Silikon ist sowohl wasserabweisend als auch elastisch und damit das ideale Dichtmittel für Fugen in Bad und Küche, an Fenstern sowie allen Wand-Boden-Übergängen. Silikonfugen schützen die Bausubstanz vor Nässe und Verunreinigung und halten Zugluft außen vor. Durch Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit verschleißen sie jedoch mit der Zeit. Das erkennst du daran, dass sie sich gelbbraun verfärben oder sich schwarze Schimmelflecken darauf bilden. Dann ist es Zeit, die Silikonfugen zu erneuern. Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung geht es ganz leicht!
Weitere Tipps rund um das Thema wohngesund renovieren findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst.
Wann solltest du Silikonfugen ausbessern?
Die ersten Verschleißspuren lassen sich noch gut mit Reinigungsmitteln beseitigen, doch ganz aufhalten lässt sich der Prozess nicht. Früher oder später musst du Silikonfugen erneuern – und zwar aus den folgenden Gründen:
- Praktische Gründe: Poröse oder sich ablösende Silikondichtungen erfüllen nicht mehr ihren Zweck. Durch undichte Fugen kann Nässe dringen und die Bausubstanz angreifen. Zudem wird die Reinigung dadurch schwer bis unmöglich. Insbesondere in feuchten und kühlen Räumen wie Bad, Küche, Keller oder Waschraum droht Schimmelbefall.
- Gesundheitliche Gründe: Kleine schwarze Pünktchen oder größere dunkle Flecken deuten auf Schimmel hin. Bei leichtem Befall kannst du dir mit Schimmelentfernern behelfen, die den gesundheitsgefährdenden Pilz abtöten und die betroffene Stelle bleichen. Häufig hat sich der Pilz jedoch bereits tief in die weiche Dichtmasse hineingefressen. Da hilft nur eines: das Silikon entfernen und erneuern.
- Ästhetische Gründe: Eine leicht vergilbte Fuge in einer Ecke stört dich vielleicht nicht. Doch durch Schmutz oder Hausstaub deutlich sichtbar verfärbte Fugen fallen vor allem bei glatten weißen Fliesen unangenehm auf. Auch dann empfiehlt es sich also, die Silikonfugen auszutauschen.
Zum Erneuern von Silikonfugen sind nur einige einfache Schritte erforderlich. Mit der Anleitung von toom Baumarkt gelingt es dir in wenigen Minuten pro Fuge.
Tipp: Wie du Fliesenfugen erneuern kannst, die aus Mörtel bestehen, erfährst du in einem anderen Artikel von toom Baumarkt.
Silikonfugen mit Schimmel entfernen
Er ist nicht nur unschön, Schimmel beeinflusst auch die Luftqualität negativ und kann gefährlich für die Gesundheit werden. Wir zeigen dir, wie du Schimmel in Silikonfugen los wirst.
Im Video „Schimmelfugen erneuern“ zeigen wir deine eine zeitsparende Variante zum Silikonfugen Entfernen. Unter dem Video findest du eine ausführliche Anleitung in 7 Schritten
Schritt 1: Silikon entfernen und vor dem Erneuern den Untergrund reinigen
Zunächst musst du die Arbeitsfläche reinigen. Dazu putzt du den Bereich rund um die zu erneuernde Fuge gründlich. Das Silikon entfernst du, indem du es herausschneidest. Am einfachsten gelingt das mit einem Fugenmesser oder Fugenkratzer. Manche Modelle haben einen abgewinkelten Griff und in jedem Fall die optimale Messerbreite, um Silikonfugen zu entfernen. Gerade bei Fliesen ist es sinnvoll, auf dieses Spezialwerkzeug zurückzugreifen. Du könntest auch ein gewöhnliches Cuttermesser benutzen, doch damit zerkratzt du allzu leicht die glatte Oberfläche von Keramikfliesen, Emaille- oder Acrylbadewannen.
Wichtig ist, dass du präzise und sauber arbeitest, denn die Versiegelung unter der Fugenmasse darf nicht beschädigt werden. Sie verhindert, dass Feuchtigkeit in das Mauerwerk eindringt. Falls Silikonreste an den Fliesen zurückbleiben, kannst du sie anschließend mit einem stumpfen Gegenstand entfernen. So gehst du vor:
- Stich mit der spitzen Ecke des Fugenkratzers in die Dichtmasse.
