Ratgeber

Portugiesischer Kirschlorbeer: Pflanzung und Pflege

Nahaufnahme Portugiesischer Kirschlorbeer
Lesezeit 7 Minuten
Inhalt:

Der immergrüne Kirschlorbeer ist besonders in mediterranen oder sehr geradlinigen Gärten weitverbreitet – sowohl als Heckenbepflanzung und Sichtschutz als auch als schöne Solitärpflanze. Was den Portugiesischen Kirschlorbeer so besonders macht, wie du den Blühstrauch pflanzt und pflegst und wie winterhart er tatsächlich ist, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt zum Thema Bäume & Sträucher


Die Vorteile des Portugiesischen Kirschlorbeers

Gegenüber dem klassischen Kirschlorbeer hat der Portugiesische Kirschlorbeer viele Vorteile:

  • Wachstum: langsamer, kleiner, schlanker und dichter
  • Pflege: sehr pflegeleicht und resistent gegen Krankheiten und Schädlinge
  • Bodenbeschaffenheit: anspruchslos beim Substrat
  • Aussehen: kleinere Blätter, ideal für Formschnitt
  • Blüte: etwas später, dafür auffälliger
  • eignet sich besonders für schmale Hecken und als Solitär

Der Portugiesische Kirschlorbeer hat auch ein paar Nachteile, die er jedoch mit anderen Arten des Kirschlorbeers gemein hat: Er ist leicht giftig und schwer kompostierbar. Außerdem verdrängt er heimische Pflanzen und deren Insekten, wenn er sich zu stark ausbreitet.

Tipp: Pflanze den Portugiesischen Kirschlorbeer gemeinsam mit heimischen Gewächsen, um die Artenvielfalt zu erhalten.


Alles über den Portugiesischen Kirschlorbeer

Nahaufnahme Blätter Portugiesischer Kirschlorbeer

Damit die Gartenbepflanzung im Winter nicht komplett kahl wirkt, empfehlen sich vereinzelte immergrüne und winterharte Pflanzen, zu denen auch der Portugiesische Kirschlorbeer gehört. Mit diesem Baum oder Strauch (je nach Wuchs handelt es sich um einen Kleinbaum oder Großstrauch) gestaltest du deinen Vorgarten mit einer blühenden Hecke oder einem Sichtschutz für den Garten. Vereinzelte Solitärpflanzen sind ein besonderer Blickfang.

Aber Vorsicht: Der Portugiesische Kirschlorbeer zählt zu den giftigen Gartenpflanzen, von dem alle Teile für den Menschen mäßig giftig sind. Die Kerne im Inneren der schwarz-roten Steinfrüchte sind jedoch sehr giftig und können bei Verzehr lebensbedrohlich sein.

Name und Herkunft

Obwohl die Pflanze meist als Portugiesischer Kirschlorbeer bezeichnet wird, ist die richtige Bezeichnung Portugiesische Lorbeerkirsche – denn verwandt ist sie mit der Kirsche. Mit dem echten Lorbeer hat sie lediglich das Aussehen der Blätter gemeinsam. Botanisch heißt der Portugiesische Kirschlorbeer „Prunus lusitanica“ und stammt, wie der Name schon sagt, aus Portugal – ist aber auch in Spanien, auf Madeira, den Azoren und den Kanaren beheimatet. Hier wächst er als Wildform in Lorbeerwäldern. Trotz seiner mediterranen Herkunft ist der Strauch auch bei uns winterhart, womit er sich gut für pflegeleichte, mediterrane Gärten eignet.

Pflanze

Aussehen

Wuchs

Aussehen

Der Strauch hat einen aufrechten, sehr dichten und kompakten Wuchs, was ihn zu einem idealen Sichtschutz macht. Als Hecke gepflanzt wird der Portugiesische Kirschlorbeer etwa 1 bis 2,5 Meter breit. Hierzulande wächst der Strauch pro Jahr 15 bis 30 cm, womit er eher als langsamwüchsig bezeichnet wird, aber dennoch gut für Hecken geeignet ist. In seiner mediterranen Heimat erreicht der Portugiesische Kirschlorbeer eine Höhe von bis zu 20 m – hierzulande überschreitet er nur selten die 3-Meter-Marke.

