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Staudenbeet anlegen: Tipps zur Planung, Anlage und Pflege

Lesezeit 7 Minuten
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Standort beachten
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Einmal angelegt sorgen sie über viele Jahre für eine vielfältige Blütenpracht im Garten: Stauden sind meist mehrjährige Pflanzen, deren überirdische Zweige und Blätter zum Saisonende hin absterben, im Frühjahr dann aber wieder austreiben. Wie du ein Staudenbeet anlegen kannst, geeignete Pflanzen findest und die Stauden optimal pflegst, verraten wir dir hier.


Standort beachten: Vorschläge für jede Sonnen-Lage

Staudenbeet

Klassische Staudenbeete sind eine Kombination aus sogenannten Prachtstauden, also üppig blühenden Pflanzen wie Sonnenhut, Rittersporn oder Schafgarbe. Typischerweise gedeihen diese Stauden an sehr sonnigen Standorten mit nährstoffreichem, frischem bis mäßig feuchtem Boden. Möchtest du ein Staudenbeet im Halbschatten oder Schatten anlegen, eignen sich vor allem sogenannte Wald- und Gehölzrandstauden, beispielsweise Funkien, Farne und Elfenblumen. Diese Pflanzen mögen es kühl und feucht in einem lockeren Boden. Für weitere Lagen und herausfordernde Böden werden Staudenbeete in sogenannte Lebensbereiche eingeteilt: beispielsweise in Steingartenstauden, Steppen- und Uferstauden. Wo sich diese Arten besonders wohl fühlen, lässt sich anhand des Namens bereits erahnen.

Allen, beziehungsweise den meisten Staudenbepflanzungen, ist gemein, dass sich das Staudenbeet winterhart anlegen lässt: Zwar verkümmern die oberirdischen Pflanzenteile zum Winter hin, allerdings bilden die Stauden unter oder knapp über der Erdoberfläche sogenannte Rhizome, Knollen, Zwiebeln oder Stolonen (Ausläufer) aus, in denen sie ihre Energie bündeln und im Frühjahr wieder austreiben. Einige Stauden bleiben wintergrün.

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Beispiele für deinen Pflanzplan

Löwenmaulpflanze

Egal, ob dein Staudenbeet in der Sonne, im Schatten oder im Halbschatten liegt: Ein Pflanzplan zu Beginn beziehungsweise vor dem eigentlichen Anlegen hilft, das Beet so zu gestalten, dass du das ganze Jahr etwas davon hast. Plane die einzelnen Stauden so, dass sie sich optisch gut ergänzen und die Blüte möglichst über die ganze Gartensaison verteilt ist.

Im Detail gibt es verschiedene Gruppen, die du in einem Pflanzenplan berücksichtigt solltest, bevor du dein Staudenbeet anlegst: Sogenannte Leitpflanzen haben einen eher üppigen Wuchs und bilden so entweder den Hintergrund oder den Mittelpunkt in deinem Staudenbeet – meist handelt es sich dabei um die oben erwähnten Prachtstauden. Rund um oder vor den Leitpflanzen planst du Begleitstauden und Bodendecker. Diese Pflanzen ergänzen die Wirkung der großen Prachtstauden und werden am besten in kleinen Gruppen im Staudenbeet gepflanzt. Gräser sind schöne Beispiele für sogenannte Gerüstpflanzen, also Stauden, die deinem Beet einen Rahmen geben. Um Lücken im Beet, vor allem vor der eigentlichen Blüte im Frühjahr, zu kaschieren, eignen sich sogenannte Füllpflanzen: Frühblüher wie Tulpen oder Ringelblumen sind schöne Farbtupfer, die du meist jedoch jedes Jahr neu pflanzen musst.

Tipp: Schau dir unsere Gartenideen zur Gartengestaltung an.


Die beste Jahreszeit zum Pflanzen

Stauden anpflanzen

Wenn du ein Staudenbeet neu anlegen möchtest, ist der Herbst die beste Jahreszeit. Werden sie im September und Oktober rechtzeitig vor dem Frost eingepflanzt, haben die jungen Pflanzen Zeit, erste Wurzeln auszubilden und dann ihre Kräfte fürs nächste Frühjahr zu sammeln. Alternativ eignen sich der März und April für die Anlage eines Staudenbeetes.

Wichtige Ausnahmen: Möchtest du Zwiebelblumen als Füllpflanzen einsetzen, müssen diese immer im Herbst gepflanzt werden – Gräser als Gerüstpflanzen werden immer im Frühjahr eingesetzt.


Mehrjähriges Staudenbeet anlegen: So geht’s

Nachdem du einen Standort bestimmt und deine Stauden dank Pflanzplan bereits theoretisch eingesetzt hast, geht es raus in den Garten und ab an die Arbeit. Folgendes ist beim Staudenbeet zu tun:

Erde mit Gartengabel bearbeiten

Schritt 1: Erdreich im Beet vorbereiten

Grabe zuerst die Erde im zukünftigen Staudenbeet spatentief um und entferne Äste, große Steine, Wurzeln und Unkraut. Große Erdschollen solltest du zerkleinern. Mit einem Rechen kannst du die Erde anschließend glattziehen.

Schritt 2: Erde anreichen

Wenn dein Gartenboden nicht ohnehin schon sehr nährstoffreich ist, kannst du die Erde in deinem Staudenbeet mit spezieller Humuserde und/oder Kompost anreichern. Verteile beides großzügig auf dem Beet und arbeite es mit einer Harke in den Boden ein. Planst du ein kargeres Staudenbeet, beispielsweise einen Stein- oder Sukkulentengarten, verwende Sand anstelle von Kompost, damit der Boden sehr leicht und durchlässig wird.

