Eine Vorwandinstallation ist eine praktische Lösung, um Sanitärleitungen, Spülkästen und Anschlüsse elegant hinter einer Trockenbauwand zu verstecken. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du eine Vorwandinstallation selbst planst und Schritt für Schritt umsetzt. Außerdem bekommst du hilfreiche Tipps zu Materialien, Werkzeugen und zur richtigen Verkleidung, damit dein Projekt garantiert gelingt.
Was ist eine Vorwandinstallation?
Bei einer Vorwandinstallation im Bad werden Sanitärleitungen, Spülkästen und andere Installationen nicht in der tragenden Wand, sondern vor der Wand montiert. Dazu wird zunächst eine stabile Rahmenkonstruktion errichtet, die anschließend mit Gipskartonplatten verkleidet wird. So entsteht eine glatte Oberfläche, hinter der alle Leitungen unsichtbar verlaufen.
Vorwandinstallationen im Trockenbau kommen in vielen Bereichen des Badezimmers zum Einsatz. Sie werden zum Beispiel hinter Waschbecken, WCs oder Duschen verwendet, um Wasser- und Abflussleitungen elegant zu verbergen. Im Unterschied zur klassischen Unterputzinstallation müssen bei der Vorwandinstallation keine tragenden Wände aufgestemmt werden. Ein weiterer Vorteil ist die Wartungsfreundlichkeit. Da alle Anschlüsse und Spülkästen über Revisionsöffnungen erreichbar bleiben, können Reparaturen oder Wartungsarbeiten problemlos durchgeführt werden.
Vorwandinstallation im Bad: Schritt für Schritt
Eine Vorwandinstallation selbst zu montieren ist zwar kniffelig, aber mit der richtigen Vorbereitung und etwas handwerklichem Geschick gut machbar. Der folgende Leitfaden zeigt dir Schritt für Schritt, wie du deine Sanitärinstallation sauber und stabil umsetzen kannst. Dabei ist eine sorgfältige Planung genauso wichtig wie genaues Arbeiten beim Aufbau.
Schritt 1: Wasserleitungen verlegen
Bevor du mit der Vorwandinstallation im Bad beginnen kannst, müssen deine Wasserleitungen verlegt sein. Dafür sind Fachkenntnisse erforderlich. Überlege dir deshalb gut, ob du das selbst machen willst oder lieber einen Experten beauftragst. Wie das Verlegen von Wasserleitungen funktioniert, erfährst du in unserem Ratgeber „Wasserleitung verlegen”.
Schritt 2: Wandschiene montieren

Als Halterung für die Vorbauelemente verwendest du UW-Profilschienen. Kürze sie mit einer Metallsäge oder Blechschere auf die benötigte Länge und klebe Dichtungsband auf die Rückseite, um Vibrationen und Fließgeräusche zu absorbieren. Anschließend setzt du die Wandschienen auf die zuvor berechneten Markierungen, richtest sie mit der Wasserwaage aus, bohrst Löcher in Schienen und Wand und fixierst sie mit Nageldüblen.
Schritt 3: Bodenschiene ausrichten

Um die Position der Bodenschiene zu bestimmen, musst du zunächst den benötigten Abstand zur Wand ermitteln. Stelle dazu die Vorbauelemente in die Bodenschiene und setze das Abflussrohr provisorisch ein. Wirf dazu auch einen Blick in die Montageanleitung der Module. Zeichne anschließend die Position der Bodenschiene an.
Schritt 4: Seiten- und Bodenschienen fixieren

Um die seitlichen Wandschienen montieren zu können, setzt du den Vorbau zunächst provisorisch zusammen: Du verwendest senkrechte CW-Profile außen und ein UW-Profil oben. Bei längeren Wänden solltest du zur Stabilisierung und Befestigung der Gipskartonplatten im Abstand von 62,5 cm weitere senkrechte CW-Profile einsetzen. Anschließend richtest du das Vorbauelement für WC oder Waschbecken an deiner Markierung am Boden aus und kontrollierst, ob alles im Lot ist.
Schritt 5: Wand- und Bodenschienen montieren

Zeichne nun die Positionen der Wandprofile an, bohre durch die Profile sowie in Wand und Boden Löcher und fixiere die Profile mit Nageldübeln an der Wand und anschließend am Boden. Nun musst du noch die Toiletten- und Waschbeckenelemente an der Wand und im Boden befestigen. Stelle sie dazu ins Bodenprofil, richte sie in Höhe und Position aus und zeichne die Positionen der Löcher in den Profilen an, die du zur Fixierung der Module für die Vorwandinstallation benötigst.