Blätter

Aussehen

Wie auch beim klassischen Kirschlorbeer sind die Blätter länglich, glatt und am Rand leicht gewellt. Die Oberseite ist dunkelgrün und glänzend, die Unterseite etwas heller und matt. Diese an Lorbeer erinnernden Blätter sitzen an glatten Zweigen, deren Rinde in jungen Jahren satt dunkelrot ist und mit der Zeit immer gräulicher wird.

Blüten

Aussehen

Die Blüten des Portugiesischen Kirschlorbeers sind klein, weiß und sitzen an bis zu 15 cm langen Trauben. Sie duften süß und Insekten lieben sie, weshalb der Strauch sich bestens eignet, wenn du einen bienenfreundlichen Garten anlegst. Die Blütezeit ist etwas später als beim klassischen Kirschlorbeer und beginnt im Juni.


Die gängigsten Sorten des Portugiesischen Kirschlorbeers:

  • „Prunus lusitanica angustifolia ist die klassische Sorte. Ihre Blätter sind etwa 5–8 cm groß, die Sorte ist winterhärter als die Wildart und andere Sorten. Durch den recht langsamen Wuchs ist die Angustifolia ein beliebtes Formschnittgehölz.
  • „Prunus lusitanica myrtifolia hat einen sehr kompakten Wuchs und ihre sehr kleinen Blätter sind nur etwa 3–6 cm groß – perfekt für niedrige Hecken.
  • „Prunus lusitanica variegata besticht durch die besondere Blattfärbung: Die kleinen Blätter besitzen einen cremefarbenen Rand. Diese Sorte ist etwas empfindlicher und benötigt einen zusätzlichen Frostschutz beim Überwintern im Freien.

Portugiesischen Kirschlorbeer richtig pflanzen

dichte grüne Portugiesischer Kirschlorbeer-Hecke

Klassischerweise wird der mediterrane Strauch direkt in den Garten gepflanzt. In einem ausreichend großen Pflanzkübel kann Portugiesischer Kirschlorbeer jedoch auch für Balkon und Terrasse kultiviert werden. Willst du den Portugiesischen Kirschlorbeer als Hecke pflanzen, empfehlen sich zwei bis drei Pflanzen pro Meter – je nach Wuchs und Größe der jeweiligen Sorte.

Wann der Portugiesische Kirschlorbeer gepflanzt werden sollte, hängt davon ab, ob der Strauch im Topf oder wurzelnackt gekauft wird. Topfpflanzen lassen sich fast ganzjährig pflanzen, wobei sich hier das Frühjahr bewährt hat – warte aber unbedingt die letzten Fröste ab. Beim Pflanzen im Frühjahr ist der Kirschlorbeer bis zum Winter ausreichend gut eingewachsen. Wurzelnackte Pflanzen solltest du im Herbst pflanzen, damit sie ebenfalls bis zum Winter gut einwurzeln.

Und so pflanzt du den Portugiesischen Kirschlorbeer ein:

  1. Hebe ein ausreichend großes Pflanzloch für den Wurzelballen aus. Die Pflanze sollte genauso hoch im Boden stehen wie zuvor im Topf.
  2. Reichere den Boden im Pflanzloch gern noch mit ein wenig frischem Kompost an.
  3. Setze den Wurzelballen anschließend ein und fülle das Loch mit Erde auf.
  4. Tritt den Boden um den Stamm gut fest.
  5. Gieße den Portugiesischen Kirschlorbeer anschließend gut an, aber vermeide Staunässe.

Standort und Substrat

Was Boden- und Standortbedingungen angeht, ist der Portugiesische Kirschlorbeer sehr anspruchslos. Sonnig bis halbschattig steht der Strauch am liebsten – doch auch an schattigeren Standorten kommt er gut zurecht. Vor starker Wintersonne und zu viel Wind sollte er jedoch geschützt werden. Der Boden kann fast alles sein – von sandig und durchlässig bis lehmig, der Portugiesische Kirschlorbeer kommt mit vielem klar. Staunässe mag er jedoch wie die meisten Pflanzen nicht. Mäßig trocken ist ihm wesentlich lieber.


