Ein kleiner Wasserfall verwandelt den Garten in eine wahre Wellnessoase für Mensch und Tier. Das leise Plätschern beruhigt die Nerven und hilft beim Entspannen. Zudem zieht das Wasser an warmen Tagen zahlreiche Insekten und Vögel an, die sich hier gern abkühlen. Ob mit Gartenbrunnen oder mit Teich: Einen Wasserfall selbst zu bauen, ist gar nicht so schwer. Wie es geht, erfährst du hier.
Wie funktioniert ein Wasserfall im Garten?
Ein Wasserfall besteht in der Regel aus einem Wasserauslass, der sich an einer erhöhten Stelle befindet, einem Gefälle sowie einem Wasserauffangbecken am unteren Ende. Das kann ein kleiner Gartenbrunnen oder ein Teich sein. Wasserauslass und Auffangbecken sind mit einem flexiblen Schlauch verbunden. Damit der Wasserkreislauf in Gang kommt, benötigst du zudem eine Pumpe. Sie saugt das Wasser im Auffangbecken an und befördert es durch den Schlauch nach oben zum Wasserauslass. Über den Wasserlauf fließt es anschließend zurück in das Auffangbecken.
Wasserfall-Brunnen
Wasserfall-Brunnen sind platzsparend und eignen sich auch für kleinere Gärten, Terrassen oder Balkone. Du kannst entweder auf einen Bausatz zurückgreifen oder erstellt deinen Wasserfall-Brunnen komplett in Eigenregie. Als Auffangbecken lassen sich beispielsweise Fässer, Schüsseln, eine alte Badewanne oder eine Schubkarre nutzen – deiner Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Wenn du das Becken für deinen Wasserfall-Brunnen selbst mauerst oder aus Beton baust, dann bestimmst du Form und Fassungsvermögen frei. Egal, für welche Variante du dich entscheidest: Du benötigst in jedem Fall eine Bohrung für den Schlauch, über den das Wasser später nach oben geführt wird.
Wasserfall am Teich
Ein Teich – das kann ein Mini-Teich, ein Folienteich oder ein großer Schwimmteich sein – ist der perfekte Ausgangspunkt für den Bau eines Wasserfalls. Durch die kleinen Verwirbelungen gelangt Sauerstoff in das Wasser, was sich positiv auf Pflanzen und Tiere auswirkt. Wenn du einen neuen Gartenteich anlegst, kannst du gleich den Aushub nutzen, um das Gefälle zu modellieren. Aber auch bestehende Teiche lassen sich problemlos mit einem Wasserfall nachrüsten. Je größer der Teich, desto breiter darf dein Wasserfall sein.
Wasserfall im Garten selbst bauen: So gehst du vor
Egal, ob du einen Wasserfall-Brunnen oder einen Wasserfall für den Teich selbst bauen möchtest: Die Schrittfolge ist im Wesentlichen gleich.
- Wasserfall planen: Fertige zunächst einen detaillierten Plan von deinem Wasserfall an. Zeichne alle benötigten Elemente – vom Auffangbecken bis zum Wasserauslass – ein und lege dabei gleich Größe und Gefälle fest.
- Auffangbecken anlegen: Hast du bereits einen Teich im Garten, dann kannst du dieses nutzen. Ansonsten stellst du ein geeignetes Gefäß auf oder hebst ein Auffangbecken in der gewünschten Größe auf Erdniveau aus. Die Grube kleidest du anschließend mit Teichfolie oder Beton aus. Schneller geht es, wenn du ein Wasserbecken aus Kunststoff einsetzt.
- Gefälle schaffen: Platziere den Wasserauslass an einer erhöhten Stelle. Eventuell kannst du eine Böschung oder eine andere Art von natürlichem Gefälle in deinem Garten nutzen. Falls nicht, dann musst du einen Erdwall aufschütten oder eine Mauer bauen.
- Wasserauslass montieren: Am oberen Ende des Wasserfalls montierst du eine Wasserschale, einen Wasserspeier oder einen Quellstein. Von hier aus fließt das Wasser entweder senkrecht im freien Fall oder über einen Bachlauf in das Auffangbecken. Die Fläche gestaltest du mit Kies, Steinen oder Wasserschalen nach deinen eigenen Vorstellungen.
- Schlauch und Pumpe installieren: Setze die Pumpe in die Mitte des Auffangbeckens und schließe den Schlauch an. Prüfe, ob die Pumpe funktioniert und ob der Schlauch dicht ist. Wenn alles stimmt, verlege den Schlauch entlang des Wasserfalls. Bedecke ihn nur lose mit Steinen oder mit Rindenmulch, sodass du jederzeit herankommst, um Reparaturen durchzuführen.
Welche Arten von Wasserfällen gibt es?
Für die Gestaltung deines Wasserfalls stehen dir zwei Möglichkeiten offen:
- einen künstlichen Bachlauf anlegen
- das Wasser senkrecht hinabfallen lassen
Wasserfall mit Bachlauf bauen
Ein Wasserfall mit terrassiertem Bachlauf wirkt besonders authentisch. Du kannst ihn entweder frei mit Erde, Sand, Kies und Steinen gestalten oder du nutzt vorgefertigte Wasserfallschalen. Die Auswahl reicht von Keramik über Naturstein bis hin zu Beton und Kunststoff.
