Ein Hügelbeet anzulegen, ist eine naturnahe und nachhaltige Methode des Gartenbaus. Du brauchst nur einen Spaten und genügend Material für mehrere Substratschichten. Besonders in Naturgärten ist die Optik von Hügelbeeten sehr gefragt, und das Prinzip der Permakultur wird immer beliebter. Wie du ein Hügelbeet in deinem Garten anlegen, bepflanzen und pflegen kannst, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt.
Das solltest du über Hügelbeete wissen – ein Überblick
Hier in aller Kürze die wichtigsten Eckdaten zum Hügelbeet:
- nachhaltig und naturnah
- Prinzip der Permakultur
- bestehen aus mehreren Schichten
- idealer Zeitpunkt zum Anlegen: Herbst
- idealer Zeitpunkt zum Bepflanzen: Frühjahr
- viele Bepflanzungsmöglichkeiten mit Gemüse und Blumen
- zahlreiche Vorteile wie Verlängerung der Anbauphase und Vergrößerung der Anbaufläche
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Der korrekte Aufbau – so legst du das Hügelbeet an
Möchtest du ein hügeliges Gartenbeet anlegen, benötigst du etwa eine Fläche von 1,5 x 4 Metern. Bei einer Breite von 1,5 Metern kommt man von beiden Seiten noch recht gut an jede Stelle der Anbaufläche heran, um die Pflanzen zu setzen, zu pflegen und zu ernten. Eine Höhe von 1 Meter sollte das Beet nicht überschreiten, da die Fläche sonst zu steil wird und nicht optimal bepflanzt werden kann.
Ein Hügelbeet selber zu bauen ist leicht, wenn man den richtigen Aufbau der einzelnen Schichten kennt. Wichtig ist auch, die Schichten gut festzuklopfen, damit sich das Beet setzen kann.
Schritt 1: Beet vorbereiten
Zuerst steckst du die Fläche für das anzulegende Hügelbeet mit Schnur ab. Lasse ausreichend Platz rund herum, damit du der Beetpflege und Gartenarbeit nachgehen kannst. Entferne anschließend mit dem Spaten die Grasnarbe von der Fläche und hebe die Erde etwa spatentief (30–40 cm) aus.
Tipp: Um Wühlmäuse von unten abzuhalten, solltest du nun einen Maschendraht in das ausgehobene Beet legen.
Schritt 2: die erste Schicht des Hügelbeets anlegen – grobes Schnittgut
Als unterste Schicht gibst du – etwa bodenhoch angehäuft – grobes Schnittgut mittig in die Grube, sodass sich dort bereits ein Hügel bildet. Das kann Strauch- und Gehölzschnitt aus dem eigenen Garten sein. Am besten ist es bereits abgestorben und trocken, damit es nicht im Beet neu austreiben kann.
Schritt 3: die zweite Schicht – Grassoden
Die zuvor entfernten Grassoden verteilst du nun umgedreht auf den Zweigen und Ästen, sodass diese beschwert werden und sich eine kompakte Hügelform bildet. Diese Schicht beträgt etwa 15 cm.
Schritt 4: die dritte Schicht – Grünschnitt oder Laub
Als Nächstes gibst du ca. 20 cm Grünschnitt, feuchtes Laub oder Stroh auf das Hügelbeet. Diese Schicht verrottet im Laufe der Zeit und gibt Wärme sowie wichtige Nährstoffe an die Pflanzen ab.
Schritt 5: die vierte Schicht – Mist und Häcksel
Direkt darüber verteilst du Stallmist oder groben Kompost, den du außerdem mit Holzhäckseln vermengen kannst. Durch die Häcksel rieselt das Material in die Hohlräume und verdichtet das Ganze. Diese Schicht sollte etwa weitere 15 cm betragen.
Schritt 6: die fünfte Schicht – Pflanzschicht
Für die nächste Schicht, in die später die Pflanzen gesetzt werden, benötigst du Gartenerde und reifen Kompost. Vermische die beiden Substrate vorab oder gib sie abwechselnd auf den Hügel. Die Pflanzschicht sollte 20–25 cm betragen und besonders festgeklopft werden, damit der Hügel nicht abrutscht.
