Ratgeber

Brennholz lagern für perfektes Brennverhalten

Gestapeltes Brennholz
Lesezeit 12 Minuten
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Ein knisterndes Feuer im Kamin lädt gerade im Winter zum Wohlfühlen und Entspannen ein. Damit dein Kaminholz aber zuverlässig und gut abbrennt, kommt es auf eines ganz besonders an: die richtige Brennholz-Lagerung. Dabei hast du unterschiedliche Möglichkeiten, dein Brennholz zu lagern. Wir zeigen dir, wie du es richtig angehst, zu viel Feuchtigkeit vermeidest und dein Holz ideal auf den nächsten Winter vorbereitest.


Brennholz lagern: Holz für Kamin und Feuer richtig aufbewahren

Brennholz vor einem Kaminfeuer
Direkt am Kamin solltest du nur Brennholz lagern, das schon fertig getrocknet ist und in Kürze verfeuert werden soll.

Wie du dein Brennholz lagerst ist entscheidend dafür, wie es später brennt – deutlich wichtiger sogar als die Frage, welche Holzart du nutzt. Ob innen oder außen, du musst immer dafür sorgen, dass dein Holzvorrat gut vor Feuchtigkeit geschützt ist. Feuchtes Brennholz verringert den Heizwert und verändert damit unter anderem, wie gut und wie lange dein Holz brennt. Wenn du das Holz anzündest, verdunstet das Wasser zunächst. Die Folgen sind eine starke Rauchentwicklung und ein deutlicher Energieverlust.

Das Bundes-Immissionsschutzgesetz verbietet das Verbrennen von Holz mit einer Restfeuchtigkeit ab 25 Prozent sogar (1. BImSchV § 3, Abs. 2), denn der dichte Qualm, der dabei entsteht, verursacht zusätzlich eine höhere Feinstaubbelastung, die nicht nur deine Nachbarn stören dürfte, sondern auch der Umwelt im Allgemeinen keinen Gefallen tut. Trockenes Brennholz hingegen erhöht den Wirkungsgrad des Ofens oder des Kamins. Ökologisches Heizen schont demnach Natur, Nachbarn und Geldbeutel.

Kaminholz-Aufbewahrung: So machst du es richtig

Doch nicht nur die Rauchentwicklung ist ein Problem, in feuchtem Holz können sich auch Fäulnis und Schimmelpilze ausbreiten, sodass es im schlimmsten Fall als Brennholz unbrauchbar wird. Um das zu vermeiden, kommt es bei Brennholz auf die richtige Lagerung an.

  • Wenn „frisches“ Holz noch viel Feuchtigkeit enthält, ist die Holzaufbewahrung außen am Haus empfehlenswert. An einer sonnigen Hauswand (für maximale Sonnenstunden nach Süden ausgerichtet) oder einem gut geschützten Platz im Garten trocknet es am schnellsten.
  • Achte auf einen trockenen Untergrund, um dein Brennholz richtig zu lagern. Pflastersteine oder Steinplatten unter den Scheiten verhindern, dass das Brennholz während der Lagerung Feuchtigkeit aus dem Boden zieht.
  • Um Schimmel und Fäulnis zu vermeiden, kommt es bei der Holzlagerung draußen auf eine gute Belüftung an. Deshalb solltest du die Holzscheite nicht zu eng aneinanderlegen und mindestens fünf Zentimeter Abstand zu Hauswänden bzw. Mauern lassen.
  • Sorge für ausreichenden Regenschutz, am besten mit einem kleinen Dach für den Unterstand. Kunststofffolien sind nicht zum Abdecken geeignet, weil sich darunter schnell Feuchtigkeit staut.
  • Möchtest du einen stabilen Unterstand, in dem du langfristig dein Holz lagern kannst, gibt es verschiedene Alternativen aus Holz oder Aluminium. Auch hier gilt: Achte auf eine gute Belüftung zwischen den Holzscheiten, sodass Feuchtigkeit und Regenwasser gut trocknen können.


Wie lange kannst du Brennholz lagern?

Scheitofenfertiges Brennholz in einer Schubkarre
Frisches Brennholz sollte erst einmal für längere Zeit draußen lagern. Später kannst du anhand verschiedener Tests feststellen, ob das Holz trocken genug für den Kamin ist.

