Durch seine vielen verschiedenen Arten ist Kohl eine echte Bereicherung für den Kräuter- und Gemüsegarten. Doch Kohlgemüse ist nicht nur vielfältig, sondern auch wahnsinnig gesund und kann nahezu das ganze Jahr über angebaut werden. Wann man Kohl pflanzen kann, was man dabei beachten sollte und welche Sortenvielfalt das Gemüse bereithält, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt.
Zum Anbau von Kohl im Garten
Damit du dir einen Überblick verschaffen kannst, hier die wichtigsten Informationen zum Pflanzen von Kohl kurz zusammengefasst:
- Herkunft: Mittelmeer
- botanischer Name: Brassica
- Familie: Kreuzblütler
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: tiefgründig, nährstoff- und humusreich
- Aussaat: je nach Sorte ab Februar im Haus möglich
- Pflanzzeitpunkt: je nach Sorte ab April
- Pflege: hoher Wasser- und Nährstoffbedarf
- Ernte: je nach Sorte von Mai bis Oktober
Kohlgemüse umfasst 35 bis 40 verschiedene Arten. Sie alle sind auf den Wildkohl zurückzuführen, der auch heute noch an mancher Küste wächst. Die Verbreitung von Kohl erstreckt sich von Südwesteuropa über Teile Afrikas bis hin nach Südwestasien. Kohl war bereits in der Steinzeit eine wichtige Nahrungsquelle.
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Welche Kohlsorten gibt es?
Kohlgemüse ist der Oberbegriff für verschiedene Kohlarten, die wiederum jeweils zahlreiche Sorten haben. Die Arten sind sehr unterschiedlich im Wuchs, der Pflanzzeit und auch darin, welche Pflanzenteile verzehrt werden. So gibt es solche, von denen man die Blätter isst, bei anderen sind es die Blütenstände und wieder andere haben ausgeprägte Sprossachsen, die zum Verzehr geeignet sind.
Die beliebtesten Kohlarten sind unter anderem:
- Blumenkohl
- Brokkoli
- Wirsing
- Weißkohl
- Rotkohl
- Rosenkohl
- Kohlrabi
- Grünkohl
- Chinakohl
- Pak Choi
Kohl richtig pflanzen
Ob du Kohl in deinem Gemüsegarten im flachen Beet, einem extra angelegten Hügelbeet oder einem rückenschonenden Hochbeet anpflanzen möchtest, steht dir völlig frei – solange die notwendigen Abstände eingehalten werden können. Je größer der Kohlkopf wächst, desto mehr Platz benötigt er während der Wachstumsphase – für einen gesunden Wuchs und vorbeugend gegen Krankheiten. Die konkreten Pflanzabstände variieren je nach Sorte des Kohls, ebenso wie der Zeitpunkt zum Pflanzen. Frühe Sorten baust du ab Mitte oder Ende April an, späte Kohlsorten erst im Herbst.
Reichere die Erde am besten im Herbst vor der Pflanzung bereits mit reifem Kompost an und gib etwas Algenkalk hinzu. Direkt vor dem Pflanzen solltest du den Boden außerdem gut auflockern, damit sich die Wurzeln ausbreiten und Nährstoffe aufnehmen können
Kann man Kohl auf dem Balkon pflanzen?
Auch im Gemüsebeet auf dem Balkon ist es möglich, Kohlsorten anzubauen. Besonders wichtig ist hier die ausreichende Zufuhr von Nährstoffen und Wasser. Außerdem sollten die Pflanzgefäße der jeweiligen Art entsprechend groß sein, damit alle Kohlpflanzen die nötigen Abstände einhalten können. In zu kleinen Töpfen wird das Wachstum eingeschränkt und das Kohlgemüse kann nicht reifen.
Allgemeine Ansprüche von Kohlgemüse
Da Kohlgemüse aus so vielen verschiedenen Kohlarten besteht, sind auch die Ansprüche an die Pflanzbedingungen unterschiedlich. Die nachfolgenden Angaben sind nicht individuell auf einzelne Arten abgestimmt, treffen jedoch auf Kohlgemüse im Allgemeinen zu.
Standort
Kohlgemüse liebt es hell und warm. Der gewählte Standort im Nutzgarten ist daher idealerweise sonnig bis halbschattig.
Boden
Die Starkzehrer benötigen nährstoff- und humusreichen Boden, der tiefgründig ist und Wasser gut speichert.
Fruchtfolge
Um Bodenmüdigkeit und Krankheiten vorzubeugen, sollten Kreuzblütler und Kohlarten nur alle drei bis vier Jahre im selben Beet gepflanzt werden.
