Hierzulande wird die exotische Strelitzie als Zimmerpflanze kultiviert und besticht vor allem durch ihre extravaganten Blüten. Diese haben ihr auch die Beinamen „Paradiesvogelblume“ und „Papageienblume“ eingebracht. Genau genommen handelt es sich dabei jedoch nur um eine einzige Art der Strelitzie. Was es damit auf sich hat und wie du Strelitzien richtig pflegst, damit sie gesund und prächtig wachsen, erfährst du in diesem Ratgeber.
Herkunft und Arten der Strelitzie
Der botanische Name der Staude lautet „Strelitzia“ und sie gehört zur Familie der Strelitziengewächse („Strelitziaceae“). Da sie ursprünglich aus Südafrika, Mosambik und Simbabwe stammt, hält es die Strelitzie nur in den wärmeren Monaten im Außenbereich aus. Sie eignet sich daher in unseren Breitengraden vor allem als Kübel- und Zimmerpflanze. Im Gewächshaus gezogene Strelitzien werden auch häufig als Schnittblumen verkauft: Die einzigartige Blüte macht so manchen Strauß zum Blickfang.
Da Strelitzien Schadstoffe aus der Luft filtern, zählen sie zu den luftreinigenden Zimmerpflanzen, die für ein besseres Wohnklima sorgen. Ihr Wuchs mit den großen Blättern erinnert an das Aussehen des Bananenbaums, und durch ihren tropischen Look passen sie gut in deinen Urban Jungle. In ihrer Heimat kann die Strelitzie bis zu zehn Meter groß werden. Im Topf erreicht sie jedoch „nur“ maximal fünf Meter. Doch keine Sorge: In deinem Zimmer passt sie sich der Umgebung an und wächst nicht so hoch.
Die fünf Arten der Strelitzie
Die Gattung der Strelitzie umfasst fünf Arten, die in baumartige und stammlose Strelitzien unterteilt werden. Baumartige Strelitzien können sehr groß werden, während die stammlosen Strelitzien kleiner bleiben. Die Baum-Strelitzie benötigt bis zu 8 Jahren, bis sie ihre ersten Blüten bildet.
Die stammlose Binsen-Strelitzie ist die kleinste dieser Arten. Bekannter ist die ebenfalls stammlose Königs-Strelitzie, die wir auch als Paradiesvogelblume kennen. Sie ist in vielen Tropengärten, als Schnittblume, aber auch als Kübelpflanze in Haus und Garten zu finden, da sie maximal zwei Meter groß wird.
Baumartige Strelitzien:
- Weiße Strelitzie („Strelitzia alba“)
- Berg-Strelitzie („Strelitzia caudata“)
- Baum-Strelitzie („Strelitzia nicolai“)
Stammlose Strelitzien:
- Binsen-Strelitzie („Strelitzia juncea“)
- Paradiesvogelblume oder Königs-Strelitzie („Strelitzia reginae“)
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Strelitzien zum Blühen bringen
Nicht nur ihren Spitznamen, sondern auch ihre große Beliebtheit, hat die Strelitzie ihrer eindrucksvollen Blüte zu verdanken. Bei der typischen Paradiesvogelblume ist diese orange-blau – bei manchen Sorten bis ins Gelbliche – und erinnert von der Form her an einen Kranich. Die Weiße Strelitzie und die Baum-Strelitzie blühen dunkler und bestechen durch weiß-blaue Blütenköpfe.
Bis die Strelitzie diese wunderschönen Blüten ausbildet, können jedoch je nach Art mehrere Jahre vergehen – in den ersten drei Jahren sollte man keinesfalls damit rechnen. Ist das richtige Alter erreicht, blüht sie einmal im Jahr und das gleich über mehrere Wochen. Allerdings benötigt die Strelitzie die richtige Pflege, damit du überhaupt in den Genuss der Blütenpracht kommst. Um Blüten ausbilden zu können, muss die Pflanze nämlich in einen winterlichen Zustand kommen – auch bei der Kultivierung als reine Zimmerpflanze. Dazu später mehr im Abschnitt „Strelitzie im Topf überwintern“.
Wann die Strelitzie bei guter Pflege blüht:
- bei kühler Überwinterung: Blüte zwischen Februar und August
- bei wärmerer Überwinterung: Blüte gegebenenfalls bereits im Dezember
So pflanzt und pflegst du Strelitzien richtig
Grundsätzlich sind Strelitzien robuste und pflegeleichte Zimmerpflanzen. Dennoch gibt es zusätzlich ein paar Dinge zu beachten: Zur allgemeinen Zimmerpflanzenpflege gehört das regelmäßige Abstauben der Blätter, damit diese ausreichend Licht aufnehmen können. Das ist besonders bei großblättrigen Pflanzen wie der Strelitzie wichtig.
Standort und Substrat
Als Standort im Innenbereich bevorzugt die Strelitzie zwar einen hellen und warmen Platz, doch sollte sie nicht der vollen Sonne ausgesetzt werden. Als Substrat verwendest du am besten handelsübliche Zimmerpflanzen- oder Palmenerde – die Strelitzie mag lehmhaltige, nährstoffreiche und durchlässige Erde.
