An seinem charakteristischen Geschmack und Geruch scheiden sich die Geister. Gehörst du zu den Liebhabern des aromatischen Lauchgewächses und möchtest Knoblauch selbst ziehen, hast du Glück: Anbau und Pflege in deinem Gemüse- & Kräutergarten sind unkompliziert, auch in unseren Breitengraden. Wir verraten dir, worauf du beim Pflanzen von Knoblauch achten solltest – mit Anleitung!
Knoblauch selbst ziehen auf zwei Arten
Knoblauch lässt sich auf zwei Arten pflanzen: Entweder ziehst du ihn aus Knoblauchzehen heran oder du setzt zunächst Brutzwiebeln. Knoblauch entwickelt nämlich keine richtigen Samen: An seiner Spitze bilden sich Brutzwiebeln, die auch als Bulbillen bezeichnet werden. Im ersten Jahr werden daraus sogenannte Rundlinge. Erst im zweiten Jahr entstehen erntereife Knollen. Bei dieser Methode musst du also länger warten, bist du den Knoblauch ernten kannst.
Dauert dir das zu lang, empfiehlt es sich, direkt Knoblauchzehen zu pflanzen. Legst du mehr Wert auf große Knollen, zahlt sich etwas Geduld jedoch aus: Aus Bulbillen entstehende Knoblauchpflanzen bringen nicht nur größere Knollen hervor, sie wachsen auch robuster.
Wann kann man Knoblauch pflanzen?
Der richtige Zeitpunkt, um Knoblauch zu stecken, hängt von der Pflanzvariante ab, für die du dich entscheidest. Möchtest du mit den Brutzwiebeln beginnen, pflanzt du den Knoblauch im Frühjahr an. Die Rundlinge, die aus den Bulbillen entstehen, gräbst du im Sommer wieder aus und lagerst sie an einem trockenen, schattigen Ort. Im Herbst kannst du dann sowohl Rundlinge als auch Knoblauchzehen einpflanzen.
Im September oder Oktober gesteckter Knoblauch entwickelt aufgrund der längeren Kulturdauer größere Knollen. Gleichzeitig hat die Knoblauchfliege aber mehr Zeit, Schaden anzurichten. Eine Alternative ist es daher, den Knoblauch erst im Januar zu pflanzen. Die Knollen werden dann zwar nicht so groß, dafür stellen Schädlinge eine geringere Gefahr dar.
Bist du zu spät dran? Wenn du den optimalen Pflanzzeitpunkt verpasst hast, musst du nicht bis zum nächsten Frühjahr oder Herbst warten. Lasse die Knoblauchzehen einfach auf feuchtem Küchenpapier vorkeimen. Sobald die Zehen keimen, pflanzt du sie ins Gartenbeet oder in ein Pflanzgefäß.
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Wo sollte man Knoblauch anpflanzen?
Da es sich um eine pflegeleichte Pflanze handelt, gedeiht Knoblauch sowohl im Garten als auch auf der Fensterbank oder als Balkongemüse. Voraussetzung ist, dass du den richtigen Standort und Boden wählst. Damit sich die Knoblauchpflanze gut entwickelt, benötigt sie einen sonnigen und nicht zu feuchten Standort. Bei Staunässe können die Wurzeln faulen. Möchtest du den Knoblauch im Garten pflanzen, achte also auf einen durchlässigen Boden, in dem Gieß- und Regenwasser gut versickert.
Am besten wächst Knoblauch in lockerer, nährstoffreicher Erde. Möchtest du den Knoblauch im Blumenkasten oder Topf pflanzen, eignet sich mit Sand gemischte Gartenerde. Eine Tiefe von 10 Zentimetern reicht aus. Um Staunässe zu vermeiden, empfiehlt es sich, zuerst eine Drainageschicht aus Steinen oder Kieseln einzufüllen. Dünger benötigst du in der Regel nicht. Verwendest du nährstoffreiche Erde, hat der Knoblauch alles, was er für sein Wachstum braucht.
Knoblauch ziehen in Mischkultur
Knoblauch lässt sich gut in Mischkultur anbauen. Sein Geruch vertreibt viele Schädlinge und schützt so benachbarte Pflanzen. Hervorragend wächst er beispielsweise zwischen Rosen, Tulpen, Erdbeeren, Gurken, Tomaten oder Möhren. Weniger gute Beetnachbarn sind stickstofferzeugende Leguminosen wie Erbsen und Bohnen. Du solltest auch einen gewissen Abstand zu Zwiebeln, Lauch und Schnittlauch einhalten: Knoblauch ist anfällig für Schädlinge, die diese Zwiebelgewächse gerne befallen, zum Beispiel die Lauchminierfliege und Lauchmotte.
