Holzbriketts stellen als erneuerbare Energiequelle eine Alternative zu fossilen Brennstoffen dar. Damit sie wirtschaftlich und umweltfreundlich verbrennen, müssen sie richtig geschichtet und angezündet werden. Wie es geht und was du beim Heizen mit Holzbriketts außerdem beachten solltest, erfährst du hier.
Was sind Holzbriketts und wie unterscheiden sie sich von Scheitholz?
Holzbriketts bestehen ähnlich wie Holzpellets aus gemahlenen Holzabfallprodukten – beispielsweise aus der Möbelindustrie oder der Forstwirtschaft – die unter hohem Druck zusammengepresst werden. Das enthaltene Lignin sorgt dafür, dass die Briketts nicht auseinanderfallen.
Die kompakten Presslinge lassen sich nicht nur besser lagern als Scheitholz, sie erzeugen bei der Verbrennung auch mehr Wärmeenergie. Gründe für den besseren Heizwert sind die hohe Dichte und die geringe Restfeuchte. Zudem hinterlassen Holzbriketts weniger Asche und Ruß, was die Reinigung des Ofens vereinfacht. Da in hochwertigen Briketts keinerlei Bindemittel enthalten sind, kannst du die Aschereste auf dem Kompost entsorgen oder direkt als Dünger auf die Beete geben.
Vorteile von Holzbriketts:
- längere Brenndauer als normales Brennholz
- brennen gleichmäßig ab
- leicht zu transportieren
- platzsparend und sauber in der Aufbewahrung
- lassen sich beliebig lange lagern, ohne dass sie ihre guten Brenneigenschaften verlieren
- tragen zur Abfallreduzierung bei
Nachteile von Holzbriketts:
- teurer als Scheitholz
- unspektakuläres Flammenbild und keine Geräuschkulisse
- Verbrennung kann unter ungünstigen Bedingungen zu erhöhten Schadstoffemissionen führen
- energieaufwendige Herstellung unter dem Einsatz fossiler Rohstoffe
Welche Arten von Holzbriketts gibt es?
Im Handel findest du verschiedene Arten von Holzbriketts. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Hartholz- und Weichholzbriketts.
Hartholzbriketts | Weichholzbriketts | ||||
---|---|---|---|---|---|
Rohstoffe | Hartholzbriketts | • Hölzer mit einer hohen Dichte ab 0,55 g/m³ • gängige Holzarten sind Ahorn, Buche, Birke, Esche, Ulme oder Eiche | Weichholzbriketts | • Hölzer mit einer geringen Dichte wie Fichte, Tanne, Kiefer, Linde, Lärche oder Douglasie | |
Zündverhalten | Hartholzbriketts | • schwerer zu entzünden | Weichholzbriketts | • brennen schnell und leicht an | |
Abbrandverhalten | Hartholzbriketts | • brennen gleichmäßiger und länger • schwärzen die Sichtschutzscheibe eines Kamins weniger | Weichholzbriketts | • kürzere Brenndauer • zerfallen schneller und hinterlassen mehr Asche | |
Wärmeabgabe | Hartholzbriketts | • geben die Wärme langsam ab | Weichholzbriketts | • entwickeln schnell hohe Temperaturen |
Hartholzbriketts sind die ideale Wahl, wenn du beim Heizen nicht so oft nachlegen möchtest. Soll es dagegen schnell warm in der Wohnung oder im Haus werden, dann greife lieber zu Weichholzbriketts.
Einige Holzbriketts haben ein Loch in der Mitte, das für einen stärkeren Luftzug sorgt. Sie punkten mit einer schnelleren Wärmeentwicklung und einem schöneren Flammenbild. Dafür hält die Glut bei Briketts ohne Loch länger.
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Wie gut sind Holzbriketts?
Im Vergleich zu anderen Brennstoffen sind Holzbriketts sehr effizient. Bei der Verbrennung selbst entsteht nur so viel CO₂, wie das Holz während der Wachstumsphase aufgenommen hat. So gesehen besitzen Holzbriketts eine ausgeglichene CO₂-Bilanz. Bezieht man jedoch die Emissionen, die beim Holzabbau, bei der Verarbeitung und beim Transport entstehen, in die Rechnung ein, schneidet Scheitholz besser ab.
Beim Kauf solltest du auf eine hohe Qualität achten. Leider gibt es noch keine Zertifizierungspflicht für Hersteller, daher werden auf dem Markt auch minderwertige Briketts angeboten. Sie weisen nicht nur schlechtere Brenneigenschaften auf, sondern können auch schädlich für Umwelt und Gesundheit sein. Auf Nummer sicher gehst du mit Holzbriketts, die den Anforderungen der DIN EN ISO 17225-3 entsprechen. Die Norm regelt unter anderem Asche- und Wassergehalt, Heizwert, Art und Menge der Zusätze sowie die Herkunft des verwendeten Holzes. Zertifizierte Holzbriketts erkennst du am Qualitätszeichen DINplus.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Richtig heizen mit Holzbriketts
Bevor du die Briketts in deinen Ofen schichtest, benötigst du eine passende Anzündhilfe. Geeignet sind etwa Paraffinwürfel, Holzwolle oder Bio-Wachsanzünder. Verwende auf keinen Fall flüssige Brandbeschleuniger wie Spiritus oder Benzin! Diese verpuffen leicht und können schwere Verbrennungen verursachen.