Willst du richtig gutes Brennholz, musst du für die Lagerung mindestens ein bis zwei Jahre einplanen. Minimal acht Monate bis zu maximal fünf Jahre kann das Holz liegen, der ideale Punkt liegt aber in der Regel zwischen einem und drei Jahren. Du kannst mit einem Messgerät regelmäßig überprüfen, wie viel Feuchtigkeit noch enthalten ist. Erst wenn der Wert unter 20 Prozent liegt, eignet sich das Holz zum Verbrennen. Falls du kein Feuchtigkeitsmessgerät zur Hand hast, kannst du auch mit zwei einfachen Tricks überprüfen, ob das Kaminholz trocken genug ist:

  • Beim sogenannten Spülmitteltest gibst du einen kleinen Tropfen Spülmittel auf das Ende eines Holzscheites und verreibst es leicht. Danach pustest du am anderen Ende kräftig in das Holz hinein. Bilden sich nun Bläschen auf der Seite mit dem Spülmittel, ist das Brennholz in einem idealen Zustand und bereit für den Kamin. Die Erklärung: Die kleinen Kanäle der Holzfasern, die normalerweise Flüssigkeit transportieren, sorgen jetzt dafür, dass sich Luft im Holz frei bewegen kann.
  • Die zweite Möglichkeit ist der Schlagtest. Hier ist ein gutes Gehör gefragt. Schlage zwei Stücke Brennholz aneinander und achte auf das Geräusch, das dabei entsteht. Ein „harter“ Klang ist ein Anzeichen für trockenes Holz, während feuchtes Kaminholz einen dumpfen Klang erzeugt. Mit dem Schlagtest lässt sich jedoch nicht überprüfen, ob das Holz auch im Kern wirklich trocken ist.

Sobald es gut getrocknet ist, kannst du das Kaminholz zur Aufbewahrung ins Wohnzimmer bringen. Grundsätzlich ist die Aufbewahrung von fertig getrocknetem Brennholz innen überall möglich, allerdings nur, wenn es nicht zu viel Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Feuchte Kellerräume oder Räume mit hohen Temperaturschwankungen sind ungeeignet und sorgen dafür, dass das Brennholz im schlimmsten Fall direkt wieder Feuchtigkeit zieht. Direkt neben dem Kamin oder in einem trockenen Heizungskeller kann hingegen nichts passieren. Doch auch dann solltest du das Holz nicht zu lange aufbewahren, denn im Laufe der Zeit entweichen die im Holz enthaltenen Gase, was den Heizwert erheblich senkt.


Welches Holz brennt am besten? Unterschiedliche Brennholzarten und ihre Verwendung

Feuer brennt im Kaminofen
Unterschiedliche Holzsorten haben bei Trocknung und der Nutzung im Kaminfeuer unterschiedliche Eigenschaften.

Nun weißt du, wie du dein Holz lagern kannst. Die Kunst der Kaminholz-Aufbewahrung ist jedoch nur ein Faktor für ein schönes Feuer. Auch die Wahl des richtigen Brennholzes spielt eine Rolle. Einige Arten von Holz glühen lange nach und sind deshalb optimal zum Heizen geeignet, andere sorgen mit schönen, hellen Flammen für eine kuschelige Atmosphäre am offenen Kamin. Der wichtigste Ausgangspunkt ist deshalb die Entscheidung, ob du das Brennholz regelmäßig zum Heizen oder nur hin und wieder für ein gemütliches Kaminfeuer benötigst.

  • Welches Holz ist am besten zum Heizen? Für eine Ofenheizung eignen sich Buche, Birke, Eiche und Esche besonders gut. Eine Faustregel lautet: Je „schwerer“ das Holz, desto höher der Brennwert. Dabei ist allerdings nicht das Gewicht im Sinne von Masse (etwa in Kilogramm) gemeint, sondern die Dichte des Holzes (also die Masse pro Volumen, beispielsweise in Kilogramm pro Kubikmeter). „Schwereres“ Holz hat eine höhere Dichte und ist somit ergiebiger, was die Wärmeabgabe betrifft. Solches Brennholz dient damit vor allem der effizienten Wärmeerzeugung und ist die erste Wahl für Öfen, die als Hauptwärmequelle vorgesehen sind.
  • Welches ist das beste Kaminholz? „Leichte“ (also weniger dichte) Holzarten, wie Fichte oder Pappel, lassen sich einfacher anzünden und brennen mit einer hell lodernden Flamme ab. Das macht sie zu einer beliebten Wahl für Kamine, die hauptsächlich wegen der gemütlichen Atmosphäre benutzt werden. Diese Hölzer verbrennen jedoch auch schneller und müssen entsprechend öfter nachgelegt werden. Worauf du beim Heizen mit dem Kaminofen noch achten solltest, erfährst du im Ratgeber zum Thema Kamin-Sicherheit.
  • Welches Holz für den Kaminofen verwenden? Kaminöfen sind geschlossene Öfen mit einem Fenster, durch das sich das Feuer beobachten lässt. Wenn du „leichtes“ Holz zum Anheizen des Kamins und „schweres“ Holz zum späteren Nachlegen verwendest, kannst du sowohl den gemütlichen Feuerschein als auch lang anhaltende Wärme genießen.