Pflege des Portugiesischen Kirschlorbeers

rot blühende Hecke

Bei der Gartenpflege ist der Portugiesische Kirschlorbeer ebenso anspruchslos wie beim Boden und somit eine sehr pflegeleichte Pflanze. Gegossen werden muss der Strauch nur in anhaltenden Trockenperioden – eine Mulchschicht aus Rasenschnitt verhindert zudem die Verdunstung von Wasser im Boden. Düngen brauchst du deinen Portugiesischen Kirschlorbeer in der Regel nicht. Jährliches Einarbeiten von ein wenig frischem Kompost schadet jedoch auch nicht und dient als natürlicher Feuchtigkeitsspeicher. Wenn du Portugiesischen Kirschlorbeer dennoch düngen möchtest, kannst du dafür im Frühjahr (März oder April) einen herkömmlichen Flüssigdünger verwenden. Ab August sollte die Heckenpflanze nicht mehr gedüngt werden, da die sich neu bildenden Triebe kälteempfindlich sind.

Tipp: Den geringsten Pflegeaufwand bietet die Sorte „Prunus lusitanica angustifolia“, da sie besonders robust und winterhart ist.

Rückschnitt

Grundsätzlich ist der Portugiesische Kirschlorbeer sehr schnittverträglich. Bei Bedarf verträgt er sogar radikale Rückschnitte bis weit ins alte Holz. Bei Formschnittgehölzen wie auch bei Hecken empfiehlt sich ein Pflege- und Formschnitt im Sommer direkt nach der Blüte. Wem einmal jährlich aufgrund der Optik nicht genügt, der kann zusätzlich vor dem Austrieb im Frühjahr – nach den Frösten – einen weiteren Formschnitt vornehmen. Besonders junge Pflanzen des Portugiesischen Kirschlorbeers profitieren davon, wenn sie regelmäßig stark zurückgeschnitten werden, weil sich dadurch eine gute Verzweigung und gesundes Wachstum fördern lassen.

Mehr Details findest du in separaten Ratgebern  zum Schneiden des Portugiesischen Kirschlorbeers oder des Klassischen Kirschlorbeers.

Wichtig: Gehölzschnitte sind laut Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vom 1. März bis zum 30. September verboten. Starke und radikale Rückschnitte dürfen in dieser Schonzeit nicht durchgeführt werden, da möglicherweise Vögel in den Sträuchern nisten. Form- und Pflegeschnitte hingegen sind erlaubt – du solltest die Pflanze dennoch vor dem Schneiden auf tierische Bewohner überprüfen.

Portugiesischen Kirschlorbeer überwintern

Schnee auf portugiesischem Kirschlorbeer

Da die Portugiesische Lorbeerkirsche winterhart ist, benötigt sie in der Regel keine besondere Pflege in den kalten Monaten. Achte nur auch im Winter darauf, dass der Boden nicht vollständig austrocknet und schütze den Strauch bei Bedarf vor starken Winden. Damit auch empfindliche Sorten wie der Portugiesische Kirschlorbeer „Variegata“ den Frost gut überstehen, solltest du diesen Pflanzen zum Überwintern eine Vlieshaube über die Krone ziehen und den Boden im Garten mulchen. In kühlen Regionen ist das auch bei allen anderen Sorten ratsam.

Krankheiten und Schädlinge

Portugiesischer Kirschlorbeer in der Sonne

Von Krankheiten und Schädlingen wird der Portugiesische Kirschlorbeer nur selten befallen, da er sehr robust und gegen vieles resistent ist. Gelegentlich kann es jedoch zu einem Pilzbefall kommen, der mit Fungiziden behandelt werden kann, oder auch zu einem Befall mit Blatt-, Woll- oder Schildläusen – die bekämpfst du, indem du sie mit natürlichen Hausmitteln wie Öl oder Seife besprühst.

Info: Der Portugiesische Kirschlorbeer ist durch seine kleinen Blätter, die leichte Pflege und seine Robustheit eine beliebte Alternative zum Buchsbaum, der aufgrund vieler Krankheiten sowie häufigem Befall mit dem Buchsbaumzünsler nicht mehr so gern gepflanzt wird.


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