch kannst du auch zu Hammer und Meißel greifen. Die Gefahr, durch die Stoßeinwirkung auch die Fliesen zu beschädigen, ist allerdings relativ hoch. Auf der sicheren Seite bist du mit dem weniger schweren Gerät.
Schritt 4: Fugen vor dem Ausbessern gründlich reinigen
Gleich kannst du die Fliesenfugen erneuern. Zuvor solltest du sie jedoch noch einmal säubern. Sauge die Fugen zunächst gründlich ab, um auch den letzten Mörtelstaub zu entfernen. Du kannst auch eine Fugenbürste benutzen. Dann putzt du mit einem feuchten Lappen und Fugenreiniger nach. Waren die Fugen mit Schimmel befallen, nimmst du ein spezielles Anti-Schimmel-Mittel. Damit dir das nicht so bald wieder passiert, kannst du im nächsten Schritt schimmelabweisenden Mörtel benutzen, um die Fugen zu erneuern. Vor allem in Bad und Küche ist das ratsam.
Schritt 5: Fliesen neu verfugen
Für diesen Schritt brauchst du neue Fugenmasse. Willst du Zementfugen erneuern, besteht die Fugenmasse aus Mörtel – zum Beispiel speziellem Fugenmörtel. Setze einen Quirl auf deine Bohrmaschine und mische den Mörtel nach Anleitung. Nach einigen Minuten Reifezeit rührst du ihn nochmals auf. Nun trägst du den Mörtel mit dem Gummiwischer diagonal zu den Fugen auf die Fliesenfläche auf. Das machst du so lange, bis alle Fugen gleichmäßig mit Fugenmasse aufgefüllt sind. Lasse den Mörtel anschließend trocknen.
Schritt 6: Überschüssigen Mörtel und Zementschleier entfernen
Um jetzt den sogenannten Zementschleier von den Fliesen zu entfernen, verwendest du das Schwammbrett. Feuchte den Schwamm dazu an, aber mach ihn nicht zu nass. Sonst könnte sich der Mörtel wieder aus den Fugen lösen. Falls Wasser allein nicht ausreicht, kannst du die Fliesen zusätzlich mit Zementschleierentferner bearbeiten.
Schritt 7: Zementfugen nach dem Erneuern streichen (optional)
Du kannst die Fliesenfugen nach dem Erneuern so lassen, wie sie sind, oder streichen. Farbige Fugen verleihen gefliesten Räumen das gewisse Etwas – helle oder weiße Fugen lassen sie dagegen größer erscheinen. Schon der Fugenmörtel ist in verschiedenen Farben erhältlich. Alternativ streichst du die fertigen Fugen mit einem Pinsel im Farbton deiner Wahl. Anschließend kannst du den Malerkrepp abziehen, die Abdeckfolien entfernen und das Zimmer wieder einräumen.
Tipp: Falls die Fliesen selber nicht mehr zu retten sind, erfährst du in weiteren Anleitungen von toom Baumarkt, wie sich Fliesen entfernen, kaputte Fliesen austauschen oder Fliesen streichen lassen.
Fliesenfugen erneuern ohne Auskratzen
Vielleicht möchtest du alte Fliesenfugen erneuern, ohne sie auskratzen und neu verfugen zu müssen? Tatsächlich ist es möglich, die Fugen nur auszubessern. Eine Möglichkeit ist, sie einfach neu zu streichen. Dazu sollten sie grundsätzlich noch intakt sein – störende Flecken lassen sich so zwar nicht entfernen, aber abdecken. Die andere Variante ist, mit dem Gummiwischer neuen Fugenmörtel auf den Fliesen zu verteilen, ohne die alten Fugen zu entfernen. Du beginnst also erst bei Schritt 4 unserer Anleitung und füllst in den Fliesenfugen vorhandene Risse oder Löcher auf. Die neue Fugenschicht sollte aus etwas weicherem Mörtel bestehen als die ursprüngliche.
Aber Achtung: Schimmelflecken solltest du niemals einfach überfugen. Grundsätzlich gilt: Reinige die Fugen gründlich, bevor du sie streichst oder neu verfugst. Damit sich die beiden Mörtelschichten miteinander verbinden, musst du die alten Fugen gut anfeuchten. Anderenfalls bleibt die neue Schicht nicht allzu lange haltbar.