Checkliste für das perfekte Brennholz

Der Feuchtigkeitsgrad von Holz lässt sich mithilfe der eigenen Intuition schon recht gut beurteilen. Hier noch einmal eine Liste mit den wichtigsten Merkmalen zum Erkennen von idealem Brennholz.

Das perfekte Brennholz sollte

  • trocken, sauber und hart sein,
  • Risse an beiden Enden besitzen,
  • schimmel- und pilzfrei sein,
  • nicht nach Harz oder Nässe riechen,
  • gut erkennbare Jahresringe zeigen,
  • einen hellen Farbton haben.

Brennholz dekorativ lagern

Gemütliches Wohnzimmer mit Kamin
Es gibt viele Möglichkeiten, dein Brennholz praktisch und gleichzeitig kreativ zu lagern.

Egal ob du gelegentlich den Kamin anfeuerst oder das Holz dauerhaft als Heizquelle nutzt: In beiden Fällen wirst du im Laufe der Jahre einige Mengen an Brennholz aufbewahren müssen. Dafür kannst du ein klassisches Brennholzlager nutzen oder das Holz frei stapeln. Damit dich die Holzstapel nicht stören und sich harmonisch in Haus- und Gartenarchitektur einfügen, solltest du dir überlegen, wie du dein Brennholz möglichst dekorativ lagern kannst.

Als Anregung haben wir einige Ideen zusammengestellt, wie die Holzaufbewahrung innen und außen nicht nur praktisch ist, sondern auch zum echten Hingucker wird:

  • Wandstapel auflockern: Der gerade Holzstapel an der Wand ist die klassische Methode der Lagerung von Brennholz. Wenn dir das zu langweilig erscheint, kannst du ihn mit liebevollen Details schmücken. Dafür schichtest du einfach unregelmäßig einige hervorstehende Bretter ein, auf denen du Blumentöpfe, Windlichter (LED-Leuchten verwenden) oder saisonale Dekoration platzieren kannst. Das sieht besonders außen am Haus sehr schön aus, kann aber auch ganz einfach auf das Wohnzimmer übertragen werden.
  • Freistehend stapeln: Wenn du einen großen Garten hast, musst du dein Brennholz nicht unbedingt an der Hauswand lagern. Mit einem freistehenden Rundstapel (auch Holzmiete genannt) unter hohen Bäumen kreierst du eine verzauberte Atmosphäre. Und falls du dir schon immer eine Terrassenbegrenzung gewünscht hast, kannst du das Brennholz zu einem natürlichen Sichtschutz aufschichten. Damit dieser ab einer gewissen Höhe nicht instabil wird, kannst du senkrecht stehende Kanthölzer oder Baumstämme als Seitenbegrenzung nutzen.
  • Mehrere Stapel: In moderne, sehr weitläufige (Garten-)Architektur kehren Gemütlichkeit und Regelmäßigkeit ein, wenn du dein Kaminholz zur Aufbewahrung in mehrere kleine Stapel aufteilst. Die einzelnen Lagen schichtest du jeweils über Kreuz, damit die Stapel stabil stehen. So kannst du sie beliebig im Garten platzieren und mit einer entsprechenden Abdeckung sogar gelegentlich als Beistelltisch oder zur Dekoration nutzen.
  • Holzkörbe oder Gitterboxen: Befindet sich dein fertig getrockneter Holzvorrat hauptsächlich im Haus, kannst du einen dekorativen Korb oder eine kleine Gitterbox für Brennholz direkt neben dem Kamin platzieren. Allzu viele Holzscheite passen nicht hinein, doch für einen gemütlichen Kaminabend reicht es. Deshalb sind Körbe und Boxen auch eine schöne Lösung für kleine Wohnzimmer, die du nicht mit einem riesigen Brennholzvorrat überfrachten willst.
  • Stauraum nutzen: Du hast eine lange Sitzbank oder viel Platz in den Fensternischen? Fülle die freien Flächen mit Holzscheiten und schon hast du dein Brennholz zur Aufbewahrung untergebracht und gleichzeitig hübsche Akzente gesetzt.


