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Ratgeber

Balkonpflanzen richtig überwintern und pflegen

Balkonpflanzen mit Vliesstoffen eingewickelt
Lesezeit 7 Minuten
Inhalt:

Viele Balkonpflanzen werden zum Ende der Saison entsorgt und im nächsten Jahr neu angeschafft, anstatt sie zu überwintern und zu pflegen. Dabei sind einige Topfpflanzen auf Balkon und Terrasse mehrjährig und manche sogar bedingt winterhart. Wie du Balkonpflanzen drinnen und draußen richtig überwinterst, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt – inklusive wertvoller Tipps zur Pflanzenpflege während der Winterruhe.


Welche Balkonpflanze wie überwintern?

Balkonpflanzen überwintern im Tropenhaus

Um die richtige Art der Überwinterung für jede Balkonpflanze herauszufinden, heißt es wie so oft bei der Gartenpflege: Kenne deine Pflanzen. Die Herkunft deiner Balkonpflanzen und das dortige Klima sind ausschlaggebend für die Bedingungen bei der Überwinterung. Je nach Pflanze sind die Anforderungen an Standort, Temperatur und Licht unterschiedlich, wenn es in die Winterruhe geht. Unterschieden werden heimische, mediterrane, subtropische und tropische Pflanzen.

  • Heimische Gewächse gehören in der Regel zu den winterharten Pflanzen und sind an das Klima hierzulande gewöhnt – auch im Winter.
  • Mediterrane und subtropische Balkonpflanzen müssen geschützt überwintern und kommen je nach Herkunft auch mit weniger Licht zurecht, wenn sie verhältnismäßig kühl überwintern.
  • Tropische Balkonbepflanzung benötigt eine geschützte, warme und helle Überwinterungsmöglichkeit.

Das Gemüsebeet auf dem Balkon wird meist jedes Jahr neu bepflanzt – aber auch das muss nicht sein, denn einige Pflanzen wie Chili oder Physalis kannst du durchaus mehrjährig kultivieren, sofern sie geschützt überwintern können. Hast du auf deinem Balkon einen Kräutergarten angelegt, kannst du ihn im Winter einfach ins Haus oder die Wohnung holen und das frische Grün direkt vom Küchenfenster ernten. Manche Kräuter wie Rosmarin oder Lavendel sind teilweise sogar winterhart und können gut geschützt draußen überwintern.

Weitere Infos zum richtigen Überwintern von Pflanzen im Allgemeinen findest du auch im separaten Ratgeber.

Temperatur und Licht – das Verhältnis muss stimmen

Nach der Wachstums-, Blüh- und Fruchtphase benötigen die meisten Pflanzen eine Ruhephase. In dieser Winterruhe müssen sie ihren Stoffwechsel herunterfahren, was nur unter bestimmten Bedingungen funktioniert. Wenn der Überwinterungsort beispielsweise zu warm ist, erfolgt der Austrieb zu früh und es bilden sich zu lange Triebe.

Essenziell für die richtige Überwinterung von Balkonpflanzen ist das Verhältnis zwischen Temperatur und Licht: Je wärmer das Winterquartier ist, desto heller muss es auch sein. Die meisten Balkonpflanzen überwintern hierzulande bei etwa fünf bis zehn Grad und wenig Licht. Ab einer Temperatur von zehn Grad und keinem oder nur sehr wenig Licht ist der Einsatz von Pflanzenlampen erforderlich.

Beim Lichtbedürfnis wird zwischen immergrünen und laubabwerfenden Pflanzen unterschieden. Da laubabwerfende Balkonpflanzen kein Licht für die Photosynthese benötigen, können sie auch dunkel überwintern, wohingegen immergrüne Pflanzen unbedingt Tageslicht oder künstliche Pflanzenbeleuchtung brauchen.