Schritt 7: die sechste Schicht – schützender Mulch
Um dem Wuchs von Unkraut vorzubeugen sowie Wärme und Feuchtigkeit im Boden zu halten, empfiehlt sich über der Pflanz- noch eine schützende Mulchschicht aus Stroh (siehe dazu unseren Ratgeber Garten mulchen). Besonders beim Anlegen des Hügelbeets im Herbst ist das ratsam. Zusätzlich verhindert diese Schicht das Abrutschen des Substrats durch Regen, das heißt, die Hügelform wird gestärkt.
Schritt 8: Hügelbeet bepflanzen
Jetzt kannst du dein Hügelbeet bepflanzen – ob mit Kräutern, Gemüse, Blumen oder anderen Gewächsen, bleibt dir überlassen. Ein durchdachter Pflanzplan lohnt sich allerdings. Mehr dazu findest du weiter unten im Kapitel „Hügelbeete richtig bepflanzen“.
Wann und wo lassen sich Hügelbeete am besten anlegen?
Hügelbeete können zwar auch als reines Blumenbeet geplant werden, doch kommen ihre Vorteile besonders zum Tragen, wenn du einen Nutzgarten anlegen möchtest. Achte bei der Planung deines Gemüse- und Kräutergartens auf ausreichend Fläche für das Beet sowie etwas Arbeitsraum darum herum. Hügelbeete sollten unbedingt von Nord nach Süd ausgerichtet sein, damit die Anbaufläche möglichst durchgehend von der Sonne beschienen wird.
Den einen richtigen Zeitpunkt für das Anlegen eines Hügelbeets gibt es nicht. Du kannst es im Frühjahr, Sommer und Herbst bauen. Allerdings bringt der Herbst einige Vorteile mit sich, um einen Hügel zum Bepflanzen im Garten zu gestalten. Nicht nur sind im Herbst ausreichend Laub und Gehölzschnitt für das Aufschichten des Beets vorhanden, auch wirkt sich die Winterpause positiv auf die Beetstruktur aus – die einzelnen Schichten können sich in der Zeit bis zum Frühjahr setzen. So ist dein Hügelbeet ab März bereit, bepflanzt zu werden.
Hügelbeete richtig bepflanzen
Du kannst dein Hügelbeet mit Gemüse sowie mit Blumen bepflanzen – oder eine Mischkultur aus beidem anlegen. Wachstumsfördernde und unterstützende Blumen wie Tagetes oder Ringelblumen können ein schöner Blickfang sein und sich gleichzeitig positiv auf dein Gemüse auswirken.
Grundsätzlich lässt sich ein Hügelbeet ähnlich wie ein Hochbeet bepflanzen. Innerhalb des Gartenjahrs empfiehlt sich als erstes schnellwachsendes Gemüse, das später von Starkzehrern abgelöst werden darf – wenn im Sommer mehr Nährstoffe freigesetzt werden. Auch verbrauchen sich das Substrat und der Nährstoffgehalt wie beim Hochbeet nach einer gewissen Zeit, weshalb du dich an einen strikten Pflanzplan halten solltest.
1. Jahr: Starkzehrer
Das erste Jahr ist ideal für nährstoffhungrige Sorten wie Zucchini, Tomate, Paprika, Kürbis, Gurke, Kohl und Sellerie.
Im ersten Jahr solltest du außerdem aufgrund des hohen Stickstoffgehalts auf folgende Sorten verzichten, da sie sonst ungesunde Nitratwerte entwickeln: Rettich, Spinat, Salat, Petersilie und Mangold.
Tipp: Großwachsende Sorten wie Zucchini oder Kürbis am besten am Rand pflanzen, um die Anbaufläche optimal zu nutzen.
2. Jahr: Stark- und Mittelzehrer
Gemüsesorten wie Karotten, Kohlrabi, Salat und Knoblauch fühlen sich als Folgekultur im zweiten Jahr wohl auf dem Hügelbeet.
3. Jahr: Mittelzehrer
Für das dritte Anbaujahr empfehlen sich Bohnen, Erbsen und Salate.
4. Jahr: Mittel- und Schwachzehrer
Erdbeeren, Spinat und verschiedene Kräuter können nun angebaut werden.
