Die toom Selbermacher: Der Bau eines Karnevalswagens

Die Karnevalsgruppe posiert in der Werkstatt.

“Alpenzauber” bei den Wildenrather Joldfasähnchen

Die fünfte Jahreszeit ist geprägt von kreativen Jecken und Narren, die bunt kostümiert Freude und Lachen in den Straßen verbreiten. Kamelle und Karnevalswagen dürfen dabei natürlich nicht fehlen - doch wer genau steckt hinter den imposanten und einfallsreichen Fahrwerken? Einer dieser Menschen ist Marius, der sich mit anderen Karnevalsfans zusammengeschlossen hat. So bauen diese Selbermacher seit letztem Jahr gemeinsam als “Wildenrather Joldfasähnchen” ihre ganz persönlichen Wagen für den Karnevalsumzug.


Die Person

Marius posiert in seiner Werkstatt vor dem Wagen.

Name: Marius
Alter: 27 Jahre
Beruf: Gelernter Kfz-Meister, Selbstständig im Bereich Wohnwagen und Reisemobile

  • Marius ist Teil der Wildenrather Joldfasähnchen und baut mit diesen von Grund auf einen eigenen Karnevalswagen. Seine Freunde und er waren schon lange Fans des jecken Treibens, im letzten Jahr wollten sie das erste Mal mit ihrem DIY-Projekt ein ganz besonderer Teil des närrischen Umzugs sein.
  • Das Motto des letzten Jahres lautete “Camping”, in diesem Jahr haben Marius und seine Gruppe das Thema “Alpenzauber” für die Gestaltung ihres Karnevalswagens gewählt. Auch 2019 möchten sie wieder mit einem selbstgebauten Gefährt aktiv am Karneval teilnehmen.
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Das Projekt

Die Karnevalsgruppe steht im Wagen.

Schreinern, schweißen, streichen - Selbermacher Marius und seine Wildenrather Joldfasähnchen haben sich der Herausforderung einen eigenen Karnevalswagen zu bauen gestellt und sie erfolgreich gemeistert.

Die Gruppe aus den verschiedensten Berufsfeldern eint die Leidenschaft rund um die fünfte Jahreszeit und findet ihre Freude vor allem im gemeinsamen handwerklichen Arbeiten. Von der Planung über die Restauration bis hin zu Einrichtung und Anstrich haben die Jungs und Mädels des Karnevalsvereins alles selbst in die Hand genommen und können jetzt mit Stolz auf ihr fertiges Projekt blicken.



Das Interview

Die Karnevalsgruppe steht im Wagen.

Wie hat deine Leidenschaft für den Karneval und das Wagenbauen begonnen?

Angefangen hat das mit der Karnevalszeit von klein auf, wir sind damals alle beim Karnevalsumzug mit unserem Dorfpastor mitgefahren. Es wurde ein eher generelles, jeckes Motto genommen, damit jeder die Kostüme selbst besorgen und für einen kleinen Obolus mitgehen konnte. Irgendwann wurde uns das aber zu wenig. Wir haben mit ein paar Mann Geld gesammelt und dann einen Karnevalswagen über die jecken Tage gemietet. Da uns das so viel Spaß gemacht und Anklang gefunden hat, haben wir uns letztes Jahr entschieden, einen eigenen Wagen zu kaufen - beziehungsweise habe ich dann in einer Nacht-und-Nebel-Aktion einen gebrauchten Kühlanhänger gekauft.

Womit habt ihr euer Selbermacher-Projekt begonnen?

Ich habe mit dem TÜV gesprochen, welche Richtlinien man einhalten sollte und wir haben in mühsamer Kleinarbeit den Wagen erst einmal entkernt. Ab dann haben wir angefangen, einen Karnevalswagen zu bauen: Seitenfenster reingeschnitten, hinten die Türen abmontiert, sodass man Kamelle rausschmeißen kann und eine Treppe haben wir reingesetzt, sodass das Grundgerüst erst einmal stand. Daraufhin haben wir angefangen, den Wagen von außen zu beplanken, irgendwann kam auch der kreative Part hinzu und wir haben damit begonnen, den Wagen von außen zu bemalen und zu versiegeln.

Der Wagenbauer bearbeitet ein Holzstück mit einer Stichsäge.

Eure Arbeit ist ja alles andere als simpel, was ist denn euer Antrieb für ein solch großes Projekt?

Man ist etwa zwei bis drei Monate im Voraus mit den ganzen Arbeiten beschäftigt. Man steckt da schon viel Herzblut und Zeit in die ganze Sache, um im Endeffekt nur drei Tage damit durch die Weltgeschichte zu fahren. Aber man erkennt beim Umzug Leute am Wegesrand, die es hoch anrechnen, dass man sich so viel Mühe gegeben hat, das freut einen dann schon ein bisschen. Unsere Gruppe besteht aus einem großen Freundschaftskreis, der sich schon jahrelang kennt, und da wir alle daran Spaß haben, haben wir das Projekt in Angriff genommen.


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