Zucchini pflanzen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Anspruchslos und ertragreich: Zucchini ist ein äußerst dankbares Fruchtgemüse. Das Gewächs bildet innerhalb weniger Wochen pralle Früchte aus und benötigt nur wenig Gartenpflege. Stimmen einige wenige Ausgangsbedingungen, kannst du mit einer großen Ausbeute rechnen. An den meisten Sorten wachsen mehrere Früchte auf einmal. Ob als überbackene Scheibe, herzhaft gefüllte Blüten, geraspelte Salatbeigabe oder Ratatouille-Gemüse: Zucchinis kannst du vielfältig verwerten.
Schritt 1: Standort zum Zucchini-Pflanzen finden
Suche als erstes einen geeigneten Standort. Da die Pflanze Wärme mag, sollten Zucchinis an einem sonnigen Plätzchen gepflanzt werden. Aber auch mit halbschattigen Lagen ist das Gemüse zufrieden. Wichtig ist, dass die Jungpflanze windgeschützt ist und im Frühjahr keinen Frost abbekommt. Im Gemüsebeet eignet sich Zucchini wunderbar für eine bunte Mischkultur. Da das Fruchtgemüse zu den sogenannten Starkzehrern gehört, sollte allerdings das Nährstoffangebot stimmen.
Achte zudem auf eine gute Nachbarschaft, damit die Zucchini nicht mit anderen Pflanzen um Nährstoffe konkurriert. Eine gute Gemeinschaft bildet sie zusammen mit Bohnen, Kräutern und Feldsalat. Nicht empfehlenswert ist es, Zucchini neben Kartoffeln, Kürbissen oder Tomaten anzubauen. Stelle in jedem Fall sicher, dass der Platz ausreicht. Die einjährige Pflanze bildet nämlich breite Blätter aus, die sich sternförmig nach allen Seiten hin ausbreiten und schon bald einen dichten Busch bilden.
Wenn du keinen eigenen Garten hast, brauchst du dennoch nicht auf köstliche Zucchini zu verzichten. Die Pflanzen gedeihen auch im Topf oder im Hochbeet wunderbar – vorausgesetzt das Gefäß ist hinreichend groß. Es sollte mindestens ein Volumen von 15 Litern aufweisen. Das ist kompakt genug, um auf dem Balkon oder einer kleinen Dachterrasse Zucchini zu züchten.
Schritt 2: Geeignete Sorte wählen
Viele kennen Zucchini als dunkelgrüne Stangen mit hellen Flecken. Doch das Kürbisgewächs hat viel mehr Sorten zu bieten. Längliche Früchte können auch gelb wie eine Honigmelone sein. In der Küche überzeugen sie durch sehr zartes, fruchtiges Fleisch und eine dünne Schale. Wenn du weiche Varianten bevorzugst und möglichst früh ernten möchtest, bist du mit der hellgrünen Sorte Alberello di Sarzana gut beraten. Auch die Sorte Mastil F1 trägt früh Früchte und ist aufgrund einer längeren Ernteperiode sehr ertragreich. Kugelrunde Zucchinis tragen hingegen den Namen Rondini. Liebhaber gefüllter Leckerbissen sollten diese Art von Zucchini anpflanzen.
Gold Rush und Marrow Bush Baby gehören zu den kompakten Zucchinis. Diese buschigen Pflanzen wachsen im Topf gut. Auch rankende Sorten, die mehr in die Höhe als in die Breite wachsen, eignen sich für eine Kultivierung im Gefäß. Patiostar F1 und Black Forest F1 gehören beispielsweise zu diesen Gewächsen. Können sie nicht an der Balkonbrüstung emporklettern, solltest du ihr Wachstum mit einer Rankhilfe unterstützen.
Schritt 3: Aussäen und anziehen
Du willst deine Zucchini selber groß ziehen? Alles, was du dafür brauchst, sind Anzuchterde, ein längliches Behältnis und etwas Geduld. Am besten beginnst du mit der Aussaat Anfang bis Mitte März. So haben die Samen genügend Zeit sich zu entwickeln. Vor April solltest du Zucchini jedoch nicht auspflanzen. Mit den Eisheiligen kann es auch noch im Mai zu Frostnächten kommen. Die Setzlinge schützt du dann am besten mit einem Pflanzenvlies. Bereits nach einer bis maximal zwei Wochen kommen die ersten Keimlinge zum Vorschein. Um Zucchini zu pflanzen, steckst du mehrere Samen circa drei Zentimeter (cm) tief in das mit Erde gefüllte Gefäß. Halte zwischen jedem Samenkorn einen Abstand von etwa fünf Zentimetern.