Im Sommer – ab den Eisheiligen Mitte Mai und bis in den September oder Oktober – lässt sich der Standort der Paradiesvogelblume ins Freie verlagern. Hier kann die Strelitzie im Kübel den Garten verschönern oder auf Balkon und Terrasse für tropisches Flair sorgen. Draußen sollte der Standort hell und windgeschützt sein. Stelle die Kübelpflanze nicht direkt in die pralle Sonne, sondern gewöhne sie langsam an das Leben im Garten.
Ein paar Fakten zum richtigen Standort der Strelitzie:
- Besonders für die Blütenbildung ist der helle Standort wichtig – an einem zu dunklen Platz kann die Strelitzie ihre Farbenpracht nicht entfalten.
- Wenn die Strelitzie an einem wärmeren Ort steht, werden ihre Blätter länger.
- Stelle die Strelitzie nicht mehr um, wenn sie schon Blütenknospen angesetzt hat, da sich diese sonst nicht vollständig ausbilden.
Strelitzien pflegen: gießen, düngen, schneiden
Um die Strelitzie zu gießen, verwendest du am besten abgestandenes, kalkarmes und lauwarmes Wasser – das können die Wurzeln am besten aufnehmen. Die Pflanze kann Wasser zwar kurzfristig speichern, die großen Blätter lassen es jedoch auch schnell verdunsten. Achte daher auf eine gleichmäßig feuchte Erde und lass diese keinesfalls austrocknen. Da die empfindlichen Wurzeln jedoch schnell faulen, sollte auch Staunässe unbedingt vermieden werden.
Wenn du die Pflanze richtig düngen möchtest, eignet sich die Zeit von März bis Oktober. Etwa einmal pro Monat gibst du flüssigen Grünpflanzendünger mit ins Gießwasser, um der Strelitzie die nötigen Nährstoffe zuzuführen.
Ein Rückschnitt ist bei der Strelitzie nicht notwendig und auch nicht gewünscht. Lediglich ältere, kranke oder verwelkte Blätter solltest du regelmäßig entfernen, da sie sonst den unteren Blättern das Licht nehmen. Zupfe verwelkte Blüten mit der Hand aus. Wird deine Strelitzie zu groß, kannst du ein paar der äußeren, großen Blätter entfernen.
Paradiesvogelblume umtopfen
Damit die große Pflanze ausreichend Platz zum Wachsen und immer ausreichend Nährstoffe zur Verfügung hat, musst du die Strelitzie regelmäßig mit frischer Erde umtopfen. Junge Pflanzen werden jährlich in einen größeren Topf gesetzt. Um ältere Pflanzen umzutopfen, warte zwei bis drei Jahre – schreite spätestens dann zur Tat, wenn der Topf vollständig durchwurzelt ist. Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist wie bei den meisten Pflanzen das Frühjahr, bevor die neue Wachstumsphase beginnt. Sei beim Umtopfen sehr behutsam, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen.
Tipp: Um Staunässe zu vermeiden, solltest du eine Drainageschicht aus Blähton unten im Topf einarbeiten.
Strelitzie im Topf überwintern
Egal, ob deine Strelitzie im Sommer im Freien stand oder in deinem Wohnbereich – sie sollte in den kalten Monaten auf jeden Fall im Haus überwintern, da sie nicht winterhart ist. Das richtige Überwintern der Pflanze ist nicht nur wichtig, damit sie draußen nicht erfriert, sondern spielt auch bei der Blütenbildung der Strelitzie eine wichtige Rolle.
Auch in den Wintermonaten mag es die Strelitzie hell, aber etwas kühler. Zum Anregen der Blütenbildung benötigt sie eine Temperatur zwischen 10 und 15 Grad. Um sicherzustellen, dass sich Blüten auch bei reinen Zimmerpflanzen ausbilden, empfehlen sich etwa 12 Grad. Ein kühles, helles Treppenhaus oder ein unbeheizter Wintergarten sind ideal für das Überwintern der Strelitzie.
Die Pflege während der Überwinterung hält sich in Grenzen: Gieße die Strelitzie nur so viel, dass sie nicht austrocknet, und verzichte gänzlich auf die Zugabe von Dünger.
Strelitzien vermehren
Aus eins mach zwei: Um Zimmerpflanzen zu vermehren, gibt es mehrere Möglichkeiten. Bei Strelitzien erfolgt die Vermehrung am besten über die Teilung des Wurzelballens. Das kannst du machen, während du die Strelitzie umtopfst. Trenne dabei vorsichtig eine oder mehrere Jungpflanzen von der großen Mutterpflanze – je nachdem, wie viele Triebe die Pflanze besitzt.
Achte darauf, die empfindlichen Wurzeln nicht zu sehr zu verletzen. Um Wurzelfäule vorzubeugen, solltest du die Schnittstellen anschließend mit Holzkohlepulver bestäuben. Setze dann jede Pflanze in einen eigenen Topf mit frischer Erde. Jungpflanzen müssen gegebenenfalls nach ein paar Wochen erneut umgetopft werden, wenn der Topf durchwurzelt ist.
Auch die Vermehrung durch Samen aus dem Handel ist möglich, erfordert aber eine Menge Geduld. Bis zur Keimung kann es mehrere Monate dauern, und bis die Strelitzie erste Blüten ausbildet, vergehen mitunter bis zu sieben Jahre. Eigene Samen bildet die Strelitzie in unserer Region der Welt übrigens nicht aus, da die richtigen Bestäuber fehlen.