Anikas Gartenschrank und Pflanztisch

Nachgefragt …

altes Holz vom Nachbarn und zugekauftes Holz, Beschläge, Schrauben, Regalbretter, Zierleisten, Schleifpapier, Holzlasur in taubenblau, Rundstangen, Dachlatten, Unterlegscheiben, Haken, Griffe und Holzleim von toom!

Als ich zum Jahreswechsel mal wieder meine ins Rheinland ausgewanderte Tochter besuchte, musste ich feststellen, dass ihre kleine Terrasse vor lauter Utensilien ganz zugerümpelt war. Da fanden sich ein Schneeschieber, Schaufeln, Spaten, Tontöpfe über Tontöpfe, zugeschneite Säcke mit Aussaaterde und ihre Tomatenrankestangen. Sogar den Sonnenschirm zierte eine zarte Raureifschicht. Bei diesem Anblick beschloss ich, ihr zu Ostern eine große Überraschung zu machen. Ein Gartenschrank musste her, in dem sie ihre Geräte sicher und gut aufbewahren kann. In den verschiedensten Baumärkten fand sich kein passender Schrank, also räumte ich, kaum zurück in Niedersachsen, meine Garage leer und machte mich an die genauere Planung. Zum Glück hatte ich heimlich die Maße der Terrasse genommen! Als dann der Nachbar dicke Holzbolen entsoregn wollte, beschloss ich, aus diesen Bohlen einen Schrank zu bauen. Leider waren diese Bohlen unglaublich massiv und schwer, so dass ich für die Vorderseiten dünneres, leichteres Holz zukaufen musste. Ich plante beim Bauen, hielt mich nicht mehr an meine Maße. Ich war in meinem Element. Von Silvester bis Ostern verbrachte ich meine gesamte Freizeit in der zur Werkstatt umgebauten Garage. Schließlich hatte ich zwei Schränke und einen Pflanztisch fertig und staunte über mich selbst. Schnell strich ich noch alles in ihrer Lieblingsfarbe taubenblau. An Ostern lieh ich vom Nachbarn einen Anhänger und machte mich mit meiner "kleinen Osterüberrschung" auf den Weg. Meine Tochter traute ihren Augen nicht! An die eine Schranktür hatte ich noch aus Holzbuchstaben ihren Namen geleimt, an der Rückwand des Pflanztisches prangen als Kordelspender ihre Klapperclogs aus ihren Kindertagen, die sie, als sie ihr zu klein geworden waren, selbst bemalt hat. Wir räumten etwas herum, und siehe, für alles fand sich ein trockenes Plätzchen in den drei Gartenmöbelstücken! Ps.: Innen an der Schranktür habe ich noch ein Schild angebracht: "Papa ist der Beste!"

Ich würde mich so wahnsinnig freuen, zu gewinnen, weil ich selbst so gern Freude schenke. Meiner Tochter standen die Tränen in den Augen. Ich glaube, das hatte sie mir gar nicht zugetraut! Mit dem Preisgeld würde ich für meine Frau auch noch so einen Schrank bauen, und wenn sie ganz lieb guckt, dann kriegt sie vielleicht auch noch so einen Pflanztisch... Ich freue mich auch so, dass ich das Holz meines Nachbarn sozusagen upcyceln konnte, auch wenn die Schränke dadurch nun außergewöhnlich schwer sind. Dann stehen sie wenigstens sicher. ;-) Und was hat der Nachbar dumm geguckt!