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Ratgeber

Wasserpflanzen

Wasserpflanzen
Lesezeit 7 Minuten
Inhalt:

Wasserpflanzen erfüllen in und an einem Gartenteich vielfältige Funktionen: Wasserpflanzen bieten Lebensraum und Nahrung für zahlreiche große und kleine Wasserlebewesen. Auch Bienen, Hummeln und andere nützliche Insekten lassen sich gerne auf ihnen nieder, um an der Wasseroberfläche zu trinken oder sich mit Nektar und Pollen zu versorgen. Darüber hinaus verbessern Wasserpflanzen ganz erheblich die Wasserqualität, indem sie dem Wasser selbst oder dem Teichgrund Nährstoffe entziehen und zusätzlich Sauerstoff produzieren.

Standort: Sonne bis Halbschatten

Blütezeit: Februar/März bis Oktober

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Die richtige Pflanzenauswahl

Die konkrete Pflanzenauswahl richtet sich nach den vorhandenen Tiefenzonen und der Wasserqualität. Schwimmblattpflanzen wie Seerosen und Teichmummeln gedeihen besonders gut im Tiefwasser. Im Flachwasserbereich wachsen und blühen Tannenwedel, Hechtkraut, Froschlöffel oder Blumenbinsen. Die leuchtend gelben Frühjahrsblüten der Sumpfdotterblume oder die blauen Blütenschleier des Sumpfvergissmeinnichts dürfen in keiner Sumpfzone fehlen. Auch die flaumigen Samenstände des Wollgrases sind hier im Sommer ein absoluter Blickfang.


Von der Sumpf- bis zur Tiefwasserzone

Die Bepflanzung des Teiches ist von essentieller Bedeutung für die Gesundheit des Gewässers. So liefern viele Pflanzen beispielsweise wertvollen Sauerstoff, der das Wasser belebt und auf natürliche Art und Weise vor Algen schützt. Ein Teich sollte stets unter der Berücksichtigung aller Teichzonen angelegt werden, so dass zum einen ein naturnahes Biotop entsteht und zum anderen die Wasserqualität gleichbleibend hoch ist. Die unterschiedlichen Teichbereiche werden ihrer Wassertiefe entsprechend in Ufer-, Sumpf-, Flachwasser- und Tiefwasserzone eingeteilt, gehen jedoch fließend ineinander über. Jede Zone bietet zwar andere Bedingungen für die Vegetation und beheimatet verschiedenste Teichpflanzen, die du dort ansiedeln kannst, jedoch wurzeln manche Wasserpflanzen sowohl in flacheren als auch in tieferen Bereichen.

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Ufer- und Sumpfpflanzen

Ufer und Sumpfpflanzen

Der Ufer- und Sumpfbereich naturnah angelegter Teiche ist der Übergang zwischen Garten und Wasserlandschaft. Eine passend ausgewählte Bepflanzung in der Uferzone sorgt nicht nur für ein stimmiges Gesamtbild im Garten, sondern befestigt auch den Teichrand und schützt so vor witterungsbedingten Schäden und sonstigen Belastungen. Sanfte Übergänge mit nur wenig Gefälle wirken besonders harmonisch, wenn zwischen Ufer- und Flachwasserzone ein Sumpfbeet angelegt wird. Pflanzen, die sich im Uferbereich stehender Gewässer wohl fühlen, haben sich an die speziellen Lebensbedingungen der Sumpfzone angepasst: Sie vertragen im Gegensatz zu den meisten anderen Pflanzen nasse Füße, sie wurzeln also auch in sehr feuchtem und nassem Boden, kommen aber auch mit Trocken- und Überflutungsperioden zurecht. In einer Wassertiefe von etwa fünf bis 20 Zentimetern gedeihen neben vielen hübsch blühenden Blumen wie verschiedenen Lilien, Sumpfvergissmeinnicht, Etagenprimeln, Glocken-Schlüsselblumen, Funkien oder Sumpfdotterblumen, aber auch viele Gräser und Farne wie der Winter-Schachtelhalm, das Schmalblättrige und das gewöhnliche Wollgras, das Rohrglanzgras oder weitere schilfartige Pflanzen.


