Im Sommer gibt es nichts Erfrischenderes als ein kühles Bad. Praktisch, wenn du einen eigenen Pool besitzt, in dem du nach Belieben deine Runden drehen kannst. Nach der Winterpause steht jedoch erst einmal eine Grundreinigung auf dem Programm: Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du deinen Pool nach dem Winter reinigen kannst und findest Tipps, um deinen Pool richtig zu pflegen– so steht dem Badespaß an warmen Tagen nichts mehr im Wege.
Pool reinigen: Schritt für Schritt
Ein gepflegter Pool ist hygienisch und einladend – je regelmäßiger du dich der Poolpflege widmest, desto weniger Aufwand musst du bei jedem einzelnen Mal betreiben. In unserer Anleitung zeigen wir dir, wie du deinen Pool reinigen kannst – nach dem Winter und wann immer es sonst nötig ist.
Für die Poolreinigung nach dem Winter kannst du die ersten beiden Schritte überspringen. Der Pool sollte bereits im Herbst entleert werden, um Leitungen und Pumpen vor Frostschäden zu schützen.
Schritt 1: Pool entleeren bzw. Wasserqualität prüfen
- Qualität des Poolwassers prüfen
- Pool bei Bedarf mit einer Pumpe vollständig entleeren
Bevor du mit der Reinigung beginnst, solltest du die Qualität des Wassers in deinem Pool überprüfen. Ist das Poolwasser trüb und verschmutzt, steht definitiv ein Austausch an. Wirkt es noch klar, kannst du es neu aufbereiten.
Allerdings benötigst du dazu chemische Mittel, um sicherzustellen, dass das Wasser auch wirklich sauber ist. Deshalb ist frisches Wasser meist die bessere Wahl. Der Vorteil: Frisch eingefülltes Wasser bietet dir eine bessere Basis, um den idealen pH- und Chlorwert für die zukünftige Nutzung zu bestimmen.
Für einen Wasserwechsel musst du den Pool komplett entleeren. Achte vor dem Abpumpen darauf, größere Verunreinigungen wie Laub oder Algen mit einem Kescher zu entfernen, damit diese den Ablauf des Beckens nicht verstopfen. Zum Abpumpen eignet sich eine Schmutzwasserpumpe oder eine Tauchpumpe. Wie du eine solche Gartenpumpe anschließt, erfährst du in einem weiteren toom Ratgeber.
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Schritt 2: Poolwasser entsorgen
Ob du das Wasser deines Pools im Garten entsorgen kannst oder nicht, hängt vom Chlorgehalt ab. Im Idealfall sollte der Chlorgehalt im Poolwasser zum Zeitpunkt des Abpumpens bei null liegen. Dann kannst du es über einen Schlauch in den nächstgelegenen öffentlichen Abfluss leiten. Der Grenzwert liegt hier bei 0,05 mg/l. Ist dieser Grenzwert überschritten, musst du das Wasser mit einer Pumpe oder einem Schlauch in den nächstgelegenen Abfluss des Abwassersystems befördern. Hast du weder Chlor noch andere Stoffe in das Wasser gegeben, kannst du es problemlos im eigenen Garten entsorgen.
Tipp: Gehe schrittweise vor und lasse das Wasser über mehrere Tage verteilt ablaufen.
Wichtig: Da die kommunalen Regeln variieren, solltest du dich vorher bei deiner Gemeinde erkundigen, wie du das Poolwasser entsorgen darfst.
Schritt 3: Pool reinigen – mit den richtigen Geräten
- Poolrand, Innenseiten und Boden des Pools mit dem Hochdruckreiniger säubern
- ggf. Poolfolie mit dem Gartenschlauch reinigen
- Pool auf Schäden überprüfen
Sobald der Pool entleert ist, kannst du mit deiner Putzaktion beginnen. Dazu trägst du das Grundreinigungsmittel mit einem Schwamm oder einer Bürste auf den Oberflächen auf. Zunächst solltest du den Poolrand reinigen (ggf. mit speziellen Beckenrandreinigern), dann kommen die Innenseiten und der Boden des Pools an die Reihe. Das korrekte Mischverhältnis des Reinigungsmittels mit Wasser entnimmst du den Angaben auf der Verpackung. Anschließend lässt du das Reinigungsmittel fünf bis zehn Minuten einwirken und spülst es dann mit klarem Wasser ab.