Wichtig ist, dass die Samen vollständig mit Erde bedeckt sind und du diese feucht hältst, ohne dass es zu Staunässe kommt. Am besten gedeihen die Keimlinge bei einer Temperatur von 20 Grad Celsius (°C). Daher sind sie in einem Gewächshaus oder auf der Fensterbank gut aufgehoben. Sobald die Keimlinge zwei bis vier Blätter ausgebildet haben, sind sie reif fürs Beet. Entscheide dich für die kräftigeren Pflänzchen, den nur sie sind robust. Bedenke auch, dass einige Sorten sehr groß werden und bis zu fünf Früchte ausbilden. Mitunter reichen also schon ein bis zwei Pflanzen, um den Bedarf zu decken.
Schritt 4: Zucchini richtig auspflanzen
Wann Zucchini pflanzen? Die wärmeliebende Pflanze solltest du nicht vor April ins Freie setzen. Auf Nummer sicher gehst du, wenn du die Zucchini später anpflanzt. Ab Mitte Mai, also nach den Eisheiligen, kannst du sicher sein, dass keine Kälte mehr den zarten Pflänzchen zusetzt.
Je nach Sorte trägt die Pflanze nach sechs bis acht Wochen erste Früchte. Plane circa einen Quadratmeter (qm) Platz pro Pflanze ein und halte mindestens 80 Zentimeter Abstand, damit sich alle Gewächse gut entfalten können. Zwar bildet jede Pflanze sowohl männliche als auch weibliche Blüten aus. Besser gelingt die Befruchtung jedoch, wenn du zwei Zucchinis nebeneinander pflanzt beziehungsweise auf dem Balkon aufstellst.
Es ist nicht auszuschließen, dass dir das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht. Bei hohen Temperaturen wachsen vermehrt weibliche Blüten, männliche bleiben hingegen aus. Ist es zu regnerisch, werden die Pollen nicht übertragen. Doch du kannst nachhelfen, indem du einen Pollenpinsel benutzt. Die weiblichen Blüten erkennst du an den kürzeren Stielen und dem Fruchtknoten am Ansatz der gelben Blütenblätter.
Schritt 5: Zucchini pflegen
Zucchini-Pflanzen benötigen nicht viel Pflege. Damit sich aromareiche Früchte ausbilden, solltest du aber auf eine gute Versorgung durch Nährstoffe und Wasser achten. Besonders in der Wachstumsphase freuen sie sich über Düngerbeigaben. In jedem Fall sollte der Boden humusreich sein. Dies stellst du sicher, indem du zum Beispiel Komposterde aufschüttest und mit Harke oder Schaufel ins Beet einarbeitest. Eine Schicht Mulch hält den Boden locker und Unkraut fern. Zudem verhindert Mulch, dass die knapp über dem Boden hängenden Früchte anfaulen. Fehlt Wasser, bekommen die Früchte eine bittere Note. Gieße die Pflanze am besten morgens und versuche, die Blätter nicht zu benetzen. Andernfalls steigt das Risiko für Pilzerkrankungen.
Schritt 6: Pflanze vor Schädlingen schützen
Zucchini ist zwar anspruchslos, aber nicht vor Schädlingen gefeit. Wenn du Zucchini regelmäßig pflegst, ist die Pflanze widerstandsfähiger. Brennnesseljauche versorgt Zucchini nicht nur mit Nährstoffen, sondern beugt auch Blattläusen vor. Ackerschachtelhalmsud ist hingegen ein gutes Mittel gegen Echten Mehltau– eine Pilzerkrankung, die du an einem weißen Belag auf der Blattoberseite erkennst. Auch Kräuter wie Schnittlauch und Basilikum halten den Pilz fern.
Bei Befall solltest du unbedingt alle befallenen Blätter entfernen. Entsorge diese nicht auf dem Komposthaufen, sondern im Hausmüll. Andernfalls überdauern die Sporen im Boden – sogar mehrere Jahre lang – und breiten sich weiter aus. Vor allem junge Zucchini-Pflanzen ziehen Schnecken an. Wenn du bereits früher einmal ein Schneckenproblem hattest, solltest du rechtzeitig einen Schneckenzaun aufstellen, Branntkalk oder Sägemehl ausstreuen.
Schritt 7: Reife erkennen und Zucchini ernten
Lass die Früchte nicht allzu lange am Stängel. Riesige Früchte sind zwar beeindruckend und erhöhen den Ertrag. Doch in der Regel musst du dann beim Geschmack Abstriche machen. Je nach Sorte kannst du sechs bis acht Wochen, nachdem du die Zucchini angepflanzt hast, ernten. Längliche Früchte sind etwa 15 bis 20 Zentimeter groß. Runde Varianten sollten nicht größer als eine Orange werden.
Am besten ist es, die Früchte mit einem scharfen Messer circa einen Zentimeter oberhalb des Stielansatzes abzuschneiden. So können sich rasch neue Blüten bilden. Mit etwas Glück trägt die Pflanze bis Oktober mehrmals Früchte. Verbrauchst du nicht alles, kannst du die Zucchini übrigens auch einmachen.