Ratgeber

Alternativen zu Streusalz: Umweltfreundlich für Sicherheit sorgen

Eine Pfütze, die sich durch die Schneeschmelze in der Einfahrt bildet
Lesezeit 12 Minuten
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Streusalz ist zwar wirksam gegen Glätte, schadet aber in vielen Fällen der Umwelt. Daher gibt es immer mehr Streumittel-Alternativen für Streusalz am Markt. In unserem Ratgeber erfährst du, welche anderen Stoffe du nutzen kannst, wie du dein Streumittel richtig dosierst und worauf du als Haus- oder Grundstücksbesitzer achten solltest. So kommst du sicher und nachhaltig durch den Winter.


Umweltfreundliche Alternativen für Streusalz

Möchtest oder musst du im Winter auf Streusalz verzichten, findest du mittlerweile viele umweltfreundliche Alternativen. Diese sogenannten abstumpfenden oder alternativen Streumittel bieten zwar keine tauende Wirkung wie Streusalz, sorgen aber zuverlässig für sicheren Halt auf glatten Flächen. Entscheidend ist dabei, welches Mittel sich für deinen Einsatzbereich am besten eignet.

Die Fakten zu den bekanntesten Streusalz-Alternativen

StreumittelWirkung & RutschhemmungUmweltfreundlichkeitGeeignet fürBesonderheiten
SandGute SofortwirkungHochGehwege, EinfahrtenGünstig, gut verfügbar, muss später entfernt werden
SplittSehr griffig, auch bei KälteHochStarke Glätte, HanglagenGute Sichtbarkeit, mehrfach verwendbar
Lava-GranulatLang anhaltende RutschhemmungSehr hoch (Blauer Engel)Vielbegangene FlächenWiederverwendbar, wenig Reinigungsaufwand
SägespäneEingeschränkt wirksamMittelGartenwege (eingeschränkt)Bei Nässe & erneutem Frost rutschig, rechtlich heikel
RindenmulchKurzfristig wirksamHochDekorative GartenwegeNicht für öffentliche Wege

Mineralische Streusalz-Alternativen

Mineralische Abstumpfmittel sind oftmals die erste Wahl für den privaten Einsatz. Sie wirken sofort, sind gut verfügbar und belasten Umwelt, Tiere und Oberflächen deutlich weniger als Streusalz.

Klassiker wie Sand oder Splitt bieten eine effektive Rutschhemmung, selbst bei klirrender Kälte. Besonders Splitt punktet durch seine gute Sichtbarkeit und lange Haftung auf der Fläche. Wer auf Nachhaltigkeit achtet, greift zu Lava-Granulat: Dieses Naturmaterial ist langlebig, wiederverwendbar und meist frei von Schadstoffen. Achte hier idealerweise auf das Blauer-Engel-Zertifikat, das garantiert, dass keine schädlichen Beimischungen enthalten sind.

Organischer Streusalz-Ersatz

Organische Alternativen wie Sägespäne oder Rindenmulch sind eher mit Vorsicht zu genießen. Zwar bieten sie kurzfristig Halt, etwa auf Gartenwegen, doch sie saugen Feuchtigkeit auf und können bei wiederholtem Tauwetter und Überfrostung selbst zur Rutschgefahr werden. Besonders Sägespäne verrotten nur langsam, entziehen Naturböden dabei wichtigen Stickstoff und gelten sogar rechtlich als problematisch: Laut Urteil des OLG Hamm kann es bei Unfällen zu Schadensersatzforderungen kommen, wenn diese als Streugut verwendet wurden. Rindenmulch kann auf privaten Gartenwegen eine vorübergehende Rutschhemmung bieten und ist dank seiner groben, strukturstabilen Form etwas unproblematischer als feine Sägespäne. Allerdings saugt auch er Feuchtigkeit auf, bietet keine echte Tauwirkung und eignet sich nicht für stark genutzte oder öffentliche Gehwege. Für dekorative Pfade im Garten kann er eine natürliche, vorübergehende Lösung sein – als vollwertiger Ersatz für Streugut ist er jedoch nicht gedacht.

Wichtig zu wissen: Die genannten Mittel tauen das Eis nicht, sondern wirken allein durch ihre raue Oberfläche. Das bedeutet: Räumen bleibt Pflicht und streuen solltest du dann dort, wo tatsächlich Glätte besteht (oder entstehen könnte).


Segen oder Problem: Warum wird Streusalz oft kritisch gesehen?