Am einfachsten geht es – bei festen Oberflächen – mit einem Hochdruckreiniger.
Die Bauweise bestimmt, womit du deinen Pool am besten reinigst: Ist er mit Folie ausgelegt, nutze lieber einen Gartenschlauch statt des Hochdruckgeräts. So vermeidest du, dass die Folie durch den starken Strahl beschädigt wird.
Achte insbesondere darauf, Algen und andere Verschmutzungen auf dem Boden zu entfernen. Ebenso befreist du die Einlaufdüsen von Schmutz. Während du den Pool reinigst, kannst du außerdem prüfen, ob während des Winters Schäden am Becken bzw. der Folie entstanden sind.
Wenn die Reinigung abgeschlossen ist, kannst du damit starten, das Becken mit frischem Wasser zu füllen.
Schritt 4: Poolpumpe und Sandfilteranlage säubern
- Pumpenventile säubern
- Filterkessel und Dichtungen überprüfen
- Filtersand reinigen oder austauschen
Sobald ausreichend Wasser im Pool ist, solltest du die Sandfilteranlage – sofern vorhanden – in Betrieb nehmen. Achte dabei auf die Anweisungen des Herstellers, damit ein optimaler Betrieb sichergestellt ist.
Eine Sandfilteranlage besteht meist aus einer Pumpe mit dazugehörigem Filterbehälter. In diesem Behälter befindet sich der Filtersand. Säubere vor Inbetriebnahme die Ventile der Pumpe und kontrolliere den Filterkessel. Dazu kannst du bei den meisten Ventilen den oberen Teil durch Lösen der Schrauben abnehmen und so mit der Reinigung beginnen. Hierbei befreist du den Ventilkörper von Sandkörnern und anderen Rückständen. Sobald das erledigt ist, setzt du die Ventile zurück auf den Körper und ziehst die Schrauben fest.
Im nächsten Schritt sind die Dichtungen der Anlage an der Reihe. Auch die solltest du sorgfältig prüfen und bei Bedarf austauschen, wenn sie durch den Winter Schäden erlitten haben. Den Sand, der das Wasser filtert, musst du ebenfalls von Zeit zu Zeit reinigen. Wenn der Sand klumpt, nimmst du Chlorgranulat zu Hilfe. Ist die Füllung bereits drei Jahre oder länger im Einsatz, solltest du sie komplett austauschen.
Zum Schluss entlüftest du die komplette Filteranlage und führst eine Rück- und Nachspülung durch. Dazu stellst du den Hebel auf Backwash bzw. Rückspülung. Durch die Spülung werden letzte vorhandene Schmutzpartikel aus dem Kessel herausgewaschen und beseitigt. Auch wenn dein Pool neu ist, solltest du vor der Inbetriebnahme eine Rückspülung durchführen, um eventuelle Verunreinigungen durch den Sandfilter zu spülen.
Achtung: Der Hebel des Sechs-Wege-Ventils darf nur dann betätigt werden, wenn die Pumpe stillsteht.
Schritt 5: pH-Wert im Pool richtig einstellen
- pH-Wert überprüfen
- pH-Wert mit Hebern oder Senkern dem Idealwert anpassen
Zur Wasserpflege im Pool gehört es, dass du nach dem Einfüllen und anschließend in regelmäßigen Abständen den pH-Wert im Pool überprüfst.
Bei manchen Modellen ist eine Mess- und Regelanlage bereits integriert. Du kannst aber auch pH-Wert-Teststäbchen oder ein elektronisches Wassertestgerät verwenden.
Der ideale Pool-pH-Wert liegt bei 7,2. Der Bereich zwischen 7,0 und 7,4 wird als akzeptabel angesehen. Achte darauf, dass der Wert nicht über 7,4 liegt.
