RatgeberFür ein neues Wanddesign ist besonders die Farbe entscheidend. Neben Pinsel und Farbrolle für das Streichen von Wänden wird auch immer häufiger zu Sprühsystemen gegriffen – denn Wandfarbe kannst du genauso gut sprühen statt streichen. Welche Vorteile es hat, die Wände zu besprühen und wertvolle Tipps, wie du beim Sprühvorgang am besten vorgehst, erhältst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt. Mit praktischer Schritt-für-Schritt-Anleitung für Heimwerker und Hobbymaler. Anleitung: Wandfarbe sprühen Bei der folgenden Anleitung zum Aufsprühen von Wandfarbe werden dir ein paar Punkte begegnen, die du schon vom Streichen kennst – immerhin geht es bei beiden Vorgängen darum, Farbe auf die Wand zu bringen. Trage zusätzlich zur Malerkleidung auch Atemschutzmaske und Schutzbrille , da der feine Sprühnebel sonst in Atemwege oder Augen gelangt. Lüfte den Raum außerdem gut durch, damit der Sprühnebel schnell verfliegt. Schritt 1: Wände und Umgebung vorbereiten Bevor es ans Sprühen geht, klebe alle Ecken, Kanten, Steckdosen und Rahmen mit Malerkrepp ab und lege den Raum mit Malervlies oder Abdeckfolie aus. Beachte, dass Farbsprühsysteme einen etwas größeren Radius treffen können und decke daher ruhig großzügig ab. Bereite anschließend die Wände richtig vor und befreie die Bereiche, die du mit Farbe besprühen möchtest, von Staub, Schmutz und Fett , indem du sie leicht abfegst und ggf. kurz darüber wischst. Löcher und Risse spachtelst du zu und lässt die Spachtelmasse gut trocknen, bevor du weiterarbeitest. Tapete entfernen ist optional, denn Tapeten können auch überstrichen bzw. besprüht werden. Je nach Untergrund kann es ratsam sein, die Wand zu grundieren – zum Beispiel bei strukturierten oder sehr saugenden Wänden . Schritt 2: Farbe vorbereiten Wähle den Farbton passend zu deiner Raumgestaltung und bereite die Wandfarbe anschließend für dein Farbsprühsystem vor. Wie auch beim Streichen muss die Farbe zuerst gut durchgerührt werden, damit sie gleichmäßig deckt. Da die Farbe für deine Farbpistole sehr fein sein muss, kannst du sie außerdem noch sieben, falls sich Klümpchen gebildet haben. Wandfarbe zum Aufsprühen muss fließfähig und daher nicht zu dickflüssig sein, damit die Düse nicht verstopft. Es gibt Farben im Handel, die speziell für Sprühpistolen geeignet sind und bereits die richtige Fließfähigkeit aufweisen. Sie müssen nicht mehr aufbereitet werden. Herkömmliche Wandfarben musst du allerdings noch ein wenig verdünnen – mit speziellem Verdünner oder bis zu zehn Prozent Wasser. Achte hierzu immer auf die jeweiligen Herstellerangaben auf der Verpackung. Und verdünne keinesfalls zu viel, sondern taste dich langsam an die richtige Viskosität heran. Schritt 3: Sprühgerät vorbereiten Nach dem Anrühren der Farbe stellst du nun dein Farbsprühsystem ein und bestimmst Sprühstrahlbreite, Sprührichtung oder Luftstrom. Da sich die Geräte jeweils ein wenig unterscheiden, solltest du dich immer nach der Gebrauchsanweisung des Herstellers richten. Anschließend füllst du die vorbereitete Wandfarbe zum Sprühen in den Behälter. Teste Gerät und Farbkonsistenz zuerst auf einem Karton oder Papier an der Wand, bevor du direkt auf die Wand sprühst. Ändere bei Bedarf die Einstellungen oder verdünne die Farbe noch ein wenig, wenn nötig. Bist du mit dem Sprühverhalten zufrieden, kannst du das Testpapier entfernen. Schritt 4: Farbe auf die Wand sprühen Wie auch beim Streichen von Wänden beginnst du zuerst mit den Ecken, Kanten und schwer zugänglichen Stellen, bevor du dich den großen Flächen widmest. Für ein gleichmäßiges und deckendes Ergebnis verwendest du die Sprühpistole wie folgt: Halte das Farbsprühgerät im rechten Winkel zur