Ratgeber

Ganz leicht Innentüren einbauen mit diesen 9 Schritten

Mann nimmt die Maße, um eine Innentür einzubauen.
Lesezeit 8 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Dauer: 1 Tag
Werkzeuge: Zollstock, Wasserwaage, Japansäge, Stichsäge, Hobel, Schraubendreher, Türgriffgarnitur, Sprühreiniger, Holzkeile, Hammer, Holzleim, Zweikomponenten-Montageschaum, Türspreizer, Sperrholzplättchen, Malervlies, Silikon, Cuttermesser, Inbusschlüssel, Bleistift, Bohrer, Schrauben, Mörtel

Innentüren sorgen nicht nur für Privatsphäre im Haus, sondern dienen auch der Wärme-Isolierung. Außerdem tragen sie erheblich zur Atmosphäre der Wohnräume bei. Du möchtest neue Innentüren einbauen? Hier kannst du nachlesen, wie du dabei vorgehst und welches Werkzeug sowie welche Materialien du benötigst.

Weitere Tipps rund um das Thema Türen & Fenster findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst. 


Schritt für Schritt Innentüren einbauen

Raum mit Tür

Vom richtigen Ausmessen bis zur Montage der Türgriffe – in der folgenden Anleitung zeigt dir toom Baumarkt Schritt für Schritt, wie du Innentüren selber einbauen kannst. Welche davon du konkret durchführen musst, hängt davon ab, ob du eine neue Tür inklusive Rahmen einbauen oder lediglich eine alte Tür renovieren willst.

  • Eine Tür mit Zarge einbauen: In einem neu gebauten Haus musst du die Innentür komplett mit Zarge einbauen – das ist der Teil, der in der Alltagssprache meist als „Türrahmen“ bezeichnet wird. Alle notwendigen Schritte für den Einbau der Zarge werden in diesem Ratgeber erläutert.
  • Eine alte Zarge weiterverwenden: In einem älteren Haus kannst du womöglich eine neue Tür einbauen, ohne auch eine neue Türzarge einbauen zu müssen. Seit den 1980er-Jahren sind Türgrößen durch eine DIN-Norm vereinheitlicht, sodass du mit etwas Glück die alte Zarge lediglich auffrischen und einfach ein neues Türblatt einhängen kannst. Damit fällt der größte Teil der Arbeit gar nicht erst an und du musst lediglich die Schritte 8 und 9 dieser Anleitung befolgen.
  • Eine Tür ohne Zarge einbauen: Es gibt auch die Möglichkeit, eine Tür ganz ohne Zarge einzubauen. Das wurde in der Vergangenheit häufig bei funktionellen Türen gemacht, z. B. in Kellern oder auf Dachböden. Inzwischen ist es aber auch zu einer beliebten Lösung für Innentüren geworden, die einen kühlen, industriellen Einrichtungsstil unterstreichen sollen. In diesem Fall unterscheidet sich der Einbau je nach Türmodell stark, sodass es keine allgemeinen Tipps geben kann, sondern du dich entweder nach den Herstellerangaben richten oder ein Unternehmen mit dem Einbau beauftragen solltest.

Dieser Ratgeber konzentriert sich auf den Einbau von Innentüren; falls du eine Haustür einbauen willst, sind zusätzliche Arbeitsschritte zur sicheren Verankerung im Mauerwerk und für die Vermeidung von Wärmebrücken zu tun.



Vorbereitung: Alte Türzarge entfernen

Mann schneidet das Silikon an einer alten Türzarge ein.

Als Erstes hängst du die alte Tür aus und räumst sie beiseite. Dann schneidest du mit einem Cuttermesser das Silikon am Boden und entlang der Türzarge ein. Achte darauf, dass du rundum alles durchschneidest, sonst bleibt beim Entfernen der Putz hängen. Danach nimmst du die Zierbekleidung ab.

Um die alte Türzarge dann zu entfernen, säge sie zuerst mit einer Japansäge ein. Danach lässt sie sich gut mit einer Brechstange von der Mauer entfernen. Am besten arbeitest du Schritt für Schritt von unten nach oben. Die obere Querzarge lässt sich in der Regel mit der Hand ausbrechen.

