Ratgeber

Rauchmelder richtig anbringen – für mehr Sicherheit zu Hause

Rauch steigt zu einem Rauchmelder auf
Lesezeit 7 Minuten
Inhalt:

Rauchwarnmelder gehören mittlerweile zur Standardausstattung in Wohnräumen. Und das aus gutem Grund. Denn besonders im Schlaf lässt sich Rauchentwicklung oft zu spät oder gar nicht wahrnehmen. In diesem Ratgeber von toom Baumarkt erfährst du alles über die rechtlichen Bestimmungen zur Montage von Rauchmeldern in privaten Haushalten. Außerdem bekommst du wertvolle Tipps zur Wartung sowie eine Anleitung, wie du Rauchmelder anbringst.


Gesetzliche Regelungen zur Rauchmelderpflicht in Wohnräumen

Grundriss einer Wohnung mit optimaler Platzierung von Rauchmeldern

Das Anbringen von Rauchwarnmeldern ist nicht nur ratsam für deine Sicherheit zu Hause, sondern in Deutschland sogar gesetzlich vorgeschrieben. Nachdem bereits 2003 die ersten Bundesländer eine solche Pflicht eingeführt haben, gilt die Rauchmelderpflicht mittlerweile bundesweit – und zwar für Neu-, Um- und Bestandsbauten.

Der gesetzliche Mindestschutz in ganz Deutschland umfasst folgende Räume:

  • alle Schlaf- und Kinderzimmer (auch Gästezimmer)
  • Flure, die zu Aufenthaltsräumen führen (Flucht-/Rettungswege)                                                                              

Einzimmerwohnungen müssen über mindestens einen Rauchmelder verfügen. Die Regelungen im Detail obliegen der jeweiligen Landesbauordnung, in der es für einige Bundesländer eine erweiterte Montagepflicht für alle Aufenthaltsräume gibt – also auch Wohn- und Arbeitszimmer. Ausgenommen sind Küchen und Badezimmer, da die Melder aufgrund des entstehenden Dunstes beim Kochen und Duschen bzw. Baden fälschlicherweise ausgelöst werden könnten.

Das Anbringen und Austauschen von Rauchmeldern liegt in der Regel in der Verantwortung von Eigentümern und Vermietern. Je nach Bundesland können Wartung und Batteriewechsel jedoch auf den Bewohner, also unter Umständen den Mieter, umgelegt werden. Erkundige dich am besten gleich beim Einzug bei deinem Vermieter, ob du dich um deine Rauchmelder selbst kümmern musst.

Ob und wie Rauchwarnmelder in deinem Zuhause angebracht sind, wird zwar nicht kontrolliert, doch kann es im Brandfall zu Problemen mit der Versicherung kommen, wenn deine Rauchmelder nicht sachgemäß angebracht und gewartet wurden.

Festlegungen in der DIN-Norm 14676

Die DIN-Norm 14676 gilt als Grundlage für die Rauchmelderpflicht im Privathaushalt und beschreibt Planung, Einbau, Betrieb und Instandhaltung. Des Weiteren legt die Norm fest, dass nur zertifizierte Rauchmelder mit CE-Prüfzeichen verwendet werden dürfen.

  • Planung: nur zertifizierte Geräte verwenden, vorgeschriebene Räume ausstatten, 230-V-Melder benötigen Notstromversorgung
  • Einbau: Montageort, Abstände, Raumhöhe und Maximalfläche beachten
  • Betrieb und Instandhaltung: Wartungspflicht einhalten

Alle angebotenen Rauchwarnmelder von toom Baumarkt sind zertifiziert und entsprechen den gesetzlich vorgeschriebenen Kriterien.

Der Unterschied zwischen Rauchmelder, Rauchwarnmelder, Brandmelder und Feuermelder

Rauch steigt zu einem Rauchmelder hoch

Korrekterweise geht es bei der Rauchmelderpflicht im Privathaushalt um sogenannte Rauchwarnmelder. Der Begriff „Rauchmelder“ wird oft synonym verwendet, wie auch in diesem Ratgeber, ist aber nicht komplett das Gleiche.

Rauchwarnmelder

Verwendung im Privathaushalt, löst akustisches Signal als Warnung aus

Rauchmelder

Verwendung meist in (BMZ)öffentlichen Gebäuden, ist zusätzlich an Brandmeldeanlage (BMA) angeschlossen und sendet Alarm an Brandmeldezentrale

Brandmelder

Bezeichnet alle Geräte zum Auslösen eines Alarms bei Brandgefahr, automatische (z. B. Rauch- oder Wärmemelder) oder nicht-automatische (z. B. Handfeuermelder)

Feuermelder

Verwendung meist in öffentlichen Gebäuden, Beispiel: rote Kästchen zum Einschlagen (Handfeuermelder), wo und wie Feuermelder angebracht werden, unterliegt nicht der Rauchmelderpflicht


Rauchmelder richtig platzieren – wo werden sie angebracht?

