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Ratgeber

Eine Blühhecke anlegen und pflegen

Blühende Hecke
Lesezeit 11 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: leicht
Dauer: Ganzjähriges Projekt
Material: Heckenpflanzen, Pflanzerde, Spaten, Schaufel, Heckenschere

Möchtest du in deinem Garten eine schöne Farben- und Blütenpracht mit einem ganzjährigen Sichtschutz vereinen? Und dabei Nützlingen wie Singvögeln, Insekten oder Igeln Nahrung und einen Unterschlupf bieten? Dann kannst du eine hübsche Blühhecke pflanzen. Wie du dabei vorgehst und was du für die Auswahl und Pflege der Pflanzen wissen solltest, erfährst du hier im Ratgeber.  Entdecke auch unsere weiteren Tipps rund um das Thema Bäume & Sträucher.


Warum eine blühende Hecke anlegen?

Bei einer Blühhecke handelt es sich um eine Mischhecke, die statt des einheitlichen Grüns der klassischen Formschnitthecke ein buntes Farbenmeer erzeugt und damit besonders reizvoll ist.

Die wichtigsten Eckdaten fürs Anlegen einer blühenden Hecke:

  • Standort: richtet sich nach Gartengestaltung und Grundstücksgrenzen
  • Gießen: unmittelbar nach der Pflanzung und einige Wochen danach
  • Düngezeit: Frühjahr
  • Blütezeit: je nach Auswahl der Gehölze ganzjährig

Die Vorteile einer solchen Blühhecke sind vielfältig: Sie dient als wunderschöner Blickfang, als Sichtschutz und auch als Anlaufstelle für Nützlinge!

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Blühhecke pflanzen und Farbe in den Garten bringen

Eine blühende Hecke planen und anlegen

Die Blütenpracht einer Blühhecke bringt Abwechslung in deinen Garten. Du kannst sie je nach den Standortbedingungen und deinem eigenen Geschmack aus vielen unterschiedlichen Heckenpflanzen zusammenstellen.

Du möchtest gewiss etwas Farbe ins Spiel bringen, sonst könntest du schließlich auch eine klassische grüne Hecke pflanzen. Hübsche farbenprächtige Blüten machen deine Hecke erst zum richtigen Blickfang. Je nach Gartenkonzept kannst du die Blühsträucher farblich aufeinander abstimmen oder ein natürlicher wirkendes „Chaos“ kreieren. Hierbei spielt natürlich auch die Blütezeit der einzelnen Arten eine Rolle. Wie du für jede Jahreszeit die passenden blühfreudigen Sträucher für deine Hecke findest, erfährst du im Abschnitt zur Pflanzenauswahl.

Am schönsten wird eine blühende Hecke, wenn du Sträucher mit verschiedenen Blütenfarben und Blühzeiten einsetzt und für den unteren Bereich vor der Hecke niedrigere Pflanzen und Blumen als Heckensaum einplanst. Solch ein Heckensaum macht nicht nur optisch was her, er erleichtert auch den Tieren den Übergang vom Rasen in die Hecke. Beachte schon bei der Planung die nötigen Abstände zwischen den Gehölzen. Manche Büsche können richtig breit werden.

Blütenhecke anlegen als Sichtschutz

In der Regel wirst du blühende Sträucher als Sichtschutz für den Garten an der Grundstücksgrenze anlegen wollen – es sind aber nur wenige Heckenpflanzen immergrün. Legst du also großen Wert auf einen ganzjährigen Sichtschutz, sollten die gewählten Pflanzen nicht nur blühend sein, sondern auch im Winter ihre Blätter behalten. Das schränkt die Auswahl an geeigneten Pflanzen natürlich ein.

Willst du dich nicht auf immergrüne Sträucher beschränken, kannst du mit niedrigwachsenden, blattabwerfenden Blütengehölzen auch wunderbar Beete und Wege einfassen. Vielleicht kannst du aber in der kalten Jahreszeit auch auf den Sichtschutz verzichten. Dann solltest du trotzdem darauf achten, dass die Gehölze deiner Blühhecke winterhart sind, sodass du nicht in jedem Frühjahr eine neue Blütenhecke pflanzen musst.

Die blühende Hecke als Zuhause für Nützlinge

Eine Blühhecke ist für Schmetterlingen eine wichtige Nahrungsquelle.

