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Trockenmauer bauen: dekorative Abtrennung für den Garten

Trockenmauer im Garten
Lesezeit 8 Minuten
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Egal, ob als Abtrennung oder zur Befestigung eines Hanges – eine Mauer im Garten ist nicht nur ein Blickfang, sondern oft auch sehr praktisch. Das Mauern muss dabei gar nicht kompliziert sein. Eine Trockenmauer zu bauen, gelingt normalerweise auch Hobbygärtnern. Das Besondere: Eine Trockenmauer wird – wie der Name bereits andeutet – trocken errichtet, also ohne Klebstoff oder Mörtel zwischen den Steinen. Die folgende Anleitung zeigt dir, wie das geht.

Weitere Tipps rund um das Thema Zäune & Sichtschutz findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst. 


Schritt 1: Das Fundament für eine freistehende Trockenmauer errichten

Richtschnur für Mauer

Stecke zuerst den Verlauf der Mauer mit Holzpflöcken und einer Richtschnur ab. Mit dieser Orientierungshilfe lässt sich die Mauer später optimal positionieren. Hebe einen 30 bis 40 Zentimeter tiefen Graben aus, um das Fundament zu legen. Der Graben sollte an beiden Seiten etwa 10 Zentimeter breiter als die geplante Mauer sein.

Gib 20 bis 30 Zentimeter Schotter, Kies oder ein Mineralgemisch in den Graben und verdichte die Füllung, zum Beispiel mit einem Stampffuß. Wichtig dabei ist, dass zwischen der Schotter- oder Mineraldecke und der Erdoberfläche 10 Zentimeter Platz sind. Anschließend kommt noch eine 5 bis 10 Zentimeter dicke Schicht Sand in den Graben, die du abschließend glattziehen musst, zum Beispiel mit einer Maurerkelle, einem Rechen oder einer Schaufel.

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Schritt 2: Die erste Steinreihe der Trockenmauer

Trockenmauer legen

Bevor du die erste Reihe deiner Trockenmauer baust, sortiere die Steine. Unten solltest du dickere, größere Steine verwenden, nach oben hin können die Trockenmauersteine dann kleiner werden. Je nachdem, welches Material du verwendest und wie deine Mauer aussehen soll, kann es auch sinnvoll sein, die Steine nach Reihen zu sortieren. Achte darauf, dass die Steine einer Reihe etwa gleich hoch sind. Reserviere die hübschesten Steine für die oberste Reihe, damit deine Trockenmauer einen schönen Abschluss hat.

Setze die erste Steinreihe in die Sandschicht des Fundaments. Sie können ruhig ein paar Zentimeter darin versinken. Du kannst sie auch mit einem Gummihammer etwas festklopfen. Die Fugen der ersten Reihe kannst du zum Beispiel mit etwas lehmigem Sand füllen.


Schritt 3: Die Trockenmauer wächst

Mauer Steine stapeln

Setze anschließend weitere Reihen auf die unteren Steine. Klopfe sie jeweils mit dem Gummihammer fest. Achte beim Bauen der Trockenmauer darauf, dass keine Kreuzfugen zwischen den Steinen entstehen. Setze die Steine stattdessen etwas versetzt übereinander.


Schritt 4: Trockenmauer abschließen

Trockenmauer bauen

Die oberste Reihe der Mauer sollte aus den hübschesten Steinen bestehen. Vielleicht möchtest du auch spezielle Abschlusssteine – etwa flache Platten – verwenden, um einen gleichmäßigen Abschluss zu haben.


Welche Steine eignen sich als Trockenmauersteine?

Streng genommen eignen sich alle Arten von Mauersteinen, doch meist wird unbearbeiteter Naturstein gewählt, um eine Trockenmauer zu bauen, denn mit der natürlichen Optik lassen sich bei der Gartengestaltung besonders schöne Ideen umsetzen. Je nach Material haben Natursteine verschiedene Farben und Strukturen, die du passend zu deinem Gartenkonzept auswählen kannst. Besonders häufig werden Granit, Sandstein, Kalkstein oder Gneis eingesetzt.