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Balkonpflanzen drinnen überwintern

Geranien mit zurückgeschnittenen Trieben

Balkonpflanzen tropischer Herkunft müssen zwingend drinnen überwintern. Bei mediterranen Gewächsen gibt es jene, die lieber im Haus überwintern und solche, die den Winter mit entsprechendem Schutz auch draußen auf dem Balkon gut überstehen. Wenn du Balkonblumen einwintern möchtest, solltest du das rechtzeitig tun, um jegliche Frostschäden an der Pflanze zu vermeiden. Vor dem ersten Frost sollte der Balkon deshalb winterfest gemacht werden.

Bereits ab Herbst reduzierst du das Gießen und stellst die Düngergaben ein, da die Pflanzen in der Winterruhe nicht wachsen. Außerdem solltest du jede Pflanze einzeln und akribisch auf Schädlinge und Krankheiten untersuchen, bevor du sie ins Winterquartier bringst. Stelle sie dort mit ausreichend Abstand zueinander auf, damit etwaiger Befall nicht so leicht auf die Nachbarpflanzen übergreifen kann. Bringst du Balkonpflanzen im Blumenkasten oder Kletterpflanzen ins Haus, pflanze sie bei Bedarf in einen kleineren Topf um und kürze die Triebe so weit ein, dass ein platz- und energiesparendes Überwintern möglich ist. Im Frühjahr treiben sie problemlos wieder aus. Leere Blumenkästen solltest du reinigen und über den Winter trocken lagern, um die Langlebigkeit zu fördern.

Beispiele für beliebte Balkonpflanzen, die drinnen überwintern sollten:


Geeignete Winterquartiere für Balkonpflanzen

verschiedene Pflanzen überwintern im Gewächshaus

Die meisten Balkonpflanzen benötigen zum Überwintern Quartiere, die frostfrei, kühl und hell sind. Ein unbeheizter Wintergarten oder ein Gewächshaus bieten die optimalen Bedingungen – nur hat die nicht jeder. Sollen deine Balkonpflanzen in der Garage, dem Keller oder auf dem Dachboden überwintern, musst du bei mangelnden Lichtverhältnissen mit künstlicher Beleuchtung nachhelfen, um die optimalen Bedingungen zu schaffen.

Gerade beim Überwintern von Balkonpflanzen ist es häufig der Fall, dass nur der Balkon und ein begrenzter Platz innerhalb der Wohnung zur Verfügung stehen. Allerdings kann auch ein helles Treppenhaus als Winterquartier dienen – kläre aber lieber mit der Hausverwaltung ab, ob das erlaubt ist. Beim Überwintern in der Wohnung ist zu beachten, dass die Raumtemperatur relativ hoch und das Tageslicht rar ist – auch hier musst du gegebenenfalls mit Lampen nachhelfen.

Garagefrostfrei und hell, ggf. Pflanzenlampen einsetzen
Wintergartenunbeheizt oder nur leicht beheizt
Gewächshausunbeheizt oder nur leicht beheizt
Treppenhauskühl und hell, Fluchtwege beachten
Kellerfrostfrei und hell, ggf. Pflanzenlampen einsetzen
Dachbodenfrostfrei und hell, ggf. Pflanzenlampen einsetzen
Wohnungmöglichst kühles Zimmer, ggf. Pflanzenlampen einsetzen

Tipp: Viele Gärtnereien bieten einen Überwinterungsservice für Pflanzen an. Das kann vor allem für sehr große Pflanzen wie Palmen sinnvoll sein. Du kannst aber auch bei befreundeten oder benachbarten Personen nachfragen, ob sie deinen Balkonpflanzen ein Plätzchen zum Überwintern bereitstellen können.


Balkonpflanzen draußen überwintern

Pflanze wurde mit Vlies zur Überwinterung eingewickelt

Winterharte Pflanzen kannst du einfach auf dem Balkon lassen. Stelle sie aber trotzdem vor dem ersten Frost an einen regen- und windgeschützten Platz, der ausreichend Tageslicht bekommt. Staunässe ist im Winter tödlich für viele Pflanzen. Sorge daher für einen guten Ablauf von überschüssigem Wasser, indem du Untersetzer entfernst. Beispiele für Grünpflanzen und Blumen, die auf dem Balkon überwintern können, sind winterharte Palmen, einige Rosen, Heidepflanzen oder Nelken. Unter Umständen kannst du sogar einen Olivenbaum draußen überwintern.

