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Ratgeber

Fahrradgarage selber bauen: Hier steht dein Bike sicher

Fahrradgarage als Schuppen in Grau
Lesezeit 10 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll
Dauer: 3–4 Tage
Material: Gehwegplatten, eventuell Randsteine, Beton, Schotter oder Splitt, Fugensand, 7 Pfostenanker, 7 Stützpfosten, 10 Querverbinder, 58 Winkelverbinder, 4 Flachverbinder, 14 Maschinenschrauben, Edelstahlschrauben, OSB-Platte, Dachpappe, Bitumenschindeln, Dachpappstifte, Profilbretter, 2 Möbelbauplatten, 6 Ladenbänder, 6 Aufschraubkloben, Doppeltorüberwurf, Holzschutzlasur oder -farbe, Besen, Spaten, Brett, Wasserwaage, Mörteleimer, Bohrschrauber, Rührquirl, Stichsäge, Schraubzwingen, Kelle, Hammer, Cutter, Pinsel

In der Garage ist nicht genug Platz, der Keller ist aufgrund der vielen Stufen als Stellplatz ungeeignet. Wohin also mit dem Bike, wenn es gerade nicht benutzt wird? Die Lösung: eine Fahrradgarage. Der abschließbare Unterstand schützt dein Rad nicht nur vor der Witterung, sondern auch vor Langfingern. Mit dieser ausführlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung kannst du eine Fahrradgarage selber bauen.


Schritt für Schritt: Fahrradgarage aus Holz selber bauen

Die Fahrradgarage kann sowohl freistehend als auch an einer Hauswand platziert werden. Die Tür befindet sich an der Stirnseite. Fertige vorab eine Skizze an und trage alle Maße ein. Anhand der Zeichnung kannst du den Materialbedarf ermitteln.

Schritt 1: Fundament erstellen

Nahaufnahme Kies

Zunächst muss der Untergrund vorbereitet werden. Stecke die Fläche ab: Sie sollte an jeder Seite ca. 10 cm größer als die Standfläche der Garage sein. Hebe den Boden etwa 30–40 cm tief aus. Fülle anschließend Splitt oder Schotter ein. Bei einer größeren Fahrradgarage sind Randsteine sinnvoll, die du vorher einbetonierst. Sie sorgen dafür, dass nichts verrutscht. Verlege die Gehwegplatten auf dem Splittbett. Die Platten müssen waagerecht liegen. Nimm dir am besten ein Brett und eine Wasserwaage zu Hilfe. Verteile anschließend Fugensand auf der Fläche und kehre ihn in die Fugen.

Schritt 2: Pfostenanker einbetonieren

An den Ecken und – je nach Größe deiner DIY-Fahrradgarage – in der Mitte der Seitenwände sowie der Rückwand betonierst du die Pfostenanker ein. Hebe dazu Löcher von 50 x 50 cm Größe und 50 cm Tiefe aus. Hänge die Pfostenschuhe über eine horizontal eingelegte Leiste in das Loch. Richte sie so aus, dass sie im rechten Winkel zueinander stehen. Rühre den Beton mithilfe der Bohrmaschine mit Rührquirl an und gieße ihn in die Löcher. Glätte anschließend die Oberfläche mit einer Kelle. Prüfe mit der Wasserwaage, ob die Pfostenanker senkrecht ausgerichtet sind. Lass den Beton nach Herstellerangaben aushärten.

Schritt 3: Stützpfosten setzen und verschrauben

Setze die Stützpfosten in die Pfostenanker, richte sie aus und fixiere sie mit Schraubzwingen. Damit später ein Dach mit Gefälle entsteht, sollten die Pfosten auf einer Seite länger sein. Der Pfosten in der Mitte der Rückwand ist etwas kleiner als die der kurzen Seitenwand. Bohre die Verschraubungslöcher vor. Verschraube die Stützpfosten anschließend mit je zwei Maschinenschrauben.

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Schritt 4: Querverbinder anschrauben

Bringe die unteren Querverbinder in 40 cm Höhe zwischen den Stützpfosten an. Fixiere sie unter- und oberhalb mit Winkeln und Schrauben. Pro Querverbinder benötigst du vier Winkel. Setze dann die oberen Querverbinder auf und schraube sie ebenfalls mit Winkeln an. Der vordere und der hintere Balken sollten bündig mit den Stützpfosten auf der kurzen Seite abschließen.

