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Trauermücken bekämpfen: Diese Mittel helfen

Nahaufnahme von Trauermücken auf Pflanze.
Lesezeit 5 Minuten
Inhalt:
Hausmittel

Wenn du beim Gießen deiner Zimmerpflanzen kleine schwarze Fliegen aufscheuchst, dann haben sich Trauermücken in der Erde breitgemacht. Die kleinen Plagegeister sind für Menschen zwar ungefährlich, können aber die Wurzeln der Pflanze schädigen. Die gute Nachricht: Trauermücken musst du nicht mit Chemie bekämpfen. Es gibt eine Reihe von Hausmitteln, mit denen du die lästigen Fliegen wieder loswirst. Aber auch Nützlinge leisten bei der Bekämpfung von Trauermücken gute Dienste.


Hausmittel gegen Trauermücken

Kaffeesatz um und in Kaffeefilter verteilt.

Bei einem leichten Befall kann schon eine Gießpause von mindestens vier Wochen dabei helfen, die Schädlinge wieder loszuwerden. In trockener Blumenerde sterben die Larven nach kurzer Zeit ab. Allerdings eignet sich diese Methode nicht für jede Pflanze. Als Alternative dazu bieten sich folgende Hausmittel zur Bekämpfung von Trauermücken an:

  • Quarzsand: Sehr effektiv lassen sich Trauermücken mit Quarzsand bekämpfen, der auf der Erdoberfläche ausgestreut wird. Die Schicht sollte etwa 1 cm dick sein. So wird verhindert, dass die erwachsenen Tiere ihre Eier in die Erde legen können. Die übrigen Tiere sterben nach wenigen Tagen ab.
  • Backpulver und Natron: Ein Mittel gegen Trauermücken, das in fast jedem Haushalt vorhanden ist, ist Backpulver oder Natron. Siebe das Pulver in einer dünnen Schicht auf das Erdreich und befeuchte es. Die Larven verenden, wenn sie das Backtriebmittel aufnehmen. Achte darauf, dass die Schicht nicht schimmelt.
  • Kaffee: Verdünne eine halbe Tasse kalten Kaffee mit derselben Menge Wasser und gieße das Gemisch auf die Erde. Das Koffein tötet die Larven der Trauermücke ab. Kaffee ist übrigens auch ein guter Dünger für deine Zimmer-, Balkon- und Gartenpflanzen. Im Artikel Düngen mit Kaffee erfährst du mehr zum Thema.
  • Streichhölzer: Eine einfache Art, Trauermücken zu bekämpfen, ist der Einsatz von Streichhölzern. Stecke sie mit dem Kopf nach unten in das Substrat. Mit dem Gießwasser wird Schwefel ausgeschwemmt, der die Larven abtötet. Für einen Topf mit 10 cm Durchmesser benötigst du zwei bis drei Streichhölzer. Nach ein paar Tagen werden sie ausgetauscht.
  • Knoblauch: Knoblauch enthält den Stoff Allicin, der die Larven der Trauermücke abtöten kann. Schneide von der Knolle die Spitze ab und stecke sie in die Erde. Du kannst auch eine einzelne Zehe würfeln und über die Erde verteilen.

Preiswert und effektiv: Gelbtafeln

Nahaufnahme einer Gelbtafel im Blumentopf.

Ein wirksames Mittel gegen erwachsene Trauermücken sind Gelbtafeln oder -stecker, die du im Baumarkt, im Gartencenter oder online kaufen kannst. Sie sind auf beiden Seiten mit einer klebrigen Schicht versehen, an denen die umherschwirrenden Fliegen hängen bleiben. Larven, Eier und Puppen werden durch die Gelbtafeln allerdings nicht dezimiert. Möchtest du Trauerfliegen dauerhaft bekämpfen, solltest du weitere Maßnahmen ergreifen. Wichtig: Gelbtafeln ziehen nicht nur Trauermücken, sondern auch Nützlinge an. Im Gewächshaus oder im Garten solltest du sie deshalb nicht verwenden.

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Natürliche Feinde: Nützlinge gegen Trauermücken einsetzen

Granulat wird aus Behälter in Blumentopf verteilt.