Wenn du eine Trockenmauer aus Naturstein bauen willst, musst du jedoch bei der Form der Steine berücksichtigen, dass sie sich auch ohne Mörtel stabil aufeinanderschichten lassen sollten. Du hast die Wahl zwischen bearbeiteten Steinquadern und völlig naturbelassenen Steinen, sogenannten Bruchsteinen. Mit den Steinquadern geht das Bauen der Trockenmauer meist recht leicht von der Hand. Die unbearbeiteten Steine weisen hingegen oft deutliche Größenunterschiede auf, wodurch es etwas schwieriger wird, die Natursteinmauer selbst zu bauen, doch der Aufwand wird mit einzigartigen Ergebnissen belohnt.


Exkurs: Natursteinmauer bauen

Willst du eine Gartenmauer aus Naturstein selbst bauen, muss das nicht zwangsläufig eine Trockenmauer sein. Du kannst deine Natursteinmauer mauern oder ohne Mörtel bauen – ganz wie du willst. Allerdings hat diese Entscheidung Einfluss auf die Wahl der Steine bzw. umgekehrt.

  • Bruchsteine eignen sich besonders gut, wenn du eine Natursteinmauer bauen willst, ohne Mörtel zu benutzen. Es kann sich zwar wie ein Puzzle anfühlen, die Steine neben- und aufeinander zu schichten, doch solange du die Tipps aus der Anleitung berücksichtigst, kannst du aus den Steinen mit etwas Geduld eine ebenso schöne wie robuste Natursteinmauer bauen.
  • Zu Mauersteinen greifst du am besten, wenn du planst, deine Natursteinmauer selbst zu mauern. Dank ihrer ebenmäßigeren Form lassen sie sich leichter mit Mörtel verbinden. Mauersteine aus Naturstein gibt es in zwei Ausführungen: Die bereits erwähnten Steinquader haben zwar noch ihre natürliche Oberflächenstruktur, sind aber in eine grob rechteckige Form gebracht, sodass sie sich auch zum Mauern eignen. Sogenannte Systemsteine sind hingegen industriell auf einheitliche Größen zurechtgeschnitten und von vorneherein zum Mauern gedacht.

Trockenmauer als Hangbefestigung: Das solltest du beachten

Trockenmauer am Hang

Eine Trockenmauer am Hang wird grundsätzlich ähnlich errichtet wie eine freistehende Mauer. Allerdings sollte sich zwischen Mauer und Hang etwas Abstand befinden. Diesen Hohlraum füllst du während des Errichtens mit Sand oder Schotter, um einen sicheren Stand der Mauer zu gewährleisten. Du solltest darin auch eine Drainage verlegen, damit Regenwasser die Mauer nicht beschädigt.

Achte außerdem darauf, dass die Mauer eine leichte Neigung von etwa 10 bis 15 Prozent in Richtung Hang hat. Damit die Mauer auch wirklich stabil ist, verbaust du etwa jeden fünften Stein quer zur Mauer. So ragt er hinten in den Sand oder Schotter hinein und sorgt für einen sicheren Stand.


Trockenmauer bepflanzen: Diese Pflanzensorten wachsen in der Mauer

Trockenmauer im Garten

Wenn du magst, kannst du deine Trockenmauer bepflanzen. Dies tust du am besten schon während des Baus: Hast du eine Steinreihe beendet, befüllst du einige der Lücken zwischen den einzelnen Steinen als Bienenweide mit etwas Blumenerde und setzt die gewünschten Blumen oder Stauden hinein. Geeignete Pflanzen für Trockenmauern sind zum Beispiel: Bergsandblume, Braunstieliger Streifenfarn, Eiskraut, Fingerkraut, Gänsekresse, Gegenblättriger Steinbrech, Grasnelke, Hungerblümchen, Kissen-Seifenkraut, Lerchensporn, Mauerpfeffer, Moos-Steinbrech, Pfingstnelke, Ruprechtskraut, Schleierkraut. Lässt du beim Anlegen deiner Trockenmauer einige der Lücken offen, finden heimische Reptilien hier einen geeigneten Unterschlupf.