Mischkulturen
Mischkulturen sind gut für das Wachstum von Kohl. Bei späten Kohlsorten empfiehlt es sich sogar, den Platz zwischen den Kohlköpfen auszunutzen und dort schnell wachsendes Gemüse wie beispielsweise Salat zu pflanzen, solange der Kohl noch nicht den vollständigen Platz für sich beansprucht.
Gute Nachbarn
Erbsen, Kartoffeln, Lauch, Salat, Sellerie, Spinat, Tomaten, Bohnen, Dill, Tagetes, Mangold, Rhabarber, Gurken, Möhren
Schlechte Nachbarn
Erdbeeren, Knoblauch, Zwiebeln, Schnittlauch
Kohlpflanzen selbst ziehen
Bereits ab Februar kannst du frühe Kohlsorten auf der Fensterbank oder im beheizten Gewächshaus vorziehen, ab März dann auch in deinem selbst gebauten Frühbeet. Das Gemüse vorzuziehen hat den Vorteil, dass die Pflanzen einen Wachstumsvorsprung von bis zu vier Wochen haben und geschützt von Wettereinflüssen keimen und anwachsen. Der genaue Zeitpunkt für die Aussaat von Kohlgemüse variiert je nach Art und Sorte – beachte hier auch die Angaben auf dem Saatguttütchen. Dort findest du auch den Hinweis, ab wann du die Kohlsamen direkt im Beet ausbringen kannst – in der Regel ist das nicht vor April oder Mai der Fall.
Beim Kohlgemüse gibt es frühe, mittlere und späte Sorten. Um das ganze Jahr über frischen Kohl zu ernten, solltest du verschiedene Sorten wählen und diese zeitversetzt aussäen und anpflanzen. Achte aber darauf, dass du ausreichend Anbauflächen hast, um eine direkte Folgekultur zu vermeiden.
Kohl pflegen
Generell haben Kohlpflanzen einen hohen Nährstoffbedarf und müssen regelmäßig organisch gedüngt werden. Auch hier unterscheiden sich die einzelnen Arten in ihren Ansprüchen, doch kann man generell sagen, dass Sorten mit weniger Blättern auch weniger Pflege und manchmal gar keinen zusätzlichen Dünger benötigen. Für Kohlsorten mit Kopfbildung hingegen sind verdünnte Pflanzenjauchen eine echte Wohltat, aber auch andere Sorten freuen sich über eine gelegentliche Gabe von Jauche oder Hornspänen.
Das Gießen ist für alle Kohlarten von großer Bedeutung, da der Boden gleichmäßig feucht sein sollte. Für den hohen Wasserbedarf – den besonders Kohlköpfe haben – ist eine Mulchschicht aus Rasenschnitt ratsam. Diese verhindert übermäßige Verdunstung, hält gleichzeitig die Wärme im Boden und verhindert den Wuchs von Unkraut. Die Erde um den Wurzelstock vorsichtig zu hacken, hilft ebenfalls gegen Unkraut
Krankheiten und Schädlinge
Kohlgemüse ist anfällig für die Kohlhernie – eine Pilzkrankheit, die zu kümmerlichem Wuchs führt. Vorbeugend solltest du daher unbedingt die Anbaupausen im Beet einhalten und Algenkalk in den Boden einarbeiten. Besonders betroffen sind hier Chinakohl und Brokkoli. Verbreitete Schädlinge sind außerdem die Kohleule, Kohlfliegen, Kohlschaben und der Kohlweißling. Um diese von deinen Kohlpflanzen fernzuhalten, können Gemüseschutznetze helfen.
Kohlpflanzen ernten, lagern und verarbeiten
Bei Ernte und Lagerung von Kohl sind Früh- und Spätsorten zu unterscheiden. Frühes Kohlgemüse ist mehr für den Frischverzehr gedacht, weshalb es nach dem Reifen direkt abgeerntet wird. Spätkohl kann auch in einem dunklen, kühlen Keller gelagert werden und sollte möglichst lange im Beet ausreifen – aber vor dem ersten Frost geerntet werden. Der Erntezeitraum ist aufgrund der vielen unterschiedlichen Sorten von Kohl sehr lange und reicht von Mai bis Oktober – je nach angebauter Sorte.
Möchtest du den frisch geernteten Kohl nicht direkt verzehren, können viele Sorten auch kurz blanchiert und anschließend eingefroren werden. Auch für das Fermentieren und Einmachen sind die meisten Kohlsorten geeignet. Damit machst du sie lange haltbar.