Die Petunie ist eine beliebte Blühpflanze fürs Beet wie auch für Balkonkästen und Ampeln. Sie wächst überhängend oder stehend. In der Regel wird die Kübelpflanze einjährig kultiviert und jede Gartensaison neu gepflanzt. Was du bei der Pflanzung und Pflege von Petunien beachten solltest und wie man sie überwintern kann, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt.
Petunien im Kurzporträt: Herkunft, Blütenvielfalt & Co.
- Herkunft: Südamerika
- Blüten: trichterförmig, verschiedene Farben und Muster
- Standort: sonnig und geschützt
- Boden: eisenhaltig, Blumen- oder Spezialerde
- Anzucht: ab Mitte Februar auf der Fensterbank
- Pflanzzeitpunkt: ab Mitte Mai
- Pflanzabstand: je nach Sorte, etwa 20 Zentimeter
- Blütezeit: Mai bis Oktober
- Pflege: pflegeleicht, aber recht hoher Wasser- und Nährstoffgehalt
Für die Gartenbepflanzung und die Balkon- und Terrassengestaltung wird die farbenfroh blühende Petunie gerne genutzt. Sie gehört zur Familie der Nachtschattengewächse, ist in den Tropen Südamerikas beheimatet und mit der Tabakpflanze verwandt. Ihr botanischer Name „petunia“ leitet sich vom in Brasilien gängigen Begriff „petun“ ab, der so viel wie „Tabak“ bedeutet.
Blütenvielfalt der Petunie
Die Blühpflanze umfasst 16 Arten, deren Wuchs stehend oder hängend sein kann. Wie lange Petunien blühen, hängt unter anderem von der Pflege ab. Wenn du dich gut um sie kümmerst, reicht die Blütezeit der Petunien von Mai bis Oktober – in der kompletten frostfreien Zeit des Jahres. Die Blüten der verschiedenen Sorten unterscheiden sich in Größe, Farben, Mustern und Füllung – die trichterartige Form haben sie alle gemeinsam.
Ihre Farbvielfalt reicht von Weiß über Rosa, Gelb, Rot, Violett und Blau bis hin zu dunklem Schwarz. Die Blüten sind gefüllt oder ungefüllt, einfarbig oder gemustert – es gibt gefleckte, gestreifte, geäderte und umrandete Variationen. Von den dunkelgrünen Blättern, die leicht giftig, klebrig und behaart sind, heben sich die vielen bunten Blüten wunderbar ab. Je kleiner die Blüten sind, desto widerstandsfähiger ist die Petunie gegen Witterungseinflüsse wie Wind und Regen.
Anzucht von Petunien
Obwohl Petunien meist vorgezogen gekauft werden, da sie im Frühjahr nahezu überall erhältlich sind, kann die Pflanzenanzucht auch zu Hause erfolgen. Bereits ab Mitte Februar kannst du Petunien aus Samen selber ziehen. Setze die sehr feinen Samen in Anzuchterde ein, decke sie mit einer Kunststoffhaube oder Folie ab und halte die Erde gleichmäßig feucht. Stelle das Anzuchtgefäß bei etwa 20 °C auf eine Fensterbank im Hellen.
Die Sämlinge werden pikiert, sobald sie kräftig genug sind. Ab April kannst du die jungen Petunienpflanzen dann langsam an ihren Standort im Freien gewöhnen, indem du sie täglich für ein paar Stunden nach draußen stellst – vermeide anfangs jedoch pralle Sonne. Nach der Eingewöhnung kannst du deine Petunien bis in den Herbst hinein als Balkonbepflanzung verwenden oder in den Garten setzen.
Ab wann kann ich Petunien pflanzen?
Ob selbst gezogen oder gekauft – Petunien können ab Mitte Mai eingepflanzt werden, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist. Für das Einpflanzen in Blumenkästen und Ampeln eignen sich vor allem hängende Arten. Im Beet halten sich stehende Petunien besser, da weniger Blätter und Blüten auf der gegebenenfalls feuchten Erde aufliegen. Ein Pflanzabstand von etwa 20 Zentimetern sollte zwischen den buschig wachsenden Blühpflanzen eingehalten werden.
Tipp: Da sich unsere Bienen nicht von den tropischen Blüten ernähren können, solltest du Petunien in Mischkultur mit heimischen Blühpflanzen einsetzen. So schaffst du ein buntes Blütenmeer, das auch insektenfreundlich ist. Achte auf ähnliche Ansprüche an Standort und Bodenbeschaffenheit, damit sich alle Pflanzen gleichermaßen wohlfühlen.
Standort und Substrat
Wegen ihrer tropischen Herkunft bevorzugen Petunien einen warmen und sonnigen, aber leicht geschützten Standort. Die empfindlichen Blüten sollten nicht übermäßig Wind und Regen ausgesetzt sein, da sie sonst schnell verwelken. Das Pflanzen von Petunien im Halbschatten ist zwar auch möglich, jedoch musst du dann mit weniger Blüten rechnen als an vollsonnigen Standorten.
Als Substrat genügt handelsübliche Blumenerde, wenn du die Petunien zusätzlich mit Nährstoffen versorgst. Wähle am besten Erde auf Kompostbasis. Alternativ kannst du sie auch in eisenhaltige Spezialerde für Petunien pflanzen.
Petunien pflegen für eine reiche Blüte
Eine gute Pflege ist bei Petunien für eine üppige Blütenbildung erforderlich. Als hitzeresistente Pflanzen sind sie sehr pflegeleicht und sonnenliebend, jedoch haben sie einen recht hohen Wasser- und Nährstoffbedarf. Die Pflege von Hängepetunien und aufrecht wachsenden Arten unterscheidet sich nicht.
