Dein Grillgut muss nicht unbedingt direkt über der Glut oder dem Feuer liegen? Du hast den Hunger so im Griff, dass es nicht schlimm ist, wenn’s mal wieder etwas länger dauert? Außerdem stehst du auf die besondere, rauchige Note? Dann ist ein Smoker sicherlich dein Favorit, wenn es ums Thema Grillen geht. Einen neuen Smoker solltest du aber zuerst richtig einbrennen! Wir haben eine Anleitung für dich.
So geht's – in 5 Schritten
- Entferne die Roste aus Brennkammer (Feuerbox) und Garkammer.
- Fülle Holzkohle in die Feuerbox, sodass der Boden vollständig bedeckt ist, und feuere an.
- Lass den Smoker zwei Stunden lang bei geöffneter Feuerbox einbrennen.
- Nach dem Abkühlen bestreichst du den Smoker mit hitzebeständigem Pflanzenöl – innen und außen. Lass aber die SideFireBox aus, sonst riskierst du einen Fettbrand.
- Feuere den gefetteten Smoker nochmals eine Stunde lang an.
Nach dem Einbrennen sollte die Garkammer innen pechschwarz sein und leicht glänzen.
Weitere Tipps
Vermeide chemische Anzündhilfen! Smoker arbeiten mit weniger Glut und Hitze als ein Grill. Das bedeutet, dass Rückstände von chemischen Anzündern länger in der Glut bleiben und den Geschmack der Speisen entsprechend beeinträchtigen können.
Zum Einölen kannst du zum Beispiel Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Palmfett nehmen. Trage das Öl am besten mit einem Pinsel, einfachem Küchenpapier oder mit einem fusselfreien Tuch auf.
Sieh lieber davon ab, deinen Smoker zusätzlich mit Ofenfarbe zu lackieren. Zum einen müsstest du die neue Farbe dann nochmals vorsichtig einbrennen, damit sie haltbar wird. Zum anderen dürfte der Smoker dann einige Zeit lang nach Lack beziehungsweise Farbe stinken.
Achte auf die Temperatur!
Um den Smoker richtig einzubrennen, sollte die Temperatur zwischen 120 und 140 Grad betragen. Wenn du Holzkohle oder Briketts verwendest, sollte sich alles in dieser Temperaturspanne abspielen: Sie erzeugen über Stunden eine gleichmäßige Hitze. Wenn du jedoch beispielsweise Hartholz zum Einbrennen deines Smokers nutzt, können auch höhere Temperaturen entstehen. Liegen diese dauerhaft deutlich über 140 Grad, können sich Bläschen an der Außenseite bilden und die Farbe kann abplatzen. Es heißt aus gutem Grund „Einbrennen“ und nicht „Durchbrennen“ oder „Ausbrennen“!
Wenn du trotzdem Hartholz wie Buche, Eiche oder Esche verwenden willst, solltest du auf jeden Fall alle Öffnungen des Smokers aufmachen, damit die Hitze entweichen kann.
Grill und Smoker – worin liegt der Unterschied?
Oft spricht man beim Smoker auch vom „Smoker-Grill“ (und entsprechend auch vom „Smoker-Grill einbrennen“), doch zwischen beiden Zubereitungsvarianten gibt es wichtige Unterschiede: Während du beim Grillen deine Speisen relativ schnell und direkt in der Wärmestrahlung und über der Wärmequelle brätst, eignet sich ein Barbecue-Smoker ideal dazu, Fleisch, Fisch und andere Speisen schonend im heißen Rauch zu garen oder zu räuchern.
Das dauert oft Stunden und damit deutlich länger als die Zubereitung auf einem klassischen Grill. Fleisch und andere Speisen bleiben dabei aber saftig und der Rauch verleiht ihnen einen würzigen Räuchergeschmack. Smoker lassen sich überdies zum Kalt- und Heißräuchern verwenden und sowohl für ein klassisches Barbecue als auch zum indirekten Grillen nutzen. Die Bezeichnung „Smoker-Grill“ hat also zumindest teilweise ihre Berechtigung.
