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Katzengras pflanzen und pflegen: So gelingt es dir

orangene Katze frisst Katzengras
Lesezeit 8 Minuten
Inhalt:

Nicht nur Katzenbesitzer kennen es: Katzengras. Aber was ist Katzengras eigentlich genau und warum brauchen deine Stubentiger es? In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige über Katzengras: von den Sorten über den Zweck hin zum Anbau. Mit unseren Tipps zum Aussäen, Pflanzen und Pflegen bist du bestens gerüstet, um deiner Katze immer frisches Katzengras in der Wohnung zur Verfügung zu stellen.


Was du über Katzengras und seine Pflanzung wissen solltest

Katzengras ist eine Tierfutterpflanze. Die Kategorisierung ist allerdings etwas irreführend, da Katzen die Pflanze lediglich als Nahrungsergänzung oder Snack zu sich nehmen – Stubentiger sind wie ihre großen Verwandten reine Karnivoren, also Fleischfresser. Und: Katzengras eignet sich auch für andere Haustiere wie Nager (Kaninchen und Meerschweinchen), Reptilien (etwa Schildkrötenarten), Vögel (Papageien und Wellensittiche) und Hunde.

Wenn du Katzengras als Zimmerpflanze anpflanzt, tust du vorrangig Haus- und Wohnungskatzen etwas Gutes, da sie sonst keine Möglichkeit haben, an Grashalmen zu nagen. Ein positiver Nebeneffekt von Katzengras in der Wohnung ist, dass die Fellnasen die anderen, teilweise giftigen Zimmerpflanzen wie Monstera und Efeututen in Ruhe lassen.

Katzengras-Steckbrief:
Header 1Header 2
Header 1mögliche PflanzenartenHeader 2Zyperngras (Cyperus zumula), Weizen, Roggen, Hafer
Header 1Verwendung von KatzengrasHeader 2verdauungsfördernde Nahrungsergänzung für Tiere (vor allem Katzen)
Header 1StandortHeader 2hell, indirektes Licht, ohne Zugluft
Header 1SubstratHeader 2Pflanzerde mit Sand
Header 1AussaatHeader 2ganzjährig im Haus
Header 1PflegeHeader 2pflegeleicht, anspruchslos

Warum ist es ratsam, Katzengras anzupflanzen?

Gras zu fressen, liegt in der Natur von Katzen. Wenn sie Grashalme oder grasähnliche Pflanzen anknabbern, liegt das an ihrem Instinkt. In erster Linie soll Katzengras die Verdauung fördern oder vielmehr dafür sorgen, dass verschluckte Haare besser ausgeschieden werden können. Besonders beim Fellwechsel entstehen oft so große Haarballen, dass sie kaum verdaut werden können – Katzengras hilft, die unverdaulichen Fellknäuel zu erbrechen und Verstopfung vorzubeugen.

Vorteile von Katzengras:

  • hilft beim Ausscheiden von Haarballen
  • fördert die Verdauung durch Enzyme
  • liefert Vitamine und Mineralstoffe
  • beschäftigt die Katze und beugt Langeweile vor

Und auch deine Wohnung profitiert: Im Topf gepflanztes Katzengras ist nicht nur eine Nutzpflanze für Haustiere, sondern auch eine dekorative Zimmerpflanze.

Wie sieht Katzengras aus und welche Pflanzen kommen dafür infrage?

groß gewachsenes Katzengras im Topf

Katzengras hat einen aufrechten, dichten Wuchs und besteht aus einzelnen Halmen. Die Halme sind sattgrün und je nach Sorte mal schmaler, mal etwas breiter. Außerdem gibt es weichere und ein wenig härtere Halme, die du bei zu scharfen Kanten entfernen solltest. Die Wuchshöhe von Katzengras im Topf liegt in der Regel bei 20 bis 30 Zentimetern, wobei Zypergras auch mal über 50 Zentimeter hoch werden kann.

