Ratgeber

Die Fassade dämmen: in 15 Schritten zum warmen Haus

Dämmung der Außenfassade eines Hauses
Lesezeit 7 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Dauer: ungefähr eine Woche (mit Pausen)
Material: Eimer, Hochdruckreiniger, Folie, Kreppband, Tiefengrundierung, Spachtel, Wasserwaage, Dübel, Bohrmaschine, Hammer, Klebespachtel, Sockelprofile, Dämmplatten, Maurerkelle, Füllschaum, Tellerdübel, Anputzleisten, Zahnspachtel, Armierungsgewebe, Cutter, Putz-Grundierung, Oberputz

Ohne die passende Wärmedämmung einer Fassade kann ein großer Teil der Wärme leicht aus dem Haus entweichen. Das sorgt nicht nur für kalte Füße im Winter, sondern kostet auch noch viel Geld. Die Lösung ist eine richtige Fassadendämmung. Wie du diese selbst installierst, erfährst du in dieser Anleitung von toom Baumarkt.


Wärmedämmung fürs Haus – lohnt sich das?

Sparschwein auf Heizung

Insbesondere im Altbau fehlt häufig eine richtige Fassadendämmung, weshalb ein großer Teil der Wärme aus dem Haus verloren geht. Trotz Heizens auf höchster Stufe sind die Zimmer dann kalt und die Heizkosten steigen von Herbst bis Frühling stark an. Hinzu kommt das erhöhte Risiko der Schimmelbildung. Eine vernünftige Isolierung der Fassaden schafft hier Abhilfe, denn schließlich hält die Dämmung das Haus oder die Wohnung nicht nur im Winter warm, sondern im Sommer auch schön kühl.


Fassade selbst dämmen: was du beachten solltest

Haus wird renoviert und erhält Dämmung der Außenfassade

Zunächst ist es wichtig, dass du die Vorgaben der Energieeinsparverordnung beachtest, wenn du dein Haus dämmen willst. Sie schreibt nicht nur vor, welche Dämmung für eine Fassade infrage kommt, sondern auch, ob eine Fassadendämmung überhaupt erlaubt ist. Denn alte Häuser, die unter Denkmalschutz stehen, dürfen oft gar nicht von außen verändert werden. Hier fällt die Möglichkeit einer Dämmung der Außenwand weg, stattdessen muss von innen gedämmt werden. Auch wenn dein Haus zu nah an der Grundstücksgrenze steht, ist eine Fassadenverkleidung mit entsprechender Dämmung eventuell nicht möglich. Hinzu kommen Sicherheitsfragen bezüglich des Brandschutzes. Hier solltest du dich also zunächst erkundigen, was auf dich zukommt.

Möchtest du die Außenfassade dämmen, benötigst du ein Arbeitsgerüst, damit du auch wirklich alle Stellen erreichst. Dämmst du deine Fassade nicht flächendeckend, können sogenannte Wärmebrücken entstehen, durch die nicht nur die Wärme weiterhin nach draußen abgegeben wird, sondern die unter Umständen auch Schäden an der Wand anrichten.

Es bietet sich an, deine Außenwand im Sommer zu dämmen. Denn während der einzelnen Schritte sollte möglichst keine Flüssigkeit auf die Fläche geraten. Zwischen einigen Arbeitsschritten müssen zudem mehrere Tage Pause eingeplant werden. In den wärmeren Sommermonaten kann sich der Trockenvorgang verkürzen.


Welche unterschiedlichen Dämmplatten gibt es?

Dämmmaterial

Es gibt Dämmplatten aus verschiedenen Materialien. Gängig sind vor allem Platten aus Mineralfasern oder Polysterol. Mineralische Dämmplatten aus Stein- oder Glaswolle sind nicht brennbar, umweltschonend und verfügen über sehr gute Dämmeigenschaften. Möchtest du bei der Fassadendämmung Kosten sparen, bieten sich Platten aus Polysterol an. Sie eignen sich ebenfalls gut für eine Fassadendämmung, haben allerdings eine etwas schlechtere Brandschutzklasse und sind schwerer zu entsorgen.

Was benötigst du zusätzlich zu den Dämmplatten? In dieser Checkliste findest du die wichtigsten Werkzeuge zum Fassade dämmen: 

  • Spachtel/ Zahnspachtel
  • Maurerkelle
  • Bohrmaschine
  • Hammer
  • Wasserwaage
  • Cutter

Schritt für Schritt die Außenfassade dämmen - So geht's

Die gängigste Methode, um Putzfassaden zu dämmen, ist das Wärmedämmverbundsystem. Auch für alte Mauern und viele Neubauten ist dieses System geeignet. Wie du die Fassade Schritt für Schritt dämmen kannst, erfährst du im Folgenden.

Hand überprüft Wandstruktur

Schritt 1: überprüfen und vorbereiten

Bevor es losgeht, prüfst du deine Außenwand genau: Gibt es lose Stellen oder Unebenheiten? Wichtig ist außerdem, dass die Wand trocken ist, damit die Dämmung an der Fassade hält.

Schritt 2: ausbessern und reinigen

Wenn du Unebenheiten oder gar Risse entdeckt hast, müssen diese zunächst ausgebessert werden. Ähnlich wie bei einem neuen Anstrich solltest du auch alle Pflanzen gründlich entfernen, die an der Fassade entlangwachsen. Ist alles zu deiner Zufriedenheit, geht es an die Reinigung. Die Wand muss unbedingt frei von Staub und Schmutz sein. Dafür eignet sich ein Hochdruckreiniger. Falls du keinen eigenen besitzt, kannst du dir einen leistungsstarken Reiniger beim Mietgeräteservice von toom Baumarkt leihen.

