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Kräuter richtig anpflanzen: die besten Tipps

Kräuter anpflanzen
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Basilikum, Krauseminze, Borretsch, Thymian und Salbei – die Vielfalt an aromatischen Kräutern, die hierzulande wachsen, ist riesig. Du kannst sie leicht im Garten oder auf deiner Fensterbank anpflanzen. Einige Kräuter eignen sich wegen ihres aromatischen Dufts besonders gut für Hecken oder Einfassungen, während andere Kräuterarten wiederum als anspruchslose, duftende und immergrüne Bodendecker verwendet werden können. Es findet sich bei ausreichender Helligkeit auch im kleinsten Gärtchen oder sogar auf dem Balkon ein Platz, wo sie bestens gedeiehen können. Buntlaubige Sorten lassen sich bestens mit Balkonpflanzen kombinieren. Erfahre im Folgenden, wie du beim Anpflanzen, Säen und Anzüchten von Kräutern am besten vorgehst.

Weitere Tipps rund um das Thema Nutzgarten findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst. 


Der passende Standort

Kräuter anbauen

Wenn du kein separates Kräuterbeet anlegen möchtest, lassen sich viele Kräuter auch in andere Beete integrieren. So steigen zugleich die Chancen auf eine gute Ernte. Achte beim Anpflanzen der Kräuter auf die Bedürfnisse der jeweiligen Sorten. Folgende Auflistung gibt eine Übersicht über Standorte und Kräuterarten, die dort gut gedeihen:

  1. vollsonniger Standort: Rosmarin, Basilikum
  2. sonniger und vorwiegend unbeschatteter Standort: Estragon, Bohnenkraut, Thymian, Kerbel, Tripmadam, Lavendel, Ysop, Majoran, Zitronenmelisse
  3. sonniger bis halbschattiger Standort: Borretsch, Dill, Pimpinelle, Oregano, Salbei, Pfefferminze, Liebstöckel, Schnittlauch
  4. halbschattiger und schattiger Standort: Petersilie, Sauerampfer, Waldmeister

Für einige Kräuter ist das Anpflanzen im Steingarten ideal, da die Steine Wärme speichern. Dazu zählen beispielsweise Thymian, Majoran, Dost, Basilikum, Rosmarin, Lavendel und Tripmadam. Diese mediterranen Kräuter bevorzugen sonnige Orte mit nährstoffarmem, eher sandigem Boden. Kräuter mit gemüseähnlichem Charakter wie Petersilie, Schnittlauch und Liebstöckel baust du am besten in Gemüsebeeten an.

Tipp: Schau dir weitere interessante Ratgeber zum Thema Gemüse- und Kräutergarten an.

Alles für den Kräuteranbau findest du im toom Onlineshop.Zum Shop

Welche Kräuter im Garten anbauen? Auswahl und vorbeugender Pflanzenschutz

Kräuterbeet

Durch das Anpflanzen von Gartenkräutern zwischen anderen Pflanzenarten sorgst du für vorbeugenden Pflanzenschutz, da sich die Kräuter häufig positiv auf den Ertrag der Pflanzen auswirken. Nachfolgend findest du einige Beispiele von Kräutern und Pflanzen, die gut miteinander harmonieren:

  • Zwischen Tomaten gepflanztes Basilikum wehrt Schädlinge und Krankheiten ab. Darüber hinaus verhilft Basilikum auch Fenchel, Pastinaken, Zucchini und Gurken zu einem lückenlosen Saatgutauflauf.
  • Die Kräuter Pfefferminze und Krauseminze schützen Kohlarten vor Insekten und wirken zudem gegen Erdflöhe und Ameisen.
  • Salbei, Ysop, Thymian, Borretsch und Bohnenkraut ziehen Bienen an, stoßen aber gleichzeitig auch Schadinsekten ab.
  • Lavendel und Majoran vertreiben im Rosenbeet Ameisen. Darüber hinaus leistet Lavendel gute Dienste im Haus: Die Kräuterart vertreibt Mücken und Fliegen sowie Motten im Wäscheschrank.
  • Bohnenkraut hält Blattläuse davon ab, Bohnen zu befallen, und wirkt gleichzeitig ertragssteigernd.

Besonders duftintensive Kräuter wie Lavendel, Oregano, Rosmarin, Thymian und Salbei können sich mittels ätherischer Öle mit anderen Pflanzen austauschen und durch ihre Duftstoffe Schädlinge fernhalten. Durch Kräuter wie Kresse, Salbei, Kerbel, Thymian und Ysop kannst du außerdem eine Barriere gegen Schnecken errichten, weshalb du diese Kräuter vor allem an den Beeträndern anpflanzen solltest. Ebenfalls wird von einer Abwehrwirkung von Meerrettich gegen Kartoffelkäfer berichtet. Da Meerrettich sich allerdings schnell stark verbreitet, ist hier Vorsicht geboten. Dies gilt auch für die Pfefferminze, deren Duft gewisse Kohlschädlinge irritieren und vertreiben kann. 