Die Handhabung von Holzbriketts ist einfach. Dennoch gibt es einige Punkte, die du beachten solltest, damit die Holzbriketts effizient und emissionsarm verbrennen. Entscheidend für das wirtschaftliche und ökologische Heizen mit dem Kaminofen sind eine gute Luftzirkulation und eine optimale Anordnung der Briketts.
So gehst du beim Befüllen des Kamins und beim Anzünden der Briketts vor:
- Lege zwei bis drei Briketts oder Brikettstücke in die Brennkammer. Platziere darauf die Anzündhilfe. Verteile anschließend vier bis sechs Stücke kleines Anfeuerholz kreuzweise auf dem Anzünder. So kann das Feuer sauber von oben nach unten durchbrennen.
- Sorge für eine ausreichende Sauerstoffzufuhr, indem du alle Luftschieber und -regler öffnest.
- Entzünde den Anzünder mit einem Stabfeuerzeug oder einem langen Streichholz. Schließe die Tür, sobald die Briketts mit klarer Flamme brennen.
- Wenn die Holzbriketts heruntergebrannt sind, ist es Zeit zum Nachlegen. Schiebe das Glutbett zunächst mit einem Schürhaken zusammen und lege dann neue Briketts auf. Gehe dabei vorsichtig vor, um Funkenflug zu vermeiden. Wie viele Briketts du nachlegst, hängt von der Größe deines Ofens ab.
Hartholzbriketts lassen sich etwas schwerer anzünden als Weichholzbriketts. Idealerweise werden sie auf ein vorhandenes Glutbett aufgelegt, das du mit einem Holzfeuer erzeugst. Schichte dazu einige Holzscheite, Zündwürfel oder Holzwolle und Anzündhölzer auf.
Wichtig: Überfülle die Brennkammer deines Ofens nicht. Briketts dehnen sich bei der Verbrennung aus und könnten so die Kammer verstopfen. Während das Feuer lodert, solltest du deinen Kaminofen nicht unbeaufsichtigt lassen. Weitere Sicherheitshinweise findest du im Ratgeber Kamin-Sicherheit.
Die Holzbriketts in deinem Ofen brennen nicht oder glühen nur? Das kann verschiedene Ursachen haben:
- Die Holzbriketts haben Feuchtigkeit gezogen.
- Die Temperatur im Ofen ist zu niedrig. Damit Hartholzbriketts Feuer fangen, muss ausreichend Glut vorhanden sein.
- Es gelangt zu wenig Luft in den Ofen. Prüfe, ob alle Lüftungsschieber geöffnet sind.
- Die Holzbriketts sind von minderer Qualität.
Wie lange brennen Holzbriketts?
Wie lange Holzbriketts im Feuer halten, richtet sich nach der Brikettgröße, der verwendeten Holzart und der Qualität. Bei der Brenndauer wird zwischen Flamm- und Glutdauer unterschieden. Die längste Brenndauer haben Hartholzbriketts mit einer kompakten Form ohne Loch. Sie glühen bis zu drei Stunden.
Kann man Holzbriketts im Kaminofen verbrennen?
Holzbriketts sind prinzipiell für jeden Ofen geeignet, in dem sich normales Scheitholz verbrennen lässt. Das kann ein Kaminofen, ein Kachelofen, ein Speicherofen oder ein Küchenofen sein. Auch im Holzvergaserkessel oder im Holzkohlegrill finden Holzbriketts Anwendung. Öfen, die mit Hackschnitzeln oder Holzpellets betrieben werden, lassen sich dagegen nicht mit Holzbriketts befeuern. Aufschluss darüber, welche Brennstoffe du in deinem Kaminofen nutzen kannst, gibt die Bedienungsanleitung des Herstellers.
Du suchst einen neuen Wärmespender? Hilfreiche Tipps zur Auswahl gibt es im Ratgeber „Welcher Kaminofen ist der richtige?“
Wie werden Holzbriketts gelagert?
Damit die Holzbriketts sauber verbrennen, müssen sie trocken sein. Kommen sie mit Feuchtigkeit in Kontakt, quellen sie auf und verlieren ihre positiven Brenneigenschaften. Mit diesen Tipps bleiben die Presslinge in einem optimalen Zustand:
- Lagere deine Holzbriketts an einem trockenen Ort, entfernt von Wasser- oder Abwasserleitungen.
- Stelle die Briketts am besten auf Paletten, sodass sie nicht mit Bodenfeuchtigkeit in Berührung kommen.
- Damit sich kein Schimmel bildet, sollte der Raum gut belüftet sein.
- Setze deine Holzbriketts nicht der direkten Sonneneinstrahlung aus. Das Material könnte austrocknen und Risse bilden.
- Kontrolliere die Briketts regelmäßig auf Schädlingsbefall.
Wie viele Holzbriketts brauchst du für einen Winter?
Wie viele Holzbriketts du pro Tag bzw. für einen Winter benötigst, hängt von mehreren Faktoren ab:
- Größe der zu beheizenden Fläche und Raumhöhe
- Nutzungsart des Kamins bzw. des Ofens
- Heizleistung des Ofens
- Dämmzustand des Hauses
Wenn du unsicher bist, lass dich am besten im Fachhandel beraten – wir helfen dir vor Ort in unseren Märkten gerne weiter.