Streusalz ist im Winter auf vielen Gehwegen und Straßen der Held in der Not: Es taut Eis zuverlässig auf, sorgt für schnelle Rutschhemmung und senkt das Unfallrisiko, besonders in stark frequentierten Bereichen. Doch trotz seiner wirksamen Soforthilfe hat Streusalz Nachteile und ist daher nicht unumstritten.

Der Grund dafür ist schnell erklärt: Mit dem Schmelzwasser gelangt das Salz in den Boden und ins Grundwasser. Dort erhöht es den Salzgehalt, mit Folgen für Pflanzen und Tiere: Besonders empfindlich reagieren Straßenbäume, Hecken oder Rasenflächen, die in direkter Streunähe stehen. Ihre Wurzeln können durch das Salz austrocknen oder dauerhaft geschädigt werden. Auch Haustiere wie Hunde und Katzen leiden: Das aggressive Salz reizt ihre empfindlichen Pfoten, verursacht kleine Verletzungen und kann beim Ablecken sogar zu gesundheitlichen Problemen führen.

Darüber hinaus greift Streusalz unterschiedliche Materialien an, denen wir im öffentlichen (Straßen-)Verkehr immer wieder begegnen: Es beschleunigt die Rostbildung an Autos, schädigt Beton und greift Pflastersteine an. Kostspielige Reparaturen die Folge, besonders wenn es um die öffentliche Infrastruktur geht.

Kurz gesagt: Streusalz wirkt schnell, hat aber einen hohen Preis für Umwelt, Tiere und Infrastruktur. Deshalb lohnt sich ein kritischer Blick. Die gute Nachricht: Es gibt durchaus umweltfreundlichere Alternativen, die wir dir als Nächstes vorstellen.


Streusalz verboten? Regeln für den Winterdienst

Im Winter liegt die Verantwortung für sichere Gehwege meist bei den Grundstückseigentümern. Sie sind gesetzlich dazu verpflichtet, Schnee zu räumen und bei Glätte zu streuen, entweder selbst oder durch einen beauftragten Winterdienst. Doch dabei ist nicht jedes Streumittel erlaubt.

In vielen Städten und Gemeinden gilt für Privatpersonen ein klares Streusalzverbot. Stattdessen sollen als Alternative für Streusalz sogenannte abstumpfende Mittel wie Sand, Splitt oder Granulat verwendet werden. Der Grund: Diese Materialien belasten weder Boden noch Pflanzen und schonen Tierpfoten sowie Infrastruktur.

Doch es gibt auch Ausnahmen: Bei extremer Glätte, etwa durch Eisregen, darf Streusalz mancherorts kurzfristig und gezielt eingesetzt werden, auch von Privatpersonen. Ob und wann das erlaubt ist, regelt jede Kommune individuell. Wer gegen das Streusalzverbot verstößt, riskiert teils empfindliche Bußgelder. Die Höhe hängt von der jeweiligen Gemeinde ab. Ein kurzer Blick in die örtliche Straßenreinigungssatzung oder ein Anruf bei der Stadtverwaltung bringt hier schnell Klarheit.

Übrigens: Kommunale Winterdienste setzen weiterhin Streusalz ein, allerdings oft in reduzierter Menge oder als sogenanntes Feuchtsalz. Dieses wird gezielter aufgebracht und haftet besser auf der Straße, wodurch die Umweltbelastung geringer ausfällt.


Winterdienst-Tipps für Anwohner

Ein sicherer Gehweg im Winter beginnt nicht erst mit dem ersten Schneefall, sondern mit einer guten Vorbereitung. Wer rechtzeitig vorsorgt, spart sich Stress und sorgt für mehr Sicherheit vor der Haustür.

Schon im Herbst lohnt es sich, einen kleinen Vorrat an Streugut anzulegen. Sand, Splitt oder Granulat gibt es in aller Regel ganzjährig im Baumarkt, und wenn du sie trocken lagerst, hast du sie beim ersten Schneefall oder Frost direkt zur Hand und kannst sie rund ums Haus verwenden. Auch Schneeschieber zum Schneeschippen, Besen und ein robuster Eisstößel sollten griffbereit sein, denn je gründlicher der Schnee entfernt wird, desto weniger Streumittel brauchst du anschließend. So schonst du ganz nebenbei deinen Geldbeutel und leistest einen weiteren Teil für die Winterfestigkeit deines Gartens und Hauses.

