Spätestens, wenn die Tage wieder länger als die Nächte sind, gibt es am Wochenende nichts Schöneres, als den Grill anzuschmeißen und perfekt gegartes Fleisch, Fisch oder Gemüse zu genießen. Ob dabei Holzkohle oder Gas das einzig wahre Grillvergnügen bereitet, ist eine Glaubensfrage. Für das Grillen auf dem Balkon sind Elektrogrills eine rauchfreie Alternative. Wir verraten dir, was grundsätzlich beim Grillen wichtig ist und geben Tipps zum richtigen Grillen mit Holzkohle und Gas.
Richtig grillen – nur mit Gasgrill oder Holzkohlegrill?
An der Frage nach dem besten Grill scheiden sich die Geister. Die Wahrheit ist: Mit beiden Grills kannst du richtig gut grillen und hervorragende Ergebnisse erzielen. Wichtig ist nur, dass du weißt, worauf es jeweils ankommt. Während der Gasgrill schnell auf Betriebstemperatur ist, braucht der Holzkohlegrill seine Zeit. Dagegen musst du in die Trickkiste greifen, wenn du auf dem Gasgrill das gleiche Räucheraroma erzeugen willst wie mit Holzkohle. Doch keine Sorge, mit den folgenden Tipps wirst du Gasgrill und Holzkohlegrill gleichermaßen meistern.
Richtig grillen mit Holzkohle
Was für die einen genau das Störende ist, ist für andere das Zeichen großer Grillkunst: der Rauch glühender Holzkohle, der dem Grillgut eine unverwechselbare Note verleiht. Einmal entfacht, überzeugt der Holzkohlegrill mit konstant hoher Hitze. Und damit sind wir auch schon beim wichtigsten Aspekt, wenn es um das richtige Grillen mit Holzkohle geht: dem Anzünden.
- Wähle eine Kohleart. Die klassische stückige Holzkohle lässt sich leicht entzünden, verglüht aber auch schneller – so ist sie eher für kurze Grillsessions mit wenigen Personen geeignet. Eierförmige Kohlebriketts sorgen hingegen lange für Hitze, brauchen aber einige Zeit, bis sie glühen. Für große Grillpartys sind Briketts die bessere Wahl.
- Schichte etwa die Hälfte der Kohle zu einer Pyramide auf.
- Platziere ggf. eine Anzündhilfe in oder auf der Pyramide. Das kann Flüssiganzünder oder auch ein Holz-Wachs-Würfel sein. Beachte bei der Dosierung unbedingt die Hinweise des Herstellers.
- Zünde die Anzündhilfe mit einem langen Streichholz oder einem Stabfeuerzeug an und sorge, gerade zu Beginn, für zusätzliche Sauerstoffzufuhr – das verstärkt die Glutbildung. Eine Pappe als Fächer, ein Fön oder Blasebalg sind praktische Hilfsmittel.
- Nach etwa 20 Minuten kannst du die Pyramide etwas im Grill verteilen und die zweite Hälfte der Holzkohle dazugeben.
- Wenn die Holzkohle nahezu komplett mit einer feinen weißen Ascheschicht überzogen ist, kann es mit dem Grillen auf dem Holzkohlegrill losgehen.
- Willst du Fleisch, Fisch und Gemüse gleichzeitig auf den Grill legen, beachte die unterschiedlichen Ansprüche an die Grilltemperatur. Fisch und Gemüse platzierst du eher am Rand des Grills, denn sie brennen viel schneller an als Rindersteaks. Du kannst dir auch mit Alufolie oder Grillschalen behelfen.
Tipp: Verwende einen Anzündkamin. In einem solchen Metallbehälter wird die Kohle besonders gut belüftet und glüht so schneller durch. Benzin oder Spiritus solltest du hingegen nicht als Anzündhilfe nutzen.
Richtig grillen mit dem Gasgrill
Anhänger von Gasgrills schwören vor allem auf die Möglichkeit, die Temperatur dem Grillgut individuell anpassen zu können. So lassen sich saftige Steaks, leckere Fischfilets und vegetarische Spieße exakt auf den Punkt grillen, ohne dass du ständig prüfen musst, ob etwas anbrennt. Darüber hinaus gibt es zum richtigen Grillen mit einem Gasgrill noch weitere Tipps und Tricks:
- Nutze den Effekt der Selbstreinigung (Pyrolyse): Heize deinen Gasgrill zu Beginn einmal auf ungefähr 260 °C auf. Bei dieser Hitze lösen sich Grillreste und andere Verschmutzungen, und der Grill reinigt sich quasi selbstständig.
- Verwende einen Gasgrill, der zu deinen Grillgewohnheiten passt: Es gibt Gasgrills mit mehreren Brennern und einer sehr großen Grillfläche, Geräte mit einem heißen (Lava-)Stein, Ruheflächen, Seitenkochern und Smoker-Funktion.