Zunächst legst du auf der Spitze deines Erdwalls eine kleine Mulde an, die leicht in Richtung Auffangbecken abfällt. Anschließend modellierst du einen Graben nach unten. Dabei gilt: Je steiler das Gefälle, desto schneller fließt das Wasser später hinab. Mit Stufen reduzierst du die Fließgeschwindigkeit. Zudem sorgen sie für ein entspannendes, leises Plätschern. Ein romantisches Wasserspiel kreierst du, indem du ein oder mehrere Wasserbecken im Verlauf des Wasserfalls einplanst. Wichtig: Kurven dürfen nicht zu steil sein, damit das Wasser später in der richtigen Bahn bleibt.
Fülle die Mulde mit einer 3 bis 5 cm dicken Sandschicht auf und lege Teichvlies darauf. Auf der schützenden Schicht verlegst du anschließend die Teichfolie. Achte darauf, dass sie glatt und ohne Falten liegt. Sie sollte an den Rändern ca. 20 cm überstehen und am unteren Ende in das Auffangbecken hineinragen. So stellst du sicher, dass kein Wasser verloren geht. Mit Wasserschalen ersparst du dir das Auslegen von Teichfolie. Als Unterbau reicht eine 5 bis 10 cm dicke Kiesschicht aus. Setze die Wasserschalen leicht überlappend in das Kiesbett, wobei die letzte Schale über den Rand des Auffangbeckens reichen sollte.
Jetzt ist es Zeit für einen Testlauf: Fülle eine Gießkanne mit Wasser und lass es im Bachbett hinabfließen. Ist der Wasserfall dicht, kannst du den Schlauch verlegen und deinen Bachlauf verkleiden. Lege die Steine aus und befestige sie, wenn gewünscht, mit Mörtel. Die Teichfolie rund um den Graben sollte gut fixiert sein. Für die Stufen bieten sich flache Steinplatten an. Die Zwischenräume füllst du mit Kies auf. Ufer- und Wasserpflanzen runden den natürlichen Look deines Wasserfalls ab.
Wasserfall mit freiem Wasserlauf
Ein senkrechter Wasserfall, bei dem das Wasser ohne Stufen direkt in das Auffangbecken plätschert, wirkt modern und beansprucht weniger Platz als ein Wasserlauf. Er lässt sich gut mit einem Gartenbrunnen, einem Mini-Teich oder einem Naturpool kombinieren.
Die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig: Das Wasser kann zum Beispiel aus einer Mauer, einer Wand aus Edelstahl oder Holzbohlen, Gabionen oder einem Wasserspeier, den du am Rand des Auffangbeckens montierst, hervorsprudeln.
Wie du eine Gartenmauer selbst baust, erfährst du in einem separaten Ratgeber. Alternativ zu Mauersteinen und Mörtel bietet sich eine Trockenmauer an, die du später bepflanzen kannst.
Was ist der beste Platz für einen selbst gebauten Mini-Wasserfall?
Wähle den Standort so, dass du deinen Wasserfall vom bevorzugten Sitzplatz aus sehen kannst. Je nach Gestaltung ist eine Frontalansicht bzw. eine leichte Seitenansicht am schönsten. In deine Überlegungen solltest du außerdem folgende Faktoren einbeziehen:
- Sonne: Eine zu starke Sonneneinstrahlung fördert die Algenbildung im Brunnen oder im Gartenteich. Ideal ist ein halbschattiger Standort. Hier gedeihen auch die meisten Pflanzen.
- Wind: Starker seitlicher Wind kann das Wasser über den Rand des Wasserbeckens hinauswehen. Ist dann zu wenig Wasser im Kreislauf, funktioniert der Wasserfall nicht mehr einwandfrei.
- Umliegende Bepflanzung: Platziere deinen Wasserfall, wenn möglich, nicht unter Laubbäumen. Das herabfallende Laub sammelt sich am Beckenboden und muss mühsam per Hand entfernt werden. Zudem könnte es den Wasserauslass verstopfen.
- Stromanschluss: Die Pumpe benötigt Strom. Falls du das Kabel nicht durch den gesamten Garten ziehen möchtest, solltest du deinen Wasserfall in der Nähe einer Stromquelle bauen. Verlege das Kabel am besten in einem Kiesbett, sodass es gut vor der Witterung geschützt ist und niemand darüber stolpern kann.
Wie hoch sollte der Wasserfall sein?
Ein Wasserfall mit freiem Wasserlauf sollte mindestens 20 cm hoch sein. Für einen Wasserfall mit verschiedenen Stufen solltest du eine Fallhöhe von mindestens 40 cm einplanen, damit das Wasser nicht stehen bleibt.
Beachte: Je höher und je steiler der Wasserfall, desto mehr Lärm entsteht, wenn das Wasser in das Auffangbecken fließt. Das stört nicht nur die Harmonie, sondern eventuell auch die Nachbarn.
Wenn der Wasserfall in einen Teich mündet, solltest du zudem die Pflanzen und Teichbewohner im Blick haben: Fische und Frösche mögen starke Wasseraufwirbelungen ebenso wenig wie Seerosen, die bei ungünstigen Bedingungen nicht blühen.
Welche Pumpe eignet sich für einen selbst gebauten Wasserfall?
Die Leistung der Pumpe hängt zum einen vom Höhenunterschied, der überwunden werden muss, und zum anderen von der Wassermenge, die sie fördern soll, ab. Die Förderhöhe wird ab dem Wasserspiegel im 90-Grad-Winkel zum Wasserauslass gemessen – egal, in welcher Tiefe du die Pumpe installierst. Die richtige Fördermenge ergibt sich aus der Breite des Wasserlaufs. Am besten entscheidest du dich für eine regulierbare Pumpe, an der sich die Durchflussmenge individuell einstellen lässt.