Je nachdem, welche Gewächse du pflanzt, bietet die Hecke Insekten, Vögeln und kleinen Tieren Nahrung und Unterschlupf. So tust du gleichzeitig etwas für die Biodiversität in deinem Garten. Um möglichst viele Insekten und Nützlinge anzulocken, solltest du beachten, dass manche Sträucher und Heckenpflanzen wie Forsythien sich weniger für Insekten eignen, andere mehr.

Zu den beliebtesten Gehölzen bei Insekten gehören (H = Wuchshöhe, B = Wuchsbreite, Blütezeit):

  • Gewöhnliche Berberitze (H: 200–300 cm, B: 200–300 cm, Mai)
  • Gemeiner Liguster (H: 200–400 cm, B: 200–500 cm, Juni–Juli, leicht giftig)
  • Gemeiner Faulbaum (H: 200–700 cm, B: 300–500 cm, Mai–Juni, giftig)
  • Cotoneaster (verschiedene Sorten, H: 5–50 cm, B: 70–200 cm, Mai–Juni, leicht giftig)
  • Färberginster (H: 50–100 cm, B: 50–100 cm, Juni–August, giftig)
  • Eingriffeliger Weißdorn (H: 300–700 cm, B: 200–500 cm, Mai–Juni)
  • Kornelkirsche (H: 600–800 cm, B: 600–800 cm, März–April)

Sieh dir auch an, wie du einen Naturgarten anlegen oder einen bienenfreundlichen Garten gestalten kannst.


Blühende Hecke planen

Blühender Lavendel

Du hast eine erste Vorstellung davon, welche Pflanzen und Gehölze du für deine gemischte Hecke pflanzen willst? Dann gilt es nun, die endgültige Auswahl zu treffen und dir die passende Anordnung zu überlegen. Dabei spielen folgende Aspekte eine Rolle:

  • Wuchshöhe: Soll deine Blühhecke gleichmäßig hoch werden oder ist dir das nicht so wichtig? Womöglich möchtest du die Hecke auch zweireihig anlegen – dann kommen die höheren Gewächse natürlich nach hinten und die niedrigen Arten nach vorn.
  • Platz: Um eine blühende Hecke zu pflanzen, benötigst du mehr Platz als für eine Formschnitthecke, da du sie viel weniger schneiden wirst. Ganz im Gegenteil: Ihr üppiger und lockerer Wuchs macht Heckenpflanzen erst so besonders. Beim Anlegen der Blühhecke solltest du also ausreichend Platz einplanen – eine Breite von mindestens 2 m für den Pflanzstreifen ist ein guter Anhaltspunkt.
  • Pflanzabstand in der Blühhecke: Je nach Wuchshöhe der Heckenpflanzen solltest du einen Abstand von 50 bis 100 cm zwischen den einzelnen Pflanzen einplanen, damit sich diese nicht gegenseitig im Wuchs behindern. Am besten wachsen Blühsträucher, wenn sie ordentlich Platz haben – auch hierin unterscheiden sie sich deutlich von einer Formschnitthecke.
  • Lichtverhältnisse: Manche Arten kommen mit schattigen Orten besser zurecht als andere. Achte bei der Auswahl der Pflanzen darauf.
  • Boden: Für jede Bodenbeschaffenheit gibt es das passende Blütengehölz. Eine volle Pracht erreicht eine Blühhecke dann, wenn du sie beim Kauf gut auf den Boden deines Gartens abstimmst.

Hast du all diese Aspekte bedacht und daraufhin endgültig entschieden, welche Stauden und Gehölze du für deine Blühhecke pflanzen willst, kannst du zur Tat schreiten. Der geeignete Zeitpunkt für die einzelnen Pflanzen spielt allerdings auch noch eine Rolle. Erstelle am besten einen Pflanzplan für deine blühende Hecke, in dem du alle Gewächse und ihre jeweiligen Ansprüche festhältst. Generell ist das Frühjahr der beste Zeitpunkt, um eine blühende Hecke anzulegen. Dann haben die Gewächse ausreichend Zeit, um am neuen Standort anzuwurzeln. Im Grunde kannst du das Ganze aber auch im Herbst erledigen. Auch im Frühling gepflanzte Blühsträucher entwickeln schließlich ihre volle Blütenpracht erst im Folgejahr.