- Passe die Temperatur dem Grillgut an, um dein Fleisch auf dem Gasgrill richtig zu grillen. Für Steaks oder Rinderfilets bedeutet das eine möglichst hohe Temperatur von 230 bis 280 °C. Heiß, aber kurz angegrillt, ist das Innere dann meistens noch wunderbar rosa und zart. Fisch zu grillen, erfordert niedrigere Temperaturen: etwa 160 bis 180 °C. Verwende am besten eine Fischzange bzw. einen Grillkorb, damit das Fleisch beim Wenden nicht zerfällt. Um Geflügel und anderes helles Fleisch auf dem Gasgrill zu grillen, empfehlen sich Temperaturen von 140 bis maximal 200 °C.
- Habe immer eine Ersatz-Gasflasche im Haus. Nichts ist ärgerlicher, als im Laufe der Grillparty festzustellen, dass die Gasflasche leer ist. Wie hoch der Verbrauch ist, hängt von der Leistung deines Gasgrills ab. Grillprofis rechnen mit etwa 75 Gramm Gas pro Stunde für jedes Kilowatt, das der Grill leistet. Hast du also einen Gasgrill mit zwölf Kilowatt Leistung, verbrauchst du in der Stunde 900 Gramm Gas. Mit einer typischen Fünf-Kilogramm-Flasche könntest du also durchgehend 5,5 Stunden grillen.
- Um das begehrte Grillaroma mit dem Gasgrill zu erzeugen, sind Räucherchips einer der besten Grill-Tipps. Es gibt die Holzchips in verschiedenen Aromen wie Buche oder Kirschholz, aber auch speziell für Meeresfrüchte oder Schweinefleisch. Beim Grillen gibst du die gewünschte Menge einfach in einem geeigneten Gefäß mit in den Gasgrill. Einige Modelle haben eine integrierte Räuchervorrichtung, die du für diesen Fall nutzen kannst.
Allgemeine Grill-Tipps
Ob Würstchen, Steak, Rinderfilet, Halloumi, Fisch oder Gemüse: Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Lege Fleisch am besten am Vortag, mindestens aber ein bis zwei Stunden vor dem Grillen, in Marinade ein, damit die Gewürze und Aromen gut einziehen können. Sorge für ausreichend Beilagen und Getränke und vergiss die Saucen nicht. Wenn es dann richtig ans Grillen geht, beherzige folgende Tipps:
- Finde den passenden Standort. Der Grill sollte auf einer ebenen, am besten schattigen Fläche stehen – heiß genug wird’s am Gas- oder Holzkohlegrill noch früh genug. Achte auf kurze und freie Wege zwischen Grill und Esstisch.
- Entscheide dich für einen Grill, der zu deiner Umgebung passt. Holzkohle- oder Gasgrill im Garten oder auf der Terrasse; auf Balkonen in Mietshäusern ist meistens nur ein Elektrogrill erlaubt.
- Säubere den Grillrost. Reste vom letzten Barbecue sind nicht nur unappetitlich, sondern können auch dazu führen, dass das Fleisch anbrennt bzw. am Rost festklebt und beim Wenden zerfällt.
- Gib dem Grill ausreichend Zeit, richtig heiß zu werden. Bei einem Gasgrill spielt das eine kleinere Rolle, da dieser quasi auf Knopfdruck heiß wird. Auch Elektrogrills müssen nur mit Strom versorgt und dann eingeschaltet werden – nach wenigen Minuten kann es losgehen. Eine Wissenschaft für sich ist das Anheizen mit Holzkohle. Hier musst du Geduld beweisen und warten, bis alle Kohlen gleichmäßig glühen.
- Sorge für Sicherheit. Verwende beim Grillen mit Holzkohle keinen Brandbeschleuniger und halte leicht entzündliche Stoffe vom Grill fern. Kinder sollten einen Sicherheitsabstand einhalten. Falls doch etwas in Brand gerät, lösche die Flammen auf keinen Fall mit Wasser. Kommt das Fett aus dem Grillgut mit Wasser in Berührung, kann eine explosionsartige Verpuffung eintreten. Besser ist es, die Flammen mit Sand zu ersticken. Beim Kugel- oder Gasgrill hilft der Deckel bzw. eine Abdeckklappe – damit entziehst du dem Feuer den Sauerstoff.
- Verwende die richtige Grillmethode. Vor allem beim Grillen mit dem Holzkohlegrill hat sich die indirekte Grillmethode etabliert, bei der Fleisch und Fisch auf dem Rost etwas versetzt zur Glut liegen und so herabtropfendes Fett nicht direkt in der Glut verbrennt. Ein besonders effizientes Grillen ist mit einem Kugelgrill oder jedem anderen Grill mit Deckel möglich. Die Hitze verteilt sich im Inneren besser und gleichmäßiger als ohne Deckel. So wird die Garzeit deutlich verkürzt und selbst das größte Fleischstück richtig saftig – ein Tipp, um beispielsweise ein mächtiges T-Bone-Steak richtig zu grillen.
- Reinige den Grill sofort nach Gebrauch. Auch wenn das nicht die beliebteste Aufgabe ist, verhindert das Säubern, dass Fleischreste und Fett festkleben und eintrocknen. Wenn du im Garten grillst, kannst du den Rost einfach auf die Wiese legen und bis zum nächsten Tag warten – nächtlicher Tau löst die Verschmutzungen, und die abschließende Reinigung des Grillrosts wird einfacher.