Schnittlauch gehört neben Petersilie zu den beliebtesten Küchenkräutern. Da er in Deutschland heimisch ist, kannst du Schnittlauch problemlos im Garten und auf dem Balkon anpflanzen. Wie du Schnittlauch selbst pflanzt und richtig pflegst, und was zu tun ist, wenn Schnittlauch nicht wächst, erfährst du in diesem Garten-Ratgeber – wertvolle Tipps zur Ernte und Überwinterung inklusive.
Wissenswertes über Schnittlauch
Schnittlauch in deinem Gemüse- und Kräutergarten zu pflanzen ist für den Geschmacks-Boost auf dem Teller eine ausgezeichnete Idee.
Eng mit der Zwiebel verwandt, hat Schnittlauch einen sehr würzigen Geschmack und eignet sich hervorragend für Salate, als Brotbelag oder als Garnitur.
Die Zugehörigkeit zur Unterfamilie der Zwiebel- und Lauchgewächse sorgt jedoch auch dafür, dass Schnittlauch für viele Tiere giftig ist.
Steckbrief Schnittlauch
- Herkunft: Eurasien
- botanischer Name: Allium schoenoprasum
- Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
- Standort: halbschattig
- Boden: nährstoff- und humusreich
- Aussaat: im Haus ganzjährig, im Freiland März bis Juli
- Pflanzzeitpunkt: nahezu ganzjährig, nicht bei Frost
- Pflege: pflegeleicht und robust
- Ernte: Frühjahr bis Herbst
Aussehen und Wachstum von Schnittlauch
Schnittlauch wächst horstig, also mit vielen eng aneinander stehenden Trieben, und bildet Röhrenblätter aus, die je nach Sorte bis zu 30 Zentimeter lang werden können. Sie sind meist saftig grün. Die Sorte bestimmt, wie Schnittlauch genau aussieht – er kann feine, mittlere oder grobe Halme haben. Ab dem zweiten Jahr bildet Schnittlauch weiße, rosafarbene oder violette Blüten aus, die von Mai bis August blühen. Sie sind wie der Halm essbar und sehr aromatisch – die Blütenstiele hingegen sind nicht genießbar. Schnittlauchblüten sind sehr insektenfreundlich und ideal, wenn du einen bienenfreundlichen Garten anlegen möchtest
Anzucht und Pflanzung von Schnittlauch
Um Schnittlauch zu pflanzen, kannst du ihn als Pflanze kaufen oder selbst aussäen. Du brauchst allerdings ein wenig Geduld, wenn du Schnittlauch selber ziehen möchtest, da er recht lange braucht, um zu kräftigen Pflanzen heranzuwachsen: Vom Einpflanzen der Schnittlauchsamen bis zur Ernte vergehen ein paar Monate.
Tipp zur Anzucht der Pflanzen: Schnittlauch ist ein Kaltkeimer und braucht nach dem Säen eine Temperatur um die 18 Grad.
Alternativ zur Samen-Anzucht kannst du ältere oder frisch gekaufte Schnittlauchpflanzen auch einfach teilen. Das ist bei Töpfen aus Supermarkt oder Gartencenter sogar ratsam, denn der Schnittlauch ist darin immer sehr kompakt gepflanzt. Teile den Wurzelballen mit einem Messer vorsichtig in zwei bis drei Teile und pflanze dann jeden Teil einzeln ein – in einen neuen Topf oder direkt ins Beet.
Wann du Schnittlauch am besten pflanzt, hängt von der Witterung ab – der Anbau ist fast ganzjährig möglich und sollte nur in langen Frostperioden vermieden werden. Ideal ist es im Frühling, wenn die neue Wachstumsphase einsetzt.
Optimaler Standort und Boden für Schnittlauch
Schnittlauch braucht nicht allzu viel Sonne und bevorzugt eher halbschattige Standorte. Der Boden sollte nährstoff- und humusreich sowie etwas kalkhaltig sein – außerdem gern etwas sandig und gleichmäßig feucht. Um dem Mittelzehrer ausreichend Nährstoffe zu geben, empfiehlt es sich, vor dem Pflanzen des Schnittlauchs ein wenig Kompost in den Boden einzuarbeiten. Gemüseerde eignet sich auch gut für Schnittlauch.
Schnittlauch im Garten, Hochbeet oder Topf in Mischkultur pflanzen
Du musst Schnittlauch nicht alleine setzen, sondern kannst ihn mit anderen Kräutern im Hochbeet, im Gemüsebeet auf dem Balkon oder im Nutzgartenbeet pflanzen. Achte darauf, dass die anderen Pflanzen ähnliche Ansprüche an Wasser und Nährstoffe haben. Schnittlauch wächst gut neben Tomaten, Karotten, Erdbeeren und Gurken sowie nicht mediterranen Kräutern. Du solltest ihn allerdings nicht neben Petersilie pflanzen, da diese das Wachstum des Schnittlauchs hemmt. Auch andere Lauchgewächse oder Kohlpflanzen sind keine guten Pflanznachbarn für Schnittlauch.
