Zu einem winterfesten Garten gehört auch, den Teich auf Frost und Schnee vorzubereiten. Aber nicht nur das Gewässer, sondern auch Tiere, Pflanzen und technische Geräte müssen den Winter überstehen. Wie du deinen Gartenteich winterfest machst und gleichzeitig Fische und Wasserpflanzen überwinterst, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt.
Warum muss ein Teich winterfest gemacht werden?
Anders als in der Natur gilt es bei Teichen im heimischen Garten, bei der Überwinterung ein wenig nachzuhelfen:
- Gartenteiche sind meist recht klein, und durch den geschützten Standort gibt es kaum Wasserbewegung – somit frieren Gartenteiche schneller zu als natürliche Gewässer.
- In unseren Gartenteichen leben oft nicht nur heimische Tiere und Pflanzen, sondern auch tropische. Die können den hiesigen Temperaturen im Winter nicht trotzen.
- Technische Geräte wie Pumpen und Filter sind oft nicht frostfest und sollten daher über den Winter entfernt werden.
Wenn es friert, müssen Schutzmaßnahmen getroffen werden, damit der Teich nicht einbrechen und so Kinder und Tiere gefährden kann.
Planst du gerade, einen Teich anzulegen, kannst du diese Aspekte bereits mitbedenken.
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Wie du deinen Gartenteich winterfest machst
Alle Pflegemaßnahmen, die du für einen winterfesten Teich brauchst, findest du in dieser Checkliste. In den folgenden Abschnitten werden die einzelnen Bereiche noch einmal genauer erläutert.
- Teichreinigung: Entfernen von Pflanzenteilen, Laub und Faulschlamm aus dem Wasser
- Pflanzenpflege: Beschnitt und Ausdünnung von Ufer- und Wasserpflanzen, Überwinterung frostempfindlicher Pflanzen
- Fische überwintern: Fütterung zum Winter einstellen, Sauerstoffzufuhr gewährleisten, frostempfindliche Tiere im Haus überwintern
- Geräteschutz: technische Anlagen ausschalten, aus dem Teich entfernen, reinigen und sicher überwintern
- Sicherheit: Teich vor dem Betreten der gefrorenen Wasseroberfläche sichern
Ab wann der Teich winterfest gemacht wird
Mit der Vorbereitung auf die Überwinterung beginnst du am besten schon im Herbst. Du kannst dann bereits die Pflanzenpflege besorgen und das Wasser im Teich reinigen. Wenn die Wassertemperatur dauerhaft unter 10 Grad liegt, ist es an der Zeit, den Teich winterfest zu machen.
Wasser reinigen
Eine regelmäßige Teichreinigung und -pflege – das ganze Jahr über – hilft schon viel bei der Vorbereitung auf den Winter. Im Herbst solltest du endgültig alle abgestorbenen Pflanzenteile, Laub und Algen aus dem Teich entfernen.
Welke Blätter und andere pflanzliche Teile sinken zum Teichgrund, wo sie zu Faulschlamm werden und sogenannte Faulgase freigeben. Ist der Teich im Winter zugefroren, sorgen die vermehrte Faulgasbildung und die Eisdecke dafür, dass nicht mehr ausreichend Sauerstoff im Wasser vorhanden ist. Deshalb solltest du auch übermäßigen Faulschlamm aus dem Teich entfernen, wenn du diesen winterfest machst. Das gelingt am besten mit einer langen Kelle von Hand oder einem elektrischen Schlammsauger. Den entfernten Faulschlamm kannst du anschließend auf den Kompost geben oder direkt dünn auf deinen Beeten ausbringen, da er sehr viele Nährstoffe hat und somit deine Pflanzen düngt.
Kleinen Teich winterfest machen
Im Garten oder auf der Terrasse angelegte Mini-Teiche frieren besonders schnell zu und müssen geschützt überwintert werden. Am besten stellst du die sie in ein warmes Garten- oder Gewächshaus. Alternativ kannst du Mini-Teiche auch komplett entleeren und im Folgejahr wieder neu befüllen. Die enthaltenen Pflanzen und Tiere müssen dann aber ebenfalls geschützt überwintert werden.
Teichpflanzen überwintern
Willst du Teich- und Wasserpflanzen richtig überwintern, benötigen sie im Herbst noch ein bisschen Pflege. Uferpflanzen werden beschnitten und ausgedünnt, Unterwasserpflanzen ebenfalls ausgedünnt. Die meisten vermehren sich im Folgejahr von selbst wieder. Achte darauf, dass der Teich nie komplett zugewachsen ist, damit ausreichend Licht und Sauerstoff ins Wasser gelangt.
Uferpflanzen solltest du nicht komplett zurückschneiden – lasse einen Teil der Halme stehen oder schneide sie nur auf etwa 20 Zentimeter über der Wasseroberfläche ab. Sie sorgen für ein langsameres Zufrieren in der Uferzone und dienen gleichzeitig als Unterschlupf für viele Insekten.
Tipp: Mit einem Laubschutznetz oder -gitter erleichterst du dir die Teichpflege: Herabfallende Pflanzenteile sinken nicht ins Wasser und lassen sich einfacher entfernen.