- Schneide mit der gesamten Messerbreite den verfugten Zwischenraum der Länge nach an.
- Hebe anschließend den angeschnittenen Silikonstrang mit dem Fugenkratzer oder einem Spachtel an und schäle die Dichtmasse nach und nach heraus. Je vorsichtiger du dabei vorgehst, desto weniger Reste bleiben in der Fuge kleben.
Schritt 2: Silikonreste lösen mit Aceton und Speziallösungen
Nur selten lässt sich das Silikon ganz entfernen, und vor dem Erneuern musst du noch die Reste aus den Fugen herausbekommen. Zwar kannst du hartnäckige Rückstände auch einfach wegschaben, doch das ist mühsam und hinterlässt unschöne Kratzer. Einfacher geht es nach der ersten Grobreinigung mit Lösemitteln, speziellem Silikonentferner oder Aceton.
Diese Mittel eignen sich vor allem, wenn du Silikonfugen im Bad erneuern möchtest. Willst du im Kochbereich oder über einer Spüle Silikon entfernen, kannst du es auch mit hochkonzentriertem Essig probieren – er ist allerdings nicht für eine gewöhnliche Reinigung geeignet. Warum nicht, erfährst du im Ratgeber Fugen reinigen von toom Baumarkt. Die Wirksamkeit von Silikonentfernern und Aceton ist in jedem Fall größer.
- Trage das Lösungsmittel am besten mit einem Pinsel auf die Silikonreste auf.
- Lass das Mittel einwirken und beachte die auf der Verpackung empfohlene Einwirkzeit.
- Die Rückstände des Silikons entfernst du schonend mithilfe eines Kunststoffspachtels bzw. Japanspachtels.
- Wische die abgelösten Reste mit einem Putzlappen weg und reinige die Fuge.
Hinweis: Um Hautrötungen und gereizten Atemwegen vorzubeugen, solltest du Handschuhe und einen Atemschutz tragen und gut lüften. Für Acrylbadewannen und Oberflächen aus Polyamid oder Marmor eignen sich allerdings nicht alle Lösungsmittel. Beachte daher immer die Herstellerhinweise.
Schritt 3: Fugen vor dem Erneuern säubern
Du hast das Silikon erfolgreich entfernt? Dann steht noch eine kleine Putzaktion aus. In den Fugen setzt sich häufig Schmutz fest, der besonders bei transparentem Silikon deutlich zu sehen ist. Auch die Abdichtung und die Elastizität des neuen Silikons wird dadurch beeinträchtigt. Ein absolutes Muss ist die gründliche Reinigung bei Schimmelbefall. Du solltest die Pilzsporen mit hochprozentigem Brennspiritus oder chlorhaltigem Schimmelspray abtöten, bevor du die Silikonfugen erneuerst.
Schritt 4: Silikonfugen zum Reparieren abkleben
Du musst kein Profi sein, um schnurgerade Fugen zu ziehen. Ein einfaches Mittel hat sich auch beim Erneuern von Silikonfugen bewährt: Malerkrepp. Um gerade Ränder zu erhalten, klebst du das Kreppband beidseitig an den Fugenkanten an. Damit verhinderst du, dass du überschüssiges Silikon nach dem Erneuern der Fugen von den Fliesen entfernen musst.
Schritt 5: Silikonmasse einfüllen
Bevor du loslegst, sollten sich alle Hilfsmittel in Reichweite befinden, denn bei diesem Schritt kommt es auf gutes Timing an. Silikon trocknet bereits nach wenigen Minuten, sodass die Zeitspanne für Korrekturen recht kurz ist. Wenn du an Wand-Boden-Übergängen Silikonfugen erneuern musst, empfiehlt sich Folgendes: Streiche den Zwischenraum vorher mit Haftgrund / Primer aus und setze eine Hinterfüllschnur ein, um die Elastizität zu verbessern. Darüber hinaus helfen diese vorbereitenden Maßnahmen:
- Schneide die Tülle der Kartuschenpistole schräg an – und zwar so, dass die Öffnung etwa zwei Millimeter breiter ist als die Fuge. An stark beanspruchten Stellen sollte die Silikonfuge zweimal so breit wie die Spalte sein.