Nachdem du die Türzarge komplett entfernt hast, solltest du alle losen Teile wie Tapeten und Putzreste mit einem Spachtel abziehen und die betroffenen Stellen gründlich reinigen.

Tipp: Damit der Bauschaum später gut hält und die neue Türzarge sich nicht lockert, lohnt es sich, die Wand am Ende gut abzusaugen.


Schritt 1: die Wandöffnung ausmessen

Mann misst Türrahmen aus

Damit du später keine Probleme hast, wenn du deine neue Innentür einbauen willst, ist das exakte Ausmessen der Wandöffnung nicht nur der erste, sondern auch der wichtigste Schritt. Dafür misst du Höhe, Breite und Laibung (das ist die Tiefe der Mauer) auf den Millimeter genau aus.

Für die Türhöhe setzt du den Zollstock mittig an und misst vom Boden bis zur Unterkante des Türsturzes. Anschließend ermittelst du die Breite der Maueröffnung, indem du sie im oberen, mittleren und unteren Bereich waagerecht ausmisst. Das Ausmessen an verschiedenen Stellen ist besonders bei älteren Häusern sinnvoll, denn daran kannst du sehen, ob die Wände wirklich gerade sind oder ob du eventuell vorhandene Unregelmäßigkeiten später beim Einbau ausgleichen musst.

Falls du in einem Rohbau misst, vergiss nicht, ausreichend Platz für spätere Bodenbeläge einzuplanen. Zusätzlich planst du am besten etwa drei Millimeter Spielraum ein, damit sich die Tür gut öffnen und schließen lässt.


Schritt 2: auf den Türanschlag achten

Beim Kauf der Tür musst du entscheiden, welche Öffnungsrichtung die Tür haben soll: ob sich der Anschlag links oder rechts befindet. Ausgegangen wird dabei immer von der Innenseite des Raums, in den sich die Tür öffnet. Bei einem Linksanschlag sind die Türangeln beispielsweise links angebracht und die Tür öffnet sich nach links.

Üblicherweise werden sowohl Haustüren als auch Innentüren so eingebaut, dass sie sich zu der Zimmerecke hin öffnen, der sie am nächsten sind. So nehmen sie geöffnet nicht so viel Platz weg. Beachte diesen Grundsatz auch, wenn du in einem Neubau Türen einsetzen willst, und plane die Einrichtung dementsprechend.


Schritt 3: die Türzarge zusammenbauen

Mann beim Türzarge zusammenbauen.

Bevor es daran geht, die Innentür einzubauen, widmest du dich zuerst der Türzarge. Dazu packst du deine neue Innentür aus und gehst sicher, dass keine Mängel vorliegen. Dann legst du zunächst die Zargenelemente mit der Verkleidung nach unten auf einer großen und sauberen Arbeitsfläche U-förmig aus. Je nach Modell gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, Türzargen zusammzubauen: Die Eckverbindungen (die Gehrungsflächen) werden zwischen Wand- und Deckenteilen verklebt, verschraubt oder geklammert.

Du beginnst mit dem Leimen der ersten Gehrung und steckst den Lamelloverbinder fest in die Nut-Einfräsung. Verbinde dann die Querzarge mit der aufrechte Zarge und drücke die Teile fest aneinander. Setze den Türkleidungsverbinder ein und schraube ihn fest.

Jetzt kannst du die Eckklammern einsetzen und festschlagen. An der anderen Gehrung wiederholst du die Arbeitsvorgänge. Bei Raumtemperatur solltest du nun mindestens 15 Minuten warten, bis der Leim trocken ist.


Schritt 4: die Türzarge ausrichten

Handwerker befestigt die Türzarge.

Nach dem Verleimen nimmst du die Türzargenspreizen und stellst sie auf die Breite der oberen Querzarge ein. Dann setzt du die Montagehilfen in der Mitte der Bekleidung und unten auf und spannst sie fest. Der Türrahmen ist jetzt gegen ein Verschieben gesichert.