Blühhecke anlegen – Kurzanleitung

Sind alle Vorüberlegungen abgeschlossen, kannst du deine blühende Hecke nun nach dem erstellten Pflanzplan anlegen. Die folgenden Schritte helfen dir dabei, deine Heckenpflanzen richtig zu setzen:

  1. Stelle zunächst alle Pflanzentröge zur Probe nebeneinander auf, um zu sehen, ob die Sträucher genügend Platz haben. Bedenke auch den Abstand, den die Pflanzen beim Wachsen benötigen.
  2. Den Boden und die Pflanzlöcher (1,5-fache Größe der Pflanzenballen ausheben) solltest du nur minimal aufbereiten. Ein bisschen Universalerde und eine Handvoll Hornspäne reichen völlig. Verzichte auf mineralischen Dünger.
  3. Setze die Heckenpflanzen in die Löcher ein und tritt die Ballen samt Erde gut fest.
  4. Wässere alle Pflanzen ausgiebig.

Tipp: In den lichten bis halbschattigen Bereichen kannst du unbehandelte und ungebeizte Zwiebelpflanzen setzen. Achte dabei auf deren Nützlingsfreundlichkeit.

Sind die Heckenpflanzen sicher in der Erde, kannst du nun – falls gewünscht – den Heckensaum für deine blühende Hecke anlegen. Ein Heckensaum bietet Schutz und Unterschlupf für Kleintiere und erleichtert ihnen den Übergang vom Rasen in die Hecke. Er sollte deshalb direkt an eine Hecke anschließen. Ideal ist eine Breite von einem Meter. Zudem sollte der Standort nicht zu dunkel sein. Als Pflanzen wählst du am besten mehrjährige, regionale und unterschiedlich hohe Arten. Und so gehst du dabei vor:

  1. Hebe das Erdreich für den Saum aus und entferne dabei den alten Rasen samt Sode.
  2. Bessere den Boden nur minimal auf, am besten mit etwas Pflanzenerde, die du mit Hornspänen mischst.
  3. Du kannst deinen Heckensaum einfassen, dann geht das Mähen leichter. Verwende dafür am besten Altholz wie alte Zaunpfähle, sie sind ein weiterer Lebensraum für Insekten.
  4. Zum Schluss setzt du deine Blumen und Stauden in die Erde ein, drückst sie gut an und wässerst sie ausreichend.

Wichtig: Bedenke hier wie auch bei der Blühhecke den Pflanzabstand. Es ist wichtig, dass deine Stauden genügend Platz zum Wachsen haben und ausreichend Licht und Wasser bekommen. Den nötigen Pflanzabstand findest du auf toom.de bei jedem einzelnen Gewächs unter der Rubrik „Eigenschaften“.


Blühende Heckenpflanzen: die richtige Auswahl für deine Blühhecke

Um eine ganzjährige Blütenpracht zu erhalten, berücksichtigst du bei der Auswahl der Pflanzen die jeweilige Blütezeit und suchst für jede Jahreszeit passende Gewächse heraus. Hier einige Vorschläge für deine Blühhecke:

Frühling

Blühende Heckenpflanzen: die richtige Auswahl für deine Blühhecke

Zu den ersten Blühern gehört Ende Februar/Anfang März die Kornelkirsche. Sie ist als Heckenpflanze besonders gut geeignet. Mit ihren hübschen gelben Blüten verjagt sie trübe Wintergedanken und lockt Bienen an, denen sie wertvolle Nahrung bietet. Ihre leuchtend roten, beerenähnlichen Früchte sind bei Vögeln eine beliebte Nahrungsquelle. Bleiben nach der Vogelmahlzeit noch Früchte übrig, kannst du sie für Marmeladen oder Likör verwenden.

Das grüne Blattwerk verfärbt sich im Herbst gelb, orange und rot und bietet damit ein hübsches Farbenspiel, bevor es abfällt. Die Kornelkirsche gedeiht am besten an einem Standort mit Sonne oder Halbschatten und bevorzugt trockene bis leicht feuchte, lockere Böden mit einem leicht sauren pH-Wert. Vermeide Staunässe und stelle ggf. mit Dünger sicher, dass das Gewächs genügend Nährstoffe erhält.

Neben der Kornelkirsche sorgen Forsythie, Kupfer-Felsenbirne und Blutpflaume im Frühlingsgarten für gelbe, weiße und rosa Farbtupfer. Spiere, Königsflieder oder Rhododendron sowie der immergrüne Kirschlorbeer sind weitere beliebte Frühlingsblüher.

Sommer

Eine der beliebtesten blühenden Gartenpflanzen ist der Hibiskus, der ursprünglich aus den (sub-)tropischen Gebieten der Erde stammt. Vielleicht kennst du ihn nur als alleinstehenden Zierstrauch, doch unter den zahlreichen Arten finden sich auch mehrjährige Sträucher, die du in deine Blühhecke pflanzen kannst. So vielfältig wie die Arten sind auch die Farben ihrer Blüten. Violette, rosa, rote, weiße oder blaue Blüten, die einfarbig oder mit einem Farbverlauf erstrahlen, bieten für jeden Garten eine hübsche Lösung.