Stimmt der pH-Wert nicht, verliert das Chlor (siehe Schritt 6) einen Teil seiner Wirkung. Um es richtig einzustellen, nutzt du sogenannte Senker oder Heber (pH-Minus oder pH-Plus). Dabei handelt es sich um Granulate, die du in Wasser löst – am besten in einer Gießkanne – und dann vom Beckenrand aus in den Pool gießt.Wie viel Granulat du benötigst, hängt vom gemessenen pH-Wert und den Herstelleranweisungen ab. Führe die pH-Wertänderung immer stufenweise und bei laufender Pumpe aus. So kannst du nach einigen Stunden das Ergebnis messen und gegebenenfalls korrigieren.
Schritt 6: Stoßchlorung durchführen
- mit Chlorgranulat, Flüssigchlor oder Chlortabletten
- Herstellerangaben beachten
Ob du ihn zum ersten Mal aufbaust oder deinen Pool nach dem Winter sauber machst, um ihn auf den Sommer vorzubereiten: Das frische Poolwasser schützt du vor Verschmutzung, indem du eine Stoßchlorung zur Desinfektion durchführst. Als Ausgangssituation sollte der pH-Wert bei 7,2 liegen und die Wassertemperatur bei über 15 Grad. Für die Stoßchlorung kannst du Chlorgranulat, Flüssigchlor oder Chlortabletten einsetzen. Letztere gibt es sowohl schnelllöslich als auch langsamauflösend. Egal, für welches Chlorprodukt du dich entscheidest, achte bei der Anwendung immer auf die Herstellerangaben.
Achtung: Trage bei Arbeiten mit Chlor immer Handschuhe und eine Schutzbrille!
Nach der Chlorung kommt die Filteranlage zum Einsatz. Sie sollte das Wasser rund zwei Tage am Stück durchwälzen, bis sich das eingesetzte Chlorprodukt vollständig aufgelöst bzw. verteilt hat. Der ideale Chlorwert liegt bei etwa ein bis drei Milligramm pro Liter. Für die spätere Nachbehandlung im Verlauf des Sommers reichen 1,5 Milligramm aus. Diese Arbeitsschritte entfallen, wenn du Chlortabletten mittels Dosierschwimmer verwendest, da dieser bei richtiger Anwendung das Chlor gleichmäßig verteilt.
Alle Infos, wie du deinen Pool richtig chlorst, erfährst du in einem separaten Ratgeber.
Pool sauber machen – mit Hausmitteln oder Spezialreinigern?
Du möchtest deinen Pool reinigen, ohne gleich zur Chemiekeule zu greifen? Auch ein chemiefreier Pool ist möglich:
- Poolrand, Innenflächen und Boden kannst du mit einer 1:1-Mischung aus Essig und Wasser reinigen.
- Kalkablagerungen lassen sich mit einer Mischung aus Zitronensaft, Salz und Wasser entfernen.
- Um die Fliesen und Fugen zu säubern, kannst du eine Paste aus Backpulver und Wasser verwenden.
- Ein Liter Essig senkt den pH-Wert im Pool um 0,2 – fünf Gramm Soda erhöhen den Wert um 0,2.
Hausmittel können die Poolpflege wirksam unterstützen, haben aber auch Nachteile. So zieht Essig etwa Bakterien an, denen er als Nahrung dient. Alternativ verwendest du spezielle Poolpflegemittel – wie pH-Wert-Senker und -Heber, Kalkentferner oder Algenschutzmittel.
Pool- und Wasserpflege nach der Reinigung
Gegen grünes oder trübes Poolwasser hilft die sorgfältige Pflege des Pools während der Nutzungssaison. Prüfe regelmäßig den pH-Wert und Chlorgehalt des Wassers, filtere und reinige es. Herabgefallene Blätter und Ähnliches kannst du mit einem Kescher abschöpfen. Ablagerungen im Becken lassen sich mit einem Schwamm oder dem Poolbodensauger beseitigen.
So haben Bakterien weniger Chancen, und Algen können sich gar nicht erst bilden. Und solltest du deinen Pool eine Weile nicht nutzen, decke ihn lichtundurchlässig ab.
Wie du deinen Pool winterfest machen kannst, erfährst du in einem separaten Ratgeber von toom Baumarkt.