- Lege die Kartuschenspitze an und presse die Dichtmasse nur unter leichtem Druck heraus, damit du die Silikonfugen so ausbessern kannst, dass dabei möglichst nur die Fugenflanken benetzt werden. Idealerweise spritzt du die Silikonmasse im 45-Grad-Winkel in die Fugen.
- Führe die Kartusche möglichst ohne Absetzen an der Fuge entlang, damit sich die Dichtmasse gut verteilt. Mit gleichmäßigem Druck und einer gleichmäßigen Geschwindigkeit geht es am besten.
Schritt 6: Silikondichtung glätten
Glätte die verteilte Dichtmasse unmittelbar nach dem Auftragen. So entfernst du überschüssiges Silikon und erzielst ein saubereres Ergebnis. Am besten funktioniert es mit einem Fugenglätter, den du vorher in Spül- oder Glättmittel eintunkst. Ziehe ihn in einem Zug über die frisch erneuerte Silikonfuge. Übe dabei nur leichten Druck aus und halte den Glätter stets im gleichen Winkel.
Wenn du keinen Fugenglätter zur Hand hast, kannst du auch einen Finger nehmen. Nutze auch hierzu Spül- oder Glättmittel und arbeite mit gleichmäßigem Druck sowie gleichbleibender Geschwindigkeit. Durch das Spülmittel bleiben keine Reste am Fugenglätter oder den Fingern zurück.
Schritt 7: Fugen trocknen lassen
Die Erneuerung der Silikonfugen ist geglückt? Dann folgt nun der letzte Schliff. Bevor du Korrekturen vornimmst oder die Silikonfuge belastest, muss die Dichtmasse vollständig aushärten. Dabei darf sie nicht mit Wasser in Berührung kommen. Wähle daher einen geeigneten Zeitpunkt. Während der Trockenzeit solltest du Dusche, Badewanne oder Küchenspüle nicht benutzen. Nach einer Stunde ist das Material bereits fest. Es empfiehlt sich jedoch, die vom Hersteller empfohlene Einwirkzeit einzuhalten. Für ein perfektes Ergebnis solltest du die Silikonmasse etwa 24 Stunden vollständig aushärten lassen. Dann kannst du das Klebeband abziehen.
Manchmal bilden sich trotz des Abklebens unschöne Ränder. Sobald du den Malerkrepp abziehst, werden sie sichtbar. Das überschüssige Silikon entfernst du wie oben beschrieben. Da solche unerwünschten Ausläufer nur eine dünne Schicht bilden, lassen sie sich leicht beseitigen.
Silikonfugen erneuern: Welches Silikon eignet sich?
Silikon ist nicht gleich Silikon. Es gibt viele unterschiedliche Sorten. Hier erhältst du einen Überblick darüber, welches Material für welchen Zweck geeignet ist:
- Silikonfugen im Küchenbereich: Dort, wo du Essen zubereitest und aufbewahrst, solltest du Küchensilikon verwenden. So erneuerst du deine Fugen mit einem schadstofffreien Dichtmittel.
- Wand-Boden-Übergänge: Diese Zwischenräume füllst du am besten mit einem Silikonstoff, der eine hohe Reißdehnung besitzt.
- Silikon im Bad erneuern: Hierfür gibt es sehr beständiges Silikon, das häufigem Wasserkontakt und Badreinigungsmitteln standhält. Gegen Schimmelbefall empfehlen sich Sanitärsilikone mit pilzhemmenden Inhaltsstoffen.
- Wohnbereich: In den Wohnräumen kommt es auch auf die Optik an. Silikon für den Wohnbereich gibt es in verschiedenen Farbtönen, die jedem ästhetischen Anspruch genügen sollten.
- Silikon am Fenster erneuern: Für die Fugen zwischen Glas und Fensterrahmen gibt es ebenfalls spezielles Silikon. Es ist besonderes elastisch und witterungsbeständig. Achte bei Außenfugen darauf, dass das gewählte Silikon auch für den Außenbereich geeignet ist.
Mit dem richtigen Material gelingt es dir problemlos, die Silikonfugen in den verschiedensten Räumen und zwischen Fliesen zu erneuern.