Katzengras ist nicht gleich Katzengras, obwohl im Handel üblicherweise Zypergras (Cyperus zumula) als solches verkauft wird. Kaufst du dir Saatgut, um das Katzengras selbst anzuziehen, gibt es noch weitere Gräser und sogar spezielle Katzengras-Mischungen. Sowohl Süß- als auch Sauergräser kommen als Katzengras infrage.

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Header 1Header 2
Header 1Sauergräser (Cyperaceae)Header 2• vor allem Sorten der Zypergräser (Cyperus), beliebt für Katzen: klassisches Zypergras (Cyperus zumula)
• auch möglich: Cyperus alternifolius
Header 1Süßgräser (Poaceae)Header 2• Getreideschösslinge bzw. Getreidegräser wie Weizen, Roggen, Gerste oder Hafer

Vorsicht vor angeblichen Alternativen: Gelegentlich werden auch Grünlilien (Chlorophytum comosum) als Katzengras verwendet. Da die luftreinigenden Pflanzen allerdings Schadstoffe filtern und aufnehmen, eignen sie sich nicht als Snack für deine Katze. Ebenso solltest du Zimmerbambus (Pogonatherum paniceum) nicht als Katzengras pflanzen, da er aufgrund seiner faserigen Struktur schwer verdaulich ist und der Katze Beschwerden bereiten kann.


Anleitung: Katzengras selbst aussäen und pflanzen

Anstatt fertiges Katzengras im Topf zu kaufen, kannst du es mit Samen ganz einfach selbst anbauen. Das bietet gleich mehrere Vorteile: Es ist günstiger, du hast die freie Sortenwahl, bestimmst die Qualität und kannst das Katzengras immer wieder nachsäen. Die Anzucht der Pflanzen klappt auf der hellen und warmen Fensterbank sogar ganzjährig.

Katzengras selbst pflanzen – so geht’s:

  1. Nimm einen Pflanztopf zur Hand, zum Beispiel einen mit zwölf Zentimetern Durchmesser. Das Katzengras wird direkt in dem Topf angebaut, in dem es später den Katzen vorgesetzt wird.
  2. Befülle den Topf mit Anzucht- oder Pflanzerde, die zwar sandig, aber nicht zu nährstoffreich sein sollte.
  3. Drücke die Erde leicht an und verteile die Samen darauf. Bedecke die Samen nur leicht oder gar nicht mit Erde (Lichtkeimer) – beachte die Angaben der jeweiligen Sorte.
  4. Befeuchte die Erde durchdringend und stelle den Topf an einen warmen und hellen Ort – die Fensterbank ist ideal.
  5. Halte die Erde nun regelmäßig feucht, aber nicht zu nass.
  6. Nach wenigen Tagen keimen die Samen.
  7. Sobald das Katzengras gut angewachsen ist – das erkennst du an einer Länge von etwa zehn Zentimetern und kräftigen Halmen – kann deine Katze daran knabbern.

Zypergras wächst immer wieder nach und muss nicht nachgesät werden – Getreidegräser hingegen kannst du jederzeit nachsäen, damit neue Halme wachsen. Du kannst auch alle paar Wochen einen neuen Topf bepflanzen, damit du immer wieder frisches Katzengras zur Verfügung hast. Kaufst du Katzengras fertig, bietet es sich übrigens an, die Wurzeln zu zerteilen und in zwei Töpfe zu pflanzen, da die Halme sehr eng stehen.

Tipp: Möchtest du Katzengras ohne Erde anpflanzen, kannst du Getreidegräser auch in der Keimschale ziehen.


Standort und Erde für Katzengras

frisches Katzengras im Sonnenlicht

Bei der Anzucht steht das Katzengras am besten außer Reichweite deiner Stubentiger, damit sich die Halme gut entwickeln können. Wenn das Katzengras groß genug ist, wählst du den Standort so, dass die Katzen ihn gut erreichen – etwa in der Nähe des Futterplatzes. Der Standort sollte hell und warm sein, aber ohne direkte Sonne. Mit Zimmertemperatur kommen die pflegeleichten Zimmerpflanzen gut zurecht. Lediglich zu viel Zugluft solltest du vermeiden.