In extremen Wintern oder sehr kalten Regionen empfiehlt sich aber dennoch ein zusätzlicher Winterschutz für die Pflanzen. Ebenso ist ein solcher Schutz für bedingt winterharte Kübelpflanzen auf dem Balkon sinnvoll. Es gibt mehrere Möglichkeiten, deine Balkon- und Terrassenbepflanzung im Winter vor Kälte zu schützen:

  • Pflanzgefäß mit Vlies, Kork oder Luftpolsterfolie einwickeln
  • Kokosmatten als Abdeckung für das Substrat verwenden
  • Styropor, Holz oder dicke Matte unter die Töpfe stellen
  • Erdoberfläche und Zwischenräume mit Gartenmulch wie Laub o. ä. auffüllen

Tipp: Sogenannte Überwinterungszelte und Frostwächter ermöglichen es dir, auch bedingt winterharte Balkonpflanzen draußen zu überwintern.


Die richtige Pflege beim Überwintern deiner Balkonpflanzen

Viel Pflege brauchen weder die Pflanzen im geschützten Winterquartier noch diejenigen, die auf dem Balkon überwintern. Auf dem Balkon kannst du an frostfreien Tagen gelegentlich gießen, damit die Pflanzen nicht komplett austrocknen. Düngen solltest du die Pflanzen während der Winterruhe nicht, um ihren Stoffwechsel nicht anzuregen. Im Winterquartier ist besonders darauf zu achten, dass sich keine Krankheiten oder Schädlinge ausbreiten.

  1. Überprüfe regelmäßig alle Balkonpflanzen auf Schäden und Verfärbungen an den Blättern sowie auf der Erde und auf Schädlinge. Ein Befall muss umgehend behandelt und die Pflanze in Quarantäne gestellt werden. Typisch für einen Winterbefall sind Spinnmilben, Schildläuse, Blattläuse und Wollläuse, aber auch Trauermücken bei Staunässe.
  2. Die Erde sollte nicht austrocknen, aber keinesfalls zu nass sein. Gieße also nur sehr selten und mäßig, damit der Wurzelballen nicht vollständig vertrocknet.
  3. Düngen solltest du deine Balkonpflanzen erst im Frühjahr wieder, wenn die neue Wachstumsphase beginnt.
  4. Auch das Zurückschneiden und Umtopfen vertagst du auf das neue Jahr ab Februar – es sei denn, ein Schädlingsbefall macht die Pflege erforderlich. Vorteil: Abgestorbene Pflanzenteile dienen als Winterschutz. Außerdem sind frische Schnittstellen im Winter anfälliger für Schadpilze.
  5. Verliert deine Balkonpflanze im Winterquartier ihre Blätter, ist es ihr dort vermutlich zu dunkel. Stelle sie dann um oder besorge Pflanzenlampen. Keine Sorge: Das Laub wächst im Frühjahr wieder nach.

Pflanzen nach der Überwinterung zurück auf den Balkon bringen

Wenn das Frühjahr anbricht, die Temperaturen wärmer und die Tage wieder länger werden, erwachen auch die Pflanzen aus dem Winterschlaf. Allerdings kann das Wetter oft trügerisch sein und bis zu den Eisheiligen Mitte Mai sind noch immer Fröste möglich. Deshalb solltest du deine Pflanzen erst dann wieder dauerhaft zurück auf den Balkon bringen. Um sie schon mal an das Klima zu gewöhnen und auf das neue Jahr vorzubereiten, ist es aber durchaus sinnvoll, die Pflanzen bereits stundenweise nach draußen zu stellen – verwende dafür einen geschützten Platz im Halbschatten ohne direkte Sonneneinstrahlung. Zumindest in den Nächten solltest du die Balkonpflanzen aber nach drinnen bringen.

Tipp: Nutze die Gelegenheit, den Balkon zu reinigen, solange die Pflanzen noch im Winterquartier stehen.


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