5. Jahr: Schwachzehrer
Die übrigen Nährstoffe sind ausreichend für Radieschen, Zwiebeln und Kräuter. Du kannst aber auch Rote Bete pflanzen.
6. Jahr: Schwachzehrer
Im letzten Anbaujahr bieten sich Kartoffeln für das Hügelbeet an, da diese den Beetaufbau zerstören und deshalb in den Jahren zuvor nicht infrage kommen.
Tipp: Beim Anbau auf dem Hügelbeet ist es sinnvoll, Gemüse vorzuziehen. Samen werden auf der schrägen Anbaufläche leicht vom Regen weggespült, wohingegen Jungpflanzen deutlich besseren Halt haben.
Hügelbeet im Garten gestalten
Ist das Hügelbeet erstmal angelegt, kannst du es noch verschönern bzw. deiner Gartengestaltung anpassen. Viele Gartenideen lassen sich auch in ein Hügelbeet integrieren. Du kannst den Erdhügel im Garten gestalten, indem du den Rand mit großen Steinen oder Findlingen besetzt oder eine Umrandung aus Materialien wie Holz oder Ziegeln baust. Aber auch unbefestigt ist ein schön bepflanztes Hügelbeet ein echter Blickfang. Verschiedene Formen, zum Beispiel Halbmonde oder Schlangenlinien, sind ebenfalls möglich.
Pflege von Hügelbeeten
Da Hügelbeete einem geschlossenen Kreislauf unterliegen und sich die Erde selbst mit Nährstoffen versorgt, ist zusätzliches Düngen nicht notwendig. Lediglich ab dem zweiten Anbaujahr kannst du vor dem Bepflanzen etwas reifen Kompost in die Pflanzschicht einarbeiten, um die verbrauchten Nährstoffe auszugleichen.
Zur Gartenpflege gehört vor allem die Bewässerung, da der Hügel schnell abtrocknet. Damit das Gießwasser nicht unnötig schnell abfließt, ist ein Gießrand um das Hügelbeet ratsam. Auch ein bis zwei Gießrinnen auf der oberen Anbaufläche sind hilfreich. Zwischen den Pflanzreihen kannst du zudem Perlschläuche verlegen.
Tipp: Eine Mulchschicht aus Stroh oder Rasenschnitt schützt vor übermäßiger Verdunstung.
Die Vor- und Nachteile von Hügelbeeten
Das Anlegen eines Hügelbeets bietet – wie das Bauen eines Frühbeets – vor allem den Vorteil, dass du Gemüse im Frühjahr bereits zwei bis drei Wochen früher anpflanzen kannst. Somit verlängert sich deine Anbauphase um bis zu sechs Wochen pro Saison. Das liegt an der Wärmebildung durch Verrottung von organischem Material im Inneren des Beets und an der fast senkrechten Sonneneinstrahlung bereits im Frühjahr.
Weitere Vorteile sind die Vergrößerung der Anbaufläche sowie die Möglichkeit, das Hügelbeet nach dem Prinzip der Permakultur in deinem Garten anzulegen. Gerade aufgrund der langjährig ausgelegten Mischkultur, die sich für ein Hügelbeet anbietet, stellt es eine nachhaltige Komponente in deinem ganz privaten Ökosystem dar.
Ein Nachteil von Hügelbeeten ist der Verschleiß: Die Beetform muss alle sechs Jahre abgetragen und an anderer Stelle neu aufgebaut werden. Außerdem reduzieren sich die abgegebenen Nährstoffe jedes Jahr um ein Vielfaches – dem kannst du jedoch mit dem richtigen Anbauplan entgegenwirken.
Die Vorteile überwiegen eindeutig – hier findest du nochmal eine Übersicht:
- Verlängerung der Anbauphase um bis zu sechs Wochen durch Erwärmung im Inneren des Hügelbeets und optimale Sonneneinstrahlung
- Vergrößerung der Anbaufläche durch Hügelform
- lockeres Substrat ohne Gefahr von Staunässe – die Oberfläche trocknet schnell ab und Pilzkrankheiten haben kaum eine Chance
- geschlossener Kreislauf durch die Nutzung von Gartenabfällen für die Nährstoffversorgung
- nachhaltiges und naturnahes Gärtnern mit Permakultur