Petunien richtig gießen und düngen
Da sie zu den Starkzehrern gehören, ist bei der Pflege von Petunien die Zugabe von ausreichend Flüssigkeit und Mineralien wichtig. Die Erde sollte stets gleichmäßig feucht sein und weder komplett austrocknen noch Staunässe bilden. Hilfreich ist eine Drainageschicht (im Pflanzgefäß). Das Gießwasser ist am verträglichsten, wenn es kalkarm und abgestanden ist. Regenwasser eignet sich dafür gut.
An sehr heißen und sonnigen Tagen kann es durchaus notwendig sein, ein- bis zweimal täglich zu gießen – am besten morgens und abends. Hilfreich kann im Sommer auch ein Wassertank oder Bewässerungssystem für den Garten bzw. ein System für die Balkonbewässerung sein.
Neben dem Gießen zählt auch das Düngen der Petunien zu einer angemessenen Pflege. Die Starkzehrer benötigen regelmäßig frische Nährstoffe, um das Verwelken der Blätter aufgrund von Eisenmangel zu verhindern und die Blütenbildung zu unterstützen. Am besten kannst du die Pflanzen düngen, indem du alle ein bis zwei Wochen flüssigen Blühpflanzendünger mit ins Gießwasser gibst. Alternativ arbeitest du gleich beim Pflanzen der Petunien einen Langzeitdünger ein. Auch getrockneter Kaffeesatz als Dünger bekommt Petunien sehr gut.
Tipp: Vermeide es, Blätter und Blüten zu übergießen und gib das Gießwasser direkt auf die Erde.
Ausputzen und zurückschneiden
Ebenfalls anregend für die Blütenbildung der Petunien ist das Ausputzen der welken Blüten – zupfe oder schneide deshalb regelmäßig verblühte Pflanzenteile ab. Das verhindert, dass die Petunie ihre Energie in die Samenbildung steckt und fördert eine längere Blühphase. Zurückschneiden musst du Petunien nicht – es sei denn, dich stören zu lange Triebe. Die kannst du einfach mit einer Gartenschere kürzen und förderst damit auch den Neuaustrieb.
Krankheiten und Schädlinge
Häufig zu beobachten sind gelbe Blätter an Petunien – diese deuten aber lediglich auf einen Eisenmangel hin. Das Welken kann durch Düngergabe gestoppt werden. Außerdem sind Petunien anfällig für Echten Mehltau, und gelegentlich musst du gegen die Weiße Fliege oder gegen Blattläuse vorgehen. Bei der Pflanzung im Beet solltest du abschreckende Maßnahmen treffen, um nicht zu viele Schnecken bekämpfen zu müssen, die sich gerne an den Blättern der Petunie bereichern.
Petunien vermehren
Direkte Abkömmlinge erhältst du, wenn du Petunien wie Zimmerpflanzen vermehrst – durch Stecklinge:
- Schneide etwa 10 bis 15 Zentimeter lange Triebe ab.
- Entferne die Blätter im unteren Drittel sowie die Blüten. So kann die Petunie ihre Kraft in die Wurzelbildung stecken.
- Stelle die vorbereiteten Triebe in einem Wasserglas an einem hellen Ort auf.
- Sobald sich Wurzeln gebildet haben, werden die Petunien eingepflanzt.
Alternativ kannst du Petunien auch durch Samen vermehren, die du entweder kaufst oder selbst gewinnst. Letzteres gelingt, indem du die verwelkten Blüten am Trieb lässt und wartest, bis sich Kapseln bilden. Diese enthalten dann die winzigen Samen. Trenne die Kapseln vorsichtig ab und lagere sie trocken. Ab Mitte Februar kannst du die Samen drinnen in Erde setzen. Beachte aber, dass selbst gewonnenes Saatgut von Petunien nicht immer den Anlagen der Elternpflanzen entspricht und die neuen Pflanzen anders aussehen können.
Sind Petunien winterhart?
Die aus wärmeren Gefilden stammenden Petunien – ob Hänge-, Mini- oder Gartenvarianten – sind nicht winterhart, selbst wenn es sich um mehrjährige Arten handelt. Die Fröste hierzulande übersteht die Petunie nicht. Daher muss diese Pflanze richtig überwintern. Die meisten Petunien werden allerdings ohnehin nur einjährig kultiviert.
So überwinterst du mehrjährige Petunien:
- Ab September stoppst du mit der Düngergabe.
- Pflanze die Petunien bereits vorab in einen Kübel oder Blumenkasten. Petunien im Beet musst du vor dem ersten Frost umtopfen.
- Überprüfe die Pflanzen auf Schädlinge und Krankheiten.
- Entferne vertrocknete Pflanzenteile und kürze alle Triebe auf 15 bis 20 Zentimeter.
Stelle die Petunien in einen hellen, kühlen Raum bei etwa 5 bis 10 °C.
Petunien im Winterquartier pflegen
Während der Wachstumspause im Winter benötigen die Petunien kaum Pflege:
- Gieße sie nur sehr wenig – lediglich so, dass die Erde nicht vollständig austrocknet.
- Auf Dünger wird bis zum Standortwechsel ins Freie komplett verzichtet.
- Ab Februar stellst du die Petunien dann etwas wärmer und gibst ihnen langsam mehr Wasser.
Entstandene Geiltriebe entfernst du komplett, da diese das Wachstum im Frühjahr und die Blütenbildung hemmen.
Nach dem Austrieb solltest du die Pflanzen umtopfen – in frisches, nährstoffreiches Substrat – und auf die helle Fensterbank stellen. Ab April werden die überwinterten Petunien dann langsam an ihren Standort im Freien gewöhnt, und ab Mitte Mai können sie wieder vollständig draußen stehen. Der Zeitplan ist vergleichbar mit dem bei der Anzucht von jungen Petunien.