So bereichern Trockenmauern deinen Garten

Eidechse auf Mauer

Aus Naturstein gebaute Trockenmauern sehen nicht nur toll aus, sie bieten auch vielen Tieren einen Lebensraum – und bringen damit Leben in deinen Garten. Wie wäre es mit einem kleinen Projekt, um noch mehr Nützlinge in deinen Garten zu locken? Fast jeder Garten braucht eine kleine Mauer. Wenn du sie als Reptilienburg gestaltest, freuen sich deine kleinen Gäste wie Eidechsen und Blindschleichen über diesen Unterschlupf.


Freistehende Trockenmauer als Unterschlupf

Freistehende Trockenmauer als Unterschlupf für Eidechsen.

Deine freistehende Trockenmauer wird eine Art Reptilienburg und sollte schön sonnig stehen, damit sich die Steine erwärmen und sich Eidechsen & Co. wohlfühlen. Sandstein und Kalkstein sehen als Mauerwerk hübsch aus und sind gut geeignet. Du kannst auch Back- oder Pflastersteine verwenden, am besten aus der Region. Grundlage für die Standfestigkeit ist ein Fundament. Für eine Reptilienburg muss das kein so dickes Fundament werden wie bei einer regulären Natursteinmauer. Dafür hebst du die Grasnarbe und eine rund 20 cm dicke Schicht Erde ab. Auf die Erde schüttest du ca. 10 bis 15 cm dick Schotter und verdichtest ihn mit einer Rüttelplatte. Auf den Schotter kommt nun noch eine 4 cm dicke Schicht Splitt. Auch er wird noch verdichtet.

Steinreihe für Steinreihe setzen

Damit die Steinmauer einen runden Grundriss erhält, schlägst du einen Stab in der Mitte ein und ziehst mit einer Richtschnur einen Kreis drum herum. Entlang der Linie beginnst du, die Steine locker zu setzen und jede Steinreihe mit einem Fäustel mit Gummiaufsatz zu fixieren. Wenn nötig, stabilisierst du die Mauer mit etwas Lehm oder Mörtel. Wichtig: Es sollten unterschiedlich große Hohlräume entstehen – bis zu faustgroß – für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Tiere.

Freistehende Trockenmauer in der Nahaufnahme

Mit Sand und Erde befüllen

Für die Befüllung verwendest du feinen Sand, der nicht behandelt und nicht sortiert ist. In ihn legen die Echsen ihre Eier ab. Am besten im Steinbruch fragen. Eine Steinreihe folgt auf die nächste und wird befüllt. Der Sand darf ruhig mit den Füßen verdichtet werden, das gibt der Konstruktion mehr Halt. Nur die oberste Schicht sollte locker aufgetragen werden. Auch eine Schicht Erde ist sinnvoll, denn nicht jeder Bewohner mag Sand.

Bepflanzen – so lockst du unterschiedliche Tiere an.

Besonders hübsch und beliebt bei Insekten sind kleine Blumen zwischen den Steinen. Du pflanzt sie, wenn du eine Zwischenschicht fertiggestellt hast. Wichtig: Du solltest höchstens ein Drittel bepflanzen, damit Wildbienen einen Unterschlupf in der Erde oder dem Sand bauen können. Und: Verwende heimische Pflanzen. Alternative: mediterrane insektenfreundliche Kräuter.

Natursteinmauer bauen: Anleitung

Du willst in deinem Garten einen hübschen Ort für Eidechsen & Co. errichten? Eine Natursteinmauer ist hierfür genau das Richtige.

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