Welche Erde am besten für dein Katzengras ist, kommt auf die Sorte an. Generell machst du mit normaler Pflanzerde, die du mit etwas Sand mischst, nichts falsch. Reine Getreidegräser kannst du auch in Anzuchterde stehen lassen, Zypergras braucht als tropische Sumpfpflanze jedoch etwas mehr Nährstoffe.

Tipp: Verwende für das angepflanzte Katzengras einen schweren, stabilen Übertopf, den die Katzen beim Knabbern und Spielen nicht so leicht umwerfen können.


Kann man Katzengras auch im Garten anpflanzen?

Theoretisch kannst du Katzengras auch draußen in deinem Garten pflanzen – viel Sinn ergibt das allerdings nicht. Freigängerkatzen sind es gewohnt, ganz normalen Rasen oder Gras in der Natur zu fressen, und benötigen kein extra Katzengras. Kultivierst du Katzengras in der Wohnung, kannst du es im Sommer aber auf Balkon und Terrasse stellen, damit es dort auch eine Knabberquelle gibt. Katzengras ist außerdem keine winterharte Pflanze und es gibt keine speziellen Sorten für draußen, sodass du es im Garten ohnehin nur von Frühjahr bis Herbst pflanzen könntest.

Auch das Zypergras (Cyperus zumula) ist nicht winterhart, allerdings mehrjährig und damit eine langanhaltende Option für Stubentiger. Eine gute Pflege lohnt sich also bei dieser Sorte Katzengras besonders. Getreidegräser sind nur einjährig und bieten eine schnelle, einfache Lösung, die du immer wieder nachsäen kannst.


Die richtige Pflege von Katzengras

Egal, ob gekauft oder selbst gepflanzt: Katzengras ist sehr pflegeleicht. Krankheiten und Schädlinge bekommen die Zimmerpflanzen eigentlich nicht – lediglich bei zu trockener Erde oder Luft kann es zu Spinnmilben kommen. Halte das Gras deswegen immer feucht und besprühe es gelegentlich mit Wasser.

Katzengras gießen – aber nicht düngen?

Damit die Erde deines Katzengrases ausreichend feucht ist, ist das richtige Gießen der Pflanzen wichtig. Wässere die Pflanze daher gut, sobald die Erde oberflächlich trocken ist, aber lass kein Wasser im Untersetzer oder Übertopf stehen. Zypergras verträgt das zwar ganz gut, Getreidegräser jedoch nicht. Deshalb ist es immer von Vorteil, wenn du deine Katzengras-Sorte und ihre Vorlieben kennst. Sorge dafür, dass die Erde nicht austrocknet, und dein Katzengras wird es dir mit gesunden Halmen danken.

Das mit dem Düngen ist bei Katzengras so eine Sache: Die Pflanze freut sich zwar über Nährstoffe, würde den Dünger aber an die Katzen weitergeben. Daher solltest du Katzengras, das als Tierfutter gepflanzt wird, nicht düngen – oder du verwendest Dünger, den du auch für Gemüse einsetzen würdest. Mit herkömmlichem Pflanzendünger solltest du Katzengras nur düngen, wenn du es nur zu dekorativen Zwecken im Haus hast. Dann reicht es aus, sie alle drei bis vier Wochen mit flüssigem Grünpflanzendünger (halbe Konzentration) im Gießwasser zu versorgen.

Muss man Katzengras schneiden?

weiß schwarze Katze frisst Katzengras

Um den Rückschnitt von Katzengras kümmern sich in der Regel die Zähne der Katze. Durch das regelmäßige Abknabbern werden die Halme automatisch gekürzt. Sind doch mal ein paar längere Halme Katzengras im Topf, die dich optisch stören, kannst du sie einfach mit der Schere zurückschneiden. Katzengras als reine Dekopflanze kannst du beliebig und jederzeit kürzen oder in Form schneiden.


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