Als Verbindung zwischen Haus und Garten fällt die Wahl meistens auf eine gepflasterte Terrasse. Den Terrassenbau kannst du ganz nach deinen eigenen Anforderungen konzipieren und deinen Stil mit einfließen lassen. Neben einer praktischen Schritt-für-Schritt-Anleitung bekommst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt Tipps rund um die Materialien und das Pflastern von Mustern auf der Terrasse, um das große Projekt „Terrasse selbst pflastern“ erfolgreich meistern zu können.
Anleitung: Terrasse selber pflastern
Um eine neue Terrasse anzulegen oder eine bestehende neu zu pflastern, ist es ratsam, ein bis zwei Hilfspersonen hinzuzuziehen. Das entlastet dich körperlich und bringt die Arbeit gleichzeitig schneller voran. In der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung erfährst du, wie du eine Terrasse in Eigenregie pflastern kannst.
Tipp: Bei Pflasterarbeiten empfiehlt sich Arbeitskleidung inklusive Arbeitsschuhen, um dich vor Verletzungen zu schützen.
Schritt 1: Terrassenpflaster planen
Wie so oft erspart die richtige Planung vorab auch beim Pflastern der Terrasse spätere Komplikationen. Plane den Unterbau und die Anordnung der Pflastersteine deshalb ganz genau und lass dich bei Bedarf in deinem toom Baumarkt beraten. Berechne vor allem die Materialmengen nach den genauen Maßen – und besorge lieber etwas zu viel Material als zu wenig.
Folgende Fragen können dir bei der Planung helfen:
- Wie groß kann und soll die Terrasse werden?
- Möchtest du die Terrasse bepflanzen oder genügt Platz für Sitzmöglichkeiten?
- Wie stark wird die Terrasse belastet (normale Nutzung oder muss der Bau ein größeres Gewicht tragen können)?
- Welches Material und welche Farbe passen zu deiner Terrassengestaltung?
- Wie hoch muss die Terrasse sein, um bündig mit der Terrassentür abzuschließen?
- Soll ein fester Sichtschutz auf der Terrasse installiert werden?
- Soll die Terrasse erhöht liegen und sind Stufen in den Garten erforderlich?
Tipp: Wie auch beim Fliesenlegen solltest du ein paar Pflastersteine als Reserve aufbewahren. So kannst du bei Bedarf kaputte Steine austauschen.
Schritt 2: Bau und Untergrund vorbereiten
Zuerst müssen alle Materialien und Werkzeuge hergerichtet werden, damit du die nächsten Schritte ohne Wartezeiten durchgehen kannst. Gerade größere Geräte wie eine Rüttelplatte oder einen Steinschneider musst du dir nicht extra kaufen, sondern kannst diese ganz bequem beim toom Mietgeräteservice ausleihen.
Je nach Größe deiner Terrasse kann es außerdem hilfreich sein, Material auf Termin anliefern oder ggf. sogar direkt vom LKW an den Bestimmungsort kippen zu lassen. Bei kleineren Terrassen kannst du aber auch eine Schubkarre oder einen kleinen Bagger verwenden.
Miss die Terrasse nun genau aus und stecke den Baubereich ab. Eine gespannte Richtschnur hilft dabei, gerade Linien einzuhalten und die richtige Bauhöhe zu ermitteln. Beachte beim Bau von Terrassen unbedingt ein Gefälle von etwa zwei Prozent, das vom Haus wegführt – nur so kann Regenwasser abfließen.
Bevor du die Terrasse pflastern kannst, musst du den Untergrund vorbereiten. Hebe also Rasen und Erde entlang der Richtschnur aus – diese Arbeit wird auch „Auskoffern“ genannt. Du kannst einen Spaten verwenden oder auch einen Bagger zu Hilfe nehmen. Halte dich dabei an die berechnete Tiefe für den Unterbau. Die Bauhöhe berechnet sich durch die Tragschicht aus Schotter (ca. 25 bis 30 Zentimeter), das Verlegebett aus Splitt (ca. 5 Zentimeter) und die Pflastersteine (je nach Modell etwa 8 Zentimeter).
Schritt 3: Randsteine setzen
Zur Begrenzung und für die Stabilität deiner Terrasse beginnst du mit dem Setzen von Rand- bzw. Kantensteinen. Randsteine sind in vielen Größen und Materialarten erhältlich, sodass für jede Terrasse etwas Passendes zu finden ist. Für die Randsteine solltest du ein Fundament aus Beton erstellen, damit ausreichend Stabilität gegeben ist. Setze die Kantensteine entlang der Richtschnur und so tief, dass sie entweder später mit dem Pflaster der Terrasse abschließen oder auf Wunsch auch erhöht liegen. Wie du beim Setzen der Randsteine genau vorgehst, erfährst du im separaten Ratgeber.