Rauchmelder wird an der Decke angebracht

Das „Wo“ innerhalb eines Raums ist ebenfalls in der DIN-Norm festgelegt und muss beim Anbringen von Rauchmeldern beachtet werden. Da Rauch immer nach oben steigt, kann er nur an der Decke frühzeitig von einem Rauchwarnmelder erkannt werden. Außerdem darf nichts im Weg sein, damit der natürliche Abzug des Rauches den Melder erreicht – deshalb sind gewisse Mindestabstände einzuhalten. Nur in wenigen Ausnahmefällen können Rauchwarnmelder auch an der Wand montiert werden – allerdings nur in den nicht von der Landesbauordnung vorgeschriebenen Räumen.

Räume

Schlaf- und Kinderzimmer, Flure als Fluchtwege. Zusätzlich: je nach Landesbauordnung weitere Aufenthaltsräume. Empfohlen: alle Räume ohne übermäßige Dunst- oder Staubbildung

Befestigungsort

Montage immer an der Decke und möglichst mittig. Bei L-förmigen Räumen sollte der Rauchmelder in der Mitte der Gehrungslinie montiert werden, wo er beide Seitenbereiche bestmöglich abdecken kann.

Flächendeckung

Ein Rauchwarnmelder kann einen Raum mit bis zu 60 m² Grundfläche und bis zu 15 m Länge abdecken. Bei mehr Fläche oder größerem Abstand müssen entsprechend mehrere Rauchmelder angebracht werden. Sind Räume durch Stellwände, Möbel oder Erker geteilt, muss in jedem einzelnen Bereich ein separater Rauchmelder platziert werden.

Abstände

50 cm Abstand zu Wänden und Elektroinstallationen wie Lampen. 1 m Abstand nach unten zu Möbeln etc.

Vermeiden

Zugluft durch Fenster, Klimaanlage, Luftschacht

Podeste und Vertrienen

Bestenfalls Rauchwarnmelder möglichst weit oben anbringen. Ab 16 m² Fläche oder mindestens 2 m in der Breite oder Länge muss ein zweiter Rauchmelder angebracht werden.

Dachschrägen

Bis 20 Grad Dachschräge: Wie bei normaler Decke. Ab 20 Grad Dachschräge: Rauchmelder 0,5 bis 1 m von der Deckenspitze entfernt anbringen. Eine waagerechte Fläche unter dem Dach muss mindestens 1 m breit sein, um dort einen Rauchmelder befestigen zu können.


Über die Pflichträume hinaus ist das Anbringen von Rauchmeldern auch in allen anderen Aufenthaltsräumen empfohlen – sowie in Zimmern mit erhöhter Brandgefahr, zum Beispiel durch viele Elektrogeräte.

Weitere Tipps und wie du dich im Brandfall richtig verhältst, erfährst du im Ratgeber „Rauchmelder Tipps“.


Rauchmelder anbringen: Befestigung mit und ohne Bohren möglich

Wie du Rauchmelder befestigen kannst, hängt vom Gerätemodell ab. Es gibt Rauchwarnmelder zum Anschrauben, aber auch solche, die du ohne Bohren anbringen kannst – das gelingt durch einfaches Ankleben an der Decke. Die meisten Rauchmelder bestehen aus einem Sockel und dem eigentlichen Gerät, sodass nur der Sockel an der Decke befestigt wird. Der Rauchmelder bringst du dann mittels Drehfunktion oder Magnet an.

Zwar ist das Anbringen von Rauchmeldern mittels Klebeband sehr praktisch und schnell erledigt, doch eignet sich diese Methode nicht für alle Decken. An tapezierten oder mehrfach gestrichenen Decken kann ein Rauchmelder mitunter nicht gut haften. Die sicherste Anbringung ist daher mit ein oder zwei Schrauben, die du je nach Material mit kleinen Dübeln in die Decke bringst.

Eine sehr beliebte Methode ist die Montage mittels Magnet – bei dieser Variante schraubst oder klebst du eine Platte mit Magnet an die Decke. Der Rauchmelder besitzt ebenfalls einen Magneten und haftet daher an der angebrachten Platte. Vorteil: Für Wartung und Pflege kannst du das Gerät einfach abnehmen und wieder anheften.

Tipp: Beachte beim Montieren von Rauchmeldern auch immer die Herstellerangaben.