Anschließend wird die zusammengebaute Zarge an der Wandöffnung ausgerichtet. Diese solltest du gut gereinigt haben. Stelle dann die Zarge auf dünne Holzplättchen in die Türlaibung und bringe vorsichtig die Türbänder an, an denen du die Tür später montieren wirst. Achte darauf, dass der Abstand zu allen Seiten nicht mehr als 2 cm beträgt. Mit einem Hammer klopfst du anschließend mögliche Überstände der Laibung ab. Löcher und andere Unebenheiten gleichst du mit Mörtel aus.


Schritt 5: die Türzarge einbauen

Ein Mann beim Ausmessen der Türzarge.

Als nächstes wirst du die Türzarge einbauen. Prüfe dafür mit einer Wasserwaage, ob die Zarge lotrecht ist. Sobald sie richtig steht, fixierst du sie mit Keilen an den oberen Ecken. Danach setzt du weitere Keile in der Nähe der Bänder ein. Anschließend setzt du Spreizhölzer oder Türspanner im oberen, mittleren und unteren Bereich des Türrahmens ein. Jetzt kannst du zum ersten Mal die Zimmertür einhängen und überprüfen, ob das Türblatt problemlos öffnet und schließt und den seitlichen sowie oberen Abstand kontrollieren.

Tipp: Bleibt die geöffnete Tür im 45-Grad-Winkel stehen und geht nicht von allein auf oder zu, ist die Zarge zu 100 % ausgerichtet.

Nun musst du die Tür erst einmal wieder aushängen. Falls du eine Glastür einbaust, sei beim Ein- und Aushängen besonders vorsichtig.


Schritt 6: die Innentür ausschäumen

Jemand befüllt die Ecken einer Innentür mit Montageschaum.

Sobald die Zarge korrekt in der Maueröffnung sitzt, kann sie mit einem Zweikomponenten-Montageschaum ausgeschäumt werden. Beginne an den oberen beiden Ecken und arbeite dich weiter vor bis in den unteren Bereich der Türzarge. Lass den Schaum etwa 15 bis 25 Minuten trocknen.

Lege den Boden vorab am besten mit einem Malervlies aus, um ihn zu schützen. Überschüssigen Schaum kannst du mit einem Cuttermesser wegschneiden, sobald er fest geworden ist.

Vorsicht: Die Keile und Holzplättchen solltest du erst dann entfernen, wenn der Schaum richtig getrocknet ist. Sonst besteht die Gefahr, dass durch die weitere Ausdehnung des Montageschaums die Zarge beschädigt wird. Die Fugen, die durch die herausgenommenen Bodenplättchen entstehen, füllst du mit Silikon auf. Falls du in einem Rohbau arbeitest, ist danach der richtige Zeitpunkt dafür gekommen, die Wand zu verputzen.


Schritt 7: die Zierbekleidung anbringen

Handwerker bringt die Zierverkleidung an einer Tür an.

Dein Projekt „Innentür einbauen“ ist nun ganz bald schon abgeschlossen. Falls die Zierbekleidung noch nicht vormontiert ist, baust du sie zunächst nach Anleitung zusammen. Danach entfernst du die Türspreizer und setzt die Zierbekleidung anschließend in die dafür in der Zarge vorgesehene Nut ein. Falls die Verbindung nicht fest genug ist, kannst du mit etwas Holzleim oder durch vorsichtiges Festklopfen nachhelfen.


Schritt 8: die Innentür einhängen und ausrichten

Nahaufnahme der eingesetzten Tür.

Abschließend kannst du den Innentüreinbau fertigstellen, indem du die Tür in die Türangeln hängst und bei Bedarf nachjustierst. Dazu lässt sich das Türblatt mit einem Inbusschlüssel an den Türbändern sowohl waagerecht ausrichten als auch in der Höhe verstellen.


Schritt 9: die Türgriffe anbringen

Ein Mann montiert Türgriffe.

Jetzt fehlt nur die Montage der Drückergarnitur – so werden die beiden Türgriffe und die dazugehörigen Schutzbeschläge im Fachjargon bezeichnet. Zunächst zeichnest du Bohrlöcher an, dafür liegt dem Türbeschlag meist eine Schablone bei. Anschließend bohrst du von beiden Seiten, damit das Furnier des Türblatts nicht beschädigt wird, wenn der Bohrer auf der anderen Seite austritt. Danach schraubst du noch die Garnitur fest und schon bist du damit fertig, eine Tür selber einzubauen.


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