Hinweis: Möchtest du Terrassenplatten ohne Randsteine verlegen, musst du die Begrenzung der Terrasse betonieren – anderenfalls ist der Bau nicht stabil genug.
Schritt 4: Unterbau anlegen
Unter den Pflastersteinen muss ein Unterbau konstruiert werden, der der Terrasse zusätzliche Stabilität verleiht und für ihre Langlebigkeit sorgt. Er besteht aus einer Schotterschicht sowie einer aufgebauten Splittschicht. Die richtige Höhe der einzelnen Schichten hast du bei der Planung bereits festgelegt. Beachte, dass Schotter und Splitt durch das Verdichten noch etwas absacken.
Die erste Schicht ist die sogenannte Tragschicht, die auch als Frostschutzschicht dient. Der grobe Schotter wird in zwei oder drei Schritten eingekippt. Nach jeder Ladung, die du aufbringst, verteilst du den Schotter gleichmäßig mit einem Rechen und verdichtest ihn anschließend mit der Rüttelplatte oder dem Handstampfer. Orientiere dich besonders bei der letzten Einfüllung an der Richtschnur.
Danach folgt die Drainageschicht aus feinerem Splitt oder Kies. Sie sollte nicht dicker als fünf Zentimeter sein, um die Stabilität der Tragschicht nicht zu beeinträchtigen. Diese Schicht dient sowohl als Drainage für den natürlichen Wasserabfluss, als auch als Verlegebett für die Pflastersteine auf der Terrasse. Verwende Abziehrohre und eine Richtlatte, um den Splitt nach dem Einkippen gerade abzuziehen. Anschließend verdichtest du auch diese Schicht mit Rüttelplatte oder Handstampfer. Auf der Verlegeschicht solltest du nun nicht mehr direkt laufen, um keine Unebenheiten zu erzeugen. Stattdessen kannst du Latten verlegen, auf denen du dich bewegen kannst.
Genaue Anleitungen für den Unterbau findest du in den Ratgebern zum Anlegen einer Terrasse und zum Bauen einer Terrasse mit Feinsteinzeug.
Schritt 5: Pflastersteine verlegen
Jetzt geht es endlich ans eigentliche Pflastern deiner Terrasse. Du kannst die Pflastersteine selbst verlegen oder den toom Handwerksservice für Pflasterarbeiten buchen. So oder so kann das Pflastern der Terrasse – je nach Muster – zu einer echten Kunst werden. In diesem Beispiel lernst du den einfachen Reihenverband kennen – ein Klassiker beim Pflastern von Terrassen, der leicht selbst umzusetzen ist.
Tipps:
- Spanne ein paar Richtschnüre als Orientierungshilfen, damit deine Reihen gerade verlegt werden.
- Verwende vor allem bei schweren und großen Pflastersteinen einen Plattenheber. Er schont den Rücken z. B. beim Verlegen von Betonplatten.
- Du solltest das fertig angelegte Verlegebett nicht betreten. Stelle darum sicher, dass du die erste Reihe Pflastersteine vom Haus oder Garten aus verlegen kannst. Anschließend kannst du von den bereits platzierten Pflastersteinen aus weiterarbeiten.
- Die Fugen sollten etwa drei bis fünf Millimeter breit sein, sodass die Pflastersteine nicht kippen können.
- Abstandhalter oder Fugenkreuze können das Verlegen erleichtern. Manche Pflastersteine haben auch bereits eingearbeitete Abstandshalter.
- Ein Steinknacker eignet sich für kleine Steine, arbeitet leise und sauber. Ein Nassschneider hingegen ist besser für große Terrassenplatten geeignet, macht jedoch mehr Lärm und Dreck.
So arbeitest du dich Reihe für Reihe voran:
- Lege die erste Reihe Pflastersteine nebeneinander und lasse zwischen den Steinen immer eine schmale Fuge frei. Lege erstmal nur ganze Steine.
- Die zweite Reihe beginnst du mit einem Versatz von einem halben Pflasterstein (auch Halbverband genannt). So wird das Pflaster am Ende stabiler. Halte als Reihenabstand dieselbe Fugenbreite ein wie innerhalb der Reihen.
- Überprüfe die Flucht alle paar Reihen mithilfe einer Richtlatte, damit die Steine gerade liegen. Fehler lassen sich später nicht mehr so einfach korrigieren.
- Verlege nun alle weiteren Reihen nach demselben Prinzip.
- Am Ende kommen die zugeschnittenen Pflastersteine. Markiere die Schnittstelle und kürze die Steine ein, damit sie genau in die Lücken an den Rändern der neu gepflasterten Terrasse passen.