Schutzfolie über einem Fenster

Schritt 3: Fenster und Türen abkleben

Fenster, Türen, Dachvorsprünge und Fensterbretter benötigen Schutz. Bevor du mit der Installation der Fassadendämmung anfängst, klebt du diese Elemente daher gründlich mit Folie ab, um sie vor Schäden und Verschmutzung zu bewahren.

Schritt 4: Tiefengrundierung auftragen

Nun trägst du eine geeignete Tiefengrundierung auf die Fassade auf. Unter Umständen benötigst du dafür mehrere Durchgänge. Nach dem Auftragen lässt du die Grundierung trocknen. Am Ende sollte die gesamte Fläche kratzfest und gleichmäßig grundiert sein.

Klebespachtel auf Dämmstoff

Schritt 5: Sockelprofil anbringen

Für das Sockelprofil misst du zunächst die nötigen Abstände aus. Das Profil wird mindestens 30 Zentimeter über der Geländeoberkante angebracht. Benutze eine Wasserwaage, um eine Hilfslinie einzuzeichnen und befestige die Sockelprofile dann gleichmäßig und waagerecht mit Schlagdübeln.

Schritt 6: Klebespachtel auftragen

Den Klebespachtel trägst du direkt auf die Dämmplatten auf. Dazu rührst du den Kleber zunächst mit klarem Wasser an, schmierst ihn mit einer Maurerkelle auf die Platten und streichst ihn glatt. Der Kleber sollte sich an den äußeren Rändern und in der Mitte der Fläche befinden.

Dämmstoff wird an Wand angebracht

Schritt 7: Dämmplatten anbringen

Um die Fassade zu dämmen, legst du nun die Platte an die Wand an und drückst sie fest an. Diesen Vorgang wiederholst du zunächst waagerecht, wobei die einzelnen Platten punktgenau aneinanderstoßen sollten. Danach nimmst du dir die nächsthöhere Reihe vor. Hier ist es wichtig, dass du die Platten nicht genau übereinander anordnest, sondern sie um einige Zentimeter versetzt anbringst, damit die Fugen nie direkt übereinanderliegen.

Schritt 8: Fugen schließen

Sollten zwischen den Platten doch größere Fugen entstanden sein, schließt du diese mit Füllschaum. Wichtig ist, dass keine offenen Stellen bleiben, da die Wärme hier sonst entweichen kann und dadurch die Fassadendämmung geschwächt wird.

Dübel in Dämmplatten

Schritt 9: Dämmplatten verdübeln

Der Kleber benötigt etwa zwei Tage, um komplett durchzutrocknen. Danach kannst du die Dämmplatten mit Tellerdübeln sichern, damit sie noch besser halten.

Die Dübel setzt du zwischen den einzelnen Platten an, sodass ein Dübel gleich mehrere Platten hält. Bohre mit einer Bohrmaschine zunächst passende Löcher und schlage die Dübel dann vorsichtig ein, ohne die Platten zu beschädigen.

Schritt 10: Fenster- und Türöffnungen sichern

Sichere Putzanschlüsse an Öffnungen, Fenstern oder Türen sind wichtig, um Wärmebrücken und Feuchtigkeitsbildung zu verhindern. Dafür verwendest du eine Anputzleiste, die du nach den Angaben auf der entsprechenden Verpackung befestigst.

Schritt 11: Klebespachtel auf die Fassadendämmung auftragen

Trage jetzt den Klebespachtel von außen auf die Dämmplatten auf. Die Schicht sollte dabei ungefähr vier Millimeter betragen. Danach kämmst du sie mit einem Zahnspachtel von unten nach oben durch.

Armierungsgewebe an der Wand

Schritt 12: Armierungsgewebe befestigen

Auf dem Klebespachtel befestigst du nun das Armierungsgewebe und streichst es mit einer Kelle glatt. Die einzelnen Bahnen sollen dabei nicht aneinander anschließen, sondern sich um ungefähr zehn Zentimeter überlappen, damit keine Lücken entstehen. Teile, die an den Seiten abstehen, trennst du ab. Nun sollte die Fassade vor dem nächsten Schritt wieder einige Tage trocknen.

Schritt 13: Grundierung auftragen

Rühre die Putzgrundierung an, trage sie gleichmäßig auf die gesamte Fläche auf und lasse sie trocknen. Stelle unbedingt sicher, dass Grundierung und Oberputz zusammenpassen. Welche Produkte du kombinieren kannst, entnimmst du der jeweiligen Verpackung.

Mann bringt Oberputz an Wand an

Schritt 14: Oberputz anrühren, auftragen und strukturieren

Der Oberputz muss nach Herstellerangaben angerührt werden. Trage ihn im Anschluss auf und ziehe ihn mit einer Kelle glatt. Diesen Vorgang solltest du möglichst ohne Pause durchführen, damit alle Stellen gleichmäßig werden. Dann kannst du den Putz strukturieren.

 

Schritt 15: trocknen lassen

Zum Abschluss lässt du die neue Fassadendämmung trocknen. Geschafft!


Fazit: Es lohnt sich, die Fassade zu dämmen

Eine bessere Dämmung senkt deine Heizkosten, hält dein Haus und damit auch dich im Winter warm und hilft dir im Sommer dabei, drinnen einen kühlen Kopf zu bewahren. Es braucht allerdings etwas Zeit, eine Fassade ordentlich zu dämmen. Wem das nichts ausmacht und wer handwerklich begabt ist, sollte sich selbst an der Fassadendämmung versuchen.


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