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Ratgeber

Treppe verkleiden Schritt für Schritt

Mann verkleidet Treppe mit neuem Holz
Lesezeit 8 Minuten
Inhalt:
Allgemeine Hinweise
Alle Schritte anzeigen
Schwierigkeitsgrad: je nach Beschaffenheit und Material einfach bis mittel
Dauer: (bis zu) 2 Tage
Werkzeuge: gewünschtes Material zur Treppenverkleidung, Klebemittel, Wasserwaage, Zollstock, Bleistift, Cutter oder Säge, Silikon, Kartuschenpresse; optional: Schleifpapier, Gummihammer, Haftgrund, Tiefgrund, Fließspachtelmasse, Kelle, Fugenmörtel, Fuggummi

Gründe für eine neue Treppenverkleidung gibt es viele: Manchmal kann es notwendig sein, alte, kaputte Treppen aus Sicherheitsgründen neu zu verkleiden; vielleicht willst du im neuen Eigenheim aber auch einfach die Betontreppe verkleiden, um ein schöneres Ambiente zu schaffen. Egal, ob notwendige Renovierung oder gewolltes Makeover: Mit diesem Ratgeber gelingt es dir spielend leicht!


Treppe verkleiden: ein paar allgemeine Hinweise

neu verkleidete Treppe

Zunächst solltest du dir überlegen, mit welchem Material du deine Treppe verkleiden möchtest und wie viel du davon benötigst. Ausführlichere Tipps zu den verschiedenen Treppenverkleidungen geben wir dir im Abschnitt zur Materialwahl. Wenn du die benötigte Menge berechnest, spielt es auch eine Rolle, ob du eine offene Treppe verkleiden möchtest oder die Treppe Setzstufen hat.

Hast du dich für ein Material entschieden, solltest du die Herstellerhinweise zur Akklimatisierung beachten. Laminat beispielsweise muss 48 Stunden dort lagern, wo es verlegt werden soll, damit es sich später nicht verzieht und Risse bekommt. Denke außerdem daran, dass du die Treppe nach dem Verkleiden erst einmal nicht benutzen darfst – und zwar ungefähr einen ganzen Tag lang.

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Schritt 1: Treppe vorbereiten

Treppe wird zum Renovieren vorbereitet

Handelt es sich um eine alte Treppe, die du verkleiden möchtest, musst du sie zunächst entkernen. Für optimale Ergebnisse sollte die Treppe sauber und eben sein. Daher gilt: Entferne alte Kleber- und Teppichreste und bessere Unebenheiten mit Spachtelmasse aus. Möchtest du eine Holztreppe verkleiden, ist es meist notwendig, die Trittstufen anzuschleifen. Überprüfe zudem, ob du womöglich alte Schrauben und Nägel entfernen musst.

Diese Vorbereitungen gewährleisten, dass der neue Treppenbelag gut haftet und nicht rutscht – denn das könnte gefährlich werden. Arbeite also möglichst sorgfältig. Wer sich mit der Treppenrenovierung beschäftigt, sollte einige Fachbegriffe kennen. Das richtige Vokabular hilft nicht nur bei der Materialauswahl und -beschaffung, sondern auch bei der Kommunikation mit Handwerkern. Zu den wichtigsten Begriffen zählen:

Antritt: erste Stufe eines Treppenlaufs

Auftritt: Länge zwischen den Vorderkanten zweier benachbarter Treppenstufen

Austritt: letzte Stufe eines Treppenlaufs

Setzstufe: senkrechter Stufenteil zwischen zwei Trittstufen

Treppenlauf: verbindet zwei Ebenen miteinander und besteht aus mindestens drei Stufen

Trittstufe: waagerechter Stufenteil

Wange: trägt die Treppenstufen

Wenn es beim Treppensteigen knirscht und knarrt, dann haben sich die einzelnen Elemente über die Jahre einen gewissen Bewegungsspielraum erarbeitet. Das Problem lässt sich leicht beheben, wenn du den Ursprung kennst. Häufig treten Geräusche an folgenden Stellen auf: zwischen Tritt- und Setzstufe, an der Treppenwange und im vorderen Bereich der Trittstufe. Um störende Geräusche zu eliminieren, gibt es zwei Möglichkeiten. Du kannst die Bewegung komplett unterbinden, indem du dünne Holzkeile mit einem Hammer in den Spalt einschlägst. Schneide dann die Überstände bündig ab und schleife sie nach. Verbleibende Zwischenräume füllst du mit Holzkitt auf. Du kannst aber auch ein elastisches Material wie Acryl oder Dichtmasse in die Fugen einspritzen, dazu musst du den Spalt vorher mithilfe von Keilen öffnen.