Blume einpflanzen

Schritt 3: Begrenzungen festlegen

Um einzelne Pflanzzonen – beispielsweise für die Leitpflanzen – später besser unterscheiden und einhalten zu können, kannst du sie mit Sand auf dem Boden „einzeichnen“. Planst du ein Staudenbeet mit später sichtbaren Begrenzungen, kannst du anstelle von Sand auch direkt Randsteine in dein Staudenbeet einsetzen. Diese könnten dein Staudenbeet beispielsweise von einem Nutzgarten abgrenzen.

Schritt 4: Stauden im Beet aussetzen

Bevor du die einzelnen Pflanzen tatsächlich in die Erde bringst, stelle alle Stauden in ihren Pflanzgefäßen ins Beet. Beachte dabei die empfohlenen Pflanzabstände und prüfe, ob dein Pflanzplan auch in der Praxis aufgeht oder ob du eventuell noch Pflanzen nachkaufen musst oder bereits zu üppig geplant hast.

Schritt 5: Pflanzlöcher ausheben

Hebe nun für jede Staude ein Pflanzloch in ausreichender Größe und Tiefe aus.

Pflanze gießen

Schritt 6: Stauden einsetzen

Wässere die Stauden in ihrem Pflanzgefäß – das macht es leichter, die Pflanze aus dem Gefäß herauszunehmen. Haben sich bereits sehr kompakte Wurzeln in dem Gefäß gebildet, kannst du sie vor dem Einsetzen etwas mit einer Gartenkralle anlockern. So wachsen die Stauden in der Erde besser fest. Sitzen die Stauden gerade im Pflanzloch, füllst du eventuelle Lücken mit Erde auf und klopfst diese anschließend leicht fest.

Schritt 7: Pflanzen angießen

Gieße die Stauden nach dem Einsetzen großzügig, sodass sie schnell anwachsen können. Am besten verwendest du dafür eine Gießkanne oder einen Schlauch mit einem weichen großflächigen Strahl. Beim Angießen setzt sich die Erde. Entstehen an den Pflanzlöchern Einsackungen, fülle diese mit etwas Erde auf, sodass die Wurzeln nicht freiliegen.



Pflegetipps: Das Staudenbeet düngen und gießen

Wassersprenger über Pflanzen

Gerade in den ersten Wochen nach dem Einpflanzen der Stauden lohnt es sich, auf Unkraut zu achten und dieses schnell zu entfernen. Anderenfalls können sich Löwenzahn, Vogelmiere und andere ungebetene Pflanzen in den Lücken ausbreiten und die zarten Staudenpflanzen verdrängen oder überdecken.

Beim Düngen und Gießen zeigen sich die meisten Staudenpflanzen sehr pflegeleicht. In heißen Sommermonaten sollten die Pflanzen regelmäßig zusammen mit den übrigen Gartenpflanzen bewässert werden – ein Wassersprenger eignet sich oft am besten für eine gleichmäßige und sanfte Versorgung. Ein Staudenbeet düngen musst du, wenn überhaupt, nur ein bis zwei Mal pro Gartensaison. In den meisten Fällen reicht das Düngen mit Kompost oder Hornmehl im Frühjahr. Starkzehrer freuen sich über eine weitere Düngung im Sommer.


Staudenpflanzen richtig beschneiden

Ein zentrales Thema bei der Pflege des Staudengartens ist das Zurückschneiden. Viele typische Staudenpflanzen kommen auf zwei Blüten pro Jahr, sofern du den ersten verblühten Flor im Frühsommer abschneidest. Wenn du verhindern möchtest, dass sich einige Arten durch Selbstaussaat vermehren und im Beet breitmachen, hilft ebenfalls die Gartenschere.

Tipp: Schneide die verblühten Stauden erst im Frühjahr zurück und nicht schon im Herbst. Die oberirdischen Pflanzenteile haben im Winter nämlich eine schützende Wirkung für die Wurzelballen und sind darüber hinaus oft auch ohne farbige Blüten noch dekorativ.

Auch wenn du ein mehrjähriges Staudenbeet meist winterhart anlegen kannst: In der kalten Jahreszeit empfiehlt es sich, den Wurzelbereich der Pflanzen mit etwas Herbstlaub oder Tannenreisig vor Schnee oder allzu strengem Frost zusätzlich zu schützen.


Große Staudenpflanzen stützen und teilen

Blumenbeet mit Rankhilfe

Um zu verhindern, dass vor allem große Staudenarten, wie die Aster oder das Mädchenauge, von Wind und Regen zu sehr angegriffen werden oder sogar abknicken, nutze Rankhilfen oder Pflanzstäbe, um die Stauden zu stabilisieren.

Ab einer bestimmten Größe wirst du in deinem mehrjährigen Staudenbeet außerdem bemerken, dass einige Stauden von innen heraus verkahlen oder nur noch langsam wachsen und insgesamt nicht mehr so frisch aussehen. Das ist der richtige Zeitpunkt, um eine Staude zu teilen. Je nach Art gräbst du entweder im Frühling oder nach der Blüte den Wurzelsock aus und teilst ihn mit einem scharfen Spaten in zwei oder mehrere etwa faustgroße Teile. Diese setzt du dann in ausreichend Abstand wieder in dein Beet oder nutzt die Ballen, um ein ganz neues Staudenbeet anzulegen.


Profitipps

Rittersporn

Um über viele Jahre hinweg gesunde, starke und blühfreudige Stauden zu erhalten, solltest du deine Pflanzen regelmäßig „verjüngen“. Dies erreicht man, indem man die Staudenhorste alle drei Jahre ausgräbt und halbiert oder sogar viertelt. Die zerteilten Stauden werden dann in einen neuen, entsprechend vorbereiteten Untergrund gepflanzt. So werden deine Stauden angeregt, bald wieder kräftig auszutreiben.


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