Knoblauch selbst pflanzen: Anleitung
Für den Knoblauchanbau eignen sich am besten einheimische Sorten, die auch kühlere Temperaturen vertragen. Hast du den passenden Knoblauch und einen sonnigen Standort mit nährstoffreichem Boden ausgesucht, kann es losgehen. Folgende Anleitung zeigt dir, wie du Knoblauch aus der Zehe pflanzen kannst:
- Brich den Knoblauch in die einzelnen Zehen auf. Arbeite nur mit den gesunden Zehen weiter – schimmlige und faulige Exemplare solltest du aussortieren.
- Entferne Unkraut und lose Steine und werte den Boden bei Bedarf mit nährstoffreichem Kompost auf. Pflanzt du den Knoblauch im Topf, fülle die Drainageschicht und Gartenerde ein.
- Nimm einen Spaten (beim Topf eine Schaufel) und grabe kleine, fünf bis acht Zentimeter tiefe Löcher in die Erde. Achte dabei auf 10 bis 15 Zentimeter Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen und 25 bis 30 Zentimeter Abstand zwischen den Reihen.
- Setze in jedes Loch eine Zehe mit der Spitze nach oben.
- Bedecke die Zehen mit Erde und drücke diese leicht fest, damit die Zehen stabil an Ort und Stelle bleiben.
- Gieße den Knoblauch gleich nach dem Einpflanzen ausgiebig und halte den Boden während der Wachstumsphase gleichmäßig feucht (aber nicht zu nass!).
- Verteile Mulch oder Stroh um die Pflanzen herum – beides speichert Feuchtigkeit und nimmt Unkraut den Raum.
Knoblauch im Garten richtig pflegen
Knoblauch braucht nach dem Pflanzen nur wenig Pflege: Entferne Unkraut und lockere die Erde regelmäßig auf, um Pilzbefall vorzubeugen. Gieße den Knoblauch nur mäßig und ohne die Blätter zu benetzen. Möchtest du keine Brutzwiebeln für eine spätere Aussaat ernten, empfiehlt es sich außerdem, die Stängelspitzen abzuschneiden. So geht die ganze Energie der Pflanze in die Ausbildung der Knollen.
Ist Knoblauch winterhart?
Mit tiefen Temperaturen kommen einheimische Sorten gut zurecht. Die meisten Sorten aus dem Supermarkt sind jedoch in wärmeren Ländern heimisch. Daher eignen sie sich nur bedingt zum Anbauen im eigenen Garten. Es ist also sinnvoll, im Fachhandel nach einheimischen Knoblauchsorten zu fragen.
Um den Knoblauch vor niedrigen Temperaturen zu schützen, bedeckst du das Beet mit Mulch, Stroh oder Reisig. Möchtest du Knoblauch auf dem Balkon pflanzen, isolierst du den Topf am besten mit Isolierfolie, Jute- und Vliesstoffen oder einer Winterschutzmatte. Die Pflanzgefäße sollten keinen direkten Bodenkontakt haben.
Ziehst du Knoblauchpflanzen in der Wohnung, solltest du sie im Winter an einem kühlen Ort aufstellen. Warme Heizungsluft schadet den Pflanzen.
Wie lange braucht Knoblauch zum Wachsen?
Hast du im Herbst Knoblauchzehen gesetzt, werden sich zur Frühjahrszeit erste Blätter bilden. Bei den Brutzwiebeln musst du etwas länger warten, da sich erst die Rundlinge bilden, die du ausgraben und später neu einpflanzen musst. Ertrag ist bei dieser Variante erst im zweiten Jahr zu erwarten.
Der Knoblauch wird unabhängig von der Pflanzzeit im Sommer geerntet. In der Regel ist es ab Mitte Juli so weit. Haben sich etwa zwei Drittel der Stängel gelb gefärbt, kannst du den Knoblauch ernten. Hast du die Zehen aus der Erde gezogen, hängst du sie am besten an einem schattigen, trockenen und kühlen Ort auf. Auf diese Weise halten sie sich sechs bis acht Monate.
Tipp: Die grünen Stängel des Knoblauchs lassen sich übrigens auch verwenden. Schneidest du sie ab, bevor sie vertrocknen, sind sie eine tolle Alternative zu Lauchzwiebeln.