Schritt 2: Material zur Treppenverkleidung zuschneiden

eine Stufe wird ausgemessen

In der Regel hat jede Trittstufe einer Treppe unterschiedliche Maße – selbst wenn es sich manchmal nur um wenige Millimeter Unterschied handelt. Das heißt für dich: Du musst jede einzelne Stufe genau ausmessen, bevor du die Treppe verkleiden kannst.

Am besten gelingt das mit einer Treppenwinkelschablone. Notiere die Maße jeder Stufe, beginnend von oben, damit du das Material passend zuschneiden kannst. Einen Millimeter solltest du zusätzlich für die Dehnungsfugen einrechnen.

Miss die Stufen auch dann nach, wenn du der Meinung bist, dass jede Stufe der Treppe gleich groß ist – es wäre doch schade, wenn nachher nur ein paar Millimeter bei der Montage der Treppenverkleidung fehlen.

Fertige dann die Zuschnitte an. Holz und Laminat schneidest du am besten mit Stich- oder Kreissäge zu, Fliesen rückst du mit einem Fliesenschneider zu Leibe. Für Teppichböden und Vinyl genügt in der Regel ein Cuttermesser.


Schritt 3: Treppe verkleiden

Mann bringt Holzstufe an Treppe an

Sind die Treppenstufen bereits sehr ausgetreten, kannst du sie entweder komplett ersetzen oder aufdoppeln. Dabei werden sowohl die Tritt- als auch die Setzstufen passgenau mit einem anderen Material überzogen.

Manche Materialien wie Teppich gibt es in selbstklebender Form, andere benötigen einen speziellen Kleber – hier achtest du am besten auf die Angaben des Herstellers.

Arbeite von oben nach unten und verteile zunächst den Kleber in Längsstreifen auf der ersten Trittstufe. Je nach Hersteller muss der Kleber eine Weile antrocknen, bevor du das zur Stufe passende Materialstück ankleben kannst. Überprüfe anschließend dessen Sitz.

Mache dann – falls vorhanden – mit der ersten Setzstufe weiter und arbeite dich Stufe für Stufe nach unten vor. Bist du damit fertig, solltest du die Treppe erst einmal nicht nutzen, da Kleber und Material aushärten müssen. Damit das Ergebnis am Ende gut aussieht und sicher ist, solltest du präzise und sorgfältig vorgehen.


Schritt 4: Abschließende Arbeiten

Treppe wird mit Holz verkleidet

Zu guter Letzt werden die offenen Dehnungsfugen der Treppenverkleidung mit Silikon versiegelt. Wie du dabei genau vorgehst, erfährst du im Ratgeber von toom Baumarkt über das Erneuern der Silikonfugen. Für Fliesen benötigst du außerdem speziellen Fugenmörtel, den du mit einem Fuggummi diagonal in die Fugen zwischen die Fliesen streichst.

Um die Stufen zu schützen, kannst du optional nun noch Kantenprofile anbringen. Willst du eine Betontreppe mit Holz verkleiden, kannst du das Holz zusätzlich mit einem speziellen Treppenlackversiegeln – so wird das Material besser geschützt und erhält einen schönen Glanz.

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Die Materialwahl bei der Treppenverkleidung: Holz, Laminat oder Vinyl?

Bei der Wahl des Materials, mit dem du deine Treppe verkleidest, bist du grundsätzlich flexibel. So könntest du beispielsweise eine Steintreppe verkleiden und dafür zu Teppichboden oder auch zu Fliesen greifen – erlaubt ist, was dir gefällt.