Schritt 5: Dach bauen

Damit die Dachbalken oben und unten gut aufliegen, müssen sie eingekerbt werden. Säge sie an beiden Enden etwa 1,6 cm tief ein. Setze dann einen waagerechten Schnitt. Befestige die Dachbalken mit Winkeln an den Querverbindern. Sichere sie an der Vorder- und Rückseite der Fahrradgarage zusätzlich mit langen Flachverbindern, die du an Dachbalken, Querverbinder und Pfosten schraubst. Setze die OSB-Platte auf und verlege Dachpappe darauf. Als Abschluss kannst du zusätzlich Bitumenschindeln anbringen.

Schritt 6: Rückwand und Seiten verkleiden

Die Seiten und die Rückwand der Fahrradgarage werden mit Profilbrettern verkleidet. Die Nut muss dabei nach oben zeigen, damit später kein Wasser eindringen kann. Du kannst die Bretter entweder verschrauben oder unsichtbar mit Profilkrallen befestigen. Letztere werden um die Nutwangen gelegt und verdeckt angenagelt oder angeschraubt. Am Dach müssen die Profilbretter angeschrägt werden.

Schritt 7: Tür einbauen und Holzschutz aufbringen

Bringe an den Möbelbauplatten je drei Ladenbänder sowie den Doppeltorüberwurf an. Schraube dann an die vorderen Pfosten des Fahrradhäuschens je drei Aufschraubkloben. Hänge die beiden Türflügel ein. Damit deine Fahrradgarage Wind und Wetter trotzen kann, benötigt sie noch einen Anstrich mit einer Holzschutzlasur oder -farbe. Zu guter Letzt kannst du noch ein Schloss anbringen. Fertig!


Welche Arten von Fahrradgaragen gibt es?

Bevor du zu Säge und Hammer greifst, um eine Fahrradgarage, eine Fahrradbox oder einen Bikeport selber zu bauen, solltest du dir überlegen, welche Art von Unterstand es werden soll. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile.

Fahrradschuppen

Gartenhaus als Fahrradschuppen in Grau

Ein klassischer Fahrradschuppen ähnelt optisch einem Gartenhaus. Er ist also ein wenig aufwendiger als die oben beschriebene Fahrradgarage. Die Tür ist in der Regel abschließbar. Planst du dein Fahrradhaus ausreichend groß, kannst du es gleichzeitig als Werkstatt nutzen. Natürlich lassen sich neben dem Bike und dem Fahrradzubehör auch Gartengeräte, Pflanztöpfe und Co. darin verstauen. Am einfachsten gelingt es, einen Fahrradschuppen selber zu bauen, indem du einen Fertigbausatz mit bereits zugeschnittenen Teilen verwendest. Im Ratgeber Gartenhaus selber bauen findest du aber auch eine detaillierte Bauanleitung, die du ebenso gut für einen DIY-Fahrradschuppen nutzen kannst.

Fahrradbox

Fahrradboxen sind eine kompakte Alternative, wenn nur begrenzt Platz zur Verfügung steht. Sie können entweder frei im Vorgarten platziert oder direkt an die Hauswand geschoben werden. Meist passen ein oder zwei Räder in die Box. Durch die geringe Bauhöhe – viele Modelle sind nur 1,50 m hoch – beeinträchtigen sie die Sicht aus dem Erdgeschossfenster nicht. Zudem sind sie optisch weniger dominant als ein Fahrradschuppen. Die Tür ist abschließbar. Besonders komfortabel sind Fahrradboxen mit Klappdeckel, der sich nach oben öffnen lässt. Bike-Besitzer können aufrecht in die Box gehen, was das Ein- und Ausparken erleichtert.

Tipp: Auch Mülltonnenhäuschen lassen sich zur praktischen Fahrradbox umfunktionieren, sofern Breite und Höhe stimmen.