Bei einem starken Befall hat sich der Einsatz von Nützlingen bewährt. Sehr einfach in der Anwendung sind Nematoden. Die Fadenwürmer werden als Pulver geliefert, das in abgestandenem, zimmerwarmem Wasser aufgelöst wird. Gieße mit dem Gemisch alle betroffenen Pflanzen. Damit die Nematoden ihre Arbeit verrichten können, benötigen sie Bodentemperaturen zwischen 15 und 25 °C. Da Nematoden nur die Larven fressen, solltest du die Prozedur nach einigen Tagen wiederholen. Nach etwa zwei Wochen bist du die Fliegenplage los.

Gegen Trauermücken helfen auch Raubmilben, die als Granulat auf die Erde gestreut werden. Sie fressen die Larven und leben dann noch einige Wochen ohne Nahrung. Neuer Trauermücken-Nachwuchs wird so Schritt für Schritt vertilgt.


Trauermücken vorbeugen

Verschiedene Blumentöpfe mit Untersetzer auf Fensterbank.

Damit sich nicht erneut Trauermücken in deinen Blumentöpfen einnisten, empfehlen sich vorbeugende Maßnahmen:

  • Verwende nur Qualitätserde. Die Säcke sollten unbeschädigt sein.
  • Sterilisiere gekaufte Erde, indem du sie auf einem Backblech verteilst und bei 200 °C für 20 Minuten im Ofen erhitzt.
  • Vermeide Staunässe. Versorge deine Pflanzen lieber mehrmals die Woche mit Wasser, statt einmal reichlich zu gießen. Lass die Erdoberfläche immer komplett abtrocknen.
  • Gieße deine Pflanzen nicht von oben, sondern nutze einen Untersetzer.
  • Verwende Tongranulat oder setze deine Zimmerpflanzen auf Hydrokultur.

Mit diesen Tipps solltest du in Zukunft vor den kleinen Plagegeistern Ruhe haben.

Man sollte auf umweltfreundlichere Alternativen zur Abwehr von ungeliebten Insekten im Garten zurückgreifen, erfahre hier mehr über Alternativen zu chemischen Insektiziden.


Was sind Trauermücken?

Nahaufnahme einer einzelnen Trauermücke auf einem Blatt.

Trauermücken (auch: Trauerfliegen) sind mit den Stechmücken verwandt. Doch während diese für die Bildung ihrer Eier Blut zu sich nehmen müssen, ernähren sich Trauermücken von Pflanzenresten und legen ihre Eier in feuchter Erde ab.

Die Insekten erreichen eine Körperlänge von bis zu 4 mm. Durch ihre langen dünnen Beine und Fühler sowie die dunklen Flügel lassen sie sich leicht von Fruchtfliegen unterscheiden. Meist werden sie mit der Blumenerde oder mit neuen Pflanzen eingeschleppt. Manchmal gelangen sie auch über das geöffnete Fenster in das Haus oder die Wohnung. Besonders wohl fühlen sich Trauerfliegen in dauerhaft feuchter Erde mit hohem Humusanteil. Oft schwirren sie zu Dutzenden um Blumentöpfe.

Die Lebensdauer einer Trauermücke ist mit wenigen Tagen recht kurz. Ein Weibchen legt im Laufe seines Lebens bis zu 200 Eier in die Erde. Nach wenigen Tagen schlüpfen kleine wurmartige Larven mit weißem Körper und schwarzem Kopfteil, die bis zu 5 mm groß werden. Da 90 Prozent von ihnen Weibchen sind, breiten sich die Fliegen rasch aus.

In der freien Natur gelten Trauermücken als Nützlinge, da sie organisches Material zersetzen. Zudem sind sie ein wichtiges Glied in der Nahrungskette. Im Blumentopf sieht es jedoch anders aus: Hier gibt es weder Laubabfälle noch Holzreste als Nahrung, weshalb sich die Larven an den Wurzeln der Pflanzen bedienen. Bei Keimlingen und Jungpflanzen besteht die Gefahr, dass sie absterben, da sie über die beschädigten Wurzeln nicht mehr genug Wasser und Nährstoffe aufnehmen können. Trauermücken sind also Nützling und Schädling zugleich.


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