Übrigens: Auch hier kannst du eine gemeinsame Lösung mit deiner Nachbarschaft anstreben: Teilt ihr euch die Anschaffung von Streugut, könnt ihr euch im Winter auch bei der Räumung mit minimalem organisatorischem Aufwand abwechseln.

Bist du gerade mitten in der Wintersaison, sollte ein kurzer Blick auf die Wege rund ums Haus zur täglichen Routine gehören. So lässt sich schnell erkennen, ob noch gestreut oder nachgearbeitet werden muss.


Sicher ohne Streusalz: So geht’s

Schnee schippen mit Schneeschieber
Sicher durch den Winter: Schnee räumen ohne Streusalz – umweltfreundlich und effektiv.

Auch ohne Streusalz lässt sich der Gehweg sicher begehbar halten. Dafür brauchst du nur die richtige Strategie und ein bisschen Teamwork.

  • Früh starten lohnt sich: Frisch gefallener Schnee lässt sich leichter entfernen, bevor er festgetreten oder festgefroren ist. Wer frühzeitig räumt, spart sich später den Kraftakt, eine dicke Eiskruste mit der Schaufel durchbrechen zu müssen.
  • Gefahrenstellen zuerst angehen: Konzentriere dich auf besonders sensible Bereiche, also Hauseingänge, Treppen, Garagenzufahrten und stark genutzte Wege. So minimierst du das Sturzrisiko dort, wo es am höchsten ist.
  • Gezielt streuen, statt alles zu bedecken: Streumittel wie Sand oder Splitt wirken am besten auf den wirklich glatten Stellen. Flächendeckendes Streuen ist nicht nur unnötig, sondern macht auch mehr Arbeit. Denn dann müssen Reste eventuell wieder von Stellen entfernt werden, wo eigentlich niemand langlaufen musste.
  • Mehrmals kontrollieren: Bei anhaltendem Schneefall oder Glätte kann einmaliges Räumen und Streuen nicht ausreichen. Achte darauf, bei Bedarf nachzulegen. Besonders morgens, abends oder wenn viel Durchgangsverkehr herrscht, können sich die Verhältnisse schnell ändern.
  • Gehweg-Teamwork: Sprich dich mit deiner Nachbarschaft ab! Wer sich beim Winterdienst abwechselt, spart Zeit und der Gehweg bleibt trotzdem zuverlässig sicher. Gemeinsam geht’s leichter und bei der Aussicht auf eine warme Tasse Tee (oder ein anderes Heißgetränk deiner Wahl) nach getaner Arbeit macht das Ganze sogar ein bisschen Spaß.

Streumittel richtig dosieren und anwenden

Ob Sand, Splitt oder Granulat, die richtige Anwendung macht den Unterschied. Streust du zu viel, hast du nicht nur unnötigen Materialverbrauch, sondern schaffst im schlimmsten Fall neue Gefahrenquellen.

Das wichtigste Prinzip lautet: Weniger ist mehr. Streue am besten gezielt auf glatte Stellen wie Eingänge, Treppen oder vereiste Abschnitte. Eine flächendeckende Streuung ist meist gar nicht nötig. Streust du zu viel, kann sich das Material stellenweise verdichten und bei wiederholtem Tauwetter und Frost erneut zur Rutschgefahr werden. Merkst du, dass die Wirkung nachlässt oder gab es erneuten Schneefall, kannst du nachstreuen.

Um das Material sparsam und gleichmäßig zu verteilen, helfen praktische Streuhilfen. Ein einfacher Streueimer mit Siebdeckel oder ein Handstreuer sorgt dafür, dass du nicht versehentlich zu viel auf einmal aufträgst und macht die Arbeit im Winter gleich deutlich angenehmer.

Nicht vergessen: Wenn der Frühling kommt, gehört auch das Streugut weg. Sand, Splitt und Granulat solltest du möglichst vollständig zusammenkehren. Am besten nutzt du dafür einen Besen mit dichten Borsten. Splitt und Granulat lassen sich unter Umständen sogar mehrfach verwenden, dafür solltest du das Material vor der Einlagerung allerdings einer gründlichen Prüfung und Reinigung unterziehen.


Häufige Fragen, wenn du Alternativen für Streusalz suchst

Noch Fragen offen? Wir geben dir Antworten kurz und kompakt zusammengefasst.

Welches Streumittel ist die beste Alternative zu Streusalz?