Bikeport

Carport für ein Fahrrad

Bei einem Bikeport handelt es sich um eine luftige Konstruktion, die zu einer oder mehreren Seiten geöffnet ist – ähnlich wie ein Carport. Einen solchen einfachen Fahrradunterstand selber zu bauen, gelingt auch ungeübten Heimwerkern. Du brauchst dafür nur vier Stützpfosten und Holz für die Seitenwände. Das Dach kannst du entweder aus Dachlatten und Dachpappe oder aus Wellblech fertigen. Der größte Nachteil gegenüber einem klassischen Fahrradschuppen oder einer Fahrradbox: Es gibt keine abschließbare Tür. Die Bikes sind zwar vor der Witterung geschützt, jedoch einsehbar. Umso wichtiger ist es, dass du die Fahrräder im Bikeport anschließen kannst. Die Möglichkeiten reichen von Fahrradbügeln über Aufhängungen bis zu Anlehnstangen.

Tipp: In einem offenen Bikeport bekommt dein Fahrrad etwas mehr Wind, Staub und Feuchtigkeit ab als in einer geschlossenen Variante. Wie du dein Fahrrad reinigen und pflegen kannst, erfährst du in einem separaten Ratgeber.

Vor- und Nachteile verschiedener Fahrradstellplätze

Vorteile

Nachteile

Fahrradschuppen & Fahrradgarage

Vorteile

abschließbare Tür, Fahrräder sind von außen nicht sichtbar, bietet volle Stehhöhe, auch Lastenräder, Fahrradanhänger oder Bobbycars lassen sich bequem unterbringen

Nachteile

ggf. müssen regionale Bauvorschriften beachtet werden, benötigt viel Platz, vergleichsweise teuer und aufwendig

Fahrradbox

Vorteile

abschließbare Tür, Fahrräder sind von außen nicht sichtbar, kompakte Abmessungen, auch für kleinere Gärten geeignet

Nachteile

keine volle Stehhöhe

Bikeport

Vorteile

günstig, luftiges Erscheinungsbild, einfacher Aufbau, kein Fundament notwendig, bietet volle Stehhöhe, schnelles Ein- und Ausparken

Nachteile

keine volle Stehhöhe, keine abschließbare Tür, Zusatzversicherung gegen Diebstahl notwendig, Fahrräder sind von außen sichtbar


Braucht die Fahrradgarage eine Baugenehmigung?

Möchtest du eine kleinere Fahrradbox bauen, brauchst du im Normalfall keine Baugenehmigung. Eine größere Fahrradgarage ab 10 m³ muss unter Umständen genehmigt werden. Am besten erkundigst du dich vorab bei deiner Gemeinde, welche gesetzlichen Regelungen gelten.


Wie groß muss eine Fahrradgarage sein?

Person fährt auf einem Fahrrad

Die Abmessungen deiner Fahrradgarage richten sich in erster Linie nach dem Platz, der dir zur Verfügung steht, und der Anzahl der Fahrräder, die du darin unterbringen möchtest. Ein Fahrrad für Erwachsene benötigt eine Standfläche von etwa 200 x 100 cm. Kinderfahrräder beanspruchen weniger Platz. Für drei bis vier Fahrräder musst du eine Grundfläche von mindestens 3–4 m² einplanen. Beachte: Bei kleinen Fahrradboxen werden die Räder voreinander gestellt. Um an das hinterste Bike zu gelangen, musst du zunächst alle anderen ausparken und anschließend wieder einparken.

Hast du nur wenig Fläche für deine Fahrradbox zur Verfügung, dann kannst du auch in die Höhe ausweichen – spezielle Hängevorrichtungen für Fahrräder machen es möglich. Die Bikes werden dann vertikal mit dem Vorderrad nach oben aufbewahrt. In den Boden eingelassene Schienen erleichtern das Einparken und verhindern, dass das Hinterrad wegrutscht. Hohe Fahrradboxen eignen sich optimal für schmale Zwischenräume.

Berücksichtige auch den Öffnungswinkel der Tür: Klassische Schwingtüren benötigen entsprechend viel Platz vor oder neben dem Fahrradhäuschen. Du kannst auch eine Schiebetür oder ein Rolltor einbauen.


Ist ein Fundament für den Bau einer Fahrradgarage notwendig?