Heizen mit Kamin braucht gute Kaminholz-Lagerung

Das richtige Heizen mit Kamin ist für viele Menschen fast schon eine Wissenschaft für sich. Doch wie du siehst, gibt es beim Brennholz eigentlich nur ein paar Regeln, die du beachten solltest. Schaffe die Voraussetzungen, dass Regenwasser und Feuchtigkeit aus dem Holz abziehen können, lasse dein Holz lang genug lagern und bewahre feuchtes Holz generell nicht im Haus beziehungsweise in geschlossenen Räumen auf. So erhältst du mit der Zeit Brennholz, das du gut in deinem Kamin verbrennen kannst.


Häufige Fragen, wenn du dein Brennholz lagern willst

Wie lagere ich Brennholz am besten?

Am besten lagerst du dein Brennholz draußen an einem sonnigen, gut belüfteten Ort. Der Untergrund sollte trocken sein bzw. keine Feuchtigkeit halten – zum Beispiel durch Pflastersteine oder Steinplatten – und die Holzscheite sollten vor Regen geschützt, aber nicht mit Folie abgedeckt sein, damit die Luftzirkulation bestehen bleibt.

Wie lange muss Brennholz trocknen, bevor es verwendet werden kann?

Je nach Holzart und Lagerbedingungen sollte Brennholz mindestens ein Jahr trocknen, besser sind bis zu drei Jahre. Wichtig ist ein Restfeuchtigkeitsgehalt von unter 20 Prozent. Das lässt sich mit einem Holzfeuchtemessgerät prüfen.

Wie erkenne ich, ob mein Holz trocken genug ist?

Neben der Nutzung eines Holzfeuchtemessgeräts gibt es zwei einfache Tricks, die du anwenden kannst:

  • Spülmitteltest: Bilden sich Bläschen beim Durchpusten eines Scheits mit Spülmittel am Ende, ist das Holz trocken.
  • Schlagtest: Trockene Holzscheite klingen hell und klar, feuchtes Holz eher dumpf.

Wo kann ich Brennholz im Haus lagern?

Gut getrocknetes Holz kannst du in trockenen Innenräumen wie Wohnzimmer, Flur oder Heizungskeller lagern. Feuchte Keller oder Räume mit starken Temperaturschwankungen sind ungeeignet. Noch nicht fertig getrocknetes Holz solltest du nicht in Keller oder Garage aufbewahren.

Was passiert, wenn Brennholz zu feucht ist?

Feuchtes Holz brennt schlecht, produziert viel Rauch und verringert den Wirkungsgrad deines Kamins. Im schlimmsten Fall ist es unbrauchbar. Auch die Umwelt wird beim Abbrennen von feuchtem Holz durch einen erhöhten Feinstaubausstoß stärker belastet. Das Abbrennen von Holz mit mehr als 25 Prozent Restfeuchte ist verboten.

Kann ich verschiedene Holzarten mischen?

Ja, das ist sogar sinnvoll. Leichte Hölzer wie Fichte oder Pappel eignen sich zum Anfeuern, schwere Hölzer wie Buche oder Eiche für langanhaltende Wärme. Die Mischung sorgt für optimales Brennverhalten.

Wie lagere ich Brennholz dekorativ?

Holz lässt sich etwa als Wandstapel, in Körben, Gitterboxen oder als freistehende Holzmiete lagern, sogar in Möbelnischen oder unter Bänken. Achte immer auf trockene Lagerbedingungen.

Wie viel Abstand braucht das Holz zur Wand?

Der Abstand von Brennholzstapeln zur Wand sollte immer mindestens fünf Zentimeter betragen. So kann Luft zirkulieren und das Risiko einer Schimmelbildung reduziert sich deutlich.

Was ist der beste Kaminholz-Lagerort draußen?

Ein sonniger, überdachter Platz mit Luftzirkulation eignet sich am besten zur Kaminholz-Aufbewahrung. Ideal ist eine südlich ausgerichtete Hauswand mit Regenschutz, aber ohne Kunststofffolie.


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