Wartung und Pflege von Rauchwarnmeldern

ein Mann bringt einen Rauchmelder an

Damit der Rauchmelder im Ernstfall funktionstüchtig ist, solltest du ihn direkt nach dem Anbringen testen. Zusätzlich ist laut Gesetz eine jährliche Wartung vorgeschrieben. Diese Wartung kannst du in der Regel selbst durchführen oder auch eine Fachfirma beauftragen. Sollte dein Vermieter zuständig sein, musst du dich natürlich nicht darum kümmern.

Zur Wartung gehören ein jährlicher Gerätetest, nach Bedarf das Austauschen der Batterien sowie das Reinigen des Rauchmelders. Nur wenn das Gerät frei von Staub, Schmutz und Insekten ist, kann es Rauch im Brandfall ungehindert wahrnehmen und den Alarm auslösen. Batterien in Rauchmeldern halten in der Regel einige Jahre. Wenn die Batterie getauscht werden muss, gibt das Gerät über einen längeren Zeitraum ein Signal von sich, um darauf aufmerksam zu machen.

Und so führst du einen Rauchmelder-Test durch:

  1. Drücke den Testknopf für ein paar Sekunden.
  2. Es sollte ein akustisches Signal ertönen, bis du den Knopf loslässt.
  3. Bleibt das Signal aus, musst du die Batterie wechseln oder den Rauchmelder austauschen.

Bewahre am besten die Gebrauchsanweisung deiner Rauchmelder auf. Darin steht auch die empfohlene Nutzungsdauer. Nach 10 Jahren sollten Rauchwarnmelder ausgetauscht und neue Geräte angebracht werden. Ein Austausch kann beispielsweise im Zuge einer Hausrenovierung sinnvoll sein, wenn vielleicht ohnehin die Decken bearbeitet werden.

Tipp: Um die Wartung zu dokumentieren, gibt es Gerätepässe oder Vordrucke für Wartungsprotokolle zum Ausfüllen. So kannst du im Schadensfall nachweisen, dass du deine Rauchmelder richtig angebracht und jährlich geprüft hast.


Wie funktioniert ein Rauchmelder?

Die meisten Geräte sind optische Rauchwarnmelder, die mit Streulichtprinzip arbeiten. Das Gerät sendet dabei kontinuierlich einen unsichtbaren Infrarot-Prüfstrahl aus, der den eingebauten Sensor (Fotodiode) nicht trifft. Befindet sich allerdings Rauch am Warnmelder, wird der Prüfstrahl dadurch gebrochen und strahlt auch auf den lichtempfindlichen Sensor. Dieser löst dann das Warnsignal aus.

Besonders wenn du Rauchwarnmeldern nachträglich anbringst, empfehlen sich batteriebetriebene Modelle ohne Verkabelung. Es gibt aber auch solche mit Anschluss ans Hausstromnetz – diese müssen jedoch aus Sicherheitsgründen zusätzlich über Notstrom wie eine Batterie verfügen. Smarte Rauchmelder, die in deine Smart Home Lösung integriert werden, können dir neben dem akustischen Signal außerdem eine Warnung auf dein Smartphone senden, sodass du einen Brand auch von unterwegs aus mitbekommst und die Feuerwehr alarmieren kannst.

Wie bereits erwähnt, muss ein Rauchmelder zertifiziert sein. Doch auch darüber hinaus gibt es bei Rauchwarnmeldern Qualitäts- und Funktionsunterschiede. Preiswerte Modelle sind bei geringer Rauchbelastung anfälliger für Fehlalarme, da sie eine kleinere Rauchkammer besitzen. Eine sehr hohe Qualität bieten Rauchmelder mit einem Q-Label – sie haben außerdem eine fest verbaute Lithium-Batterie für 10 Jahre.

Achtung Fehlalarm: Durch Zigarettenrauch, Sprays wie Deo oder Farbdosen, extremen Staub oder Dunst aus Küche und Bad kann der Rauchmelder fälschlicherweise ausgelöst werden.

Wärmemelder und weitere Sicherheitsvorkehrungen

Rauchmelder  auf einem Haus Plan

Neben herkömmlichen Rauchwarnmeldern gibt es auch sogenannte Wärme- oder Hitzemelder, die speziell für die Verwendung in Küchen und Badezimmern konzipiert wurden. Sie verfügen über eine sehr große Rauchkammer und einen eingebauten Wärmesensor – diese Kombination sorgt dafür, dass der Melder nicht bei Wasserdampf ausgelöst wird. Auch für staubige Räume wie Garagen, Keller und Dachboden ist das Anbringen solcher Wärme-Rauchmelder sinnvoll.

Aber nicht nur Feuer, sondern auch unerwünschte Eindringlinge können deinem Zuhause schaden. Verschaffe dir daher auch einen Überblick über Alarmanlagen und das Anschließen von Bewegungsmeldern mit Licht.


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