Flachwasserpflanzen

Ab einer Wassertiefe von etwa 15 bis 35 Zentimetern spricht man von der Flachwasserzone, häufig auch Filterzone genannt, in der vor allem Unterwasserpflanzen wie Tausendblatt, Wasserpest oder Wasserfeder sinnvolle Teichbewohner sind. Sie liefern einen wichtigen Beitrag zur Wasserqualität und Sauberkeit des Teiches, indem sie das Gewässer mit Sauerstoff anreichern sowie Schwebstoffe und überschüssige Nährstoffe, die häufig zu einer Wassertrübung führen, herausfiltern. Auf diese Weise wird unliebsamen Algen und anderen wuchernden Wasserpflanzen der Nährboden entzogen, so dass nur das gedeiht, was auch tatsächlich wachsen soll.  Die Flachwasserzone beheimatet aber nicht nur Unterwasserpflanzen, auch Schmal- und Breitblättrige Rohrkolben, Zwergbinsen, Schilfrohr und Kalmus siedeln sich bevorzugt hier an, um teils sehr dichte Röhrichte zu bilden. Schwertlilien, Wasserminze, Schwanenblume oder Froschlöffel sorgen als Solitärblumen für bunte Farbtupfer zwischen dem Grün der schilfartigen Gewächse. 

Bei der Anlage des Teiches solltest du eine Breite von rund 50 Zentimetern für diesen Bereich einplanen. So verhinderst du, dass die Wassertiefe aufgrund eines zu steilen Gefälles zu schnell stark abfällt und Pflanzsubstrat in tiefere Teichzonen abrutscht.


Tiefwasserpflanzen

Tiefwasserpflanzen

In der Tiefwasserzone, also ab einer Wassertiefe von 35 bis 50 Zentimetern, siedeln sich in erster Linie Unterwasserpflanzen an, die - ähnlich den Pflanzen in der Flachwasserzone - die Wasserqualität nachhaltig verbessern. Hier fühlen sich Tausenblatt, Nadelkraut, Großes Fettblatt oder Laichkraut besonders wohl. Tannenwedel, Raues Hornblatt, Kanadische Wasserpest oder Nadelsimse sowie weitere Grünpflanzen runden die Pflanzenauswahl für die Tiefwasserzone ab. Die Tiefwasserzone beherbergt aber auch blühende Wasserpflanzen wie zum Beispiel die starkwüchsige Europäische Seekanne, den Gewöhnlichen Wasserhahnenfuß, das Graspfeilkraut oder die Wasserfeder. Eine Substratschicht ist im Übrigen im Tiefwasser meist überflüssig: Viele Pflanzen, die in der Tiefwasserzone heimisch sind, schweben ständig frei im Wasser oder ankern mit ihren Wurzeln an einer beliebigen Stelle, um sich dann treiben zu lassen. Andere Pflanzen, besonders solche, die sich rasch ausbreiten, werden samt Pflanzkorb auf den Grund des Teichs gestellt, so dass sie mit ihren langen Trieben an die Wasseroberfläche gelangen. Zudem sinkt abgestorbenes organisches in tieferen Bereichen zu Boden und bildet dort eine Schlammschicht, die durch ein zuvor aufgetragenes Substrat noch verstärkt werden würde. 

Sollen Fische in den Teich einziehen, sollte die Tiefwasserzone mindestens 2 m2 Grundfläche haben und an der tiefsten Stelle etwa 1,20 m betragen. So ist gewährleistet, dass die Tiere auch in sehr strengen Wintern nicht aufgrund eines völlig eingefrorenen Teiches zugrunde gehen. Auch viele andere Organismen wie Schnecken, Würmer und Insektenlarven überwintern bevorzugt unter Wasser und suchen Schutz in der Sedimentschicht am Teichgrund.