Soll die Fahrradgarage lange halten, dann braucht sie einen ebenen und festen Untergrund. Bei einem einfachen Fahrradunterstand oder Bikeport genügt es, wenn du den Boden aushebst, die Stützpfosten einbetonierst, die Fläche mit Splitt füllst und anschließend mit einer Rüttelplatte verdichtest. Bei einer Fahrradbox empfiehlt es sich, zusätzlich Gehwegplatten zu verlegen.

Ein Fahrradschuppen oder eine Fahrradgarage sind um einiges schwerer als eine Fahrradbox. Ein solides Betonfundament verhindert, dass sich das Häuschen über die Zeit hinweg absenkt. Was es beim Bau zu beachten gilt, erfährst du im Ratgeber Fundament erstellen – inklusive DIY-Anleitung.


Welches Material eignet sich zum Bau einer Fahrradgarage?

Gestapeltes Konstruktionsholz Nahaufnahme

Eine Fahrradgarage oder einen Fahrradschuppen kannst du aus verschiedenen Materialien selber bauen:

  • Holz: ist günstig und lässt sich leicht bearbeiten. Das passende Werkzeug ist meist schon in jeder Hobbywerkstatt vorhanden. Zudem fügt sich das Naturmaterial harmonisch in den Vorgarten ein. Allerdings arbeitet Holz: Es quillt bei Feuchtigkeit auf und zieht sich bei längeren Trockenperioden zusammen. Damit es der Witterung dauerhaft trotzen kann, muss es regelmäßig gestrichen werden. Wichtig: Holz sollte nie direkten Kontakt mit dem Erdreich haben.
  • Metall: ist wartungsarm und pflegeleicht. Wer eine Fahrradgarage aus Metall selber bauen möchte, wird vornehmlich auf einen Bausatz zurückgreifen, da das Material schwierig zu bearbeiten ist. Die Einzelteile sind mitunter recht schwer, sodass eine zweite Person zum Aufbau benötigt wird.
  • Kunststoff: ist in verschiedenen Farben erhältlich, leicht und handlich. Da das Material weniger stabil ist als Holz oder Metall, muss die Fahrradgarage gut im Boden verankert werden. Achte zudem auf die Qualität: Billigkunststoff kann sich verformen. Am besten greifst du zu metallverstärktem Kunststoff, der sich als besonders langlebig und wetterfest erweist.

Was gilt es beim Bau einer Fahrradgarage noch zu beachten?

Wenn du eine Fahrradgarage selber baust, kannst du sie ganz nach deinen individuellen Bedürfnissen und Vorlieben gestalten. Es gibt aber einige allgemeine Grundsätze, die du beachten solltest:

  • Sinnvoll ist es, die Fahrradgarage im Vorgarten bzw. in der Nähe des Hauseingangs aufzustellen. So ist das Bike schnell einsatzbereit, ohne dass du es erst durch den gesamten Garten schieben musst.
  • Eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, die Seitenwände zu schließen, sind Sichtschutzwände. Da sie meist nicht zurechtgeschnitten werden können, bestimmen sie die Größe deiner Fahrradgarage. Je hochwertiger dein Fahrrad ist, desto massiver sollten die Wände sein.
  • Damit Regenwasser abfließen kann, benötigt das Dach ein leichtes Gefälle. Bei Holzkonstruktionen empfiehlt sich eine Abdichtung, beispielsweise mit Dachpappe. Du kannst auch Wellblech oder Doppelstegplatten als Dach nutzen.
  • Eine Fahrradbox sollte nie komplett luftdicht sein, damit das Fahrrad abtrocknen kann.
  • Der Schließmechanismus sollte eine hohe Sicherheitsstufe besitzen.

Was sagt die Versicherung bei Diebstahl aus der Fahrradgarage?

Fahrraddiebstahl ist in der Regel über die Hausratversicherung abgedeckt. Der Versicherungsschutz greift aber nur, wenn das Bike aus der Wohnung oder einem anderen abgeschlossenen Raum – das kann beispielsweise ein Keller, eine Garage, ein Fahrradschuppen oder eine Fahrradbox sein – gestohlen wurde. Möchtest du den Diebstahlschutz auch außerhalb dieser Räume geltend machen, benötigst du eine Zusatzversicherung.


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