Kräuter säen und vermehren

Jungpflanze wird ins Beet gesetzt

Einjährige Kräuter vermehren sich ausschließlich durch Samen und müssen teilweise (wie etwa der wärmebedürftige Basilikum) vorab im geschützten Raum vorkultiviert werden. Mehrjährige Kräuter wie Petersilie, Minze, Oregano oder Thymian sollte man schon im Herbst aussehen. Wer das verpasst hat, pflanzt die mehrjährigen Kräuter im Frühjahr besser direkt als Jungpflanze ins Beet. Saatscheiben erleichtern das Säen der Kräuter. Lege die Scheiben einfach auf einen kleinen Blumentopf mit Anzuchterde, bedecke sie mit etwas Sand und halte sie anschließend gut feucht. Zu den Arten, die sich dafür eignen, zählen Oregano, Pimpinelle, Salbei, Sauerampfer, Schnittlauch und Thymian.

Rosmarin und Lavendel haben eine so geringe Keimkraft, dass sich eine Aussaat nicht lohnt, weshalb hier auf die Vermehrung mit Hilfe von Stecklingen zurückgegriffen werden sollte. Dazu wird im Spätsommer die Spitze eines Triebes (Kopfsteckling) abgeschnitten und in einen Topf mit einem Erde-Sand-Gemisch gesteckt. Damit die oberirdischen Teile wachsen und wurzeln können, benötigen sie über circa zwei Wochen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Dafür kannst du beispielsweiseeine kleine, durchsichtige Plastiktüte oder einen Gefrierbeutel mit wenigen Löchern verwenden, die du über den Steckling ziehst. Viele Minzearten tragen keine Samen und sind unfruchtbar, weshalb sie durch Ausläufer vermehrt werden müssen.

Bei Stauden ist es empfehlenswert, diese als Jungpflanzen anzubauen, da ihr Saatgut oft schlecht keimt. Kräftige und gut abgehärtete Jungpflanzen sollten hierbei gegenüber den in warmen Gewächshäusern gewachsenen und für den Direktverzehr bestimmten Kräutern bevorzugt werden. Zur Verjüngung oder Vermehrung von Stauden werden diese im Frühjahr mit dem Spaten durchstochen und auseinandergerissen. Die ober- und unterirdischen Teile der Pflanzen werden auf die benötigte Größe beschnitten und an neuer Stelle eingepflanzt.


Kräuter anbauen mit der Kräuterspirale / Kräuterschnecke

Kräuterspirale aus Steinen

Praktisch und dekorativ für unterschiedliche Kräuter ist eine Kräuterspirale aus Stein. Die Kräuterschnecke wird als kleiner Hügel angelegt und mit Steinen in einzelne Segmente aufgeteilt. Im oberen, sonnigen und trockeneren Bereich finden mediterrane Kräuter Platz, im Schatten darunter freuen sich Schnittlauch oder Petersilie über feuchte Erde. So bietet die Kräuterspirale Platz für die verschiedensten Kräuter. Wer die Kräuter im Topf oder Kasten zieht, sollte darauf achten, dass sie keine Staunässe vertragen. Kleine Löcher im Boden, die mit Tonscherben bedeckt werden, garantieren, dass überschüssiges Wasser abfließen kann. 

Tipp: Schau dir unseren detaillierten Ratgeber zum Thema Kräuterspirale anlegen an.


Kräuterkasten pflanzen

Du liebst es mit frischen Kräutern zu kochen? Dann ist der Kräuterkasten genau das richtige für dich. Wir zeigen dir, wie du deinen eigenen Kräuterkasten bepflanzen kannst.


Übersicht der Kräutersorten - Gruppierung von Kräutern

Kräuter anbauen

Beim Anpflanzen von Kräutern solltest du darauf achten, dass du hochwachsende Kräuter hinter niedrigwachsende Arten pflanzt, damit sie den kleineren Pflanzen nicht das Licht nehmen. Kräuter Sorten wie Estragon und Liebstöckel können über einen Meter hoch wachsen. Abhängig von der Sorte kann auch Rosmarin groß und ausladend werden. Thymian hingegen wächst – ebenso wie Oregano – meist niedrig, wobei die Blütenrispen durchaus 60 cm hoch werden können.

Wenn du vorhast, die Kräuter nach dem Anpflanzen zu verzehren, solltest du darauf achten, sie nicht in der Nähe einer stark befahrenen Straße anzubauen. Viele Kräuter haben recht empfindliche Blätter. Neben Verschmutzungen auf den Blättern kann es in Verkehrsnähe zu einer negativen Beeinflussung des Aromas und der Nährstoffdichte der Pflanzen kommen.