Schnittlauch nach dem Pflanzen richtig pflegen
Bei richtiger Pflege von Schnittlauch in puncto Wasser- und Nährstoffbedarf, Rückschnitt und Überwinterung kannst du eine Schnittlauchpflanze jahrelang beernten. Schnittlauch wehrt aufgrund des Eigengeruchs viele Schädlinge ab – das macht ihn auch zu einem guten Pflanznachbarn für Gemüse. In sehr regnerischen Sommern kann es jedoch zu Rostpilzen kommen, die zu Flecken oder hellen Halmen führen. Vorbeugend kannst du Schachtelhalmjauche verabreichen.
Wasser- und Nährstoffbedarf von Schnittlauchpflanzen
Obwohl Schnittlauch an sich pflegeleicht ist, braucht er ausreichend Flüssigkeit. Wie viel Wasser Schnittlauch braucht, hängt vor allem auch von Standort und Witterung ab. Die Erde sollte immer leicht feucht sein und nicht austrocknen – sonst trocknen auch die Halme schnell aus. Staunässe mag der Schnittlauch jedoch auch nicht gern, weshalb besonders bei der Topfkultur eine Abflussmöglichkeit vorhanden sein sollte.
Und auch Nährstoffe sollten nicht zu kurz kommen, sonst werden die Halme hell und verlieren Aroma. Pflanzt du den Schnittlauch in nährstoffreicher Erde, musst du zunächst nicht zusätzlich düngen. Alle paar Monate freut er sich über eine leichte organische Düngergabe – gib zum Beispiel etwas Kompost oder Hornspäne in die Erde.
Schnittlauch zurückschneiden
Zur Pflege von Schnittlauch gehört auch der Rückschnitt, damit die Pflanze immer wieder neu und gesund austreiben kann.
Das Zurückschneiden ist beim Schnittlauch wie bei vielen anderen Kräutern wie Rosmarin oder Thymian auch gleichzeitig die Ernte.
Das richtige Ernten fördert also auch das Wachstum von Schnittlauch.
So schneidest du Schnittlauch richtig:
- Verwende eine saubere, scharfe Klinge (Schere oder Messer).
- Schneide die Halme büschelweise etwa 2 bis 3 cm über der Erde ab. Ist eine Verzweigung vorhanden, schneidest du über dieser Stelle.
- Gönne der Schnittlauchpflanze Ruhepausen zum Regenerieren und ernte die Pflanze nicht komplett ab.
- Du kannst Schnittlauch im Topf genauso schneiden wie im Beet.
- Schneide die Halme zur Verwendung in der Küche mit einem Messer oder einer Schere klein. Verzichte auf Hacken, da der Schnittlauch sonst an Aroma verliert.
- Möchtest du blütenfrei ernten, solltest du jedes Jahr einen neuen Schnittlauch anpflanzen. Schnittlauch blüht erst im zweiten Jahr. Junge Pflanzen entfalten über den Sommer ihr volles Aroma.
- Die beste Erntezeit von Schnittlauch ist, wenn die Halme kräftig und möglichst lang sind, aber noch nicht blühen. Die Ernte ist aber fast das ganze Jahr durch möglich – außer im Winter.
Schnittlauch verwendest du am besten frisch. Kurzzeitig kannst du ihn mit der Schnittfläche nach unten in ein Wasserglas stellen und bei Bedarf die unteren Spitzen nachschneiden. Geschnitten und in einem luftdichten Gefäß aufbewahrt, kann Schnittlauch zwei bis drei Wochen im Kühlschrank bleiben. Um Schnittlauch haltbar zu machen, kannst du ihn klein schneiden und einfrieren oder trocknen. Am längsten hält sich Schnittlauch getrocknet, verliert dann allerdings an Aroma.
So bringst du Schnittlauch über den Winter
Da Schnittlauch mehrjährig ist, kannst du die Pflanzen auch überwintern. Dank der Winterhärte ist eine Überwinterung im Freien ohne Winterschutz für die Pflanzen möglich – du musst den Schnittlauch lediglich zurückschneiden. Ernte ihn dafür im späten Herbst komplett ab und lass nur etwa zwei Zentimeter der Halme stehen. Im Frühjahr treiben sie dann neu aus. An frostfreien Tagen solltest du den Schnittlauch mit einem Schluck Wasser versorgen, damit die Erde nicht austrocknet.
Tipp: Möchtest du auch im Winter frischen Schnittlauch ernten, kannst du ihn vor dem Schneiden im Herbst auspflanzen, teilen und ein Stück in einen Topf setzen. Du kannst ihn dann auf der Fensterbank halten und noch ein paar Wochen lang ernten.