Schritt 6: Fixierung der Vorbauelemente vorbereiten
Nun bohrst du Löcher in die obere und untere Schiene, in den Boden und die Wand und schiebst die Dübel hinein. Die mitgelieferten Gewindestanden und Schrauben kannst du bereits in die Dübel schrauben. Bevor du die Module festschraubst, musst du aber noch die Leitungen vorbereiten.
Schritt 7: Anschlüsse legen

Als Nächstes montierst du das Abwasserrohr. Achte darauf, dass sich in den Muffen Dichtungsringe befinden und die Abwasseranschlüsse in die Aussparungen der Vorbauelemente für Toiletten und Waschbecken passen. Vor dem Zusammensetzen der Rohre schmierst du die Verbindungsstücke mit Gleitfett ein.
Wenn du nach der Vorwandinstallation passende Armaturen für Dusche, Badewanne oder Waschbecken montieren möchtest, haben wir auch alles rund um das Thema Siphon-Dichtung detailliert zusammengefasst.
Schritt 8: Vorbauelemente fixieren

Nun fixierst du die Vorbauelemente mit dem Boden und der Wand. Die Schrauben der Wandhalterung für die Vorwandinstallation schraubst du so weit ein, bis das Modul im Lot ist. Anschließend werden die Wasseranschlüsse für die Toilettenspülung sowie für Warm- und Kaltwasser des Waschbeckens in die Module montiert.
Schritt 9: Gipskartonplatten vorbereiten

Miss die Positionen der Anschlüsse aus und übertrage die Maße auf die erste Gipskartonplatte. Säge die Löcher entlang deiner Markierungen aus. Die Ausschnitte überträgst du auf eine weitere Platte, die du zur Verstärkung im Anschluss anschraubst. Bevor du die erste Platte montierst, setzt du noch den Modulrahmen aus waagrechten und senkrechten Profilschienen zusammen und verbindest sie mit einer Verbundzange.
Tipp: Sieh dir unseren Ratgeber zum Thema “Rigipsplatten schneiden” an.
Schritt 10: Gipskartonplatten montieren

Für den letzten Schritt der Vorwandinstallation im Bad setzt du die erste Platte auf den Modulrahmen, markierst die Position der Profile und verschraubst die Platte mit Schnellbauschrauben an deinem Profilgerüst. Falls die Platte nicht groß genug ist, schneide zwei Anschlussstücke zurecht. Achte beim Anschrauben darauf, dass die Schraubenköpfe nicht aus der Gipskartonplatte herausstehen. Ritze die Platte am oberen Rand auf Höhe des Profils mit einem Cuttermesser ein und brich sie ab. Anschließend legst du die zweite Platte an und überträgst die Position des Modulrahmens erneut auf die Platte. An diesen Markierungen verschraubst du Platten miteinander. Zum Schluss schneidest du einen Deckel für Vorbau aus Gipskartonplatten zurecht und verschraubst ihn analog zu den großen Platten mit dem Modulrahmen.
Tipp: Sieh dir unseren Ratgeber zum Thema “Rigipsplatten verlegen” an.
Häufige Fragen zur Vorwandinstallation im Bad
Wie tief muss eine Vorwandinstallation sein?
Die Tiefe einer Vorwandinstallation hängt von der Art des Systems und den verbauten Elementen ab. Im Bad beträgt sie in der Regel zwischen 10 und 20 Zentimeter. Für eine Vorwandinstallation im WC mit Spülkasten werden meist mindestens 15 Zentimeter benötigt. Bei schmalen Bädern oder kleinen Räumen gibt es auch kompakte Vorwandelemente, die mit reduzierter Tiefe auskommen und trotzdem stabil sind.
Wie breit muss eine Vorwandinstallation sein?
Die Breite der Vorwandinstallation richtet sich nach dem geplanten Einbauort und den verwendeten Vorwandelementen. Ein einzelnes Element für ein Waschbecken oder WC ist in der Regel 50 bis 60 Zentimeter breit. Soll die gesamte Wand verkleidet werden, kann sich die Breite natürlich über die komplette Wandlänge erstrecken. Wichtig ist, dass du genügend Platz für Anschlüsse, Halterungen und Wartungsöffnungen einplanst.
Wie hoch ist eine Vorwandinstallation?
Die Höhe der Vorwandinstallation orientiert sich am jeweiligen Einsatzbereich. Für ein WC-Vorwandelement beträgt die Standardhöhe meist ca. 112 Zentimeter, es gibt aber auch niedrige Systeme mit etwa 82 Zentimetern für den Einbau unter Fenstern. Eine Vorwandinstallation für Waschbecken kann individuell angepasst werden, je nach gewünschter Einbauhöhe und Design des Badezimmers.
Welche Platten eignen sich für Feuchträume?
Für eine Vorwandinstallation im Bad oder in der Dusche solltest du ausschließlich feuchtraumgeeignete Gipskartonplatten verwenden. Besonders empfehlenswert sind grüne imprägnierte Platten (GKFI), da sie Feuchtigkeit gut standhalten und Schimmelbildung vorbeugen. Alternativ eignen sich Gipsfaserplatten oder spezielle Feuchtraumplatten, die für stark beanspruchte Nassbereiche entwickelt wurden. Achte beim Kauf darauf, dass die Platten nach DIN-Norm für Feuchträume zugelassen sind.