Aufgrund seiner Herkunft bevorzugt der Hibiskus einen sonnigen, möglichst wind- und wettergeschützten Standort. Der Boden sollte durchlässig, nährstoffreich und schwach sauer sein. Er muss mäßig gegossen werden, verträgt notfalls aber auch einige Tage Trockenheit. Staunässe solltest du hingegen unbedingt vermeiden.

Noch vor dem Hibiskus läuten Hortensie und Sommerflieder die heiße Jahreszeit ein und begeistern im Sommer mit einem wahren Farbenmeer. Im Spätsommer ist dann eine spezielle Hibiskus-Art an der Reihe: der Garten-Eibisch, dessen Blütezeit bis in den Herbst hineingeht.

Herbst

Fingerstrauch in Geld

In dieser Jahreszeit begeistern dich die Pflanzen deiner blühenden Hecke weniger mit ihren Blüten als vielmehr durch die Farbenpracht, die ihr Laub entwickeln kann. Kornelkirsche und Kupfer-Felsenbirne tragen auch hier zu einem tollen Farbenmeer bei. Doch es gibt auch Ausnahmen: Der Fingerstrauch blüht bis in den Oktober hinein in Gelb, Orange und Rosa.

Der Fingerstrauch ist recht anspruchslos und kommt mit den verschiedensten Bodenbedingungen zurecht. Das macht ihn als Heckenpflanze besonders beliebt. Aufgrund seiner geringen Wuchshöhe von maximal 1,50 m eignet er sich gut für den Heckensaum. Am besten gedeiht er an sonnigen Standorten. An den Boden stellt er keine besonderen Ansprüche, eine geringe Nährstoffversorgung kann ihm nichts anhaben. Wichtig ist nur, dass keine Staunässe entsteht. Die Blätter des Fingerstrauchs bleiben auch im Herbst grün, dafür erstrahlen die gelben, weißen, orange- oder rosafarbenen Blüten bis Ende Oktober in deinem Garten.

Winter

Hier sind vor allem das Wintergeißblatt, die Schneeforsythie, der Winterschneeball und die Winterblüte zu nennen, die auch bei grauem Frostwetter für farbige Lichtblicke in deinem Garten sorgen.

Der Winterschneeball verliert zwar seine Blätter, doch dadurch stechen die zartrosa Blüten aus der grauen oder schneeweißen Umgebung noch deutlicher hervor. Sie verströmen in deinem Wintergarten einen starken, charakteristischen Duft. Je nach Sorte beginnt die Blütezeit Ende November oder erst im Januar und reicht bis in den März und April hinein. Der Schneeball kommt mit vielen Bodenbedingungen zurecht, gedeiht jedoch am besten in nährstoffreichen, durchlässigen und nicht zu trockenen Gartenböden. Auch hier solltest du Staunässe unbedingt vermeiden.

Als besonders winterharte Pflanzen erweisen sich außerdem Schwarzdorn, Wildrose und Liguster. Letzterer ist zudem immergrün und bietet dir daher mehr Sichtschutz im Winter. Weitere immergrüne Kandidaten für deine Blühhecke sind Berberitze, der immergrüne Schneeball und die Glanzmispel.


Pflege und Schnitt deiner blühenden Hecke

Pflege und Schnitt deiner blühenden Hecke

Im Gegensatz zur klassischen Formschnitthecke, die du mit der Heckenschere perfekt in Form bringst, solltest du deine Blühhecke ruhig ein wenig wachsen und gedeihen lassen. Sie ist somit auch pflegeleichter, da du sie nicht so oft zurückschneiden musst.

Als grobe Maßgabe fürs Heckenschneiden und Pflegen deiner blühenden Hecke gilt: Die Sommerblüher schneidest du jährlich zu, da sie dadurch mehr und größere Blüten entwickeln. Frühlingsblüher dagegen wollen nur alle zwei bis drei Jahre direkt nach der Blüte geschnitten werden. Die Heckenschere ist dabei tabu – für das Entfernen alter Triebe und das Auslichten der Hecke genügt die klassische Gartenschere.

Nach dem Schnitt kannst du die Pflanzen außerdem mit Kompost düngen, um den Neuaustrieb anzuregen.


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