Kräuter unterscheiden sich in einjährige Kräuter und mehrjährige Kräuter. Wir haben für dich eine Übersicht der Kräutersorten zum Download zusammengestellt. In unserem kleinen Kräuter-ABC erfährst du alles über die Lage und Ernte der Kräuter Sorten.

tabellarische Übersicht beliebter Kräuter

Der passende Boden

Kräutergarten bepflanzen

Küchenkräuter stellen im Allgemeinen keine besonderen Ansprüche an den Boden. Sie gedeihen in durchlässigem, humosem und sandigem Lehm – vorausgesetzt, es ist genügend Feuchtigkeit vorhanden. Nie aber sollte es Staunässe geben. Schwerer Lehmboden sollte mit viel Sand und Kompost und eventuell auch mit feinem Kies angereichert werden. So erwärmen sich die Böden schneller und halten die Wärme. Für das Anpflanzen der Kräuter in Töpfen und Kästen empfiehlt sich die Verwendung von Bio-Kräutererde.


Kräuterpflege

Kräuter Rosmarin

Nach dem Anpflanzen sollten Kräuter nicht oder nur sehr sparsam gedüngt werden. Bei höheren Düngergaben, vor allem jenen mit Stickstoff, schießen sie ins Kraut. Auch das Aroma kann durch Düngung beeinträchtigt werden. Besser geeignet ist ein gut verrotteter Kompost, der im Herbst als dünne Bodendeckung gegeben wird. Lediglich Petersilie und Zwiebelarten wie Schnittlauch und Schnittknoblauch sowie großwachsende Stauden wie Estragon und Liebstöckel benötigen eine leichte Stickstoffdüngung.

Krankheiten und Schädlinge treten beim Kräuteranbau nur selten auf. In kühlen, regenreichen Jahren und bei zu dichtem Pflanzenbestand kann es jedoch zu Pilzbefall kommen. Petersilie etwa neigt zur sogenannten „Petersilienkrankheit“, die verschiedene Ursachen haben kann. Es kann sich um unterschiedliche Pilzerkrankungen handeln oder um einen Befall mit Gemüsefliegen, Wurzelläusen oder Fadenwürmern (Nematoden). Aber auch Trockenheit oder ein ungeeigneter Standort sowie mangelnder Fruchtwechsel können verantwortlich sein.


Wie lange blühen Kräuter nach dem Anpflanzen?

Kräuter anbauen

Zu berücksichtigen ist auch die Lebensdauer der Pflanzen. Die einjährigen Arten wie Basilikum, Dill, Kerbel und Majoran müssen alljährlich an einem neuen Platz ausgesät werden. Wie bei Gemüse ist auch bei den Kräutern auf die Fruchtfolge zu achten, da sie mit sich selbst unverträglich sind. Die abgestorbenen Wurzeln des betreffenden Krautes zersetzen sich und es entstehen Abbauprodukte. Diese wiederum wirken giftig auf weitere noch lebende Wurzeln derselben Pflanzenart. Besonders empfindlich reagiert in dieser Hinsicht die zweijährige Petersilie. Sie wächst im 1. Jahr und blüht in der Regel im Frühjahr des 2. Jahres.

Stauden und Kleinsträucher wie Rosmarin, Salbei, Thymian, Zitronenmelisse verbleiben nach dem Kräuteranbau mehrere Jahre am gleichen Platz. Aus diesem Grund ist von einem gemeinsamen Anpflanzen der Kräuter in einem einzigen Beet abzuraten. Bei Stauden wie Liebstöckel, Estragon, Oregano, Zitronenmelisse und Pfefferminze, deren oberirdischen Teile im Winter absterben, sollten die alten Pflanzen nach 3 bis 5 Jahren erneuert und an einen neuen Standort gesetzt werden.


Kräuter ernten – so geht´s

Mehrere geerntete Kräuter

Beim Kräuter ernten kommt es auf den Zeitpunkt an. Kurz vor der Blüte ist das Aroma von Thymian, Minze, Melisse oder Salbei am stärksten ausgeprägt. Sind die Blüten erst aufgegangen, steckt die Pflanze ihre ganze Kraft in die Samenbildung – auf Kosten des Geschmacks. Es gibt nur wenige Ausnahmen, etwa Oregano und Bohnenkraut – sie bleiben auch während der Blütezeit aromatisch. Bärlauch oder Petersilie hingegen sollte man nach der Blüte überhaupt nicht mehr ernten und essen, da sie giftige Substanzen entwickeln. Deshalb ist es bei den meisten Kräutern ratsam, ganze Stängel abzuschneiden, bis etwa 10 cm über dem Boden. Das fördert den Neuaustrieb und verzögert die Blüte. Wer die Kräuter konservieren – also einfrieren oder trocknen – möchte, sollte zum Kräuter ernten einen sonnigen Vormittag wählen, wenn der Tau bereits abgetrocknet ist. Dann ist der Geschmack am intensivsten!


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