Treppe wird mit Teppich verkleidet

Treppe mit Holz verkleiden

Holz ist elegant, warm und passt fast zu jedem Einrichtungsstil. Die Treppenstufen mit Holz zu renovieren, ist außerdem recht simpel, was das Material zu einem beliebten Klassiker macht. Möchtest du eine Außentreppe mit Holz verkleiden, solltest du eine robuste Holzart wählen und das Material mit einem speziellen wetterfesten Lack behandeln. Ansonsten kannst du auch eine Fliesen- oder eine Marmortreppe mit Holz verkleiden – die Möglichkeiten sind bei diesem Material vielfältig.

Treppe mit Laminat verkleiden

Dieses robuste Material ist von Holz kaum zu unterscheiden, allerdings meist deutlich preiswerter. Auch eine alte Holztreppe kannst du mit Laminat verkleiden und ihr so kostengünstig einen neuen Look verleihen. Das Laminat lässt sich an den Treppenstufen mühelos befestigen. Zu beachten ist, dass sich das Material vor dem Verlegen mindestens 48 Stunden akklimatisieren muss.

Treppe mit Teppich verkleiden

Teppichboden ist nicht nur schön weich und gemütlich, sondern auch rutschfest. Eine Besonderheit, wenn du Teppich auf der Treppe verlegen möchtest: Anstatt einzelne Stufen (mit starkem doppelseitigem Klebeband) zu verkleben, kannst du auch einen durchgehenden Läufer wählen und diesen mit edlen Treppenläuferstangen fixieren. Das ist allerdings aufwändiger und erfordert einiges an Geschick.

Treppe aus Fliesen

Treppe fliesen

Fliesen eignen sich am besten, um eine Beton- oder Steintreppe zu verkleiden. Du kannst sie aber auch für eine Holztreppe benutzen – entscheidend ist schließlich dein persönlicher Geschmack. Die Treppenverkleidung mit Fliesen ist etwas aufwändiger als bei den meisten anderen Materialien. Dafür sind Fliesen pflegeleicht und robust.

Treppe renovieren mit Vinyl

Dieser besonders strapazierfähige Kunststoff eignet sich bestens für Treppen, die stark belastet werden – egal, ob durch spielende Kinder, Haustiere oder Geschäftsbetrieb. Treppen mit Vinyl zu bekleben, hat diverse Vorteile: Das Material wirkt stark rutschhemmend, hat eine lange Lebensdauer und ist in vielen verschiedenen Designs erhältlich. Die Treppenverkleidung aus Vinyl lässt sich zudem einfach anbringen.


Treppengeländer verkleiden

Treppengeländer mit Licht

Treppengeländer im Zuge einer Renovierung auszutauschen, kann ziemlich aufwändig und teuer werden. Sinnvoller ist es, das Treppengeländer neu zu verkleiden – beispielsweise mit Platten, die an einem Hilfsrahmen angebracht werden. Wie genau du das bewerkstelligen kannst, hängt von der Art und Beschaffenheit der Treppe sowie des Geländers ab. Allerdings bietet dir eine Verkleidung mit Platten aus Holz, Kunststoff oder Gips auch die Möglichkeit, Beleuchtungselemente einzubauen. Die so entstehenden Wandflächen kannst du dann wiederum nach deinen Vorstellungen streichen und dekorieren.


Wie kann ich meine Außentreppe verkleiden?

Außentreppe wird mit Holz verkleidet

Möchtest du eine Betontreppe verkleiden, die außen zum Eingang oder vom Keller in den Garten führt, sind nicht alle Materialien gleich empfehlenswert – vor allem Teppich ist denkbar ungeeignet. Ansonsten gelten die gleichen Regeln wie innen – mit wenigen Ausnahmen:

  • Aufgrund der Witterung und Temperaturunterschiede sollte das gewählte Material frostbeständig sein.
  • Für das Verkleben der Treppenverkleidung brauchst du einen speziellen Flexkleber, da sich das Material durch Witterungseinflüsse verändern kann.
  • Zur Abdichtung der Fugen verwendest du Acryl statt Silikon.
  • Spezielle Materialien wie Granitplatten kommen in der Regel nur außen zum Einsatz.

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