Das hängt vom Einsatzbereich ab. Für Gehwege und Einfahrten sind Splitt oder Lava-Granulat besonders empfehlenswert: Sie bieten eine starke Rutschhemmung, sind gut sichtbar und lassen sich mehrfach verwenden. Sand ist ebenfalls günstig und umweltfreundlich, allerdings weniger griffig und bei starker Glätte weniger effektiv. Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, achtet beim Kauf auf das Blauer-Engel-Siegel für Salzfreiheit.

Darf ich als Privatperson Streusalz verwenden?

In vielen Städten und Gemeinden ist die Nutzung von Streusalz für Privatpersonen verboten. Stattdessen solltest du abstumpfende Mittel wie Sand oder Splitt verwenden. Ausnahmen gelten nur bei extremen Wetterlagen wie Eisregen oder an neuralgischen Stellen wie Treppen – und auch dann nur in engen Grenzen. Informiere dich am besten bei deiner Stadtverwaltung über die genauen Regelungen bei dir vor Ort.

Was ist der Unterschied zwischen abstumpfenden Mitteln und Auftaumitteln?

Abstumpfende Mittel wie Sand oder Splitt sorgen für Rutschhemmung, indem sie eine raue Oberfläche auf dem Eis schaffen. Sie schmelzen das Eis nicht, machen es aber sicherer begehbar. Auftaumittel hingegen sorgen dafür, dass sich das Eis wieder verflüssigt. Auftaumittel ohne Salz sind etwa Harnstoff oder Kaliumformiat, ein sogenanntes Feuchtsalz

Wie oft sollte ich im Winter streuen?

Du solltest im Winter so oft wie nötig streuen, und nicht mehr. Aktiv werden kannst du etwa nach dem Schneeräumen, vor allem an Gefahrenstellen wie Eingängen oder Treppen. Bei anhaltender Glätte, starkem Schneefall oder Temperaturwechseln kann es nötig sein, mehrmals täglich zu kontrollieren und bei Bedarf nachzustreuen. Die Kontrolle frühmorgens und am späten Nachmittag ist besonders wichtig, da Kinder, Partner oder Menschen aus der Nachbarschaft zu diesen Zeiten besonders oft ein- und ausgehen.

Sind Streusalz-Alternativen tierfreundlich?

Ja, Sand, Splitt oder Lavagranulat sind in der Regel unschädlich für Hundepfoten und andere Tiere. Sie reizen die Haut nicht und verursachen keine Verätzungen wie Streusalz. Achte darauf, dass das Material frei von scharfen Kanten oder chemischen Zusätzen ist. Dann ist der Weg auch für Vierbeiner angenehm begehbar.

Was tun, wenn trotz Streugut Glätte entsteht?

In diesem Fall solltest du zunächst prüfen, ob die Streuwirkung nachgelassen hat, vielleicht ist Nachstreuen nötig. Entferne gegebenenfalls Schnee oder angetauten Matsch und streue erneut. Bei besonders hartnäckiger Glätte helfen kleinkörniger Splitt oder ein Spezial-Auftaumittel. Sicherheit geht vor: Lieber einmal mehr räumen oder streuen, als einen Sturz riskieren.

Gibt es Streusalz-Alternativen, die auch bei sehr niedrigen Temperaturen wirken?

Für starke Glätte ist Splitt mit scharfkantiger Körnung eine gute Wahl, auch bei eisiger Kälte. Auftaumittel auf Basis von Kaliumformiat oder Harnstoff wirken auch bei Temperaturen bis -15 °C. In Deutschland dürftest du diese Alternativen aber nur selten brauchen.

Wie lagere ich mein Streugut am besten?

Lagere deine Streusalz-Alternativen trocken, gut verschlossen, aber trotzdem griffbereit. Verwende am besten einen verschließbaren Eimer mit Deckel oder eine Streubox, die du an der Hauswand oder im Eingangsbereich platzierst. Achte darauf, dass das Material nicht feucht wird, denn dann verklumpt es und lässt sich nur schwer verteilen. Praktisch sind Streueimer mit integriertem Siebdeckel für gleichmäßiges Ausbringen.

Was kostet umweltfreundliches Streugut im Vergleich zu Streusalz?

Sand und Splitt sind meist günstiger oder gleichauf mit Streusalz. Lava-Granulat oder zertifizierte Spezialprodukte sind teurer in der Anschaffung, dafür aber ergiebiger und wiederverwendbar. Auf lange Sicht rechnet sich die Investition. Vor allem, wenn du Umwelt, Haustiere und Oberflächen schonen willst.


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