Wand. Der Abstand zwischen Gerät und Wand sollte etwa 30 Zentimeter betragen. Stelle eine ruhige und gleichmäßige Geräteführung sicher. Schwenke nicht das Gerät, sondern bewege dich mit der Pistole mit. Betätige das Gerät nur, wenn es in Bewegung ist , um einen gleichmäßigen Farbauftrag zu gewährleisten. Beginne also mit dem Sprühen außerhalb des zu färbenden Bereichs auf dem Abdeckmaterial und beende Bahnen auch wieder außerhalb des Bereichs. Lass die einzelnen Bahnen für eine bessere Deckkraft der Farbe jeweils leicht überlappen und sprühe bei stark saugenden und strukturierten Untergründen im Kreuzgang. Der Farbauftrag ist abhängig von Gerät, Farbe, Geschwindigkeit und Anwendung. Sollte ein weiterer Auftrag notwendig sein, lass die erste Schicht Farbe nach Herstellerangaben trocknen und besprühe die Wand ein weiteres Mal – bis du mit dem Farbergebnis zufrieden bist. Tipps bei ungleichmäßigem Farbauftrag: Schritt 5: Wandfarbe trocknen lassen Hast du alle Bereiche der Wand gleichmäßig mit Farbe besprüht, muss die Wandfarbe trocknen. Beachte hierbei, dass der Auftrag mit einer Sprühpistole sehr dünn ist und daher schneller trocknet als ein Auftrag mit Farbrolle oder Pinsel. Den Malerkrepp solltest du für saubere Kanten unbedingt schon abziehen, wenn die Farbe noch leicht feucht ist. Schritt 6: Gerät reinigen Nach dem Besprühen der Wand mit deiner Wunschfarbe und während diese noch trocknet, solltest du das Gerät reinigen. Nur wenn du die Farbreste nach jedem Gebrauch rückstandslos entfernst, ist das Farbsprühsystem beim nächsten Mal wieder voll einsatzfähig und kann fleckenfrei arbeiten. In noch nassem Zustand lässt sich die Farbe am einfachsten entfernen. So verhinderst du auch ein Verstopfen der feinen Düse. Entferne die restliche Farbe aus dem Behälter und spüle diesen aus. Befülle ihn anschließend mit Wasser und sprühe so lange, bis auch aus der Düse nur noch klares Wasser kommt. Die Einzelteile des Geräts reinigst du mit lauwarmem Wasser, bis das Gerät komplett sauber ist. Welche Wandfarbe ist zum Sprühen geeignet? Zwar muss Sprühfarbe etwas dünnflüssiger sein als Farbe zum Streichen, doch kann nahezu jede Innendispersionsfarbe verwendet werden. Sie muss nur so verdünnt werden, dass sie mit Farbsprühsystem verwendet werden kann. Die Anwendung erfolgt am besten bei Zimmertemperatur, da die Farbe dann am besten verarbeitet werden kann. Spezielle Sprühfarben sind bereits verdünnt und können direkt ins Gerät gefüllt werden. Das richtige Sprühgerät Um Wandfarbe zu sprühen, benötigst du neben der richtigen Farbe ein Farbsprühsystem. Dieses gibt es mit verschiedenen Eigenschaften und Einstellungsmöglichkeiten , zum Beispiel für Lacke und Lasuren oder für Innenwandfarbe. Bei manchen Geräten können je nach Anwendung auch die Düsen und Aufsätze ausgetauscht werden. Außerdem gibt es Farbsprühsysteme mit Luftzerstäubung sowie Airless-Modelle. Lass dich hierzu am besten in deinem toom Baumarkt beraten und finde das richtige Gerät für dein Projekt. Die Vorteile beim Sprühen der Wandfarbe Der Einsatz von Farbsprühsystemen hat einige Vorteile. Die Handhabung ist auch für wenig erfahrene Heimwerker schnell zu erlernen und das Farbergebnis kann sich sehen lassen. Bedenken solltest du allerdings, dass die Anschaffung eines Farbsprühsystems im Vergleich zu Malerrolle und Pinsel kostspielig ist und sich nicht lohnt, wenn du nur eine Wand besprühen möchtest. Für sehr kleine Bereiche eignen sich noch immer Pinsel und Rolle besser oder sogar Spraydosen – bei großen Flächen überwiegen die Vorteile von Sprühgeräten. Vor allem, wenn du mehrere Projekte, wie Möbel lackieren und Decken streichen kombinieren möchtest, ist die Anschaffung sinnvoll.