- Sind am Haus keine Randsteine gesetzt, lässt du dort eine Dehnungsfuge frei. Diese kannst du später mit einem Wandabschlussprofil verdecken.
Schritt 6: Terrassenpflaster verfugen
Zuletzt musst du die verlegten Pflastersteine noch verfugen, damit die Terrasse ebenmäßig und stabil wird. Schütte speziellen Fugensand oder Fugensplitt auf das Pflaster und fege ihn in die Fugen, bis diese fast vollständig aufgefüllt sind. Verdichte das Ganze jetzt mit einer Rüttelplatte (unbedingt mit Gummimatte, um die Pflastersteine nicht zu beschädigen) oder klopfe die einzelnen Pflastersteine mit einem Gummihammer vorsichtig fest, bis alle gleichmäßig und gerade liegen.
Im nächsten Schritt ist es hilfreich, wenn du eine Person bei dir hast, die einen Gartenschlauch bereithält. Kippe erneut etwas Fugensand auf die Terrasse und schlämme zusammen mit deiner Hilfsperson die Fugen ein, indem du den Sand mit etwas Wasser in die Fugen fegst. Mache das so lange, bis alle Fugen aufgefüllt sind. Anschließend kannst du die Terrasse reinigen.
Geeignete Steine für das Pflastern einer Terrasse
Mit welchen Steinen du deine Terrasse pflasterst, ist vor allem Geschmackssache. Im Handel gibt es Pflastersteine und Terrassenplatten in verschiedenen Größen, Formen und Farben – von quadratisch über rechteckig bis hin zu speziellen Formen wie Polygone. Als Material gibt es Betonsteine, Natursteine oder auch Klinker.
Tipp: Für das Pflastern von kleinen Terrassen solltest du kleinere Steine verwenden.
Betonsteine (Funktionspflaster) | verhältnismäßig günstig, sehr gleichmäßig geformt | |||
Natursteine (Gesteinsarten wie Granit, Grauwacke oder Quarzit) | naturnahe Optik, eher ungleichmäßig geformt | |||
Klinkersteine | sehr gleichmäßig geformt, jedoch teurer als Betonstein |
Weitere Verlegemuster für Terrassenpflaster
Neben dem bereits beschriebenen Reihenverband mit Halbversatz gibt es noch weitere Muster für Terrassenpflaster. Wichtig zu wissen: Je nach Verlegemuster variieren die Fugenlängen. Bei sehr langen Fugen leidet die Stabilität, weshalb für das Pflastern von Einfahrten und anderen stark beanspruchten Flächen zu möglichst kurzen Fugen geraten wird. Hier findest du den Halbverband und weitere Verlegemuster im Überblick.
Einfacher Reihenverband (auch Läufer- oder Halbverband) | Die Steine liegen gerade nebeneinander – Reihe für Reihe. Für mehr Stabilität in den Fugen liegen die Reihen jeweils einen halben Stein versetzt zueinander, dem sogenannten Halbverband. | |||
Mehrformatiger Reihenverband | Hier wird wie beim einfachen Reihenverband verlegt – allerdings können die einzelnen Reihen unterschiedlich breit sein, also verschieden große Steine beinhalten. Innerhalb der Reihe liegen nur gleiche Steine. | |||
Kreuzverband | Dieser Verband wird eher für große Platten genutzt, da er sonst etwas langweilig wirkt. Die Steine liegen nebeneinander, die Reihen sind nicht versetzt. So entstehen sowohl senkrecht als auch quer sehr lange Fugen, was die Stabilität des Pflasters mindern kann. | |||
Blockverband | Ein ebenso ansprechendes wie einfaches Muster ist der Blockverband. Es werden immer zwei Steine quer und einer senkrecht gelegt, dann einer senkrecht und zwei quer, und wieder von vorne. Auch hier entstehen sehr lange Fugen. | |||
Ellbogenverband (auch Fischgrätverband) | Die Steine werden rechtwinklig zueinander gelegt, sodass ein Gräten-, Zickzack- oder W-Muster entsteht. Aufgrund der kurzen Fugen ist der Ellbogenverband sehr stabil. | |||
Rechteckpflaster-Quadratverband | Eine besondere Optik entsteht, wenn ein halber Stein erst von vier ganzen ringförmig eingefasst wird und diese wiederum von acht ganzen. Wiederholend ergeben sich dann viele große Quadrate – allerdings mit recht langen Fugen. | |||
Römischer Verband | Ein ausgefalleneres Verlegemuster, für das unterschiedlich große Steine verwendet oder kleine, quadratische Pflastersteine im Kreis verlegt werden. Kreative können fantasievolle Mosaike oder sogar ganze Bilder legen. So entstehen aber mitunter ziemlich breite Fugen, sodass die Fläche weniger stark belastbar ist. |