Frostempfindliche Wasserpflanzen überwintern
Teichpflanzen, die keine Minusgrade überstehen, müssen im Winter ins Haus ziehen. Dazu zählen zum Beispiel tropische Seerosen oder Wasserhyazinthen. Nimm diese Pflanzen aus dem Teich, beschneide sie und setze sie in einen Eimer mit Wasser. Im Eimer kannst du die Teichpflanzen dann überwintern, etwa im Keller oder in der Garage – wichtig ist, dass das Winterquartier hell, kühl und frostfrei ist und die Wasserpflanzen bis zum Frühjahr dort stehen können. Nach den Frösten kannst du den Gartenteich wieder bepflanzen.
Teichbewohner im Winter pflegen
Die meisten heimischen Fische können über den Winter im Gartenteich bleiben. Sie ziehen sich für ihre Winterruhe in die Tiefwasserzone des Teichs zurück und verfallen in eine Art Winterstarre, indem sie ihren Stoffwechsel herunterfahren. Zu den Kaltwasserfischen zählen u. a. Karpfen, Störe und Goldfische (Ausnahme: der Schleierschwanz-Goldfisch).
Dein Teich muss allerdings dafür geeignet sein: Erst ab einer Wassertiefe von 80 Zentimetern kommt ein Gartenteich als Winterquartier infrage. Andernfalls würde das Wasser zu stark gefrieren und die Fische schlichtweg erfrieren.
So können deine Fische im Teich überwintern:
- Die Fische müssen für die Winterruhe gesund und gut genährt sein.
- Die Fische dürfen nicht mehr gefüttert werden, wenn die Wassertemperatur dauerhaft unter 10 Grad liegt.
- Der Teich muss ausreichend groß und mindestens 80 Zentimeter tief sein – je nach Art auch tiefer.
- Sauerstoffzufuhr und Entweichung der Faulgase müssen durch eine offene Eisdecke gegeben sein.
- Der Teich darf keinen Erschütterungen ausgesetzt werden, die die Fische in der Winterstarre stören.
Tipp: Fege im Winter vorsichtig den Schnee vom Eis auf dem Teich, damit Unterwasserpflanzen und Fische ausreichend Licht bekommen.
Teichfische im Haus überwintern
Ist der Teich zu flach oder sind die Fische nicht frostverträglich, müssen die Tiere – ähnlich wie tropische Wasserpflanzen – im Haus überwintern. Nimm die Fische vor dem ersten Frost vorsichtig aus dem Teich und setze sie in einen Eimer Wasser oder, besser, ein Aquarium. Mische Teich- und Frischwasser im Verhältnis 2:1, damit sich die Fische wohlfühlen. Jede Art hat allerdings etwas andere Bedürfnisse, informiere dich also eingehend darüber, bevor du deine Fische überwinterst.
Das Winterquartier sollte in der Regel kühl, frostfrei und ruhig sein und die Wassertemperatur nur bei etwa vier bis sieben Grad liegen. Sobald der Gartenteich im Frühjahr dauerhaft die Temperatur vom Winterquartier erreicht hat und keine Fröste mehr anstehen, kannst du die Fische wieder umsiedeln.
Alternative: Statt Fische im Haus zu überwintern, kannst du den Teich im Winter auch beheizen.
Teichtechnik wie Pumpen und Filter im Winter
Deine Teichtechnik kann Schaden nehmen, wenn der Teich einfriert. Gartenpumpen und andere Geräte solltest du daher im Winter aus dem Teich entfernen – und zwar vor dem ersten Frost. Zu diesen Geräten zählen Teichpumpen, Filter, Wasserspiele und Teichbeleuchtungen. Pumpen werden in Wasser gelagert, damit Gummidichtungen nicht austrocknen und spröde werden. Filter und andere Geräte bewahrst du trocken und geschützt auf, zum Beispiel in einem Gartenhaus.
Teichpumpe winterfest machen:
- Schalte die Teichpumpe ab einer Wassertemperatur unter 10 Grad ab.
- Nimm die Pumpe aus dem Teich und lasse sie vollständig leerlaufen.
- Reinige anschließend alle Pumpenteile sorgfältig.
- Lagere die Teichpumpe im Winter in einem Eimer mit sauberem Wasser und gib bei Bedarf etwas Pflegemittel hinzu.
Tipp: Frostsichere Geräte wie Tauchpumpen, die ab 80 Zentimetern Tiefe im Teich liegen, solltest du im Herbst reinigen.
Vollständiges Zufrieren verhindern
Damit auch unter der Eisdecke ein Gasaustausch stattfinden kann, muss immer ein Teil des Teichs eisfrei gehalten werden. Dafür kannst du einen Eisfreihalter aus dem Handel verwenden oder sogar selbst bauen.
Ist der Teich schon zugefroren, schütte heißes Wasser auf eine kleine Stelle im Eis oder platziere dort einen Topf mit heißem Wasser, damit die Eisdecke langsam schmelzen kann. Öffne die Eisdecke niemals mit Gewalt, damit die Fische in ihrer Winterstarre nicht gestört werden – Stress kann zum Tod der Tiere führen.
- Ein Eisfreihalter ist meistens ein Ring aus Styropor mit Deckel. Er sollte beschwert werden, damit er gut im Wasser liegt.
- Einen Teichbelüfter kannst du mit einem Eisfreihalter kombinieren. Im Inneren der Belüftungspumpe wird so für eine noch bessere Luftzufuhr gesorgt.
- Mit einer Teichheizung kannst du den Gartenteich im Winter leicht anwärmen. Das Wasser wird zuverlässig eisfrei gehalten, allerdings benötigt die Heizung durchgehend Strom. Mit einem Temperaturregler lässt sich etwas Energie sparen, da der Teich dann nur bei bestimmten Temperaturen geheizt wird.