Barbecue-Smoker gibt es in vielen Formen: unter anderem als Barrel-, Reverseflow- oder Pellet-Smoker, als Ugly Drum oder als Water-Smoker.
Warum einen neuen Smoker einbrennen?
Smoker werden üblicherweise aus einem speziellen, offenporigen Stahl hergestellt. Das spürst du, wenn du mit der Hand über das blanke Metall der Oberfläche deines nagelneuen Smokers fährst: Sie fühlt sich rau an. Sämtliche Innenflächen sind unbehandelt, unlackiert und unbeschichtet. Bestenfalls ist ein neuer Smoker innen leicht eingeölt. Es kann sogar sein, dass du etwas Flugrost in den Unebenheiten der Innenfläche siehst. Auch daran erkennst du, dass die Oberfläche nicht vorbehandelt ist. Keine Angst: In diesem Fall ist die leichte Korrosion sogar ein Qualitätsmerkmal.
Kurz gesagt: Ohne Einbrennen geht es beim neuen Smoker nicht. Man spricht auch vom „Anfeuern“ oder „Einfeuern“. Jedenfalls gibt es gute Gründe dafür, einen neuen Smoker schon vor dem ersten Räuchern von Speisen richtig anzuheizen, denn erst beim Einbrennen erhält der Stahl die nötige Beschichtung und Versiegelung, die er im Einsatz braucht. Und genau dafür sorgst du mit Ruß und Rauch. Die Patina, die den Smoker anschließend schützt, unterscheidet sich je nach Holzart und Einbrenndauer. Sie beeinflusst auch den Geschmack der Speisen entscheidend.
Zum anderen zieht die wetterfeste Farbe, mit dem ein Smoker an der Außenseite üblicherweise bestrichen ist, erst durch das Einbrennen richtig ein. So wird das Gerät wetterfest und kann auch bei Regen getrost im Garten stehen. Auf diese Weise verlängerst du die Lebensdauer deines Smokers entscheidend. Nach dem Einbrennen ist er betriebsbereit.
Die richtige Pflege eines Smokers
Bei der Reinigung und Pflege deines Smokers gelten etwas andere Voraussetzungen als beim klassischen Grillrost. Vor allem hältst du handelsübliche Reinigungsmittel am besten ganz von deinem Smoker fern. Schlimmstenfalls zerstörst du damit nämlich die Schutzschicht, die du beim Einbrennen erzeugt hast. Es genügt meist, wenn du den Smoker nach dem Garen oder Räuchern ganz abkühlen lässt und dann das überschüssige Fett samt der Asche entfernst.
Ist der Smoker stark verschmutzt? Dann kannst du per Spachtel nachhelfen. Je nachdem, wie sehr die Patina unter der Behandlung leidet, kann anschließend auch mal ein erneutes Einbrennen erforderlich sein.
Water-Smoker: Einbrennen sinnvoll?
Kurz gesagt: nein. Water-Smoker sind üblicherweise mit Emaille beschichtet und besitzen somit keine offenporige Stahloberfläche, in die sich Rußpartikel zur Konservierung einbrennen müssten. Es genügt vollkommen, wenn du deinen Water-Smoker einschließlich der Roste gründlich auswäschst, um etwaige Rückstände aus der Produktion wie Öl, Schmutz oder Ähnliches zu entfernen. Zusätzlich kannst du deinen Water-Smoker vor dem ersten Einsatz einmal gut einheizen und ausdampfen lassen.
Rücksichtsvoll räuchern und smoken
Ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn ist kostbar. Niemand bekommt gern den Rauch ab, den ein anderer verursacht. Wenn du deinen Smoker im Garten nutzt, achte darauf, dass der Rauch nicht ständig zu den Nachbarn zieht. Dein Rauch, deine Verantwortung. Sollte der Wind dauerhaft ungünstig stehen, kommuniziere – oder lade deine Nachbarn einfach gleich zum Essen ein. Biete ihnen etwas von deinem gekonnt gesmokten Fleisch oder selbstgeräucherten Fisch an! Dann stört der Rauch gleich viel weniger. Guten Appetit!