Seerosen, Schwimm- und Schwimmblattpflanzen

Seerose

Obwohl Seerosen, Schwimm- und Schwimmblattpflanzen zu den Bewohnern der Flach- und Tiefwasserzone gehören, sollen sie dennoch als Hingucker in jedem Gartenteich besonders hervorgehoben werden. Majestätische See- und Teichrosen zieren als Inbegriff der Teichbepflanzung nicht nur opulente Gartenteiche, sie bereichern mit ihren außergewöhnlichen Blüten selbst Miniteiche auf kleinstem Raum. Es gibt sowohl tag- als auch nachtblühende Sorten, manche Seerosen öffnen ihre Blüten täglich nur für ein paar Stunden, wieder andere blühen farbenprächtig bis in den Herbst hinein. Schwimm- und Schwimmblattpflanzen bilden mit ihren Blättern und Blüten einen zierenden immergrünen Teppich an der Wasseroberfläche wie zum Beispiel Froschbiss, Wasserhyazinthe oder Schwimmfarn. Sie können fest am Grund verwurzelt sein oder aber auch frei im Gewässer treiben. Freischwimmende Teichpflanzen nehmen die benötigten Nährstoffe direkt über ihre Blätter auf, während verwurzelte Arten ihre Nahrung sowohl über die Blätter als auch über die Wurzeln beziehen. Wie die meisten anderen Pflanzen der Tiefwasserzone auch, sind Schwimm- und Schwimmblattpflanzen am besten in einem Pflanzkorb aufgehoben, der eine wuchernde Ausbreitung verhindert. Blätter von Seerosen und Schwimm- bzw. Schwimmblattpflanzen beschatten im Sommer häufig den Teich und schützen das Gewässer und seine Bewohner auf diese Art und Weise vor Überhitzung. Fische können sich zudem im Schatten der Blätter verstecken und sich so vor Fressfeinden aus der Luft schützen.


Teichpflanzen überwintern

Winterharte Wasserpflanzen können ab einer Wassertiefe von etwa 50 cm im Teich überwintert werden. Selbst in strengen Wintern kommt es in unseren Breiten eher selten vor, dass der Teich bis zum Grund durchfriert. Bereits im Herbst ziehen sich viele heimische Wasserpflanzen durch Reduzierung der Blattmasse zurück, um im Frühjahr neu auszutreiben: Sie bilden zum Teil Winterknospen, die am Grund des Teiches überwintern. So können auch viele Seerosen-Arten im Freien überwintern, lediglich die tropischen Sorten sollten in ein schützendes Winterquartier umziehen. Besonderen Winterschutz benötigen vor allem jedoch Stauden in der Ufer- und Sumpfzone, denn hier besteht die Gefahr, dass die recht dünne Substratschicht vollständig durchfriert. Hier ist es ratsam, die Pflanzen im Herbst bis auf wenige Zentimeter zurückzuschneiden und mit einer Mulm- bzw. Mulchschicht zu bedecken. Unterwasserpflanzen liefern auch im Winter einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit des Gewässers, sie reichern das Wasser nämlich auch in der kalten Jahreszeit mit Sauerstoff an und wirken so der Fäulnisgasbildung, die insbesondere unter einer geschlossenen Eisdecke auftritt, entgegen.


Standort und Gießen

See auf dem Seerosen wachsen

Schwimmblatt- und andere Wasserpflanzen wurzeln im Teichgrund in den verschiedenen Tiefenzonen ein. Sie bilden dichte Wurzelgeflechte und müssen, wie alle im Garten lebenden winterharten Stauden, regelmäßig geteilt werden, damit sie nicht unkontrolliert wuchern oder schwachwüchsige Pflanzen verdrängen. Um das zu verhindern, ist auch die Pflanzung in speziellen Teichkörben möglich. Verwende bei der Pflanzung immer spezielle Teicherde.


Pflege und Düngen

Seerosen und Blätter

Die an den Teich angrenzenden Pflanzflächen sollten nur sparsam gedüngt werden, damit die Nährstoffe nicht in das Wasser gelangen können. Dort würden sie nur das Algenwachstum fördern. Musst du doch einmal Algen oder Unterwasserpflanzen reduzieren, solltest du diese kompostieren. Dein Gartenboden freut sich über die darin enthaltenen wertvollen Nähr- und Mineralstoffe.


Profitipps

Wasserpflanzen

Bei Schädlingsbefall solltest du, um das empfindliche Gleichgewicht in einem Gartenteich nicht zu stören, keinesfalls chemische Pflanzenschutzmittel verwenden. Ein Untertauchen der befallenen Pflanzenteile lässt bereits viele Schädlinge ertrinken oder zum Futter für hungrige Wasserlebewesen werden.


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